Unterarten Estrilda melpoda

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trotolino

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ich aheb mal wieder blöde fragen und zwar : (um mal die Worte von SCHAF zu brauchen)

In allen mir zur Verfügung stehenden Prachtfinkenbüchern wird von mind. 3 Unterarten bei den Orangebäckchen geschrieben. Auch hier im Forum wurde viel über das Thema geschrieben. Ein RSC rühmt sich sogar die Unterart Estrilda melpoda tschadensis angeblich zu haben.

Wenn ich jedoch im allerneusten Prachtfinkenbuch nachschaue, sind plötzlich keine Unterarten mehr vorhanden. Ja es wird explizit geschrieben, dass es keine Unterarten hat! Wie kommt sowas plötzlich? Weiss da jemand von den Prachfinkenexperten hier eine Antwort?
 
Hallo,

die Klassifizierung der Tier- und Pflanzenwelt unterliegt einem ständigen Wandel. Je nach Wissensstand gibt es mal neue Unterarten oder die Familien erhalten neue Verwandschaftsverhältnisse. Auch ist es oft eine Frage des Wissenschaftlers (gibt da ganz gehörig Konkurrenz, möchte halt jeder mal seinen Namen verewigt haben...), welcher Familie, Art, Unterart usw. er die entsprechenden Tiere zuordnet.
Ein guter Ansprechpartner hierfür dürfte "gerhardh" sein...

MfG,
Steffi
 
Unterarten

Danke Munja maya

Man kann die ganze Taxonomie frei nach dem Motto:
"Das einzige Beständige im Leben, ist die Veränderung"
sehen, oder?

Und trotzdem finde ich es erstaunlich, dass in einer einzigen Art alle Unterarten wegfallen. Die früheren Ornithologen waren ja auch sicher sehr kompetent.

Vielleicht ist ja die neue Möglichkeit mit Hilfe der DNA-Analyse die Arten zu bestimmen, eine mögliche Erklärung wie es so zu Verschiebungen kommen kann.
 
Hey trotolino,

ganz so streng würde ich mit den Taxonomen und Systematikern nicht sein. Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben hatte ist die Systematik immer nur eine Momentaufnahme wie wir die Tier & Pflanzenwelt unterteilen. Und in der Tat haben moderne Untersuchungsmethoden mittel DNA viele neue Erkenntnisse gebracht. Ich finde es aber erstaunlich wie gut die alten Stammbäume schon waren; das lässt in der Tat darauf schließen dass man auch früher mit Beobachten und vermessen schon recht gut lag.

Man wird allerdings auch das Gefühl nicht los, dass manche Systematiker die Welt in möglichst viel Schubladen einteilen wollen während andere zum Gegenteil neigen. Bei den Orangebäckchen waren die Unterarten eigentlich außer in Deutschland nie richtig anerkannt zumal die Vögel individuell sehr variieren.
Dass jemals Vögel aus dem Tschad zu uns gelangten ziehe ich stark in Zweifel, diese Handelsroute wäre neu und wäre sicher nicht für Billigvögel verwendet worden. Das fällt genauso ins Reich der Fabeln wie die Mär von geschmuggelten Webervögeln, die manche Vogelzüchter noch bei (ehemaligen) Importeuren entdecken. Das waren schlicht und einfach Ladenhüter, die oftmals nur deswegen importiert wurden um an die Perlen zu kommen, die mit angeboten wurden. Wer würde schon Vögel schmuggeln die sich selbst nach der Importsperre schwer an Mann/Frau bringen lassen, dann doch eher Arten die finanziell lukrativ sind und die schnell verkauft sind.

Eine Sache die mich z.B.. bei Howard/Moore überrascht hat ist, dass sämtliche schwarzkehligen Lagonosticta Arten wieder eine Art bilden, da würde mir mein Bauchgefühl was anderes sagen. Gerne würde ich dies (Weinrot, Schwarzkehl & Larvena.) mal gleichzeitig halten und beobachten. Aber die Chancen stehen gegen Null.

Erfreut war ich, dass z.B. Schwarzbäckchen (das jetzt unglücklicherweise Grünastrild heißt weil die Art ursprünglich so benannt wurde) und Gelbbauchastrild jetzt zwei Arten sind, Das bestätigt was ich auch beim Vergleich der beiden Arten in der Voliere beobachten konnte (es gelang mir übrigens nicht Hybriden zu erzielen, was ebenfalls schon leicht für Arten und nicht Unterarten spricht). Spannend finde ich nach wie vor Braunbrust & Zwergnonne auch da gelang es mir nicht Mischlinge zu züchten was mich bei Unterarten schon sehr verwundert mal sehen was bei denen rauskommt.

Gruß Gerhard
 
Hallo Gerhard,
das mit der Gattung Neisna kann ich nur bestätigen. Ich hatte mehrere Jahre Paare des Schwarzbäckchens (N.m.m.) und des Gelbbauchastrilds (N.m.k.) brütend in einer Gemeinschaftsvoliere zusammen. Es hat nie Kreuzungen gegeben. Die Vögel haben sich so gut wie nicht beachtet.
Gruß
Reiner
 
Thema: Unterarten Estrilda melpoda
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