Zwergelsterchen verstehen lernen ...

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K

Kimy

Munja-Fan
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Hallo!

Vor zwei Tagen bin ich ganz unverhofft Besitzerin von vier Zwergelsterchen geworden. Obwohl mir diese Tiere als pflegeleicht und unkompliziert beschrieben wurden, habe ich doch einige offene Fragen und bitte euch um Hilfe.

Die vier "Zwerge" sollen zwei Pärchen sein. Kurz nach unserer Rückkehr, nachdem ich sie in ihren Quarantänekäfig befreit habe, haben sich die vier fürchterlich in die Wolle bekommen und unaufhörlich gestritten. Ich schob dies auf den Transportstress, verdunkelte den Raum etwas und hoffte auf den nächsten Tag, der die erhitzten Gemüter wieder beruhigt haben sollte. Doch am Tag darauf stritten sich die vier noch immer ohne Unterlass, sodass ich keinen Weg mehr sah, als einen neuen Käfig herzurichten und die Vögel nach Pärchen getrennt unterzubringen. Nun sind sie friedlich. Die Pärchen unter sich sind harmonisch, ihr Treiben in ihren separaten Käfigen ist ausgeglichen und harmonisch, sogar ich darf ohne Panikattacken in die Käfige greifen... Es scheint alles nun einwandfrei. Doch die Pärchen giften sich weiterhin durch die Gitterstäbe an und schimpfen miteinander.
Eigentlich hatte ich vor, die vier Zwerge nach ihrer Eingewöhnungszeit zusammen in eine Voliere zu setzen, doch jetzt befürchte ich, dass mein Vorhaben nicht realisierbar ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Streiterei in der Natur dieser Kleinen liegt, denn wenn sie kuscheln und sich kraulen, frage ich mich immerzu, ob die Streiterei mit dem anderen Pärchen überhaupt nötig ist. Sie haben keine Nester in ihren Käfigen, die sie verteidigen könnten. Haben sie so schnell schon Territorialansprüche? Die zweí Pärchen sollen sich wohl auch bereits kennen, hat der Vorbesitzer gemeint. Vom Typ her schätze ich das eine Pärchen als sehr munter und offensiv ein - ein Pärchen, das weiß, was es will. Das andere Pärchen empfinde ich eher als ruhiger und defensiv (hier habe ich auch noch niemanden singen sehen. Vielleicht sind es zwei Weibchen?). Was meint ihr? Muss ich meine Hoffnung auf eine Zwergenvoliere aufgeben, weil sich die beiden Pärchen vielleicht niemals vertragen werden?

Dann ist mir ein Ruf noch nicht bekannt: Manchmal geben sie ein Sirren von sich. Es ist kein Gezwitscher, sondern eher ein Trillern, das so ähnlich klingt wie eine ablaufende Küchenuhr oder ein Reisewecker. Ist dieses Sirren eher positiv oder negativ zu werten? Ist es vielleicht ein Lockruf oder eher ein "Ach nee, lass mich mal lieber in Frieden"?

Vielen Dank bereits jetzt für eure Antworten!

Herzliche Grüße!
Kimy
 
Sicher gibt es da schon inviduelle Unterschiede im Verhalten, aber in einer großen Voliere sollte es außerhalb der Brutzeit weniger Probleme geben.
Setz doch bitte mal ein Foto rein. Du hast sie sicher vom Züchter, denn in Zoohandlungen findet man sie nicht.
 
Hey Kimy,

mit Zwegelster. hast du dir einen meiner Lieblingsprachtfinken ins Haus geholt. Sie sind was die Fütterung anbetrifft wirklich unkomplizierte Pfleglinge doch ihr Sozialwesen ist ungleich komplexer als das z.B. der meisten Nonnenarten.
Wie bei den meisten sozialen Arten ist zwei Paare eine denkbare schlechte Ausgangsbasis zur Haltung besser sind drei oder vier bis fünf Paare. Zwei Paar bleiben meist zwei Paare während 5 Paare als 10-Individuen Schwarm agieren. Dazu werden die Schwärme bei Elsterchen fast immer nach der Jugendmauser gebildet, so dass für die Schwarmhaltung unbedingt Jungvögel erworben werden sollten (am Besten sogar unausgefärbte). Die Unverträglichkeit kann bei Elsterchen durchaus über die Brutzeit hinaus bestehen sie sind einige der wenigen Prachtfinken bei denen nachgewiesen wurde, dass sie sich individuell kennen dafür über ein ausgesprochen gutes Gedächtnis verfügen. Daran lässt sich schon erkennen wie wichtig die soziale Komponente fürs Überleben dieser Art im Freiland ist. Ich hatte meinem Vater zwei Paare überlassen die sich ebenfalls partout nicht vertragen haben. Als Einzelpaare in der Gemeinschaftsvoliere gab es aber keine Probleme und inzwischen tummeln sich im Jungvogelflug 16 Jungvögel. Elsterchen sind übrigens oft recht unverträglich gegenüber Lonchura/Munia-Arten, solltest du sie mit solchen vergesellschaften wollen, beobachte gut sonst kann es für die anderen fatale Vogel haben.

Zwergelsterchen singen eigentlich recht fleißig und lassen sich dadurch sehr gut „sexen“ aber oft schweigen sie die ersten paar Tag ein einer neuen Umgebung.
Wenn der Ruf mehr wie ein hartes trRRRRRRRiiiiTTT klingt ist er eher aggressiv der Kontaktruf ist eher weich (eigentlich logisch). Aber Rufe wie ein Wecker habe ich noch nie bei unseren gehört.


Aber es sind Zwer und keine Kleinelst. zu den würde der Ruf eher passen

KLeinelsterchen
http://www.hofmann-photography.de/html/afrika_87.html

Zwergelst.
http://www.hofmann-photography.de/html/afrika_94.html
http://www.hofmann-photography.de/html/afrika_97.html
http://www.hofmann-photography.de/html/afrika_95.html
 
Na, das war aber eine Herausforderung, die Kleinen zu fotografieren! :) Einer Karriere bei "Germanys´s next Top Model" würde ich ihnen lieber nicht anraten, denn die halten ja keinen Sekundenbruchteil still! :zwinker: Aber irgendwie habe ich doch ein paar klägliche Bilder machen können, die ich hier herein stelle. Das erste Foto zeigt das eher ruhige Pärchen (hier weiß ich eben nicht, ob 1,1 oder 0,2, da sie sich noch nicht geoutet haben). Das zweite Bild zeigt das ruhige Pärchen am Gitter zum Käfig des anderen Pärchens. Die sitzen nicht nur wegen des Fotos auf der Pflanze, sondern machen das gerne auch aus freien Stücken und schlafen sogar darauf. Das dritte Bild zeigt die Resonanz auf Seiten des überaus munteren Pärchens. Mir ist bei den Aufnahmen aufgefallen, dass es wegen des Fotoapparats keinen Fluchtversuch auf die gegenüberliegende Käfigseite unternommen hat, sondern konsequent an der Stelle blieb, als ich "die ruhigen" aufgenommen habe. Interessant eigentlich. Ich habe daraus gefolgert, dass mein "wildes" Pärchen ja dann umso leichter aufzunehmen sei. Aber Pustekuchen. Ich bekam kein vernünftiges Foto hin. Hier meine Versuche: Das vierte Bild zeigt das Weibchen, kurz vor ihrem rettenden Hüpfer außerhalb der Kamerareichweite. Und auf dem fünften Bild sitzt das Männchen, das dem ruhigen Pärchen, wann immer ihm möglich, die Hölle heiß macht.

Hmmmnm, wenn ich es richtig bedenke, habe ich heute noch gar keinen Warnpfiff gehört, mit dem sie ihren Käfig verteidigen, wenn sie an das Gitter zum nebenan sehenden Käfig springen. Könnte ich dann sogar - rein theoretisch - davon ausgehen, dass doch alles nach einer Weile wieder gut wird und sie sich vertragen? Oder wäre sogar eine räumliche Trennung der beiden Paare für die Quarantänezeit sinnvoll?

Von den Nanas weiß ich leider nur, dass sie blutsfremd seien und von 2006 stammen. Der Vorbesitzer selbst ist wohl nicht der Züchter dieser Tiere gewesen, jedoch hat er erwähnt, dass die Kleinen schon einige Male ihren Rucksack packen und in ein neues Zuhause ziehen mussten. Vielleicht ist auch das der Grund für ihr genervtes Verhalten?
 

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Ich würde die zwei erst mal so sitzen lassen Sichtkontakt ist nicht das Schlechteste wenn du es noch einmal als Mini-flock probieren willst.

Als kleiner Anhaltspunkt. Männchen etwas heller im Kopfbereich, Unterschwanzdecken kontrastreicher, im Großen und Ganzen alle schwarzen/silbernen Gefiederpartien etwas weniger bräunlich. Allerdings sind die Merkmale keine 100% Garantie für die Geschlechtsbest.

Gruß Gerhard
 
Hallo gerhardh,

deine Rückmeldung hat sich mit dem Ins-Netz-Stellen meiner Fotos gerade überschnitten. Wäre doch mal überlegenswert, so ein DSL-Anschluss ... :) Vielen Dank für die Tipps!

@ sigg und gerhardh,

ich habe für die "Nanas" eine eigene Voliere vorgesehen, weil ich damit gerechnet habe, dass sie als Individualisten vom Typ her anders sein könnten als meine durchweg rücksichtsvoll-harmonischen Nonnen. Vielleicht bin ich zu ungeduldig mit den Zwergen und muss ihnen ihre Zeit zusprechen, die sie benötigen, um sich in ihr neues Umfeld einzugewöhnen. Da sie heute tatsächlich ruhiger sind als gestern, hege ich so langsam Hoffnung, dass sich das Blatt dann doch noch zum Guten wenden kann. Ich finde es sehr beachtlich für die kleinen niedlichen "Schlüsselloch-Schlupfer" (so nannte sie liebevoll der Vorbesitzer), dass sie doch so wenig Angst vor Neuem zeigen, gleich fressen, trinken und baden gehen und sich so schnell auf ihr neues Umfeld einlassen. Das hätte ich so kleinen Vögeln wirklich nicht zugetraut. Hut ab! :beifall:
 
Sicher nicht von 2006 (Farbe rot) sondern 2005.
Jedenfalls kann man es bei einem Vogel sehen. Kontrolliere besser alle Jahreszahlen.
 
Ein Tag später, doch die Situation hat sich noch immer nicht verbessert ... :traurig: Ich habe das offensive Männchen sogar dabei erwischt, wie es einem anderen "Nana" durch die Gitterstäbe hindurch eine Schwanzfeder herausgezupft hat. Da noch mehr Schwanzfedern herum lagen, kann ich davon ausgehen, dass dies nicht der einzige gelungene Versuch des kleinen Schlingels war. Also habe ich den Käfigabstand vergrößert. Mir macht das Ganze ziemlich Sorgen. Soll ich mich nun doch schweren Herzens von einem Paar trennen?
 
Wenn du so einen rabiaten Burschen dabei und wenig Unterbringungsmöglichkeiten hast, wird dir nichts anderes übrig bleiben.
 
Tja, ich glaube so langsam wirklich, dieses ganz spezielle Pärchen braucht seinen Wirkungskreis in einer eigenen Voliere ...
Nehmen wir aber mal an, sie würden Nachwuchs haben. Wären sie zu ihren Jungen dann auch so aggressiv oder würden sie sich mit ihnen dann eher vertragen? Ich habe kürzlich gelesen, dass in freier Wildbahn ganze Familienstämme von Nanas in Harmonie miteinander leben, kuscheln und schlafen. Das lässt ja wieder hoffen ...
 
Hallo,
Kimy hat die Zwergelsterchen von mir. Es sind 100% 2,2. Die beiden Paare waren bei mir getrennt untergebracht. Sie sind in absoluter Brutlaune. Daher kommt ganz sicher der Streit der Paare. Ein Tier ist von 2005, eins von 2006 und zwei von 2007, soviel ich weiss, Januar. Ich hätte sie getrennt brüten lassen und danach zusammen in die Voliere gelassen.
Gruß
Bernd
 
Hi Kimy,

nein zu ihrem NAchwuchs sind sie wahrscheinlich friedlich aber in eine Gemeinschaftsvoliere werden sie sich wohl kaum integrieren.

Ich würde beide Paare behalten mit beiden versuchen zu züchten und dann evtl. den NAchwuchs behalten und die beiden Altpaare an jemand mit Platz und Erfahrung abgeben.

Aber Achtung Aggressives Verhalten ist manchmal in hohem Maße erblich. Ich weiß nicht ob die Vögel vorher einzeln untergebracht waren, wenn ja würde das ihr aggresives Verhalten erklären zumal sie beide wie Bernd schreibt voll im Bruttrieb sind.

LG Gerhard
 
Dass Brutlust sich auch in Aggressivität äußern kann, habe ich bisher leider nicht wirklich realisiert. Aber nun verstehe ich die Situation besser. Vielen Dank für eure Beiträge! Die Quarantänezeit wollte ich gerne noch abwarten, aber dann werden wir ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Ich bin sehr gespannt, was die "Zwerge" dazu sagen werden :zwinker:

Ich habe von jemandem einen Ansprechpartner in Zwergelsterchen-Fragen genannt bekommen, der wohl nicht allzu weit von mir entfernt wohnt. Mit ihm möchte ich mich in den nächsten Tagen in Verbindung setzen, um noch ein paar wissenswerte Dinge über die kleinen Mäuse zu erfahren.

Nachdem auch meine "bessere Hälfte" von den Zwergen in den Bann gezogen wurde, dass er, wenn er nach Hause kommt, zuerst nach den Kleinen sieht, bevor er mich begrüßt (jaja ... soweit ist es schon gekommen ... :) ), bin ich mir sehr sicher, dass die Kleinen auch von seiner Seite her gute Unterstützung für ihr wohl angestrebtes Küken-Projekt haben werden.

Es ist vielleicht etwas unpassend, aber ich möchte es an dieser Stelle dennoch gerne loswerden: Vielen Dank an alle "besseren Hälften" von Vogelliebhabern für euren Einsatz und euer Verständnis für die Liebe eurer Partner zu den wundervollen Vögeln! Ohne euch und eure Unterstützung ist so manches nur schwer bzw. gar nicht möglich! :beifall:
 
Hi Kimy,

kann es sein, dass es dich heute auf die Schwäbische Alb gezogen hat?

Gruß Gerhard
 
Hallo Gerhardh,

zum Glück kannst du am Bildschirm nicht erkennen, wie ich gerade rot anlaufe ... :~ ertappt! Ja, ich war vorgestern auf der Alb, habe sehr nette und hilfsbereite Leute kennen gelernt und bin abends dann, berauscht von den vielen neuen Eindrücken, Tipps und Tricks, in einem Arm mit halbreifer Hirse und im anderen Arm mit einem supersüßen Vogelpärchen nach Hause gekommen. Wow! Sehr erlebnisreich für mich, da ich noch in den Anfängerschuhen stecke. Es war wirklich ein wundervoller Tag...

Tja, und auf der Alb habe ich dann zwei nette Leute kennen gelernt, die dich sehr sehr gut kennen :zwinker: Dort habe ich Zwergelsterchen bewundern dürfen, die wunderbar miteinander harmonieren. Die Süßen saßen einträchtig, wie Perlen an einer Schnur, auf ihren Ästen zusammen und haben sich geputzt und gekrault. Keine Zankerei, kein Flügelschlagen ... Ich habe dann am Abend meinen Zwergen davon erzählt, und dass es auch ein Leben in Harmonie miteinander geben könnte. Aber irgendwie wollen sie nichts von dieser Idee wissen. Doch ich habe nun eine Strategie in der Tasche und werde dafür sorgen, dass die Sache aufgeht. :)

Und du bist der berühmte Fotograf, der diese wundervollen Naturaufnahmen macht? Ich habe vorgestern ein Buch, an dem du ebenfalls mitgewirkt hast, einsehen können. Traumhafte Bilder! Und der Inhalt ist auch sehr informativ und umfassend. Dieses Buch gehört sicher zum Standardwerk eines Züchters und Vogelliebhabers.

Viele Grüße
Kimy
 
Jetzt werd ich aber rot :~ :~ :~


War nur komisch ich rief am Abend zuvor bei meinem dad an und der ezählte, dass K.-H.W. mit einer Frau die ebenfalls Zwerge. hat und in Kn. wohnt vorbeischaut. Soviele Zwerge. dürften um den See herum nicht zu finden sein :zwinker: .

Viele Glück

Gerhard
 
:zustimm: Ich habe, als ich K.-H. besucht hatte, nicht wirklich damit gerechnet, dass er sich so viel Zeit für mich nimmt und sein Vorhaben tatsächlich in die Tat umsetzt, um mich wegen meines Zwergenproblems deinem Daddy vorzustellen. Auch ich war total überrascht, als ich bei deinen Eltern aus dem Auto stieg und mich als "die Carmen von Konstanz" vorstellte. Denn da kam die spontane Antwort: "Ah, die Kimy aus dem Forum!" Zum Glück war es so heiß draußen und ich hatte bereits eine rote Birne, dass es hoffentlich nicht allzu doll auffiel, dass ich vor Verlegenheit rot angelaufen bin :).

Ja, in dem Fall sind meine kleinen Wilden schon richtig prominente Persönlichkeiten :zwinker:
 
... und wie die Sache nun ausgeht ...

Hallo!

Nachdem ich diesen Thread mit so vielen Fragen eröffnet habe und von euch so gute Anregungen erhalten habe, möchte ich ihn nun zu Ende führen und euch berichten, wie die Sache ausgegangen ist:

Leider werde ich mich nun doch schweren Herzens von meinen Zwergen trennen müssen :traurig: :traurig: :traurig:
Ich habe so ziemlich jede Strategie ausprobiert, um die beiden Pärchen bei mir einzugliedern. Das ging von der Unterbringung der beiden Zwergenpärchen miteinander, getrennt voneinander, der Vergesellschaftung zusammen mit meinen eigenen Vögeln in getrennten Volieren. Als dies alles nicht geklappt hat, versuchte ich das Separieren des "wilden" Pärchens in die ursprünglich für beide Zwergenpaare bestimmte Voliere und das Vergesellschaften des "ruhigeren" Pärchens mit meinen Vögeln. Dies klappte auch mit dem ruhigen Zwergenpärchen nicht. Obwohl in der Voliere eine Menge Platz ist, wurden die Zwerge meinen anderen Vögeln gegenüber richtiggehend aggressiv und besitzergreifend. Was so weit führte, dass die Zwerge binnen kürzester Zeit die Oberhand in der Voliere übernahmen und meine eigenen Vögel völlig eingeschüchtert auf dem Boden saßen. Und als die Zwerge dann dazu übergegangen sind, meine Vögel auch dort zu attackieren, wurden auch diese genervt und fingen an, sich untereinander zu streiten, was bisher noch nie der Fall bei ihnen gewesen ist.
Ich bin froh, dass ich zur Zeit Urlaub habe und beobachten und sofort eingreifen kann, wenn es Ärger gibt, darum gingen die Konfrontationen zum Glück immer glimpflich aus. Tja, und dem ursprünglich "wilden" Zwergenpärchen, das ich allein in der Voliere gehalten habe, geht es blendend. Sie haben ihr eigenes Reich und keiner macht es ihnen streitig. Sie sind ruhig und zufrieden.

Diese Beobachtungen und gemachten Erfahrungen haben mir gezeigt, dass eine gemeinsame Haltung aller Zwerge in einer Voliere unmöglich ist und dass ich sie auch definitiv nicht mit meinen Vögeln vergesellschaften kann. Die einzige Möglichkeit für mich, die Kleinen vernünftig unterzubringen wäre jedem Zwergenpaar seine eigene Voliere zuzuteilen, in dem es alleine leben kann. Das würde dann aber auch bedeuten, dass ich ihren Nachwuchs bald, nachdem sie flügge geworden sind, in eine extra Voliere geben müsste, da zu befürchten steht, dass der jeweilige Zwergen-Vater nach einer gewissen Zeit seine Jungen vertreiben wird, um wieder erneut zu brüten. Das würde also bedeuten, dass ich mindestens drei Volieren für meine Zwerge bräuchte, um diese gut und glücklich zu halten. Doch leider reicht mein Platz für so viele weiteren Volieren nicht aus, und darum muss ich die Kleinen leider wieder hergeben.

Diese Entscheidung fiel mir sehr schwer, weil mir die Zwerge wirklich sehr ans Herz gewachsen sind. Trotz ihres rauflustigen Verhaltens, frei nach dem Motto "klein, aber oho!" sind die Kleinen absolut liebenswert und kuscheln und kraulen gerne mit ihrem Partner. Es macht großen Spaß, sie zu beobachten, wenn sie friedlich sind und alles harmoniert. Und ihr süßes, possierliches Aussehen mit den schwarzen Knopfäuglein, den weißen Zügeln und dem schwarzen (Bart, äh...) Fleck unter dem Schnabel und die Tatsache, dass meine "besere Hälfte" heiß und innig in die Kleinen vernarrt ist, gibt mir immer wieder den Eindruck, dass ich mit meinem Vorhaben gescheitert bin.
Ich hatte zum Ziel, dass die Zwerge, nachdem sie wohl schon so oft ihren Besitzer gewechselt haben, nun endgültig bei mir verbleiben. Doch ich muss mich um das Wohlergehen aller meiner Schützlinge sorgen. Dass es sich nun letztendlich doch anders entwickelt hat, wie ich gehofft und geplant hatte, kann ich leider nicht steuern. Die eigentlichen Chefs sind ja unsere Schützlinge und nicht wir selbst. Sympathien und Antipathien machen unsere Kleinen unter sich aus und wir müssen uns danach richten. Da ich eine mittel-/langfristige Käfighaltung ablehne und aus Platzgründen keine drei Zwergenvoliere halten kann und es mir wichtig ist, dass es allein meinen Schützlingen gut geht, musste ich nun doch diesen Schritt wählen :traurig:

Ich bin sehr froh, Mitglied im Lonchura Spezialclub bei federfuss Stefan Fischer zu sein. Auf meine Rundmail an alle Elsterchen-haltenden Mitglieder hat sich binnen allerkürzester Zeit (nach unglaublichen 30 Minuten!) ein neuer Körnchengeber für meine Zwerge gefunden, der sehr große Erfahrung in der Haltung und Zucht von Elsterchen aller Art, auch Zwergelsterchen, hat und gerade selbst auf der Suche nach Zwergen ist, um für sein eigenes Zwergenpärchen Unterstützung zu finden. Ich bin mir sicher, dass die Kleinen bei ihm in allerbesten Händen sein werden und endlich das tun dürfen, was sie schon so lange tun wollen: Küken kriegen! :)

(@ den neuen Zwergen-Besitzer: Hallo! Also, wenn sich dann bei "unseren" Zwergen Nachwuchs einstellt und du beim Beringen Hilfe brauchst (bei einem Durchmesser von 2,3 cm vielleicht erforderlich?), komme ich gerne vorbei und halte dir mit vor Aufregung tatterigen Händen die Lupe :zwinker: )

Tja ... Das ist kein Bericht, mit dem ich mich mit Ruhm bekleckere, ich weiß ... Doch meiner Meinung nach geht es hier in erster Linie um das Wohlergehen der Schützlinge, dann erst um die eigenen Wünsche. Ich hoffe, die Kleinen werden mir verzeihen! Die Stunde ihrer Abreise rückt immer näher... Der Abschied fällt so schwer :traurig:

Nochmals vielen Dank an euch alle für euren Beistand!
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

Viele Grüße!
Kimy
 
Hi Kimy,,

schade dass es nicht geklappt hat aber Elsterchen und Nonnen zusammen geht selten gut; selbst die harmlosen Riesenelsterchen wurden bei mir zu Bestien.

Aber du weißt ja wo welche zum Beobachten sitzen ;)

Finde es Klasse, dass du dich im Interesse der Vögel entscheiden hast :zustimm:

Viele Grüße Gerhard
 
Hallo Gerhard,

vielen Dank für deinen Zuspruch! Tut wirklich gut, denn ich bin schon arg geknickt, weil das nicht so geklappt hat, wie geplant. Soooo wundervolle Tiere!

Hat dein Daddy vielleicht eine Webcam zu seinen Zwergen installiert? :idee:
Sonst muss ich eure Süßen tatsächlich mal besuchen kommen :)

Apropos fotogen: Und du hast morgen ein wichtiges Fotoshooting, habe ich erfahren?:) Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg und deinen Models ein gutes Händchen beim Posen :zwinker:

Viele Grüße!
Kimy
 
Thema: Zwergelsterchen verstehen lernen ...

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