Schlafgewohnheiten und Nistkästen

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Tommi

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Hallo Rüdiger,

ich habe früher als ich noch Agaporniden hielt (Tarantas, Rosen-, Pfirsich- und Schwarzköpfchen nach der Brutsaison die Nistkästen entfernt und extra Schlafkästen eingebracht. Das waren quasi Nistkästen ohne Einflugsöffnung bei denen eine Seitenwand komplett fehlte, und auch etwas kleiner waren (ca. 15x15x15 cm). Siehe auch Abbildung aus dem Ulmer Verlag erschienen Buch von Jürgen Brockman "Agaporniden".
Wichtig ist, daß man dann kein Nistmaterial mehr anbietet und kein Triebfutter (Ei- und Keimfutter).

Ich hoffe ich konnte Dir damit ein bisschen weiterhelfen.


MfG

Thomas
 
Moin liebe Leute!

Ich habe früher Rosen- und Schwarzköpfchen gezüchtet, habe jetzt aber nur noch ein älteres Pärchen, das keine Lust mehr zum Brüten verspürt: ein naturfarbenes Männchen und ein gelbes Weibchen.
Letzthin gab es in der Vogelmailingliste eine kurze Diskussion über Sinn und Notwendigkeit von Schlafkästen bei Agas, die mich veranlaßte, in der Literatur ein wenig mehr über die Schlafgewohnheiten bei freilebenden Agas herauszufinden.

Solange ich noch züchtete, haben einige meiner Agas die Nistkästen auch als Schlafkästen genutzt, andere saßen gerne obenauf. Nach der Brutperiode habe ich aber die Nistkästen entfernt.
Meinem alten Ehepaar biete ich jetzt keinen Nist- und auch keinen extra (vorne offenen) Schlafkasten mehr an. Sie bevorzugen es derzeit, auf einer Korkschaukel, die recht dicht unter der Käfigdecke hängt, zu schlafen.
(BTW: Überhaupt ist meine Beobachtung, daß Agas mehr noch als bspw. Wellis und Nymphen dazu neigen, möglichst dicht unter der Käfigdecke ihren Schlafplatz zu suchen. Ist diese Beobachtung richtig oder nur ein Einzelfall?)
Nun habe ich entgegen meiner ursprünglichen Ansicht, daß Nester nur zur Brutzeit genutzt werden, gelesen, daß bei freilebenden Agas das Nest die Bedeutung eines "Heimes erster Ordnung" hat, d.h. das Nest wird als Zufluchtsort bei Gefahr und zum Schlafen das ganze Jahr über genutzt und verteidigt.
Also wäre es im Interesse einer möglichst artgerechten Haltung vielleicht angebracht,
Schlaf- oder Nistkästen das ganze Jahr über anzubieten?
Ich würde gerne mehr darüber in Erfahrung bringen, wie Ihr es damit bei Euren Agas haltet und wie Eure Erfahrungen sind:
Bietet ihr extra Schlafkästen an? Fördern sie ebenso die Brutlust wie ein Nistkasten?
Wenn ihr züchtet: Entfernt ihr die Nistkästen nach der Brutperiode, um zuviele Bruten zu verhindern, ersatzlos oder ersetzt Ihr sie durch Schlafkästen?
Freue mich auf viele Antworten

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Tschüss Rüdiger


[Hinweis: Dieser Beitrag wurde von Rüdiger editiert.]
 
Hallo Thomas!

Vielen Dank für die Antwort, insbesondere für den Hinweis, daß das Vorhandensein der Schlafkästen alleine noch keine Brutlust auslösen muß, was eigentlich meine Erwartung und Befürchtung war.

Das Buch von Brockmann habe ich auch. Er erwähnt aber lediglich bei den Bergpapageien/Taranta-Unzertrennlichen (Agapornis taranta), daß sie in Baumhöhlungen übernachten, und die Bergpapageien unterscheiden sich ja ziemlich von den anderen Aga-Arten.
Insofern hielt ich das immer für eine Arteigentümlichkeit und verstand auch Brockmanns Hinweis auf die Schlafkästen so, daß sie vor allem dem Züchter dienen, um schnell harmonisierende Paare ausfindig zu machen.
Erst bei Kolar ("Unzertrennliche - gaporniden", GU-Tierratgeber) fand ich den erwähnten Hinweis, das das Nest für alle Aga-Arten die Bedeutung eines "Heimes der ersten Ordnung" hat, etwas, was ja auch nicht bei jeder Papageienart der Fall ist.
Da zeigt sich, das selbst die kleinen GU-Ratgeber ab und an etwas neues bringen http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif

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Tschüss Rüdiger
 
Hallo,
genau diese Erfahrung haben wir auch gemacht. Früher haben unsere Pfirsichköpfchen auf der Gardinenstange unter der Decke übernachtet. Seitdem sie ein kleines Vogelhäuschen (innerhalb des Käfigs) haben, nutzen sie nur noch dieses, obwohl sie weiterhin auf der Gardinenstange schlafen könnten (das Brüten haben sie schon längere Zeit völlig aufgegeben).
Sie flüchten dort auch immer hinein, sobald sie meinen, dass "Gefahr drohe".
Axel u. Sylvia
 
Moin Axel und Silvia!

Wie alt sind denn Eure?
Meine zeigen sich auch nicht mehr brutlustig,
so daß ich gut auf einen Nistkasten verzichten konnte.
Sie sind jetzt beide über 10 Jahre alt(das wildfarbene Männchen ist auch eigener Nachzucht). Ich habe schon oft beobachtet, daß ab einem gewissen Alter bei den Geiern die Brutlust zurückgeht.

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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Rüdiger,

das Weibchen ist etwa 8, das Männchen ca. 2-3 Jahre alt. Bis vor ca. 1 Jahr haben sie es auch versucht mit der Zeugung von Nachkommen, jetzt aber gar nicht mehr.
Da sie in freier Natur auch in Höhlen nisten, ist es vielleicht gar nicht verkehrt, ihnen solche "Höhlen" zur Verfügung zu stellen. Insbesondere das Weibchen versteckt sich sehr gerne, z.B. auch hinter der Gardine. Eine magische Anziehungskraft übt alles aus, was nach einem "Versteck" aussieht, z.B. die nur einen Spalt geöffnete Tür eines Schrankes.

Gruß,

Axel u. Sylvia
 
Hi,
ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht, zu hören, das ihr Schlasfkästen benutzt. Ich habe deshalb auch tonnenweise Bücher gewälzt, doch wie das immer so ist, stand in einigen, das wäre nötig, bei anderen wieder, es wäre nicht nötig.
WAS IST JETZT RICHTIG?
Muß ich oder sollte ich, wenn ja, auch einen Schlafkasten in der Voliere, die im Wohnzimmer steht, anbringen oder ist soetwas nur in großen Gartenvolieren nötig. Ich meine, das mit meinen Agas in der Gartenvoliere hat sich ja jetzt eh erledigt, aber ist es gut, solche auch in den Käfigen zu haben? Ich habe nämlich damals, als ich die beiden gekauft habe, den vorherigen Besitzer gefragt und einen Typen im Zoogeschäft, ob das nötig sei, und die meinten alle, nö, muß nicht sein, und als ich dann noch woanders fragte, war derjenige ganz überrascht:"Wie, Schlafkästen, soetwas gibt es? Brüten die dann nicht darin?"
Also, bitte klärt mich auf, wäre echt nett.
Ciao, Alex
 
Moin Alex!

Ein Schlafkasten muß wohl nicht sein, es geht wohl auch ohne: meine sind auch jahrelang ohne Nist- und Schlafkasten außerhalb der Brutzeit ausgekommen ohne das sie für einen Menschen beobachtbar darunter litten.
Wie Dir ging es aber auch mir: die Literatur ließ mich weitgehend im Stich. Erst als ich bei Kurt Kolar, Unzertrennliche - Agaporniden
(GU Tier-Ratgeber) unter dem Stichwort "Das Nest - Brustätte und Zufluchtsort" (nach längerer Zeit wieder) las, das scheinbar für alle Aga-Arten das Nest das "... ganze Jahr
hindurch ... die Bedeutung eines "Heimes
erster Ordnung" [hat], ..." in dem "... geschlafen, bei Gefahr hineingeflüchtet und das Nest gegen Artgenossen verteidigt [wird]", habe ich mich entschlossen, meinen beiden Rosenköpfchen doch wieder auch in ihrer Zimmervoliere einen Schlafkasten anzubieten, um ihn ein noch etwas artgemäßeres Leben zu ermöglichen.

Nachdem, was ich auch hier erfahren habe, haben Schlafkästen gegenüber Nistkästen den Vorteil, daß sie, da auf einer Seite ganz offen, meist nur zum Schlafen genutzt werden und die Vögel nicht den ganzen Tag darin verbringen, wie es leicht bei scheueren Agas der Fall ist, und Schlafkästen weniger den Bruttrieb stimulieren.
An anderer Stelle (Danke, Ingo!) habe ich übrigens noch den Tip erhalten, von einem Nistkasten den Boden zu entfernen und statt dessen Stangen einzuziehen. Auch solch ein Kasten wurde gerne ausschließlich zum Schlafen genutzt.


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Tschüss Rüdiger
 
Den Tip mit dem fehlenden Boden finde ich klasse, ist ganz simpel, gefällt mir aber absolut. Daß man auf sowas nicht selber kommt...

Gruß, Silke.
 
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Thema: Schlafgewohnheiten und Nistkästen

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