Geretteter Aga

Diskutiere Geretteter Aga im Forum Agaporniden Allgemein im Bereich Agaporniden - Bin gestern bei Einkaufen im Zooladen vorbeigekommen. Bei den Unzertrennlichen sass so ein kleiner blauer auf dem Boden und suchte zwischen den...
Handaufzucht pro und kontra könnten wir jetzt ewig ergebnislos weiterdiskutieren. Daher nur kurz dazu:

Handaufzucht bereitet immer noch in vielen / den meisten Fällen auf die Einzelhaltung vor. Das ist hierzulande nicht anders als in Amerika. Den wenigsten Leuten dürfte es bewusst sein, daß auch ein zahmes Kuschltier einen Artgenossen braucht, die Beratung ist dahingehend meistens ungenügend.

Der Arbeitskreis 8 der TVT (Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz) lehnt daher die Handuafzucht in nicht-notwendigen Fällen ab.

In den 70ern gab es eine Studie, da wurden Agas isoliert handaufgezogen. Diese nicht resozialisierbar und, na ja, ich glaube alle sind gestorben...aus Stress und durch Verletzungen.

Auch an nicht-isoliert handaufgezogenen Agas geht die Zahmheit nicht spurlos vorüber, so äußert sie sich z.B. bei den Hennen regelmäßig in übersteigerter Aggressivität (das ist übrigens auch bei nicht-handaufgezogenen zahmen Hennen in Einzelhaltung der Fall).

Es gibt auch eine neuere Studie zur Handaufzucht von Papageien, die Hinweise darauf gibt, daß auch das Verhalten anderen handaufgezogenen Papageien nicht unangetastet bleibt, daß auch hier Änderungen feststellbar sind. Leider ist diese Studie nicht spruchreif, denn nur wenige Züchter erklärten sich überhaupt bereit, an so etwas mitzuwirken (ein Schelm, wer Böses dabei denkt).

Flügelstutzen als Verletzungsprophylaxe:
halbseitiges Stutzen kann auch ein erhöhtes Risiko bedeuten. Langfristiges andauerndes Flugunfähigmachen belastet den Vogelorganismus des Vogels, dessen ganzer Kreislauf und Stoffwechsel auf Fliegen ausgerichtet ist.
Flügelstutzen kann also, wenn überhaupt, immer nu ein kurzfristiger Kompromiss sein, keine dauernde Haltungsform.
 
Hallo,

Flügelbeschneiden ist wirklich gang und gebe dort drüben, aber es gibt auch viele gute Argumente dafür. Man braucht sich ja nur mal die Wegflug und Haushaltsunfallsstatistiken anschauen.


Das müsstest du mir mal genauer erklären.... Welche Haushaltsunfälle kann man AUSSCHLIESSLICH durch das Stutzen verhindern? Die typischen Missgeschicke, sprich das Fliegen gegen die Fensterscheibe, nächtliche Panik-Flatterei, etc. lassen sich auch auf anderen - wenn auch für die Besitzer wesentlich "unbequemeren" - Wegen verhindern.

Ich habe bisher für das Stutzen keinen einzigen Grund gehört, der diesen Eingriff in`s Vogelleben rechtfertigen würde. Bisher zielte jedes Argument, das in Sachen "Pro-Stutzen" genannt wurde, auf die Wünsche des Besitzers (z.B. vermehrte Zahmheit, da der Vogel ja sogar in Sachen Fortbewegung auf den Menschen angewiesen ist, oder die unproblematischere "Handhabung" des Tieres, etc.), nicht auf die Bedürfnisse des Vogels ab.

Auf Dauer kann ein Vogel ohne zu Fliegen nicht gesund erhalten werden, so gut wie alles am Vogelorganismus ist an das Fliegen angepasst. Alleine die Ausbildung von Federn passiert nicht über nacht. Neben den gesundheitlichen Problemen kommen oft auch psychische Leiden durch das Stutzen hinzu, man kann damit einen Papageien schnell das ganze Selbstvertrauen nehmen. Ich habe schon mehrmals gestutzte Vögel übernommen bzw. ich besitze auch einen Gelbbrustara, der von Klein an nicht fliegen kann (Flügelbruch im Nestlingsalter, der falsch zusammenwuchs), und als "glücklich" kann ich keinen von denen bezeichnen.... Bei den Tieren, die nach Monaten oder auch Jahren doch wieder das Fliegen erlernten, war die Aktivität und Vitalität im Vergleich zu vorher etwa 100:1. Ihr hättet mal erleben müssen, was da abging, als meine zwei Venezuela-Amazonen nach mehr als 30 Jahren wieder langsam zu Fliegen begannen. :D


Ausserdem leben viele in den USA in Regionen wo es so warm ist, dass mann die Vögel wirklich ständig mit nach draussen nehmen kann. Und da man sie wirklich als Familienmitglied betrachtet, will man sie dann eben auch draussen nicht ständig in eine Voliere einsperren. Ich habe z.B. dort eine Freundin, die ihre Amazone immer mit an ihren Pool nimmt, weil sie dort einen Großteil ihrer freien Zeit verbringt

Und du denkst wirklich, dass diese Papageien freiwillig solche "Familienmitglieder" geworden sind und lieber im Pool, als unter Artgenossen in einer Voliere wären?

Wie du selbst angemerkt hast, sind sehr viele dieser Papageien handaufgezogen und werden anschließend in die Einzelhaltung abgegeben. Man kann das schönreden soviel man will, es ist und bleibt eine zwanghafte Fixierung auf den Menschen, die auf Dauer kaum ohne Verhaltensanomalien auf Seiten der Vögel funktionieren kann. Diese Art der Tierhaltung kann ich ehrlichgesagt absolut nicht gutheissen, denn genau von Leuten mit solch einer Einstellung habe ich meine Papageien her. Keiner meiner Vögel hätte zum Rupfer, Schreier, etc. werden müssen, wenn man endlich einsehen würde, dass Papageien 1. nicht an den Menschen angepasst werden, sondern umgekehrt und 2. grundsätzlich keine typischen Haustiere sind. Papageienhaltung ist immer eine Gradwanderung, man kann nur für möglichst naturnahe Lebensumstände sorgen um sie einigermaßen "artgerecht" zu halten. Die Fehlprägung auf den Menschen, die Einzelhaltung, das Stutzen, etc. wird dem wohl nicht ganz gerecht.

Ob das Stutzen in Amerika oder sonstwo gang und gäbe ist wäre mir bei solch einem Thema egal, denn dabei geht es um das Leben meiner Vögel. Oder würdest du auch die Einzelhaltung, nur weil sie in Amerika häufig praktiziert wird, gutheissen? Oder die Käfig- und Ständerhaltung von Großpapageien bishin zu Aras?

Bitte nicht böse sein, aber wie gesagt würde ich bei solch einem Thema sehr gut die Pro und Contra`s - und zwar aus der Sicht der Vögel - abwegen. Für mich persönlich komme ich beim Thema Stutzen nur zu einem klaren "Nein". Wenn du das anders siehst dann OK, aber bist du dir auch wirklich sicher, dass die Papageien deshalb in Zukunft oder auch nur während eines Urlaub-Aufenthaltes auf ihre natürliche Fortbewegungsmöglichkeit verzichten möchten? Klar, Prioritäten muss man setzen. Aber wieso nur aus der Sicht des Menschens? Wieso kann der Besitzer in solch einem Fall nicht einsehen, dass er keine Kuscheltiere zum "spazierengehen" hält, und seine Lieblinge in einer naturnah eingerichteten Voliere besser aufgehoben wären als im nächstgelegenen Park? Natürlich hat jeder ein Recht auf seine Meinung, aber diese Sache bzw. Einstellung gegenüber dem Tier ist mir irgendwie unverständlich. Ich hoffe, du nimmst mein Posting jetzt nicht persönlich, so ist es nämlich definitiv nicht gemeint. Nur kann ich Aussagen wie "es gibt auch viele gute Gründe für das Stutzen" irgendwie nicht unkommentiert stehen lassen... ;) Damit triffst du bei mir eine emfpindliche Stelle (eben, weil viele meiner Geier aus solchen Umständen kommen), da muss ich schon langsam irgendwie zwanghaft eine Antwort geben... :s :~ :D ;)
 
Hallo Lilly,
ich will jetzt nicht in die gleiche Presche wie meine
Vorredner, aber ich kann zum Thema Fliegen auch was
sagen.

Nämlich mein Agamädchen Micky, die ja leider vor knapp
drei Monaten gestorben ist, besser gesagt ich habe sie
einschläfern lassen müssen, weil sie Pilze in der Lunge
hatte und sie zum Schluß nur noch rumhing und sie ein
paar Tage später qualvoll erstickt wäre.

Sie konnte schon eine geraume Zeit nicht mehr fliegen, wegen
ihrem Lungenvolumen, das einfach zu gering war.

Du hättest sie mal sehen sollen, ich habe ja so Mitleid
mit ihr gehabt.

Um sie herum die ganzen anderen Vögel die fliegen können
und sie sitzt oben drauf und muß zuschauen, wie die
anderen um sie herumschwirren. Ich hätte heulen können,
wenn ich ihre verzweifelten Versuche gesehen habe,
wenigstens ein bischen zu fliegen.

Deshalb kann ich sagen, das ein Vogel der nicht fliegen
kann deffinitiv nicht glücklich sein kann !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und dann bewundernswert ihr Partner, der sich als
Partnerin entpuppt hat. Also meine Micksy ist auch nicht
mehr geflogen aus Solidarität zu ihr. Es war echt rührend
wie er sich um sie gekümmert hat, ich hatte am Anfang
befürchtet, daß er das gleiche hat, weil er auch ganz
still und ruhig neben ihr gesessen hat.

Und wir dürfen eins nicht vergessen es sind Vögel und
Vögel haben Flügel.

Stelle dir nur mal ganz krass vor, jemand kommt her
und hackt einem Menschen die Beine ab damit er nicht
mehr weglaufen kann
8o 8o
So oder ähnlich muß man sich das vorstellen, wenn die
Flügel gestutzt werden.


Liebe Grüße

Nymphie ( Petra )
 
Hallo Doris, hallo Petra, hallo diverse (noch) schweigende Mitleser!

>Welche Haushaltsunfälle kann man AUSSCHLIESSLICH durch das Stutzen verhindern?

Keine, denn es sind ja Unfälle. Aber leider sind ja offensichtlich nicht alle, die mit den Vögeln in Kontakt kommen 100% der Zeit 100% vorsichtig. Wie sonst kann man sich die unzähligen weggeflogenen, in Türen totgeschlagenen, in Toiletten ertrunkenen, in heißen Kochtöpfen, Fritösen verbrannten Vögel erklären.

Auch wenn man selbst noch so vorsichtig ist, kann man die Umwelt auch nicht immer 100% kontrolieren. Ich kam zum Beispiel vor einiger Zeit nach Hause und die Putzfrau hatte die Vögel aus dem Käfig gelassen (was sie durfte) aber das Fenster war sperrangelweit auf (noch nicht einmal auf Kippe sondern auf, auf!). Sie hätte gedacht alles sei zu meinte sie Achselzuckend. Glücklicherweise fanden die Geierchen es drinnen wohl gemütlicher als draussen.

Ihre Nachfolgerin habe ich letzte Woche (trotz spezifischer Anweisungen dagegen) dabei erwischt wie sie vor dem Kletterbaum bügelte. Als ich daraufhin einen kleinen Ausraster bekam, stellte sie das heisse Bügeleisen zwar in die Küche liess aber sinnigerweise die Tür auf.

Das nur als Beispiel was alles schiefgehen kann. Dabei lebe ich alleine, ohne Kinder (!), Hunde, Katzen oder nachlässige Mitbewohner, so dass ich meine Umwelt eigentlich recht gut kontrollieren kann. Deswegen kann ich auch verstehen warum andere Menschen in anderen Lebensumständen andere Maßnamen ergreifen müssen um effektiv zu sein.

>wenn auch für die Besitzer wesentlich "unbequemeren" - Wegen verhindern.

Es geht m.E. nicht um bequemer, sondern ist es möglich, oder nicht. Bei solchen Entscheidungen spielt doch immer ein ganzes Paket an Umständen und Erwägungen mit. Bequemlichkeit als einziges Argument würde ich auch nicht gelten lassen. Aber ich glaube Du tust den Menschen, die so eine Entscheidung fällen unrecht, wenn Du sie auf ein faules am Wohlergehen des Vogel uninteressiertes Bild reduzierst.

> Auf Dauer kann ein Vogel ohne zu Fliegen nicht gesund erhalten werden, so gut wie alles am Vogelorganismus ist an das Fliegen angepasst.

Es gibt ja auch Vögel, die aus anderen Gründen nicht fliegen können, die scheinbar auch ganz gut überleben. Außerdem gibt es Flatterübungen (also festklammern und durchflattern), die auch flugfähige Vögel sehr gerne machen. Zusätzlich ist relative Flugintensität auch artspezifisch. Es gibt zum Beispiel Käfigdimensionsvorgaben, die daran orientiert sind, ob die Vogelrasse ein eher kletternder als fliegender Typ ist.

Abgesehen davon können Vögel auch mit gestutzten Flügeln fliegen, nur sind sie nicht in der Lage an Höhe zu gewinnen. Meine Lily kommt mit Ihren gestutzten Flügelchen gut aus dem Vogelzimmer, um die Ecke und quer durch die Wohnung. Aber eben mit Tendenz nach unten.

>man kann damit einen Papageien schnell das ganze Selbstvertrauen nehmen.

Also Du schreibst oben, dass es andere Maßnahmen gibt um einen Vogel vor Haushaltsunfällen zu schützen. Nun es gibt auch andere Massnahmen, um sein Selbstvertrauen zu stärken. Meine beiden Grauen, die ich, wie Du Dich entsinnst beide gestutzt bekam, leiden unter allem nur sicherlich nicht an mangelndem Selbstverrauen.

> Ich habe schon mehrmals gestutzte Vögel übernommen bzw. ich besitze auch einen Gelbbrustara, der von Klein an nicht fliegen kann (Flügelbruch im Nestlingsalter, der falsch zusammenwuchs), und als "glücklich" kann ich keinen von denen bezeichnen....

Aber das sind ja so wie ich Dich verstehe Rettungsvögel, bei denen ja wohl auch einiges anderes außer dem Flügelstutzen gänzlich verkehrt lief. Man kann ein komplexes Wesen wie einen Papagei doch nicht auf den einen Nenner wie Flügel gestutzt oder nicht reduzieren.

>Und du denkst wirklich, dass diese Papageien freiwillig solche "Familienmitglieder" geworden sind und lieber im Pool, als unter Artgenossen in einer Voliere wären?

Also bei meinen Geierchen ist es zumindest so, dass sie wenn ich zu Hause bin auch unbedingt an meiner Seite, sprich auf meiner Schulter sein wollen und mir von Raum zu Raum hinterherfliegen (trotz gestutzter Flügel). Sie wären empört, würde ich den ganzen Tag ohne sie am Pool sitzen du sie stattdessen in eine Voliere sperren.

Denk bitte dran, dass in den USA im Gegensatz zu Deutschland/EU schon seit 1992 keine Vögel mehr importiert werden dürfen (so viel zu den fiesen Amerikanern, die Ihre Tiere schlecht behandeln, wo wir tolle Deutschen noch immer Wildfänge ins Land reinlassen! Und wie qualvoll dieser Prozess ist, brauche ich glaube ich hier niemandem zu erklären!), insofern sind diese Vögel schon seit GEnerationen vom Menschen gezüchtet.

>Wie du selbst angemerkt hast, sind sehr viele dieser Papageien handaufgezogen und werden anschließend in die Einzelhaltung abgegeben.

Ersteres habe ich angegeben, zweiteres nicht. Außerdem ist zweiteres eine Pauschalisierung. Von den Papageinhaltern, die ich in den USA kenne, hat kein einziger nur einen Vogel. Es ist zwar nicht immer die gleiche Rasse, aber bevor wir damit anfangen, auch hier in D hat man gemischte "Verpaarungen". Im übrigen ist auch in der freien Wildbahn beileibe nicht jeder Vogel verpaart.

>Man kann das schönreden soviel man will, es ist und bleibt eine zwanghafte Fixierung auf den Menschen, die auf Dauer kaum ohne Verhaltensanomalien auf Seiten der Vögel funktionieren kann.

Whoa. Wenn mn diesen Gedankengang bis in die letze Konsequnz verfolgt, dann dürfte keiner von uns Vögel halten. Denn zu glauben, dass ich in einer Wohnung, oder von mir aus auch Voliere, eine auch nur entfernt naturnahes Ambiente bieten kann ist kompletter Selbstbetrug.

Wir haben die Entscheidung gefällt dennoch diese Tiere als Haustiere zu uns zu nehmen mit allen Vor- und Nachteilen die das so mit sich bringt.

Zumindest werden meine in der Wohnung gehaltenen Vögel niemals Hungern, Frieren, von Feinden aufgefressen, von Wilderern gequält oder ohne liebevolle Pflege an einer Krankhiet oder Verletzung elendig zugrunde gehen. Auch dass muss man mit in die Waagschale werfen.

>Ob das Stutzen in Amerika oder sonstwo gang und gäbe ist wäre mir bei solch einem Thema egal,

Da stimme ich Dir zu. Außerdem wird hier auch immens gestutzt. Vielelicht nicht bei Agas aber mit Sicherheit bei Grauen.

> Wieso kann der Besitzer in solch einem Fall nicht einsehen, dass er keine Kuscheltiere zum "spazierengehen" hält,

Aber das ist es doch gerade. Wenn man einen handaufgezogenen Vogel hat, der Menschen und spielen gewohnt ist, tut es ihm auch nicht gut ignoriert zu werden. Er ist eben kein Wildtier mehr, war es auch seit Generationen nicht und hat deswegen auch andere Ansprüche.

>und seine Lieblinge in einer naturnah eingerichteten Voliere besser aufgehoben wären als im nächstgelegenen Park?

Und wenn man aber weder Garten noch Balkon hat? Und der Park die einzige Möglichkeit wäre, dass der Vogel mal raus kann? Bitte mach nicht den Fehler von Deinen eigenen Lebensumständen auf den anderer zu schließen.

>Sie konnte schon eine geraume Zeit nicht mehr fliegen, wegen

Also ging es ihr doch sicherlich nicht nur wg. dem Fliegen so schlecht. Sie war ja todkrank.

>Stelle dir nur mal ganz krass vor, jemand kommt her
und hackt einem Menschen die Beine ab damit er nicht
mehr weglaufen kann

>So oder ähnlich muß man sich das vorstellen, wenn die
Flügel gestutzt werden.

Naja, beim Flügel stutzen werden Federn geschnitten. Es tut nicht weh und kann auch bei der nächsten Mauser wieder nachwachsen. Außerdem gibt es Vögel s.o., die ausgesprochene Kletterer sind.


Also noch einmal. Ich versuche ja niemanden dazu zu überreden seinen Vögeln die Flügel stutzen zu lassen, ich sage nur, dass es auch durchaus Argumente dafür gibt. Und das es unzählige ungestutzte Vögel gibt, die in nicht akzeptablen Bedingungen gehalten werden, was ich viel schlimmer finde. Habe gerade wieder von einem Kakdu gehört der in einer Garage leben muß - zum Heulen. Dem nutzen auch seinen ungestutzten Flügel nichts.

Was ich ganz schlimm finde ist im Übrigen, dass in dieser Liste Personen, die etwas anders machen als gemeinhin akzeptiert, manchesmal sehr schnell angegriffen wurden. Diese Personen habe ich dan in dieser Liste nie wieder gesehen, was ich sehr schade finde. Denn so hat man sich die Chance verbaut überhaupt et

Lily ist gerade von ihrem Baum quer durch den Raum gerade auf mein Bein geflogen. Sie findet, wohl dass ich jetzt genug am Computer rumgespielt habe und mich jetzt ihr widmen muß. Sie ist auch gerade sehr albern <grins>

Also wo war ich - ahja - Denn so hat man sich die Chance verbaut überhaupt etwas zu ändern. Menschen (und Papas) bringt man durch positive Vorschläge zu Einsicht, nicht durch Angriffe oder Bestrafung.

Ironischerweise, habe ich gestern einen Vortrag an eine Amerikanische Vogelliste über Aspergillose geschickt, wo ich dafür plädiere zumindest im Winter die Flügel nicht zu stutzen, damit die Lungensäckchen durch intensiveres Fliegen gestärkt werden. Dort habe ich heute wohl eine Diskussion aus genau der anderen Perspektive vor mir <grins>.


Schönen Tag noch und liebe Grüße,

Ann.
 
Hallo,


Es geht m.E. nicht um bequemer, sondern ist es möglich, oder nicht. Bei solchen Entscheidungen spielt doch immer ein ganzes Paket an Umständen und Erwägungen mit. Bequemlichkeit als einziges Argument würde ich auch nicht gelten lassen. Aber ich glaube Du tust den Menschen, die so eine Entscheidung fällen unrecht, wenn Du sie auf ein faules am Wohlergehen des Vogel uninteressiertes Bild reduzierst.

Ich reduziere niemanden auf ein solches Bild, Fakt ist aber das auch diese von dir zitierten Vorfälle ohne das Beschneiden der Schwungfedern zu verhindern wären. z.B. ein Fenstergitter anbringen, bevor man an das Stutzen denkt. Um das geht es mir, nämlich das es genug Alternativen gibt. "100%ig sicher" ist man nie, auch nicht mit einem gestutzten Papagei. Aber das diverse Unfälle als Argument für das Stutzen dienen ist meiner Meinung nach eben nicht gerechtfertigt.


Es gibt ja auch Vögel, die aus anderen Gründen nicht fliegen können, die scheinbar auch ganz gut überleben.

Was mir persönlich aber auch nicht als Grund dienen würde, meine Papageien zu stutzen. Klar fällt nicht jeder flugunfähige Vogel sofort von der Stange, das die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten bei "bewegungsunfähigen" (die Trocken- bzw. Flatterübungen kann man nicht voll und ganz mit dem richtigen Fliegen vergleichen...) Tieren größer ist kann man aber nicht leugnen.


Meine beiden Grauen, die ich, wie Du Dich entsinnst beide gestutzt bekam, leiden unter allem nur sicherlich nicht an mangelndem Selbstverrauen.

Auch hier habe ich nicht gesagt, dass ALLE gestutzte Papageien so reagieren müssen. Es *kann* aber durchaus der Fall sein, und Möglichkeiten um dieses Selbstvertrauen wieder aufzubauen wirst du als Mensch kaum finden. Da hilft es nur abzuwarten, bis die Schwungfedern wieder nachgewachsen sind.


Aber das sind ja so wie ich Dich verstehe Rettungsvögel, bei denen ja wohl auch einiges anderes außer dem Flügelstutzen gänzlich verkehrt lief.

Großteils, aber auch nicht immer. Bei zwei Vögeln war der Grund zur Abgabe ein Umzug in`s Ausland, an den vorherigen Haltungsbedingungen hat (bis auf das Stutzen) eigentlich alles gestimmt. Deren Verhalten war nicht mit dem ihrer flugfähigen Artgenossen zu vergleichen. Klar, das ist jetzt ein Einzelfall und nicht jeder Vogel muss zwangsläufig abstumpfen. Aber auch hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass es doch passiert, bei gestutzten und somit in ihrer Aktivität eingeschränkten Tieren wohl doch um einiges größer.

Also bei meinen Geierchen ist es zumindest so, dass sie wenn ich zu Hause bin auch unbedingt an meiner Seite, sprich auf meiner Schulter sein wollen und mir von Raum zu Raum hinterherfliegen (trotz gestutzter Flügel). Sie wären empört, würde ich den ganzen Tag ohne sie am Pool sitzen du sie stattdessen in eine Voliere sperren.
Und wenn ich mich jetzt nicht täusche, handelt es sich bei deinen Papageien ebenfalls um auf Menschen geprägte - sprich handaufgezogene - Tiere. Das sie die Nähe zur Bezugsperson suchen, ist da klar (sehe ich bei manchen meiner Vögel genauso). Das heisst aber nicht, dass man aufgrund diesem Bezug zu den Papageien ihre grundsätzlichsten Ansprüche - wozu ich das Fliegen, einen Partnervogel und Beschäftigungsmöglichkeiten zähle - außer Acht lassen kann. Beides zu verbinden wäre meiner Meinung nach die Aufgabe jedes Vogelpflegers. Einen Papagei jedoch auf den Menschen zu fixieren, zu stutzen, etc. ist mir da aber zu einseitig in Sachen menschliche Erwartungen ausgerichtet.


>Wie du selbst angemerkt hast, sind sehr viele dieser Papageien handaufgezogen und werden anschließend in die Einzelhaltung abgegeben.

Ersteres habe ich angegeben, zweiteres nicht.

Sorry, du schriebst von deiner Freunden mit *einer* Amazone. Habe da leider etwas verdreht, klar stand in deinem Postings nichts Allgemeines zur Einzelhaltung sondern nur diese einzelne Beschreibung.


Außerdem ist zweiteres eine Pauschalisierung. Von den Papageinhaltern, die ich in den USA kenne, hat kein einziger nur einen Vogel.

Ich habe in keinem Satz geschrieben, dass alle Amerikaner ihre Papageien einzeln halten. Von solchen Pauschalaussagen halte ich nämlich selbst nichts, nicht zuletzt deshalb, weil auch ich ein paar Bekanntschaften in den USA habe. Nur ist es nunmal leider so, dass ein sehr großer Teil aller Handaufzuchten anschließend einzeln gehalten wird. Die Leute, die ihre Papageien paar- oder gruppenweise unterbringen, sind weltweit wohl noch ziemlich in der Unterzahl. Da sind wir in Europa keinesfalls besser.


Whoa. Wenn mn diesen Gedankengang bis in die letze Konsequnz verfolgt, dann dürfte keiner von uns Vögel halten. Denn zu glauben, dass ich in einer Wohnung, oder von mir aus auch Voliere, eine auch nur entfernt naturnahes Ambiente bieten kann ist kompletter Selbstbetrug.

Siehst du, das ist die typische Reaktion auf solch ein Argument. Auch wenn das jetzt nicht zum Thema passt, aber z.B. in Sachen Einzelhaltung wird man damit oft konfrontiert. Vonwegen "wirklich artgerecht kann ich einen Vogel sowieso nicht halten, also ist es schon egal ob einzeln oder nicht". Genauso ist es meiner Meinung nach hier. Klar kann man nie ein völlig natürliches Leben ermöglichen, aber die Haltung in Menschenobhut sollte zumindest an die grundsätzlichen Bedürfnisse (die man sich durchaus von der natürlichen Lebensweise "abschauen" kann) anpassen. Die Flugfähigkeit gehört da irgendwie dazu.


Wenn man einen handaufgezogenen Vogel hat, der Menschen und spielen gewohnt ist, tut es ihm auch nicht gut ignoriert zu werden. Er ist eben kein Wildtier mehr, war es auch seit Generationen nicht und hat deswegen auch andere Ansprüche.

Beim ersteren stimme ich dir zu, eine (Fehl-)prägung kann nicht rückgängig gemacht werden. Damit muss der Vogel und der Mensch leben, es gibt viele Tiere die ein Leben lang auf den Menschen als Bezugsperson angewiesen sind. Diese nun in eine Freivoliere zu stecken wäre sicher nicht sinvoll. Beim zweiten Satz muss ich dir aber widersprechen. Durch die Handaufzucht wird kein Papagei zum angepassten Haustier. Er wird im Verhalten beeinflusst, das "Grundmuster" (woraus die jeweiligen Haltungsansprüche resultieren) bleibt aber gleich.

Über die Einstellung gegenüber den Vögeln, die Handaufzucht, Wohnungshaltung, Papageienhaltung im Allgemeinen oder sonst etwas kann man stundenlang herumphilosophieren, man kommt nie auf einen grünen Zweig. Ich denke da könnten wir noch 10 Seiten weitermachen. ;)
 
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Anderes Thema!

Seit drei Tagen habe ch mit dem Zähmungsverscuch angefangen.

HAbe oben auf den Käfig ein Leckerbissenschälchen plaziert und einen Kolbenhirseknubbel reingetan. Am ersten tag (vorvorgestern) hat es fast den ganzen Tag gedauert, bis sie sich rangetraut haben. Am 2. Tag eine Viertelstunde, da habe ich dann mehrfach was reingetan (es war ja der frei Tag) und gestern habe ich was reintun können ohne das Aladdine, die auf dem Rand saß weggeflogen ist. Das sind nur 5cm Abstand. Nicht schlecht, oder?

Jazz ist noch immer recht scheu, aber wenigstens ist er jetzt soweit, dass er nicht hektisch wegflattert, wenn ich mich am Käfig zu schaffen mache. Aladdine war ja auch von ANfang an die Vorwitzigere.

Heute morgen beim morgendlichen Spritzflaschenduschenist Aladdine auch näher an mich ran so auf 20cm Abstand gehüpft. Auch meine beiden Grauen werden langsam in Bezug auf die beiden relaxter. So sassen ise gestern uaf dem gleichen Kletterbaum (mittlerweile habe ich zwei im Wohnzimmer plus ein Minibäumchen oben auf dem Aga Käfig) ohne, dass Hector versuchte sie wegzujagen.


Ann.
 
Juchuuuuhhh!!!!

Alladine hat mir gestern zum ersten Mal aus der Hand gefressen. Ich bin mit einem Knubbelchen Kolbenhirse zw. Zeigefinger und Daumen gaaaanz langsam an ihn ran und habe es bis direkt vor seinen Schnabel gehalten. Er hat dann ganz vorischtig daran rumgepickt <wir beide Atem anhalt>, bis ich es dummer weise hab fallen lassen (war halt ein sehr knubbeliges kleines Ding).

Heute versuch ich's wieder!

Gruß,

Ann.
 
Aladdine ist ein Goldstück!!

Habe sie heute mehrfach mit der Hand gefüttert. Immer schön Kolbenhirse. SB Kerne und Pfirsich fand sie äußerst "bäh", obwohl ich, um den nötigen Futterneid zu schüren, immer erst welches vor ihrer Nase an meine Grauen verfüttert habe.

Heute Abend wird die Kleine mit ihrem Riesenhirsebauch vermutlich Albträume haben.

Mittlerweile kann ich recht zügig an sie herantreten und sie ist sogar schon ein paar Schrittchen auf mich zugekommen. Das übern wir jetzt noch, bis sie dabei ganz entspannt ist und dann wird der Clicker konditioniert, damit wir mit dem richtigen Training anfangen können.

Alles Liebe (eine ganz in Aladdinchen vernarrte),

Ann.
 
Wir kommen recht zügig voran. Heute haben wir angefangen den Clicker zu konditionieren. Zuerst hat Aladdine bei jedem Click erschreckt hochgeschaut, statt nach der Hirse in meiner Hand zu picken. Dann fing sie an isch zu entspannen, so dass ich tatsächlich jedesmal, wen si nach der Hirse pcikte kurz bevor sie sie in den Schnabel bekam clicken konnte. Ob si die Verbindung bereits verknüpft hat, glaube ich nicht.

Mittlerweile kann ich meinen Arm auch recht gebeugt halten beim füttern (was unglaublich viel bequemer ist), so dass ich mittlerweile mit Gesicht und Körper auf 30cm an ihn ran kann. Also echt gut.

Jazz andererseits ist noch immer sehr sviel scheuer, als Aladdine, aber wenigstens fliegt sie jetzt nicht immer aufgestört weg, wen ich in ihre Nähe komme. So konnte ich heute etwas in die Leckerlischale oben auf dem Käfig geben, als sie auf dem selbigen sass. Nun ja. Gut Ding will weil.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Voergestern konnte ich Aladdine zum arsten Mal streichen. Naja - ich habe sie schon etwas überlistet. Beim Leckerli-mit-der-Hand füttern hat sich mein Finger auf ihre Füßchen und ihren Bauch "verirrt". Dann bin ich wohl etwas zu forsch geworden und habe mit an ihr Flügelchen rangepirscht. Da ist sie dann weggeflogen.

Gestern haben wir angefangen target stick zu üben. Immer wenn sie vorne in die Spitze eines Schaschlickstäbchens gebissen hat, habe ich geclickt und ihr etwas Hirse gegeben. DIe verbindung hat sie auch ganz gut kapiert. Immer nach dem Click hat sie erwartungsvoll nach der Hand mit der Hirse geschaut. Zum Schluss hat sie nicht nut in den Target Stick gebissen, wenn ich ihn direkt vor sie hinhielt, sondern auch wenn sie den Kopf nach rechts, links, unten bewegen musste, um dranzukommen.

In den nächsten Tagen werde ich versuchen das soweit zu steigern, dass sie ein paar Schritte drauf zu machen muss. Wen das dann blind sitzt, werde ich den Target Stick benutzen, um sie auf die Hand zu locken.

Jazz hat gestern zwar immer noch nicht aus der Hand gefressen aber wenigstens ist er direct hinter Aladdine sitzten geblieben während sie mir aus der Hand frass. Laaaaangsam geht es wohl auch bei ihm vorwärts.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Mit Aladdine übe ich nach wie vor Target stick. Seit gestern ist sie auch ein bsichen gelaufen, um dran zu kommen. Dabei ist sie aber immer noch furchtbar schreckhaft. Jedes Geräusch lässt sie innehalten.

Auch Erdnussbutter mag sie nicht. Immer nur hirse, Hirse, Hirse und ab und zu knabbert sie ganz zart an meinem Finger herum.

Leider verstehen sich Jazz und Aladdine immer schlechter, sitzen kaum zusammen und zanken auch sehr häufig. Interessanterweise bringt das Jazz uns näher, da sie jetzt öfters im Schlafzimmmer übernachtet. Wenn ich noch im Bett lese, Lily auf meinen hochgezogenen Knien hockend, Hector in seiner Schlafkiste, läuft sie ganz hektisch am Boden hin und her immer schön auf hectors Schlafksite zu. Wenn Jazz zu nahe kommt, schiesst Hector "zähnefletschend" auf ihn los.

Wenn ich am Abend in der Küche alles für den nächsten Tag fertigmache (d.H. endlose Futterschalen schrubbe), sitzt Jazz auch oft auf dem Regal im Flut und schaut zu auch kommt sie manchmal mit ins Bad. Eigentlich ganz komisch, da sie sich nicht anfassen lässt und auch nichts aus der Hand nimmt, scheint sie doch die Nähe zu suchen.

Auch auf dem Bett turnt Jazz recht häufig herum und ist auch schon öfters direkt neben mir gelandet oder läuft von der Seite oder vom Fußende zu mir hoch. Als er auch auf die Knie hoch wollte, hat Lily sie aber leider immer wieder weggescheucht.

Das hätte ich mir nie träumen lassen, dass meine beiden Grauen den Zähmungsfortschritten derart in die Quere kommen.

Als Maßnahme werden die Grauen jetzt immer sehr gelobt und belohnt, wenn sie die Agas in Ruhe lassen, was nicht immer, aber doch immer öfter Mal vorkommt. Zumindest kann ich Aladdine problemlos mit Lily auf der Schulter füttern, ohne dass sie auf sie losgeht.

Was auch ncoh schön ist, ist dass die Agas jetzt in die abendliche begrüßung eingestiegen sind. Wenn ich abends nach Hause komme und zu lange warte bis ich ins Wohnzimmer gehe wo die Agas (immer noch im dauerhaften Freiflug) eingesperrt sind, zwitschern sie ganz wild bis ich zu ihnen reingehe.

Vielleicht haben sie auch nur hunger!? Hmmm...



Liebe Grüße von der sich in Geduld übenden,

Ann.
 
Original geschrieben von Lily

Leider verstehen sich Jazz und Aladdine immer schlechter, sitzen kaum zusammen und zanken auch sehr häufig. Interessanterweise bringt das Jazz uns näher, da sie jetzt öfters im Schlafzimmmer übernachtet.

Hallo Ann!

Ich denke mal, dass die beiden vielleicht deshalb nicht mehr so gut miteinander harmonieren, weil sie durch Deine intensive Beschäftigung mit ihnen evtl. aufeinander eifersüchtig sind. Aladdine, die nicht so viel Angst zu haben scheint, bekommt durch ihren Bezug auf Dich vielleicht so eine Art Sonderstellung. Und weil Jazz sich noch nicht so sehr traut, könnte er schon aggressiv auf sie werden, sie wiederum nutzt die Sonderstellung aus, sie hat ja den Partner Mensch auf ihrer Seite. Ich will Dir nicht zu nahe treten und das sind auch nur so meine Gedanken dazu, die aus ähnlichen Beobachtungen meiner Agas resultieren, aber ich denke schon, dass sie durch Dein Eingreifen in eine Art Konflikt geraten. Der eine kann/will nicht so mitziehen wie der andere... und schon ist die Harmonie futsch.
Dass Agas sehr eifersüchtig sein können, habe ich bei meinen oft genug gesehen. Meine Maxe z.B., die bei mir zu hause geschlüpft ist, war durch diesen Umstand sehr zahm, hatte keine Angst vor nichts und niemanden und hatte dadurch natürlich auch eine Art Sonderstellung gegenüber den anderen Agas. Diese jedoch sahen das wohl nicht so gern, sie wollten zwar auch gern mithalten, wenn ich mit Maxe spielte oder sie sich zuerst die Leckerbissen schnappte, waren jedoch letzten Endes dann doch zu ängstlich, um gaaanz nahe zu kommen. Solange Maxe bei mir war, ging es gut, war sie jedoch wieder bei den anderen Agas, wurde sie von diesen gejagt und kaum beachtet. Ungefähr so „Du hast uns im Stich gelassen, jetzt wollen wir dich auch nicht mehr“. Als sie dann auch einen Partner bekommen sollte, wollte keiner sie haben (3 Hähne habe ich ihr angeschleppt), erst bei Agaporniden in Not hat sie, getrennt von mir, endlich, aber auch erst nach Monaten, einen Partner gefunden. Heute, wo alle zusammen in der großen Voliere sind, halte ich mich eigentlich sehr im Hintergrund, sie sollen einfach Vögel sein und ihr normales Leben leben. Keiner hat vor mir Angst, sie kommen auch sehr nahe, und auch Maxe hat es endlich geschafft, sich auf ihre Artgenossen zu konzentrieren. Nur einmal noch, als ich die beiden kranken Rosenkopfchen 5 Wochen hier hatte und diese sehr intensiv betreuen musste, war diese Eifersucht wieder zu spüren. Kaum betrat ich die Voliere, kam Maxe auf mich geschossen, was sie vorher nie mehr gemacht hatte. Und kaum waren die RK wieder weg, war es vorbei.
Liebe Ann, ich verstehe Deine Bemühungen und ich finde zahme Vögel, wenn sie es alle gleichermaßen sind, auch nicht schlecht (hatte ich ganz früher auch schon), aber sobald nur einer misstrauisch bleibt, kann es eben zu diesen Konflikten kommen. Auch Deine Grauen scheinen wohl etwas eifersüchtig zu sein.

Äääh, eine Frage noch nebenbei: Was meinst Du mit dem Click und target stick? Habe keine Ahnung.
 
Hallo Gabi!

Vielen Dank erstmal für Deine ausführliche Antwort. Ob es mit Eifersucht zu tun hat, weiss ich natürlich nicht. Als ich Lily nach Hause brachte, hat es solche Szenen zwischen ihr und Hector nicht gegeben.

Ich glaube allerdings schon, dass es etwas mit Territorium verteidigen zu tun hat, da die Agas auf "seinen" Kletterbaum sitzen (obwohl ich in der Wohnung 5 Stück davon habe). Wobei er sie eigentlich in Ruhe lässt, wenn sie auf dem Sitzbaum, der auf dem Agakäfig montiert ist, sitzen. Der kam später und ist "ihrer". Hector verhält sich da ganz anders. Er geht auch auf Jazz im Schlafzimmer nur dann los, wenn er dusselig genug ist immer ausgerechent auf hector's Schlafbox zuzulaufen. Irgendwie, und k.A warum, wollen sich die Agas mit den Grauen "anfreunden". Naja, es wird langsam besser mit den Aggressionen.

Zwischen Aladdine und Jazz hatte mir meine TÄ die Entzweiung vorraussgesagt, da A ein Schwarzköpfchen und J. ein Pfirsichköpfchen ist, sie also nicht wirklcih zusammenpassen. Sie klebten halt in der Zoohandlung zusammen. Und als die mir "freundlciherweise" A. geschenkt haben, der ja in einem grottenschlechten Zustand war, dachte ich es wäre unnötig grausam und stressig die beiden zu trennen.

Ich habe jetzt allerdings Kontakt mit einem Mädel, das auch gerade so ein blaues Schwarzköpfchen gerettet hat (Einzelhandlung und kahl gerupft), das vom Geschlecht her passen würde. Das werde ich wohl übernächstes WE (ist leider ziemlcih weit weg) abholen fahren. Mal schauen, owas daraus wird. Mir graut davor, dass es immer mehr werden <grins>. Das war vollkommen ungeplant!!!

Eifersüchtig auf A. ist Jazz vielleicht, jedoch ist A. wirklich nicht zahm. Er frisst gerade mal aus der Hand, aber speilen tun wir sicherlich (noch?) nicht. Interessanterweise macht ja auch Jazz zarte Annäherungsversuche an mich. Schade, dass man nicht in ihre Köpfchen reingucken kann.

Mein Ziel ist es ja nicht sie zu Spielvögeln zu machen (dafür habe ich ja meine Grauen, die fast schon zu sehr auf mich bezogen sind, obewohl sie aufgrud meiner berufstätigkeit weitaus den größten Teil der Zeit miteinander statt mit mir verbringen). Ich möchte sie nur soweit zähmen, dass sie keien Angst ahben und problemlos auf die hand kaufen, damit man sich diese für sie doch sehr stressigen Kescheraktioen sparen kann.

Was meinst Du mit dem Click und target stick? Habe keine Ahnung

Das bezieht sich auf Clicker training. Darüber habe ich im Graupapageienforum schon so oft geschreiben,d ass ich nicht dran gedacht habe, dass hier die wenigsten was damit anfangen können, sorry.

Clciker Training ist auf operand conditioning aufgebaut. Dies ist eine Trainingsart, die auf positiver Bestärkung beruht. Das Tier wird grundsätzlcih nicht bestraft, oder zu irgendwas gezwungen, aber wennn es etwas "richtig" macht, dann iwrd dieses verhalten durch eine Belohnung verstärkt. Mit der Zeit bietet das Tier das Verhalten immer öfters an.

Da es aber schwierig ist dem Tier genau zum richtigen Zeitpunkt zu belohnen, was aber notwendig ist damit es weiss wofür es eigentlich belohnt wird, braucht man ein "Brücke". Das kann z.B. en Geräusch oder ein Lichtsignal sein (z.B. bei Fischen). Da man als Gräusch oder signal etwas wählen muss was das Tier normal nicht hört, benutz man mittlerwiele oft einen Clicker (wie so ein Party knackfrosch). Deswegen nennt man es Clickertraining.

Dieser Clicker bzw. das Clickgeräusch mit Leckerbissen so verknüpft (conditioniert), dass das Tier es als Signal annimmt. Wenn er also was richtig macht, kann man genau zu dem zeitpunkt clicken und anschliessend belohnen. So dass der Vogel genau weiss wofür er gerade belohnt wird.

Man kann alles clicken. Somit kann man ihnen über CLicker trianing alles von Stubenreinheit, bis loslassen, Schwänzchen wedeln und allen anderen Quatsch beibringen.

Insbesondere wenn die Vögel mal kapiert haben worum es geht macht es riesig Spass. Für sie ist es halt eine Art Beschäftigungstherapie. Sie sind ja hochintelligent. Meine beiden Rangeln immer darum wer gerade dran ist und mittlerweile "clickt" Hector mich auch, wenn ich endlich mache was er will (kein Witz!)

Der Riesenvorteil ist, dass es absolut freiwillig ist, also keine Tierquälerei, da das Tier ja jederzeit weg kann, und dass durch das Verstärkte anbieten von erwünschten Verhaltensweisen, Fehlverhalten sie Schreien, Beissen, Rupfen meist spontan wegfallen.

Nachteil ist, dass man in seeeehr kleinen Schritten vorwärts geht, also eine Engelsgeduld (die mir nicht gerade in die Wiege gelgt wurde) aufbringen muss.

Mir hat es sehr geholfen ein Trainingsjournal zu führen wo man dann rückblickend sieht,w ei weit man eigentlcih gekommen ist, auch wenn der einzelne Schritt mini ist.

Soviel zu meinem kleinen Einblick ins Clcikertrianing. Wenn es Dich (oder andere) weiter interessiert, kann ich Euch verschieden Threads hier im Forum raussuchen und auch Websites empfehlen.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Trainingsdurchbruch!

Heute ist Aladdine mir zum ersten Mal auf den Arm gekrabbelt. Zuerst habe ich Ihr den Finger angeboten. Den Targetstick habe ich dabei so gehalten, dass sie zuerst ihr Köpchen über meine Hand halten musste, um dran zu kommen. Zum Schluss hätte sie auf meien Hand steigen müssen, um dran zu kommen.

Da sie aber der Stabilität meiner Hand recht offensichtlich gar nicht traute und im Rahmen ihres "Testprogrammes" ein paar mal ziemlich fest reingezwickt hat, bot ich ihr stattdessen meinen ärmelgeschützten Arm an. Schlussendlich will ich ihr ja nicht beibringen, dass es i.O. ist mich zu zwicken!

Das Cordhemd hat sie dann zwar auch ausgiebig mit ihrem Schnabel getestet, ist dann aber doch schlussendlich draufgeklettert und sich dann sogar etwas von mir spazierentragen lassen. Zur Ablenkung habe ich sie weiterhin schön Targetstick übenlassen, so dass sie auf meinem Arm immer etwas hin- und hergekrabbelt ist. Interessanterweise, sass HEctor (mein Kongo) die ganze Zeit auf der Schulter des selben Armes und hat nicht versucht Aladdine zu verjagen. Naja, er hat wahrscheinlich bemerkt, dass er immer schön mitbelohnt wurde, wenn Aladdine ein LEckerli bekam.

Anschliessend habe ich es noch einmal mit Aladdine und auf die Hand steigen versucht (und mir tierisch auf die Zunge gebissen bei ihren FInger-Schnabel-Tests). Schlussendlich hat sie dann aber doch ein Füsschen auf meinen FInger gesetzt, um besser an den Targetstick dran zu kommen. Dabei hat sie dann auch bemerkt, dass ich die Kolbenhierse eben in der Hand versteckt hielt und ist fast in die Hand hinenigekrochen, um sie mir zu stibitzen.

Ansosnsten. haben sich Aladdine und Jazz jetzt wieder vollkommen versöhnt und sind wieder ein Herz und eine Seele.

Sooo, das wars bis zum nächsten Update.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Hi Lily

gratuliere zum Erfolg und zu Deiner Engelsgeduld

liebe Grüsse
Karin
 
Hi Ann,
das ist ja klasse mit Alladine.
Ich wünschte, ich wäre mal mit meinen Wellis so weit:)
Trotzdem hab ich auch vorhin fast einen Schlag bekommen, denn als ich die Wellis mit Keimfutter fütterte, kam Fips an und fraß mit:D
Das hat er noch nie gemacht!
Aber er hat sich oft genug die Futterstunde der Wellis angeschaut und sich das so wohl abgeguckt.
Nelle hatte eine Spelze am Schnabel hängen und da versuchte Fips ganz zärtlich, diese ihr als Futter abzuluchsen. Nelle aber hat das falsch verstanden und meinte, Fips wolle sie hacken:(
Aber das war trotzdem supersüß:p
Mußt mir nochmal ein paar Tips zur Zähmung geben.
Vielleicht hilft das ja bei den Wellis auch.
Liebe Grüße
Pam
 
@Karin
Merci vielmals.....tja, die Sache mit der Geduld....:~

@Pam
Das hört sich ja wirklich an, als ob Fips sich immer wohler bei Euch fühlt! Wie schön!

Mußt mir nochmal ein paar Tips zur Zähmung geben.

Da mach ich natürlich sehr gerne. In welchem Stadium der Zahmheit sind sie denn? Kannst Du ihnen Futter ins Schälchen/in den Käfig legen, ohen dass sie Panik bekommen? Wie lange dauert es bis sie sich dann das Futter aus der Schale nehmen?

Wichtig ist, dass Du irgeneine Methode findest, wie Du Ihnen schnell Leckerbissen geben kannst, damit sie zeitnah belohnt werden können. Bei Aladdine hatte ich es so gemacht, dass ich ein extra Leckerbisseschälchen auf den Käfig gestellt habe. Beim ersten Mal hat es den gnazen Tag gedauert, bis er und Jazz dran gegangen sind. Dann war es eine Viertelstunde und irgendwann, konnte ich die Leckerbissen reingeben als er noch auf dem Schälchen sass.

Wenn Du so weit bist, dass sie die Leckerbissen schnell nehmen, (egal, ob aus der Hand oder nicht) kannst Du den Klicker konditionieren. Am einfachsten ist es, wenn Du mit dem zahmsten/vorwitzigsten anfängst. Erstmal hast Du dann schneller Erfolgserlebnisse, was Dich dazu motiviert bei der Stange zu bleiben. Außerdem lernen die Geierchen durch zuschauen von einander.

Also, Klicker konditionieren, soll heissen, Du klickst und gibst ihm sofort einen Leckerbissen. Das machst Du so 5mal hintereinander und dann machst Du eine Pause. Dieses Set machst Du so drei vier mal hintereinander und dann mindestens mehrere Stunden Pause. Wichtig ist immer aufzuhören solange sie noch Lust haben. So freuen sie sich immer, wenn Du wieder mit Ihnen trainierst.

Ich übe nur ein mal am Tag, weil mir die Zeit fehlt. Öfter wäre besser,w eil sie dann schneller lernen würden, aber man muss sich halt im Rahmen der eigenen Möglichkeiten bewegen. Wenn Du gestresst bist, oder unter Zeitdruck, merken sie das sofort und dann läuft nichts mehr.

Interessant ist, dass sie die Zeit zw. Übungseinheiten tatsächlich zum Nachdenken brauchen. Nach einer längeren Pause geht es oft ein ganzes Stück besser, so als ob der sprichwörtliche Groschen gefallen wäre.

Wenn der Klicker konditioniert ist, kannst Du den Targetstick trainineren. Bei Wellis und Agas würde ich dazu einen Schaschlickspiess nehmen (für meine Grauen benutze ich éin chinesisches Essstäbchen). Mach es ihnen einfach Erfolg zu haben und halte den Spiess (die Spitze!) genau vor den Schnabel damit sie nur noch reinzwicken müssen, um von Dir ein Click und eine Belohnung zu bekommen (c/t). Sie müssen ja erst noch lernen worum es eigentlich geht. Wenn sie Scheu davor haben kannst Du es auch weiter weg halten und belohnen wenn sie hinschauen, den ersten Schritt darauf zu machen usw.

Wenn sie zuverlässig in die Spitze zwicken, kannst Du anfangen den Stock ein bischen zur Seite, drüber, drunter zu halten. Ganz wichtig ist, wen sie es nicht machen, nicht zu glauben, dass es daran liegt, dass sie zu dumm sind oder keine Lust haben, sondern dass Du den Anspruch zu schnell gesteigert hast. Das sit ein gaaaaanz typischer Anfängerfehler. Wenn das passiert ist, musst Du im Training einfach wieder ein paar Schritte zurückgehen.

Irgendwann hast Du den Vogel dann soweit, dass er auf den Targetstick zuläuft, um ihn zu zwicken. Dann kannst Du Deine Hand in die Nähe halten, später dann so dass er sich etwas über die Hand strecken muss um in das Stöckchen zu kneifen und noch später, dass er auf Deine Hand steigen muss, um an das Targetstick dranzukommen.

Du siehst an meinen Beiträgen wie lange das bei täglichem üben bei einem (hochbegabten, denn dass ist meine Aladdine natürlich :D ) AGA dauert. Also Geduld muß man schon ordentlich mitbringen.

Wenn meine Beschreibung nicht ganz klar ist, kannst Du mich auch gerne privat anmailen oder anrufen. Am Telefon lässt sich sowas halt dann doch leichter erklären.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Bin eben nach Hause gekommen und habe sofort noch eine Trainingssession mit Aladdine eingeschoben.

Sie ist mir mehrfach mit immer weniger Zögern auf die HAnd gekommen und hat sich zum Schluss sogar, obwohl ich auf jeder Schulter einen Grauen hatte, spazierentragen lassen.

Ist sie nicht das Klügste aller Papageienkinder???

WIe dem auhc sei. JEtzt werden wir dies solange üben bis es wirklich zügig und ohne Nachdenken geht und dann werde ich anfangen das Aufsteigen auf Kommando zu setzen.

Liebe, stolze-Papageienmami-Güße,

Ann.
 
Hallo Lily-Ann,

ich habs ja gewusst, Aladine hatte ja schon so frech geschaut *hihi* und nun hat sie tatsächlich ihren Mut zusammengepackt und ist dir auf den Arm gestiegen. Oh wie süß!!! Das ist eine prima Leistung von euch beiden! Congratulations!!!!!!

Liebe Grüße an dich und deine Geierchen!
Jillie
 
Wen das jetzt endlich klappen sollte, seht Ihr jetzt ein bild von Aladdien, wie sie in den Targetstick beisst.

Liebe Grüße,

Ann.
 

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Thema: Geretteter Aga

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