Hallo Guido, ja eine Menge Leute könnten von unseren Agas lernen, aber die wenigsten haben die Geduld, wo wir doch immer mehr zu einer Gesellschaft verkommen, die ständig unterhalten sein will
Wenn ich raus in die Mittagspause gehe, dann freue ich mich über den kecken Spatz, der mir auffällt, die Magnolienblüten, die ich schon als Schülerin am selben Platz bewundert habe, oder den Fischreiher, der bei uns im Park am wehr auf einen unvorsichtigen Fisch lauert.
Aber wenn ich mich dann umschaue, sehe ich die Kollegen hastig vorbeiflitzen und in Richtung Innenstadt hasten, kaum einer nimmt so richtig die wunderschöne Natur direkt vor der Haustüre wahr
Oder man nimmt sich halt nicht die Zeit! Deshalb ist meine Agaschaar nicht nur Entspannung für mich, sie leben ja mit uns und sind Familienmitglieder. Das setzt auch voraus, das man sie genau kennt, über ihre Befindlichkeiten Bescheid weiss.
Sie vorsichtig fördern, z. B. bei meinen scheuen Blauen, die muss man immer wieder ermuntern und dann trauen sie sich auch was. Denn wenn man ihnen genug Zuspruch gibt und ihnen die Angst nimmt, dann merkt man nach einigen Wochen wieder einen Fortschritt.
Aber weil wir in einer Zeit leben, wo schnelle Erfolge alles sind, da begreift mancheiner gar nicht, was er verpasst, um was er sich da betrügt.
Tagsüber habe ich mit Technik und jeder Menge abstrakten Dingen im Beruf zu tun. Da freue ich mich abends wie blöd auf meine Agas! Und das ist einfach nur schön! Und das ich einmal alle meine Tiere am Gesichtsausdruck und ihrem Wesen erkennen würde, genau weiss
wem es
wie geht, das hätte ich nie geglaubt.
Man lernt durch die Agas immer noch hinzu, und es ist ungeheuer spannend sie so kennenzulernen, fast wie ganz normale Familienmitglieder
Gruss Andra