Vögel hinter Gittern, warum???

Diskutiere Vögel hinter Gittern, warum??? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Moin Leute, als Halter von zwei Graupas mach ich mir neuerdings Gedanken in diese Richtung: Warum Haltung von Vögeln,warum Nachzuchten, warum...
Ja.

Ich kenne jemanden mit vielen verschiedenen Papageien....da kommen schon ein paar hunder m² AV-Fläche zusammen.

Wenn ich mal Geld habe, lasse ich mein 1100 m² Gründstück vergittern.
 
Angelika K. schrieb:
Ja.

Ich kenne jemanden mit vielen verschiedenen Papageien....da kommen schon ein paar hunder m² AV-Fläche zusammen.

Wenn ich mal Geld habe, lasse ich mein 1100 m² Gründstück vergittern.


Ändert aber nix an den Tatsachen. Auf die Größe des Knasts kommt es nicht drauf an, ich geb ja auch mein Bestes...
Ich will ja auch niemanden angreifen, hab ja selbst Geier hier. Ist eher eine philosophische Frage oder so...
 
Ich denke nicht das es eine philosophische Frage ist es kommt auf die persönliche Einstellung drauf an!
 
Hi Karl,

genauso wie du denke ich auch machmal.

egal wieviel platz und freiheit sie haben sie sind gefangen, einzig und allein einen "freiflug" lernen waere das optimale. nur sind wir meistens zu bemutternd um so was durch zu ziehn weil wir ja keine gefahr fuer unsere flieger zulassen wollen.
da ist der grosse wiederspruch in uns, wir kaempfen den kampf gegen die enge doch rauss lassen mit all den gefahren wollen und koennen wir auch nicht.
ich beneide diese menschen die diese trainig durchziehn und mit dem gedanken leben koennen ...kommt er wieder...???
ehrlich gesagt weiss ich nicht wie oft ich schon darueber nach gedacht habe, ein vielleicht kuerzeres leben mit freiflug oder sein abwechslungsreiches, hoffentlich langes leben in der enge ???
im moment versuche ich mich damit zu troesten das meine es besser haben als zuvor, kein kaefig , kein abdunkeln , keine einsamkeit.
 
littlefisher schrieb:
...trotzdem habe ich ziemliche Gewissensbisse !!!Ich überlege andauernd was ich noch besser machen könnte !
Ja, mir geht es genauso:traurig:
Meine Wellis haben ein eigenes Zimmer, allerdings nur 15 qm groß. Ich habe
es ihnen welligerecht eingerichtet und versuche immer wieder Abwechslung
zu bieten. Aber trotzdem plagen auch mich Gewissenbisse und die ständigen
Fragen <reicht das alles ?? oder kann ich nicht mehr für sie tun ?? haben sie
genug Beschäftigung oder langweilen sie sich ??<


Besonders im Sommer, wenn es draußen warm ist und die Sonne scheint,
und meine Wellis hocken drinnen in ihrem Vogelzimmer, kommt das schlechte
Gewissen hoch.:(
 
Sorgen sind gut und hilfreich. So überlegen wir uns jedes mal auf's Neue, was kann ich tun, damit es den Geiern gut geht.

Ein schlechtes Gewissen braucht keiner zu haben, der seinen Vögeln ein schönes, artgerechtes Leben bietet und sich an ein paar grundlegende Dinge hält. Ich sage mir immer, wer weiß wie es den Kleinen gehen würde wenn ich sie nicht gekauft hätte. Ich denke, so egoistisch kann man schon mal sein um sagen zu können, bei mir/uns haben sie es gut, denn ich tu was dafür!!

Sind die Gewissensbisse zu hoch, sollte man sich keine Tiere anschaffen....;)
 
hallo karl,

mir gehts auch so wie du. ich möchte meine geier keinesfalls mehr missen,
habe aber ihnen gegenüber ein schlechtes gewissen.
ich denke oft daran, wie schön es für sie wäre wirklich vogel zu sein.
beim kauf habe ich mir darüber noch keine gedanken gemacht, aber je länger ich mit den dreien zusammenlebe, desto öfter denke ich daran.
als entschädigung, für ihr gefangensein versuche ich ihnen ein möglichst schönes und halbwegs artgerechtes leben zu bieten, sofern das überhaupt möglich ist.
noch mehr belastet mich übrigens das wissen in welch elenden verhältnissen viele papageien leben, deren besitzer sich keinerlei gedanken machen.
wie viele tiere leben in winzigen käfigen, ohne freiflug, keinerlei beschäftigung, falsche ernährung. papageien sind herrliche tiere, die besseres verdient haben
 
Ich habe zwei Agaporniden. Sie haben beim Freiflug ca. 55 qm der Wohnung zur Verfügung, und ich habe das Gefühl, das ist vom Platz und der Abwechslung her das Minimum - dabei sind es ja relativ kleine Vögel.

Wenn ihnen der Freiflug nicht lang genug ist, schlafen sie irgendwo in der Wohnung, wo es ihnen gerade gefällt, und da versuche ich auch nicht, sie doch in den Käfig zu bekommen. Wenn ich merke, dass ihnen mopsig ist, biete ich ihnen eine neue Attraktion an - mal ein anderes Zimmer zur Besichtigung freigeben, schickes Spielzeug anbieten etc. Darum hoffe ich, dass den Vögeln ihr Leben alles in allem gefällt.

Mir ist aufgefallen, dass die Agas total auf Sonne abfahren, und da ich keinen Balkon habe, kann ich ihnen hier nichts bieten. Das tut mir unheimlich leid.

Darum bin ich etwas zwiegespalten, wenn ich darüber nachdenke, ob ich die beiden so artgerecht wie möglich halte.

Gruß
Bine
 
Hallo Karl,

ich denke, jeder kommt irgendwann mal an den Punkt, wo er nachdenkt, ob man den Tieren wirklich gerecht wird, geht mir nicht anders.

Zwar versucht man alles mögliche, um es den Vögel so angenehm wie möglich zu gestalten, aber ein bisschen Zweifel hat man halt immer mal. Aber solange man sich Gedanken macht, wie Du gerade auch, und versucht sein bestmöglichstes für die Geier zu tun, haben die Vögel schon ein recht angenehmes Leben.Wir können nur immer wieder probieren, es den Geiern so angenehm wie möglich zu machen.
So viel Platz, wie Deine beiden haben, wünschten sich viele Vögel. War auch mit ein Grund, warum ich ein Vogelzimmer eingerichtet hab.
Es ist schon schön, wenn ich den Raum betrete und mir fröhlich ein paar Vögel entgegen kommen, als hinter Gittern darauf warten zu müssen, bis man gnädigerweise die Voli aufmacht. So haben sie wieder ein kleines Stück Freiheit mehr gewonnen.Aber richtig frei werden sie wohl nie sein :o !

Ich hatte erst vor ein paar Tagen mit meinem Mann ein ähnliches Kritik-Thema zur Vogelhaltung von Papageien.

Mein Mann meint, dass es eigendlich nicht richtig ist, so langlebige Vögel zu halten, da früher oder später meist ein Besitzerwechsel auf Grund der Lebenserwartung zu befürchten ist.
Ich bekam auch ein etwas schlechtes Gewissen, ehrlich.
Ich bin jetzt 36, unsere Papageien sind überwiegend sehr jung ( ab 1/2 Jahr aufwärts). Wenn man mal davon ausgeht, dass Graue 50-60 Jahre alt werden können, dann wird einen schon etwas mulmig. Das hieße in meinem Fall, das ich theoretisch mindestens 86 Jahre alt werden müsste, wenn ich die Vögel nicht weiterreichen will :traurig: ! Ob ich wirklich mal so alt werde, ist ne andere Frage .
Meine heute 13 jährige Tochter ist zwar auch ein Tiernarr und möchte die Vögel im späteren Ernstfall gern übernehmen, aber man kann nicht wirklich sagen, was die Zukunft bringt, wo und wie sie mal später wohnt, ob sie, wenns mal so weit wäre, auch noch immer die Vögel haben will, was ihr späterer Partner evtl. dazu meint und und und ....:? ! Garantie gibt es leider keine :nene:!

Da sitzt man dann da und grübel, ob es wirklich richtig ist Papageien zu halten.

Anderseits, wenn ich sehe, wie fröhlich und ausgelassen meine Meute ist, denke ich schon, dass sie sich recht wohl fühlen. Man hat sehr viel Freude mit ihnen und ich wünsche mir, dass sie ebensoviel Freude mit mir haben, wie ich mit ihnen :D !

Man macht sich schon so seine Gedanken, da man seine Vögel halt sehr lieb hat.
 
Karl schrieb:
aber wenn Du die natürlichen Instinkte bei dem Geier bemerkst?

also mag sein das ich nicht gut beobachten kann aber ich hab von denen noch ncihts bemerkt! denn auf die meisten sind sie ja nicht mehr angewiesen. was ich noch als natürlichen instinkt sehe ist vll das fliegen "lernen" denn das machen sie ja sozuagen alleine!

MfG
krasibul
 
Hallo Zusammen!
Ich habe dieses schlechte Gewissen nicht.Man hatte zwar versucht,es mir einzureden aber .....nein,ich tue mein bestes,wir sind ständig im Umbruch um wieder zu erweitern,neues auszuprobieren,ich gebe mir Mühe,ich informiere mich,ich lerne dazu.
Ich vergleiche das Leben meiner vier Vögel aber auch nicht mit der Freiheit,denn die hätte keiner von ihnen je kennen gelernt.;)
Sie sind geboren in einer AV,1m breit und 4m lang,mit angrenzendem Schutzraum.Keinen menschlichen Zuspruch.
Sie hätten als Einzelvogel zu Menschen kommen können,die sie in einem viel zu kleinen Käfig halten ohne Freiflug.Oder zu einem Züchter wo sie nur als "Brutmaschine" geendet wären.Oder eben zu Menschen wie wir es sind.Menschen,die sich alle erdenkliche Mühe geben,immer wieder alles in Frage stellen und versuchen zu verbessern,ihr Geld,ihre Liebe und all ihre Zeit in sie stecken und auf das Wohl achten.Sich Sorgen machen,Ärzte aufsuchen,sich kümmern,sie verpaaren,gut und abwechslungsreich füttern und viel Zeit mit ihnen Verbringen.
Wir sind der Schwarmersatz,die Familie die sie brauchen.
Für einen Vogel,der in Gefangenschaft in Deutschland geboren ist und der eine Zukunft vor sich hat,in Gefangeschaft in Deutschland,haben es meine vier richtig gut getroffen!Darauf bin ich stolz,daran arbeite ich um nie stehen zu bleiben sondern mich immer wieder noch zu verbessern.:zustimm:
Liebe Grüße,BEA
 
Moin, Ihr Vogelnarren!
Ich finde es toll, wie Ihr auf meinen Beitrag reagiert. Vieles was ihr schreibt spiegelt meine Gedanken wieder. Dieses hin- und hergerissen sein ist schon komisch.
Ich werde meine Geier natürlich weiter betüddeln, bestimmt nicht weggeben. Wäre ja auch blöd. Aber es ist schön auch mal Meinungen von anderen Vogelhaltern dazu zu hören um sich selbst wieder einzunorden. Wenn ich hier so am PC sitze und die zwei beobachte freue ich mich darüber, daß sie hier sind und sich wohl fühlen, trotz manchmal auftretender Probleme.
An dieser Stelle auch mal von mir ein Danke an die Betreiber und vielen Mithelfer des Vogelforums, die solchen Gedankenaustausch ermöglichen. :zustimm:
 
bei dir muss man sich aber auch bedanken: du hast schließlich damit angefangen :zwinker:

MfG
krasibul
 
Nachtrag!
Ein wirklich schlechtes Gewissen habe ich den Wellis meiner Kindheit und Jugend gegenüber, die aus Unwissenheit allein und in Winzkäfigen gehalten wurden ...nicht alle waren allein , einige hatten auch gegengeschlechtliche Partner ....aber ich habe mir viel zuwenig Gedanken gemacht und das schmerzt mich heute immer noch....mein erster Welli (da war ich 10) lebte allein mit mir in meinem Zimmer, in einem dieser Käfige die ich heute nur für den Transport zum TA benutze ...nur unwesentlich größer als eine Transportbox aus dem Fachhandel...er war nicht nur ohne Partner sondern auch fast den ganzen Tag allein weil ich ja in der Schule war....
 
Hallo Karl,

da geb ich Dir Recht, ich vertrete auch deine Meinung. Natürlich haben die Vögel hier bei uns allen ein super artgerechts Leben und ihnen fehlt nichts. Aber leider sind wir nur eine kleine Ausnahme, wieviele Vögel leben jahrelang in Einzelhaltung ohne jemals einen Artgenossen gehabt zu haben; wieviele wurde angeschafft und dann weil sie nicht zahm wurden als langweilig eingestuft und sind in einer Zimmerecke abgestellt worden.

Deshalb nehme ich auch nur Abgabe- und Tierheimwellis auf, ich möchte jetzt aber niemanden angreifen, der seine Vögel vom Züchter holt, denn jeder Vogel hat ein Recht auf ein schönes artgerechtes Leben.

Aber so schön wie wir es ihnen auch machen, es ist doch nicht die Freiheit. Ich finde es gibt mittlerweile einfach zu viele Krankheiten, denen wir machtlos gegenüber stehen und nichts machen können und das finde ich ist ein zu hoher Preis für die Vogelhaltung.
 
Ich habe mir darüber auch schonmal gedanken gemacht. Vorallem wenn man so draussen sitzt und sich die Vögel am Himmel anschaut. Es muss toll sein, so zu fliegen, aber meine werden es nie erleben. :(
Ich denke meinen Sperlis und Kanarien kann ich aber grade noch gerecht werden. Doch manchmal überkommt mich halt auch ein schlechtes Gewissen.

Aber große Papageien oder Sittiche, also alles was über eine Nymphen Größe hinaus geht, sind meiner Meinung nach absolut nicht für eine normale Haltung in Menschenobhut geeignet, ob nun im Käfig oder Papageienzimmer. So toll ich diese Tiere auch finde und es wirklich ein riesen Traum wäre so ein Tier zu haben, aus Respekt vor dem Tier werde ich niemals eine solchen Papagei halten. (Ausser ich hab vielleiht ein Haus wie Ann Castro, dann könnten ein Paar Mopas reinpassen... ;) aber selbst in so einem Fall würde ich keine Tiere für mich nachzüchten lassen.
Was ich gut vertreten kann, ist wenn man einen riesen Garten in einer ruhigen warmen Gegend hat und die Papas dort fliegen lässt. Aber das ist in ganz Deutschland wohl kaum möglich. :~
 
Hallo,
ich denke jeder verantwortungsvolle Halter macht sich früher oder später mal Gedanken darüber, aber das ist gut so. Den nur wer keine Fantasie besitzt um sich in seine Vögel hineinversetzen und denkt was kann ich noch verbessern oder was kann ich anders machen stellt für mich ein schlechter Halter dar. Aber solange wir uns Gedanken machen ist es doch gut.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt die Vögel die wir halten sind ja zum größten Teil keine Wildfänge, haben also ein Leben in Natur nie kennengelernt und vermissen es demzufolge auch nicht. Klar sollte man ihnen wenigstens Flugmöglichkeiten bieten den das ist das natürliche Fortbewegungsmittel.
Ich denke mal da geht wieder mal unser menschliches Denken mit uns durch, ich schreibe da aus Erfahrung. Ich habe ja einen gichtverkrüppelten Vogel, einen Nymphensittich, er oder besser gesagt sie kann nicht mehr fliegen, kaum mehr auf der Stange halten und sitzt extra im Käfig da sie in der großen Voliere nicht mehr zurecht kommt. Was meint ihr wie oft ich ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen habe und sogar oft daran gedacht habe ob es nicht besser wäre sie zu "erlösen":traurig: -. Aber dann sehe ich wieviel Lebensfreude sie noch hat und da komme ich mir aufgrund der Gedanken schäbig vor. Ich denke sogar die Tiere leben im hier und jetzt und denken nicht nach was war gestern was wird morgen, und kommen mit solchen Behinderungen viel besser klar wie wir Menschen wo das von außen nur ansehen können. Klar ist es unbestritten wenn die anderen fliegen das sie gerne mitfliegen möchte, aber sie macht mir auf jedenfall keinen traurigen Eindruck und solange sie mir nicht deutlich zeigt das sie nicht meh möchte werde ich nicht handeln und ich denke mal alles andere ist in diesem Fall egoistisch, den ich denke in den meisten Fällen kommen wir Menschen nicht klar mit dem Bild eines behinderten oder eines altersschwachen Tieres weil ja dieser Jugendheitswahn herscht.

Aber genauso gut finde ich kann man es auch auf die anderen Tiere schließen mit dem artgerecht.

Oder meint ihr daß das artgerecht ist , wenn der Hund zum Gassigehen gerade mal um den Block darf um sein Geschäft zu machen und den ganzen Tag alleine zuhause rumhockt und warten muß bis die Besitzer nach hause kommen ???

Nein mit Sicherheit nicht.

Und ich denke mal so kann man die Reihe fortsetzen !

Liebe Grüße

Petra
 
Thema: Vögel hinter Gittern, warum???

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