Das ist mein Ziel

Diskutiere Das ist mein Ziel im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo Leute hier mal ein guter Beitrag http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=110739 Das wäre eigentlich mein Ziel leuten es nahe zu...
Hallo zusammen!
Meiner Meinung nach werden solche Diskussionen falsch angefangen.
Ich kann nicht verlangen,dass alle Papageien wieder zurück in die Freiheit kommen,wenn hier täglich tausende angeboten werden,die auch gekauft werden.Ich kann die Zeit nicht zurück drehen und auf einmal allen die Haltung als Privatmann verbieten.
Das ist genau so ,als würde ich sagen:weg mit den Maschinen ,denn sie nehmen den Menschen den Arbeitsplatz.
Tatsache ist,dass es hier in Deutschland viele Züchter gibt,die viele Nachzuchten produzieren.
Um diesen Vögeln ein gutes Leben zu geben,finde ich es angebrachter,darüber zu diskutieren,was eine artgerechte Haltung ist und wenn wir dabei auf einen Nenner gekommen sind,dann kann ich Leuten genau diese Liste an die Hand geben und sie provokant fragen "kannst du das bieten?"
Ich kann auch in einer Diskussion nicht alle Krummschnäbel auf einmal berücksichtigen denn es ist vom Platz her einfacher zwei Wellis zu halten als zwei Aras.
Ich würde mich von daher freuen,wenn man zusammen herausfinden könnte,was eine artgerechte Haltung ist.
Wie viel Bezug zum Menschen braucht ein Paar Vögel?Ist die AV besser als die Wohnungshaltung und wenn ja warum?Was mache ich mit den Vögeln im Winter(der Winter 05/06 dauerte bei uns von November bis März)?Wie gut bekommt es den Vögeln,wenn sie bei schönem Wetter in einer großen(was ist groß?) AV leben aber bei Kälte in einem trostlosen,kleinen Innenraum hocken müssen?Wie schlimm ist es für die Eltern,wenn man das Brüten zuläßt aber nie Kücken schlüpfen, da man die Eier austauscht?Wie viel Beschäftigung braucht ein Vogel oder reicht es wirklich aus,wenn der Mensch nur zum Füttern erscheint?Was ist mit der Förderung der Intelligenz?Wie verhindere ich Langeweile?Die Beziehung,die der Vogel zu seinem Besitzer aufbaut-macht er das aus der Not heraus oder betrachtet er den Menschen als "zum Schwarm dazu gehörig"?Wenn der Mensch als "dazugehörig" betrachtet wird,darf ich als Mensch mich dann nur wenig bei den Tieren aufhalten oder ist es dann nicht eine Pflicht als "Schwarmmitglied" mich mit ihnen zu beschäftigen?Und nicht zuletzt-was ist denn fehlgeprägt?Ist ein als Paar lebender Vogel schon fehlgeprägt,wenn er den Menschen mit "Hallo" begrüßt und sich anfassen läßt oder ist das nur eine natürliche Geste,weil die Vögel gerne nachahmen?Und wenn dieses "Hallo" schon als fehlgeprägt eingeschätzt wird-welchen Schaden trägt der Vogel daran,wenn er eine"gesunde" Beziehung zum Menschen hat?
Ich rede hier nicht von allein gehaltenen Vögeln,die nur ihren Menschen lieben und diesen begatten und füttern sondern ich rede von all den Besitzern,die sich hier tummeln und ihre Paare auf der Schulter tragen und mit ihnen spielen,ihnen aber auch ihre Beziehung zueinander lassen und diese genießen.
Sind denn all diese Vögel wirklich so "arm dran" wie hier behauptet wird?
Natürlich ist es schöner,einen Vogel in Freiheit zu sehen aber hat ein Vogel in der dritten Generation noch die "Sehnsucht" nach Langstrecken oder vermißt er das gar nicht?Ich könnte auch einen Marathon laufen,möchte es aber gar nicht.Möchte mein Ara täglich 30km fliegen?Leidet er daran,dass er es nicht kann?
Das sind Fragen,die mich beschäftigen und auf die ich Antworten suche.Denn nicht zuletzt geht es mir um die best mögliche Unterbringung meiner Vögel-denn meine Vögel sind alle hier in Deutschland geboren und deren Eltern und Großeltern auch.Meine Vögel werden nie in ihrer Heimat leben und wenn nicht ich sie gekauft hätte,dann hätte es jemand anderes gemacht.
Ich möchte mir nicht täglich hier ein schlechtes Gewissen einreden lassen,dass meine Vögel bei mir leben.Aber ich möchte meine Haltung täglich neu überdenken und auch gerne verbessern.
Das kann ich aber nur,wenn ich heraus finden kann,was wirklich gut für meinen Vogel ist und das finde ich nicht heraus,indem ich überlege,ob er in seiner Heimat nicht besser aufgehoben ist.Ich kann ihn nicht auswildern.Er ist hier und hier möchte ich ihm was ich kann geben.
Liebe Grüße,BEA
 
@ Bea:
Klasse geschrieben, kann ich mich fast 100% anschließen.

Ausnahme, was ist für dich denn artgerecht? Für mich ist dieses Wort schon fast ein rotes Tuch, jeder schreibt es, man hat irgendwelche Definitionen/Vorstellungen dafür, aber ich behaupte mal, schon hier fängt es an dass jeder anders ansetzt. Manche werden aufstöhnen wenn ich (schon wieder) damit anfange, aber für mich wird immer klarer, dass artgerecht so schön klingt aber nicht wirklich zu klären ist.

Ich schreibe hier mal bewusst, ich will meine Vögel nicht artgerecht halten.
Warum?
Weil damit meist gemeint ist so wie in die Art in der Natur lebt.
Dazu gehört nicht nur der Freiflug in der Natur, sonder auch die Feinde, wie z.B. Greifvögel, Schlangen,....
Dazu gehört nicht nur die Nahrung im natürlchen Umfeld, sondern auch der Hunger, die Dürre, die Umwelteinflüsse,....
Dazu gehört nicht nur die Fortpflanzung, sondern auch die Selektion, die harten Kämpfe bis zu Verletzungen um Nistmöglichkeiten, die gerodeten Wälder,.....
Dazu gehört nicht nur die natürliche Aufzucht der Jungvögel, sondern auch das Verlassen derselben bei Hitze, Dürre, .... oft wird nur ein Jungvogel aufgezogen und die anderen müssen verhungern weil nicht genug gefunden wird ......
Dazu gehört nicht nur die Freiheit überall hin zu können, sondern auch der Mensch, der den Lebensraum immer wieder einschränkt,......

Ich gehe mit dir einig wenn du den "Geiern" einen Lebensraum bieten willst, der ihnen gut tut und indem sie sich wohl fühlen. Die Bedingungen dazu zu überdenken ist sicher ein sehr wichtiger Ansatz. Und für mich fängt das nicht erst bei einem Großpapageien an, jeder Vogel der gehalten wird, sollte so gehalten werden, dass er sich wohl fühlt und nicht durch die Haltung Schaden an Leib oder Seele nimmt und das gilt auch nicht nur eingeschränkt auf die Vögel sondern auf alle Lebewesen, die wir "halten" egal ob ihr Verwendungszweck in der Zucht oder in anderen Dingen liegt.
 
Stimmt,Moni,wenn man es so sieht(Feinde,Hunger,Dürre.....),dann möchte ich auch keine artgerechte Haltung.:D
Mich erstaunt jetzt hier vor allem,dass die Diskussion zum Erliegen gekommen ist.Vielleicht,weil es auf all meine Fragen keine Antwort gibt und unsere Haltung immer mit einem Fragezeichen versehen sein wird.Man kann eben nicht in unsere Vögel hineinsehen und wirklich beurteilen,ob sie glücklich sind oder sich nur anpassen.
Liebe Grüße,BEA
 
Das Problem ist das dieses Thema immer von zig verschiedenen Seiten gleichzeitig aufgegriffen wird. Oft erscheint mir das fast wie eine beabsichtigte Ablenkung, bzw wie ein Rechtfertigungsversuch.

Wer schrieb was davon das alle Vögel wieder in die Freiheit entlassen werden sollten? Darum geht es hier doch garnicht. Es geht einzig um die Gradwanderung zwischen der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und denen des Vogels.

Ein generelles Zuchtverbot halte ich nicht für wünschenswert. Wie Dagmar schon sagte: Es würde uns sehr viel verloren gehen /voerenthalten werden.
Das wir nichtmenschliche Wesen um uns haben, ist wichtig. Ein Mensch der sich aus Freude mit Tieren beschäftigt, öffnet sich für ihre Bedürfnisse, erfährt mehr übre das Wesen eines Tieres, als ihm ein Buch je hätte vermitteln können. Tierhalter sind offener für die Leidensfähigkeit von Tieren. Unsere Gesellschaft lebt von der Ausbeutung von Natur und Tier. Und doch wage ich zu behaupten das die meisten Menschen die sich mit (z.B) Massentierhaltung usw beschäftigen, unter den Tierhaltern zu finden sind! Sie haben gespürt, gehört und selbst gesehen das ein Tier keineswegs ein nur ein pelziges seelenloses Knäuel ist und sind eher Bereit für tierrische Belange einzustehen

Ausserdem ist da noch unsere "Einsamkeit" Als dominierende Rasse können wir schauen wohin wir wollen: Überall Artgenossen, aber die meisten von uns erleben Tiere nur in Zoos oder in Form von Tauben an Bushaltestellen. Der Begriff Natur an sich bietet eigentlich schon mächtig viel Devinitionsraum. Was wir an Natur erleben dürfen, sind Parks, oder bestenfalls Waldgebiete, die von Jägern gepfelgt werden müssen, weil wir die natürliche Selbstregulation der Natur empfindlich geschädigt haben.

Also holen wir uns die Natur in der Konservendose, Ein Stück Natur für das Wohnzimmer.

Und schärfen so unsere Sinne für Natur und Tier.............??
Klingt gut, aber genau daran krankt ja oft unser Verhältniss zu Tieren. Wir drücken ihnen so oft einen Stempel auf, der es ihnen kaum möglich macht sich auch nur annähernd ihrer Art gerecht zu entfalten, weil sie in ein Klischee gequetscht werden, wenn es sein muss mit drastischen Mitteln

Neulich habe ich einen Fernsehbericht gesehen
Ein Papageienstammtisch wurde gezeigt. Jeder mit seinem zahmen Papageien auf der Schulter (keine Partner?) und erzählten stolz das sie von ihren Vögeln für Artgenossen und Partner gehalten würden. Mit einem Lächeln im Gesicht würde von "liebevoll mit der Hand aufgezogenen" Papageienbabys berichtet. Liebevoll?? Wie gern verschliessen wir unsere Augen, betrachten die Dinge einseitig, damit unser Handeln als Akt der Tierliebe bezeichnet werden kann?

Bleiben wir bei dem Thema! Wir sind ja in einem Vogelforum. Ich weiß das mich einige dafür hassen, aber es ist ein wichtiges Thema.

Papageienvögel artgerecht halten. Geht das überhaupt? Wenn der Begriff in seinem eigentlichen Sinne richtig! interpretiert wird, schon.

Der Begriff artgerecht bezieht sich nicht auf Haltungsumstände die den Lebensumständen in der Natur exakt gleichen. Er will eigentlich nur ausdrücken, das man dem Tier die Möglichkeit bietet, seine Grundbedürfnisse seiner Art entsprechend befriedigen zu können. Was bedeutet das bei einem Papageien? Es bedeutet das man sich so gut es möglich ist an seinen natürlichen Bedürfnissen orientiert. Papageien sind Schwarmvögel. Also versteht es sich von selbst das er einen Partner braucht. Je mehr Artgenossen geboten werden können, umso besser. Die Paarhaltung ist nur das Minimum sozusagen. Dann ist da das Bedürfniss zu fleigen. Unsereins will sich ja auch bewegen, auch wenn er nicht mehr in der Steinzeit lebt und tagelang seiner Beute hinterher rennen muss/möchte.

Die Liste liesse sich schön fortführen und man muss kein Ornithologe sein um die Grundbedürfnisse seines Pfleglinges zu erkennen und sie zu befriedigen. Natürlich kann man darüber streiten ob es ein Vogel nun vermisst die eine Hälfte des Tages mit Nahrungssuche zu verbringen und die andere Hälfte auf Energiesparmodus zu fahren. Mit Sicherheit kann keiner von uns darüber urteilen. Aber mann muss sich auch hier wieder an der Natur orientieren. Jede Tierart ist mit bestimmten Fähigkeiten ausgerüstet, um in der Wildniss zu überleben. Der Papagei überlebt und lebt im Schwarm. Als Schwarmvogel ist er also sehr sozial (nicht im Sinne von Gutmütig. Gemeint ist die breite Palette an sozioalen Interaktionen mit Artgenossen) und intelligent. Diese Eigenschaften legt er natürlich nicht in der Gefangenschaft ab. Und auch ein Schwarm MUSS beschäftigt werden. Der Schwarm hockt sich sonst den ganzen Tag gelangweilt gegenseitig auf der Pelle. Die Leistungen die die Tiere in der Natur aufbringen müssen, fallen in der Gefangenschaft schliesslich weg.

Ich halte eine gute papageienhaltung durchaus für möglich: Frischluft, Beschäftigung, abwechslungsreiche Ernährung, Flugmöglichkeiten und Möglichkeiten zur innerartlichen Kommunikation.

Ich will nix beschönigen. Klar müssen Papageienartige in der Gefangenschaft Abstriche machen! Das fängt meist schon mit ihrem Bedürfniss an sich zu vermehren. Das will ein Tier; Gene weitertragen und überleben. Keiner von uns sollte die Augen davor verschliessen, mur weil er sich dann vielleicht mit seinem Gewissen plagen müsste. Keiner sollte auf Hunde oder Katzen ablenken. Wir sind Vogelhalter! Dieses sich Beschäftigen mit den Licht und Schattenseiten der Vogelhaltung, gehört dazu. Und DANN überlegt sich der ein oder andere von uns vielleicht zweimal ob seine Haltung das beste ist was ER bieten konnte. Ob es wirklich natürlich, sinnvoll und ethisch vertretbar ist Vögel mit der Hand aufzuziehen, oder anderweitig fehl zu prägen. Ob der Käfig der "ja nur als Schlafmöglichkeit" dient nicht doch etwas grösser sein könnte, onb der Einzelvogel, so sehr er seinen Menschen auch liebt, nicht doch eher in einem Artgenossen finden kann was er sucht. Darum gibt es dieses Forum. Nicht damit wir uns vor allem unangenehmen versperren und uns taub stellen, sondern damit wir einsehen das unser Hobby auch einen Preis von den Tieren fordert. Sollen sie den umsonst bezahlen? Genau das tun sie nämlich wenn wir es nicht gebacken kriegen unsere Tiere als das zu sehen und anzunehmen was sie sind: Wildtiere mit teilweise recht anspruchsvollem sozialverhalten, die kaum als Schmusetiere oder typische Haustiere zu betrachten sind.

Gerade Vögel allgemein sind eine wunderbare Möglichkeit sich selbst der Natur wieder etwas zu nähern, eben weil sie ihren Ahnen noch so nahe sind! (es sei den wir verhunzen sie, weil wir glauben menschliche Massstäbe von Liebe, Pflege und Fürsorge auf diese Tiere übertragen zu müssen, oder von ihnen selbst diese Massstäbe zu fordern.)


Es geht mir NICHT darum jemanden ein schlechtes Gewissen einzureden! Uns verbindet unser Hobby, uns alle. Die Ambitionen zuer papahaltung können bei jedem anders ausgelegt sein. Bösartigkeit steckt in den allerwenigsten Fällen hinter einer schlechten Vogelhaltung. Ausserdem lassen sich bestimmte Dinge nicht mehr rückgängig machen, das ist mir klar. So erwarte ich von niemandem das er auf der Stelle seine HZ zurück bringt (als Beispiel). Viele fragen mich danach, weil sie sich durch meine Beiträge persönlich verletzt und angegriffen fühlen. Das ist Blödsinn. Dazu sollen solche Diskussionen nicht dienen! Es geht um den Austausch von Gedanken, das Streit sich da nicht immer vermeiden lässt, liegt in der Natur der Sache. Es spielt keine Rolle was gestern war. Aber ich halte es für wichtig das in die Köpfe der Papageien/Vogelhalter eine gewisse Dynamik gelangt. Sonst treten wir auf der Stelle. Das tun wir auch wenn wir unangenehme Zeitgenossen wie Fabian (ich hoffe Du weist das ich Dich nicht so sehe Fabian) damit mundtot machen, indem wir ihn als notorischen Meckerer, oder Interpunktionsverbrecher abstempeln.
Egal in welchen Bereichen es Vortschritte zu machen gilt, nirgens geht es von heut auf morgen, Ein Umdenken findet meist nur sehr langsam statt.

@Fabian. Ich finde es toll das Du zum Nachdenken anregen möchtest und den Sinn eines solchen Forums nicht gänzlich verschwimmen lassen möchtest. Ich hab da aber auch ein wenig Kritik an Deinen Aussagen :D Gegen die Vogelhaltung an sich bist Du nicht, nur richtig praktiziert werden muss sie. Aber gerade Deine Devinition hiervon, lässt mich stolpern.

Gerade Du als Mensch dem das Züchten und halten von Vögeln soviel Freude bereitet, müsstest verstehen können was die Menschen zum Haustier Vogel zieht. Tust Du wohl auch und "erwartest" lediglich das andere Vogelhalter einen gewissen Maßstab in der Vogelhaltung einhalten. Für Dich gehört die Zucht dazu. Wie andere schon gesagt haben, kannst Du nicht erwarten das jeder der einen Vogel von Dir erhält, wiederrum mit ihm züchtet. Wenn jeder Vogelhalter züchtet, ertrinken wir ja bald in der NAchkommenschaft. Es geht also nicht! Du selbst gönnst Dir aber das Hobby der Vogelhaltung mit der Zucht. Und die Leute die dafür sorgen das Deine Volieren nicht aus allen Nähten platzen sind schlechtere Vogelhalter weil sie nicht züchten (Dabei ermöglichen sie Dir als Abnehmer überhaupt erst Dein Hobby). Willst Du Deine Ansicht und Meinung also konsequent leben, müsstest auch Du auf die Zucht verzichten. Dann dürfte niemand mehr züchten und warum ich das nicht befürworte, ist ja oben nachzulesen
 
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Motte,

schön ge/beschrieben. Bravo!
Besonders mitunter folgende Passage:
Der Begriff artgerecht bezieht sich nicht auf Haltungsumstände die den Lebensumständen in der Natur exakt gleichen. Er will eigentlich nur ausdrücken, das man dem Tier die Möglichkeit bietet, seine Grundbedürfnisse seiner Art entsprechend befriedigen zu können. Was bedeutet das bei einem Papageien? Es bedeutet das man sich so gut es möglich ist an seinen natürlichen Bedürfnissen orientiert.
Ich kann diese "artgerecht gibt es nur im natürlich Lebensraum"-Sätze nämlich längst nicht mehr hören.
Sich an den natürlichen Lebensbedingungen orientieren so gut es in Gefangenschaft eben möglich ist. Genau da liegt m.E. der Kern dieses Begriffs.
Ja, und dazu sollte wohl auch die Vermehrung gehören. Da allerdings müssen eben viele Halter (und sicher öfters sogar Züchter) Abstriche machen, wo sonst sollten denn die ganzen Nachkommen hin? (wo sie doch ohnehin zu "Privathaltern" nicht sollen?)

LG
Alpha
 
a.canus schrieb:
Ich schreibe hier mal bewusst, ich will meine Vögel nicht artgerecht halten.
Warum?
Weil damit meist gemeint ist so wie in die Art in der Natur lebt.
Dazu gehört nicht nur der Freiflug in der Natur, sonder auch die Feinde, wie z.B. Greifvögel, Schlangen,....
Dazu gehört nicht nur die Nahrung im natürlchen Umfeld, sondern auch der Hunger, die Dürre, die Umwelteinflüsse,....
Dazu gehört nicht nur die Fortpflanzung, sondern auch die Selektion, die harten Kämpfe bis zu Verletzungen um Nistmöglichkeiten, die gerodeten Wälder,.....
Dazu gehört nicht nur die natürliche Aufzucht der Jungvögel, sondern auch das Verlassen derselben bei Hitze, Dürre, .... oft wird nur ein Jungvogel aufgezogen und die anderen müssen verhungern weil nicht genug gefunden wird ......
Dazu gehört nicht nur die Freiheit überall hin zu können, sondern auch der Mensch, der den Lebensraum immer wieder einschränkt,......
Mit Ausnahme der gerodeten Wälder und des letzten Punktes sind das alles Faktoren, die die Vögel im Laufe der Evolution zu dem gemacht haben, was sie heute sind! Für den einzelnen Vogel mag es angenehm sein, wohlbehütet vor Feinden und Witterungsbedingungen immer mit reichlich Nahrung versorgt zu werden. Dennoch ist es unnatürlich. Der fehlende Selektionsdruck läßt die Vogelart verkümmern (siehe Wellensittich, wieviele werden heute noch 15 Jahre alt?), und wir tun ein Übriges dies zu verstärken, z. B. indem möglichst jeder von den Eltern nicht gefütterte Jungvogel von Hand aufgezogen wird...
Nein, die Befreiung von den Gefahren und Mühen in der Natur ist sicherlich kein Plus für die Vogelhaltung.
Mottes Definition einer artgerechten Haltung schließe ich mich an.
 
Guten Morgen zusammen

das ist ja nun mal wirklich was schönes zusammen gekommen.
Seht ihr meine Provokation hat im weitesten Sinne was gebracht! Alle haben sich mehr oder weniger vernünftig drüber unterhalten. vielleicht war genau dies mein Ziel ;) !?

Ich gebe allen Schreibern hier mehr oder weniger recht. in jedem Text steckt was wahres drin. WIe schon mal gesagt darf man meine Texte nicht einfach verallgemeinen. Glaube Dagmar wars, sie schrieb, ich will damit nur erreichen das ich jeder Vogelhalter, auf ein neues Gedanken machen sollte ob er seine Vögel noch besser halten könnte..

Auch wollte ich eine Diskussion haben die mal nicht ausartet und wie ich sehe geht es wenn sich jeder mal einwenig in den Arsch kneifft ;)

Was will ich noch sagen, ich finde die leztzten 2-5 Texte haben alles gesagt..

Doch etwas möchte ich noch in die Runde werfen. Ist einwenig offtopic aber sicher nützlich für jeder Mann/frau um Forum Diskussion zu erelichtern :)

Wir haben in der Firma 2 Mal im Jahr immer ein Round Tabel. Wir spielen eine Art ROllenspiel und müssen zu irgendwelchen Thema was sagen..
BEi uns kam der Chef mit einem roten und einem grünen Basketballcap für jeden von uns. Das Thema war übrigens Internet Telephonie. Also was hat es mit den Caps auf sich.

Der Rote Cap muss und darf man sich nur kritisch zum Thema äussern, mit dem Grünen Cap musste man sich nur positiv zum Thema äussern. Natürlich ohne irgend wie Menschlich oder persönlich zu werden.. Versucht das mal bei diesem Thema, dan werde ihr eingestehen das mein Denken manchmal auch nicht verkehrt ist.. ist wirklich eine Tolle übung und lässt sich für vieles gebrauchen. Private Probleme usw..

So genug offtopic, wie gesagt finde ich die letzten Beiträge sehr gut. Aber ob dies das Ziel ist gerade mir Vögel den Menschen die Natur nahe zulegen. da bin ich leider immer noch kritisch eingestellt...

Zu Melanie noch ein paar Worte ;)

Kein Problem ich versteh was du sagen möchtest..

Du sprichst noch den Verkauf meiner Jungvögel an. Wie schon mal gesagt achte ich darauf das meine Jungtiere nur zu Halter kommen mit Aussenvoliere/schwarmhaltung usw.. Auch lasse ich meine Vögel nicht jedes Jahr brüten. Dieses Jahr wird nicht oder wenn nur einmal gezüchtet..

ansonsten kann ich gar nicht mehr dazu sagen, mann müsste schon jedem Punkt der jetzt von Bea Dagmar Motte aufgezählt wurde, einzel behandeln..


sonst finde ich sollte dieses Zitat nochmal erwähnt werden. Es muss doch möglich sein miteinader auch über solche Themen zu diskutieren ohne jemanden die Fehler vor zu halten oder was weiss ich..


Es geht mir NICHT darum jemanden ein schlechtes Gewissen einzureden! Uns verbindet unser Hobby, uns alle. Die Ambitionen zuer papahaltung können bei jedem anders ausgelegt sein. Bösartigkeit steckt in den allerwenigsten Fällen hinter einer schlechten Vogelhaltung. Ausserdem lassen sich bestimmte Dinge nicht mehr rückgängig machen, das ist mir klar. So erwarte ich von niemandem das er auf der Stelle seine HZ zurück bringt (als Beispiel). Viele fragen mich danach, weil sie sich durch meine Beiträge persönlich verletzt und angegriffen fühlen. Das ist Blödsinn. Dazu sollen solche Diskussionen nicht dienen! Es geht um den Austausch von Gedanken, das Streit sich da nicht immer vermeiden lässt, liegt in der Natur der Sache. Es spielt keine Rolle was gestern war. Aber ich halte es für wichtig das in die Köpfe der Papageien/Vogelhalter eine gewisse Dynamik gelangt. Sonst treten wir auf der Stelle. Das tun wir auch wenn wir unangenehme Zeitgenossen wie Fabian (ich hoffe Du weist das ich Dich nicht so sehe Fabian) damit mundtot machen, indem wir ihn als notorischen Meckerer, oder Interpunktionsverbrecher abstempeln.
Egal in welchen Bereichen es Vortschritte zu machen gilt, nirgens geht es von heut auf morgen, Ein Umdenken findet meist nur sehr langsam statt.

schönen Tag
 
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Artgerecht?

Hallo allerseits,

auch auf die Gefahr hin das ich gleich Prügel beziehe – so ganz kann ich das hier nicht stehen lassen.

Etwas sollte sich jeder vor Augen halten:

Es ist unnatürlich wenn Tiere in der Obhut von Menschen leben - gleichgültig wie nah man versucht die Tiere an den natürlichen Gegebenheiten zu halten.
- kein Tier würde in freier Natur permanent in ein und derselben Umgebung leben
- kein Tier würde Menschen freiwillig so nah kommen
- keine Brut würde so viel überlebende Nachkommen hervorbringen

Ich gehe davon aus das mir so weit die meisten hier noch zustimmen, oder?

Am Rande:
Ich habe bewußt „Tier“ und nicht „Vogel“ geschrieben, weil:
Alle Ahnen der Tiere die Menschen zu Haustieren gemacht haben, lebten irgendwann einmal in freier Natur, daher treffen diese Aussagen auf alle Tierhalter zu, egal ob es sich um Vögel, Hunde, Katzen, Reptilien, Mäusen, oder, oder, oder handelt.

Fragt sich dann was Tiere von Haustieren unterscheidet:
- Haustiere leben nicht in ihrem eigentlichen Lebensraum (freie Natur)
- Haustiere sind entweder zur Produktion von Nahrungsmitteln, Kleidung, etc. oder zur Befriedigung egoistischer Bedürfnisse der Menschen da (sonst würden Menschen ja Tiere nicht zu Haustieren machen)

Der Begriff „artgerechte Haltung“ ist aber ein Widerspruch in sich, da jedwede Haltung von Tieren diese aus ihrem natürlichen Lebensraum entfernt. Daher wird die "artgerechte Haltung" immer ein Spagat zwischen den natürlichen Bedürfnissen der Tiere und den persönlichen oder wirtschaftlichen Interessen des Menschen sein.

Seien wir doch mal ehrlich: Welche Beweggründe gibt es denn für die Haltung von Vögeln als Haustieren?
Mir fallen da nur diese ein:
- Egoismus (private Haltung)
- Geldgier (Zucht)
- Wirtschaft (incl. Massentierhaltung – egal ob Eierproduzent, Fleischlieferant oder Bettkissenproduzent)

Ich muß damit zugeben das ich ein Egoist bin – und wenn ich so weit bin: Warum soll sich der Mensch den Vogel nicht als Haustier an seine Bedürfisse anpassen (wie viele andere Tiere vor den Vögeln auch schon) und damit (auch da es ohnehin nicht anders geht) einen Teil der artgerechten Haltung „vergessen“?

--- Dazu etwas Persönliches bevor jemand etwas falsches denkt (soll ja vorkommen…:zwinker: ): Ich werde jederzeit alles tun um unseren Haustieren das Leben so angenehm wie möglich zu machen, dazu gehören für mich:
- Partner (zumindest bei den Vögeln), gutes Futter, Tierarztbesuche, Freiflug, Beschäftigungsmöglichkeiten, Innenhaltung (ich halte nichts von Außenvolieren), etc.
Ich werde mich aber nicht dafür aussprechen das ab sofort nur noch Züchter Vögel halten dürfen / sollen, das alle Vögel unbedingt in Außenvolieren leben müssen / sollen (wie kommen die Tiere eigentlich mit der Kälte zu Recht?), das Naturbruten grundsätzlich superoberspitze sind, das Vögel in Minikäfigen gehalten werden, das Bio-Eier nur noch aus Legebatterien kommen, das alle Züchter supertoll sind, das, das, das…
Aber das alles muß und sollte jeder selbst für sich entscheiden. ---

Und ich finde: Alle Tiere in Menschenhand haben ein tierwürdiges (neue Wortschöpfung?) Leben verdient, um das zu erreichen sollte man am ehesten bei Züchtern anfangen (ich geb`s zu ich habe bisher nur (mit einer Ausnahme) schlechte Erfahrungen mit Züchtern gemacht – alle anderen hatten nach meinem Besuch häufiger mit dem ATA zu tun…) und in der Massentierhaltung weitermachen (da leiden mehr Vögel unter artunwürdigen Haltungsbedingungen), als unter privaten Vogelhaltern darüber zu diskutieren, ob 10 cm mehr oder weniger Platz (gut ist übertrieben) „artgerecht“ ist.

Zum Schluß:
Ich bin gern Egoist, u.a. weil mir unsere Tiere schon mehr beigebracht haben als mancher Mensch…

Grüße
Manja
 
Hallo Manja

wilkommen bei den egoisten ;)

dein erster Teil finde ich gut, aber der zweite ist schon wieder zu allgemein..
Ich finde die Züchter haben riesen Vorschritte gemacht. Ausnahemn bestädigen die Regel. Es gibt auch bei uns immer noch Züchter die rein für Geld Jung produzieren...

Was mir aber aufgefallen ist das in meiner Region sehr viel Züchter aufgehört haben mit Handaufzuchten oder mit züchten, da die letzte Jahre sehr viel Anfragen kamen ob sie die Vögel wieder zurück nehmen könnten. Geht ja meisten bis zu 5 Jahre bis die Probleme mit den Vögel anfangen. Und jede Person kann sich im Vorfeld noch so gut infommieren wie er will, wenn diese Person noch nie selber Vögel hatte kann man sich das Ausmass einer Vogelhaltung gar nicht vorstellen. Das kann mit Infos keinem mensch bewusst gemacht werden was ihn erwartet. Dies zeigt sich erst nach langer Erfahrung und eben wenn die Vögel Geschlechtsreif werden.. Dies sollte einfach nicht vergessen werden.. Kein anderes Tier macht soviel "Lärm, Dreck, usw" wie Papageien oder allgemin Krummschnäbler..
Daher ist meine Meinung einwenig festgebrannt, das Krummschnäbler nie zu Haustieren gemacht werden können. Es dient wie du selber sagst rein dem Menschlichen Ego..

aber nun gut, hat mich gefreut mit euch zu diskutieren..
 
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Etwas erinneren mich manche Geschreibsel sehr an die Beiträge im "Staatsbürgerkunde-Unterricht". Was für Theorien, viele Worte .....

- kein Tier würde Menschen freiwillig so nah kommen
falsch, denkt mal an die Pinguine, welche keine Erfahrungen mit Menschen hatten oder gewisse Inselvögel - wie verhalten die sich zum Menschen?

Welche Beweggründe gibt es denn für die Haltung von Vögeln als Haustieren?
Mir fallen da nur diese ein:
- Egoismus (private Haltung)
- Geldgier (Zucht)
flacher kanns man nicht formulieren.

... und Fabian, als professioneller Provokateur.... du hast wolh gerne das rote Mützchen auf?
Was reitet den dich zuschreiben:
Kein anderes Tier macht soviel "Lärm, Dreck, usw" wie Papageien oder allgemin Krummschnäbler..
Doch, der Elefant ... :zwinker:
Aber im Ernst, Hundehalter bist du nicht? Katzenhalter? Ich könnte jetzt locker weiter aufzählen....

Ich sehe keinen Grund Papageien, das Wort scheint es in der Schweiz nicht zu geben, also dort "Krummschnäbel", mit einer Sonderstellung aus der Reihe der Heimtiere zu nehmen.
 
manja+knut schrieb:
Der Begriff „artgerechte Haltung“ ist aber ein Widerspruch in sich
Eine ganze Weile vor Beginn dieses Themas habe ich begonnen, an einer neuen HP zu arbeiten und genauso beginnt der Text, allerdings mit ? versehen. Wer mag, kann meine Gedanken dazu hier nachlesen, dann muss ich es nicht alles hier hineinkopieren.

Ich finde, Manja hat einige gute Ansätze in ihrem Beitrag, auch wenn manches nicht ganz schlüssig und zuende gedacht erscheint.
Warum soll sich der Mensch den Vogel nicht als Haustier an seine Bedürfisse anpassen (wie viele andere Tiere vor den Vögeln auch schon) und damit (auch da es ohnehin nicht anders geht) einen Teil der artgerechten Haltung „vergessen“?
Weil wir dann bald keinen Papagei mehr haben, sondern eine neue Tierart. Vgl. Wolf - Hund. Wobei der Hund als Nutztier (Hüte-, Jagd-, Wachhund) gezüchtet wurde. Entsprechendes gilt für alle anderen Haustiere.

Die der Entstehung der Haustiere zugrunde liegenden Gründe treffen aber für Papageien in keiner Weise zu. Niemand "braucht" einen Papagei.
Frage: muss es wirklich sein, dass wir Vögel an unsere Bedürfnisse anpassen, nur damit wir unseren Spaß daran haben?
Ich meine nein, ich halte es für wesentlich wichtiger, alles zu tun, damit die Papageien sich möglichst nicht in Richtung Haustier entwickeln.
 
Entwicklung in Richtung Haustier:
womit wir wieder bei den Züchtern mit Mutationen und Veränderungszüchtung (Standard-WS) wären ...
Außerdem hätte ich es fairer gefunden, von Anfang an die Mützen zu verteilen 8)
 
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