Diskussion zum Thema: "freilebende Sittiche/Papageien in D

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Ann Castro

Guest
Das größte Problem sind Menschen und Raubtiere, insbes. Raubvögel.

Auf der Freiflug Mailing Liste kommen immer wieder Tiere weg.

Die LEute dort sagen oft, dass sie lieber ein Anständiges kurzes LEben für Ihre Vögel wollena ls ein langes im Käfig. Ist auch eine Einstellung. Ich stimme dem zwar nicht zu, aber wenn die LEtue sich der Gefahren voll bewusst sind und sagen, ich will es trotzdem machen - nun das ist ihre Entscheidung, nehme ich an. Schlimm finde ich es wenn die Letue "romantisch verklärt" sind und nicht wissen worauf sie sich bzw ihre Vögel einlassen. Ein riesn Problem hier in D ist die Bevölkerungsdichte. ich hätte auch viel zu viel Angst, dass jemand die Vögel abgreift (und ise anschliessend imkleinen Rundkäfig hält) oder erschiesst, oder so. Es sterben scheinbar viele der freilebenden Tiere durch Kollisionen mit Windschutzscheiben. Sie versuchen da durch zu fleigen, weil sie nciht erkennen was es ist.

LG;

Ann.
 
Hallo Ann,
da stimme ich dir zu. Freiflug ist nicht fuer jeden Menschen und nicht fuer jeden Vogel.
Bloss dass keiner auf die Idee kommt so einfach mal seinen Kaefigvogel rauszulassen.
Wenn gewaehrleistet ist, dass der Vogel voll flugfaehig ist, ein ziemliches breites Nahrungsangebot annimmt und das Klima und die Umgebung stimmen, sollte man es allerdings nicht voellig als Alternative (fuer die Zukunft) ablehnen.
Ich rede hier nicht von Auswilderung, sondern von Freiflug mit Unterschlupf und Futterangebot.
Der kalte Winter in Deutschland ist mit Sicherheit fuer einige Arten ein Problem. Dichtsdestotrotz scheinen die Amazonen in Stuttgart ganz gut zurechtzukommen. Wenn es soweit kommen sollte, dass man die im Urpsrungsland wieder auswildern wollte, sind das die am geeignetsten Kandidaten. Mit Angebot von Uebernachtungsplaetzen und Futterstellen kaemen bestimmt viele ueber den Winter. Aber bis dahin sollte ein Grossteil der Bevoelkerung ueber solche Dinge aufgeklaert werden. So waeren verloren gegangene Voegel leichter lokalisierbar.
Super Bilder unter www.araproject.nl !
Gruss Susanne
 
Moin, Moin,
Es sind 25-50% Schwund pro Jahr, bezogen auf die Population (für genauere Werte muss ich noch ein paar Jährchen zählen). Das sagt nichts über die Überlebenwahrscheinlichkeit eines einzelnen Sittichs aus, die ist deutlich kleiner vermutlich knapp über null.

Der kalte Winter in Deutschland ist mit Sicherheit fuer einige Arten ein Problem. Dichtsdestotrotz scheinen die Amazonen in Stuttgart ganz gut zurechtzukommen. Wenn es soweit kommen sollte, dass man die im Urpsrungsland wieder auswildern wollte, sind das die am geeignetsten Kandidaten.

Das ist nicht richtig. Die Hybridisierung und potentielle Parasiten/Krankheiten machen diese Vögel für so was ungeeignet. Auch wenn ich mag sie zu beobachten ohne dafür in die Ferne fliegen zu müssen, das ist kein gutes Argument was ich früher selbst verwendet habe.

Kälte ist bei ausreichend Nahrung (auch Fütterung) nicht so ein Problem.


Ja schöne Bilder. Zum einen frag ich mich ob man Jungtiere dieser Art wirklich braucht für irgend welche Auswilderungen zum andern gibt es einen erheblichen Schwund an Jungtieren. Ich meine dieses Jahr wurde wieder das Nest ausgenommen. Solche Deppen gibts ja nicht nur in den Tropen.

Gruesse,
Detlev
 
Fragen an Detlev:

Auf welchen Erhebungen basiert die Beurteilung "25 - 50 Prozent Schwund pro Jahr". Welche Vögel sind wann, von wem, wo gezählt worden. Wo ist das veröffentlicht.

Hat es Analysen von Totfunden im Hinblick auf Erfrieren, Verhungern oder andere Ursachen gegeben? Wenn ja, wie viele Vögel wurden von wem untersucht und wo findet man die Veröffentlichung?

Hat es eine jahreszeitlich bedingte Häufung von Totfunden gegeben?

Ist in freilebenden Papageienpopulationen schon Psittacose festgestellt worden?
 
Moin, Moin,
Auf welchen Erhebungen basiert die Beurteilung "25 - 50 Prozent Schwund pro Jahr". Welche Vögel sind wann, von wem, wo gezählt worden. Wo ist das veröffentlicht.

Eigene Zählungen (über 150 Wochenzählungen) und ein entsprechendes mathematisches Modell sowie Überlegungen zur Phänologie am Schlafbaum. Ist noch nicht veröffentlicht weil noch einige Daten für eine vollständige Darstellung fehlen. 2006 ist leider sehr untypisch. Ich muss also noch mindestens ein Jahr zählen um ein repräsentatives Jahr für einige Detailzählungen zu haben. Genaues werde ich hier nicht verraten.

Hat es Analysen von Totfunden im Hinblick auf Erfrieren, Verhungern oder andere Ursachen gegeben? Wenn ja, wie viele Vögel wurden von wem untersucht und wo findet man die Veröffentlichung?
Hat es eine jahreszeitlich bedingte Häufung von Totfunden gegeben?

Totfunde sind zu selten um sie statistisch auszuwerten aber einen Trend zur Häufung der Totfunde und Rupfungen in eher warmen Monaten scheint es zu geben. Was auch an der Häufigkeitsverteilung des Aufenthalts von Vogelbeobachtern im Gebiet liegen kann.

Ist in freilebenden Papageienpopulationen schon Psittacose festgestellt worden?

Meines wissens bei Halsbandsittichen in Dt. nicht - in der aktuellen Ausgabe von Papageien findet sich ein Hinweis darauf im Panternal in Brasilien. Bei Vogelgrippe war bei einem Totfund dieses Jahr negativ.

Gruesse,
Detlev
 
Ähm, müsste man dann nicht sämtliche Wildvögel einfangen, ganz überspitzt gesagt? Da überleben ja auch nicht alle - oder hab ich das jetzt falsch verstanden?

Hallo Moni,
nein, du hast es richtig verstanden.
Meine Erfahrung mit Freifliegern: Die besten Flieger bleiben laenger weg und kommen ohne Zufuetterung aus. Die weniger Erfahrenen blieben im Gartenbereich und kamen regelmaessig zum fressen.
http://pets.groups.yahoo.com/group/Freeflight/
Gruss Susanne
 
Das ist nicht richtig. Die Hybridisierung und potentielle Parasiten/Krankheiten machen diese Vögel für so was ungeeignet. Auch wenn ich mag sie zu beobachten ohne dafür in die Ferne fliegen zu müssen, das ist kein gutes Argument was ich früher selbst verwendet habe.
Gruesse,
Detlev
Hallo Detlev,
danke fuer die Info. Kannst du zu der Hybridisierung und potentiellen Parasiten/Krankheiten mehr sagen ? Wenn diese Voegel zur Auswilderung nicht geeignet sind, welche sind potentiell geeignet ? Welche koennte man ueberhaupt wieder auswildern ohne Risiko fuer die Bestaende ?
Gruss Susanne
 
Guten morgen.

Um das Thema "Sehr dringend um Hilfe bitten, Vogel im Garten" nicht untergehen zu lassen, habe ich das Thema geteilt. Hier kann sehr gerne weiter über die freilebenden Sittiche und Papageien in Deutschland diskutiert werden.

Das Urspungsthema ist HIER

LG, Olli
 
Also oben war noch davon die Rede, dass "gut die Hälfte" - auf Deutsch : über 50 Prozent - pro Jahr sterben,; jetzt sind es noch 25-50 Prozent. Es wurde auch unterstellt, dass dies ursächlich auf die Winterkälte zurückzuführen sei. Detlefs Einlassungen dazu sind wesentlich vorsichtiger, zahlenmäßig zurückhaltender und in der Ursachenzuweisung indifferent.

Ich nehme an, dass seine Referenzpopulation die Wiesbadener ist, die am Schiersteiner Hafen übernachtet. Die Sittiche kommen dort um die Häuser geprescht, so dass man sie erst im letzten Moment sieht. sie kommen als Trupp von bis zu 200 Stück, ziehen sich vorm Einfall in die Bäume breit auseinander und sind auch schon vom Blattgrün verschluckt.Ich hab mal versucht das zu fotographieren. Das hat kaum geklappt, weil alles zu schnell ging. Wie man die Sittiche noch genau zählen will, bleibt mir ein Rätsel. Außerdem muss man in Rechnung stellen, dass die Weibchen ab November, Dezember teilweise in den Bruthöhlen übernachten und nicht mehr zum Schlafbaum fliegen. Jungvögel wandern weg und sind deshalb noch lange nicht tot.

Totfunde aufgrund von Erfrierungen hat es unter den Schlafbäumen (es sind mehrere) bisher meines Wissens nicht gegeben. Die oben genannten Argumentationen sollten mit Vorsicht genossen werden.

Ein "Schwund" hierzulande müsste mit dem Schwund in den Heimatländern kontrastiert werden. Erst darüber ließen sich Urteile begründen.

Hab#s eilig. Später vielleicht mehr.
 
Ich noch mal.

Habe mal einige Berichte herausgesucht...ob und in wieweit diese aktuell sind, kann ich nicht beurteilen...

Klick

Hier ein etwas älterer Bericht Klick

Und ein Überblick über die versch. Arten, die in Deutschland freileben: Klick

LG, Olli
 
Ich finde das Thema wie immer interessant.
Meine Ansicht will ich hier mal kund tun, da ich selber Erfahrung habe mit Freiflug von Agaponiden.

Freiflug ja, aber nur wenn die Vögel immer in die Voliere zurück kehren. Für alles andere haben wir kein Platz und nicht die entsprechende Fauna und Flora dazu..

Natürlich ist auch klar das man nicht mit allen Vögel Freiflug machen kann, auch muss die örtliche Gegebenheit stimmen, sonst darf man unter keinen Umständen Freiflug praktizieren..

Hier noch mal mein Thema vom Sommer... Freiflug Agaporniden Ab Seite 4 mit Bilder..
 
Hi

Fabian, hier geht es nicht um "Freiflug" sondern um

"frei lebende" Sittiche und Papageien.
 
Voegel koennten bessere Anpassungsmechanism haben als Menschen !
Ein Mensch waere nach jahrelangem Kaefigdasein schon lange durchgedreht.
 
Käfig ja, aber dort werden sie auch regelmäßig gefüttert und sind nicht Hunger und Kälte ausgesetzt...
 
Moin, Moin,
Also oben war noch davon die Rede, dass "gut die Hälfte" - auf Deutsch : über 50 Prozent - pro Jahr sterben,; jetzt sind es noch 25-50 Prozent. Es wurde auch unterstellt, dass dies ursächlich auf die Winterkälte zurückzuführen sei. Detlefs Einlassungen dazu sind wesentlich vorsichtiger, zahlenmäßig zurückhaltender und in der Ursachenzuweisung indifferent.

Indifferent ist nicht ganz richtig. Prädation, Unfälle, illegale Abschüsse und Kälte spielen vermutlich eine Rolle wobei das mangels Masse und fehlender Daten nicht zu gewichten ist.

Ich nehme an, dass seine Referenzpopulation die Wiesbadener ist, die am Schiersteiner Hafen übernachtet. Die Sittiche kommen dort um die Häuser geprescht, so dass man sie erst im letzten Moment sieht. sie kommen als Trupp von bis zu 200 Stück, ziehen sich vorm Einfall in die Bäume breit auseinander und sind auch schon vom Blattgrün verschluckt.Ich hab mal versucht das zu fotographieren. Das hat kaum geklappt, weil alles zu schnell ging. Wie man die Sittiche noch genau zählen will, bleibt mir ein Rätsel.

Das geht. Man kann z.B. zur Übung Truppgrößen auf Fotos schätzen dann nachzählen oder Schwärme in Blöcke bekannter größe zerlegen oder 10erweise Trupps schätzen. Fotografieren ist schwer, mit Autofokus nahezu unmöglich z.B. mit 'ner alten Praktica und einem 28/2.8 und fettem Blitz gehts aber. Ansonsten kann man seine Zählungen auch mit morgendlichen Abflugzählungen oder im Winter an den sitzenden Vögeln eichen. Auch Vergleichszählungen oder gemeinschaftliche Zählungen mit anderen sind möglich und hilfreich.

Außerdem muss man in Rechnung stellen, dass die Weibchen ab November, Dezember teilweise in den Bruthöhlen übernachten und nicht mehr zum Schlafbaum fliegen.

Na ja, wirklich gut belegt ist das nicht. Warte einfach ab bis ich fertig bin dann habe ich hierzu eine von Fakten untermauerte öffentliche Meinung.

Jungvögel wandern weg und sind deshalb noch lange nicht tot.

Wohin? Ein Vogel der nirgends mehr auftaucht - und ein neues Vorkommen in der Gegend würde mir gemeldet - ist einfach als tot zu bewerten. Es sind ja keine Zugvögel.

Ein "Schwund" hierzulande müsste mit dem Schwund in den Heimatländern kontrastiert werden. Erst darüber ließen sich Urteile begründen.

Schwund gibts immer und bei der Lebensdauer und Reproduktionsrate ist er sicher hoch.

Gruesse,
Detlev
 
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