Hallo allerseits, viel Text, aber lest es trotzdem mal durch
Kurze Info: Habe die letzten Posts vom Kakaduforum abgetrennt, weil ich finde, dass das Thema dazu sehr interessant ist. Jufo, schreibe bitte noch mehr zu Deinen Ergebnissen. Es werden auch noch Halter gesucht, die bereit sind, bei Forschungsuntersuchungen und -ergebnissen mitzuwirken, die Vögel bei sich haben, die rupfen und organische Gründe ausgeschlossen werden können.
Um heraus zu finden, wodurch das Rupfen unserer Papageien verursacht wird, beobachtete ich über 10 Monate täglich viele Faktoren wie Temperatur im Schutzhaus, Außentemperatur, relative Luftfeuchtigkeit im Schutzhaus, das Wetter, welches Futter sie bekommen und wie lange sie Zugang zur überdachten Außenvoliere hatten, welche Veränderungen im Schutzhaus/ in der Außenvoliere vorgenommen wurden, ob sie mit Wasser eingesprüht werden, Besonderheiten im Tageslauf usw. Außerdem bekam ich vom DWD viele Klimadaten vom Standort Hamburg Fuhlsbüttel. Je mehr ich mich mit dem Thema Rupfen befasste, umso mehr Ideen hatte ich, was noch ausschlaggebend sein könnte.
Durch die Auswertung von vielen Fotos anhand einer selbst erstellten Bewertungstabelle (für bestimmte Bereiche des Vogelkörpers gibt es abgestuft nach Bedeutung für den Vogel und Grad des Rupfens Punkte) und das Sammeln und Auszählen der gerupften und ausgefallenen Federn hatte ich eine Methode gefunden, das Ausmaß des Rupfens in Diagrammen zusammen mit den gesammelten Daten darzustellen.
Während die
relative Luftfeuchtigkeit erstaunlicherweise keine Auswirkungen zeigte – hier hatte ich die Hauptursache vermutet - fand ich andere Parameter, die ich zunächst als nicht so wichtig eingestuft hatte, die aber mögliche Ursachen sind:
Außen- + Innentemperatur,
Sturmböen,
die Zeit, die die Sonne tatsächlich scheint.
Insgesamt konnte ich feststellen, dass in den Monaten Oktober bis April, in denen die Tageslänge unter 12 Stunden ist (entsprechend der ganzjährigen Tageslänge im ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Kongo Graupapageien), mehr gerupft wurde. Außerdem war ein recht deutlicher Einfluss des
Bedeckungsgrades zu erkennen, jedoch nicht bei allen Papageien. Daher kam ich zu dem Ergebnis, dass die
Beleuchtung eine große Rolle spielt, vielleicht sogar als Auslöser für eine Art depressiver Verstimmung, wie sie bei Menschen vorkommt. Ich untersuchte die Helligkeit im Schutzhaus und in der überdachten Außenvoliere. Obwohl ich das Licht als sehr blendend empfinde, liegt die tatsächliche Helligkeit bei nicht mehr als 450 Lux im Schutzhaus. Der Vergleich mit dem natürlichen Lebensraum der Kongo- Graupapageien, wo ca. 100.000 Lux gemessen werden können, zeigt, dass die Beleuchtung bei weitem nicht ausreichend ist. Es ist allerdings schwierig, die Helligkeit so stark zu erhöhen, da gängige Lampen „zu dunkel“ sind. Aufgrund der Sehfähigkeit von Papageien muss auch auf die Bildwiederholfrequenz geachtet werden, da sie das Licht sonst als flackernd empfinden. Meine Tests sind daher noch nicht abgeschlossen.
Wer genaueres wissen möchte, melde sich bitte.
Welche Halter mit Rupfern (Papageien, Kakadus, Sittiche) mögen mir bei der Datensammlung durch das Ausfüllen eines Fragebogens helfen? Ich habe einen Fragebogen entwickelt, den ich dann als Onlinefragebogen ins Netz stellen möchte.
Viele Grüße an alle
Jufo