Wunderliche Osterzeit
Jede Jahreszeit hat was, doch die Osterzeit zählt zur schönsten Jahreszeit überhaubt. Die ersten Sonnenstrahlen bewirken wahre Wunder, die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Da muß auch ich unbedingt in den Garten und meine
Volieren auf Fordermann bringen. Für österlichen Firlefanz habe ich in diesem Jahr leider keine Zeit. Gott sei Dank las ich in einer Vogelzeitschrift dann folgende Annonce: "Möchten Sie selbst nicht zu Ostern basteln oder Einer bemalen, dann schicken Sie doch kreative Schüler in den Malunterricht".
Die Anzeige kam ja wie gerufen. Unsere Häschen im Gehege schienen mir dafür auch geeignet. Kurz entschlossen schickte ich die beiden in die erste Malstunde. Ein kleines, wunderschön bemaltes Fantasieei brachte Poldi bereits am dritten Tag heim. Franzel nicht, der saß mit den Küken in einer Ecke des Gartens und schaute tagelang dem Treiben zu.
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Dann packte auch ihn die Lust. Er nahm zwei ausgeblasene Straußeneier mit. Keine Ahnung, wie er das angestellt hat, aber richtige Kunstwerke hat er mit seinen Pfoten und einem kleinen Pinsel geschaffen.
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Stolz wie Oskar zeigte er sie auch den Hühnern. Dort hatte sich in der Schar bereits schon rumgesprochen, das die zwei Häschen zur Osterschule gehen und das Malen erlernen. Heftige Debatten der Hühner und eine Sondersitzung derer ergaben dann wohl die goldenen Eier?
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Diese Begabung hatten sie sich wohl selbst nicht zugetraut.
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Ich war begeistert. Meine Häschen und Hühner schafften echt so tolle Eier, besser ging es kaum. Doch einige Tage später traf mich fast der Schlag.
Meine Weichfresser in der Außenvoliere trällerten gesanglich sooo anders. Da mußte ich umbedingt nachschauen. Das war so nicht richtig.
Ein sorgfältig gefülltes Schüsselchen mit Lebendnahrung nahm ich gleich mit bei der Kontrolle. Ich hatte mich nicht getäuscht. Recht versteckt in einer "Pieris" sah mich das Kikuyu- Weibchen unerschrocken an. Ich traute kaum meinen Augen, als ich an ihrem Köpfchen Hasenöhrchen bemerkte. Das sah echt zum "Schießen" aus.
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Was bezweckte sie damit?? Da öffnete sie auch schon ihr spitzes Schnäbelchen und
äußerte mit gespaltener Zunge: " Du hast ja kaum Zeit, da sind wir auch in die Malstunde gegangen. Schau", erhob sich von ihrem kunstvoll gebauten Nest und flog davon.
Natürlich ließ ich mir das nicht zweimal sagen, schaute hinein und war einfach nur baff! Erstaunlich. Im vergangenen Jahr hatte sie noch mintfarbene Eier gelegt.
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Kaum 3 Meter weiter erkundete ein anderes "Häschen" die große weite Welt . Es war aus einem der bunten Eier geschlüpft, über die ich mich schon vor einiger Zeit so gewundert hatte.
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Meine Freude war groß - befiederte Osterhasen! Einige hatten sich schon mächtig angestrengt und sich sehr viel "Arbeit" gemacht!?
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Es könnte allerdings auch ein wunderschöner Traum gewesen sein und ein kleiner Waldzauberer diese Geschichte erzählt und die Eierchen bemalt haben.
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