Wenn die Haltung in einer Zimmervoliere angestrebt wird, rate ich eher zu Vögeln aus Trockenklimaten: Wellensittich, Nymph, vielleicht Rosakakadu. Sie kommen mit der trockenen Zimmerluft gut zurecht. Auch an die Nahrung stellen sie weniger Ansprüche. Grassaaten, Hirse und nebenbei noch andere, trockene, ölarme Saaten und etwas Grünes genügen ihnen außerhalb der Brutzeiten.
Bei der Größe der Voliere 2x1x2 m kämen eher ganz kleine Arten in Frage. Also für 3 Paare Zebrafinken wäre sie gerade groß genug. Für Wellensittiche wäre sie mir schon zu klein.
Für kleinere Papageien, wie Mohrenkopfpapageien bräuchtest Du ein eigenes Zimmer, in dem Du eine
hohe Luftfeuchtigkeit (min. 60%) erzeugen kannst.
Notwendige Bewegungsfreiheit für ein bis zwei Paare wäre bei etwa 3x4x2,5 m gegeben.
Größere Papageien würde ich ausschließlich in einer AV mindestens 6x4x2,5 m mit Schutzhaus 4x4x2,5 m halten.
Die Finger solltest Du vor allem von menschgeprägten
Handaufzuchten lassen. Sonst
kann man eigentlich
mit allen Vögeln gute Erfahrungen sammeln.
Wirkliche "Anfängervögel" gibt es eigentlich nicht, weil Du auch bei solchen auf allerlei achten musst, wenn Du es ihnen wirklich recht machen willst. Falls Du züchten möchtest, sind Kakadus und Amazonen die aggressivsten, da brauchst Du für Dich besondere Sicherheitsvorkehrungen.
Es gibt Vögel, die leichter zutraulich werden als andere. Das ist nicht unbedingt artspezifisch. Es hängt vom einzelnen Tier ab, wie es veranlagt ist und was es so erlebt hat. Es hängt auch etwas von Dir ab, wie Du Dich ihnen gegenüber verhältst.
Welche Art am interessantesten ist, sei eine Entscheidung, die Du treffen musst. Sicherlich sind Amazonen die sozial Hochentwickeltsten. Von der Furchtlosigkeit und Intelligenz haben mich besonders die Plattschweifsittiche begeistert.
Wer Papageien ganz neu in seine Obhut nehmen möchte, soll es gerne tun. Er soll sich voll bewusst werden, mit welcher Art Tiere er sich befassen möchte. Und weil Papageien nunmal ganz besondere Tiere sind, möchte man doch nicht mit Mindestmaßen anfangen und dann voller unguter Gefühle und Gedanken (Gewissensbisse) feststellen, dass es einfach ungut ist. Er möchte doch, dass es den Tieren gut geht und selber dabei glücklich sein. Wenn er also neu anfängt, warum nicht gleich richtig? Also großzügig bemessene Unterkunft und all die Kunst der Papageienhaltung dazu, dann macht es doch gleich schon von Anfang an Freude. Nun gut, er müsste etwas tiefer in die Tasche greifen. Aber so viel wie für ein Auto ist es noch lange nicht, vielleicht so viel wie ein schöner Urlaub. Bei einer guten Papageienanlage erübrigt sich der Urlaub schon fast, weil es einfach toll ist, sich mit diesen großartigen Tieren zu befassen.
Also, einmal so richtig anfangen ist besser als irgendeine Minimallösung. Nur Vollgas bringt Papageienspaß. Nicht kleckern sondern klotzen ist die Devise die Bock bringt.
Da es sich aber wahrscheinlich um Wohnzimmerhaltung geht, plädiere ich eben dafür, erstmal auf große Papageien zu verzichten und auf später zu verschieben, sofern nicht ein Vogelzimmer hergerichtet werden kann. Käfighaltung, finde ich, ist doch total altmodisch und, Hand aufs Herz nicht wirklich tierfreundlich, oder? Und immer Freiflug in der Bude ist doch auch nicht so schön für den Halter. Ich denke jetzt mal an den Dreck, den die Viecherle verbreiten und an die Schäden, die sie anrichten können.
Und als Spiel- und Kuscheltiere sind sie, wie man ja weiß, auch eher ungeeignet.
Grüße, Al