Oh, ein ganz kleines Ding mit ganz großem Streitfaktor. Ist eigentlich nur ein eitler Rechtfertigungsstreit. Da werden Sachen durcheinander Geworfen und als Weisheiten verteidigt. Irrtümer werden zu Vergehen hochstilisiert, was völlig übertrieben ist.
Nun ja, sicherlich kann man versuchen, ein kleines Vögelchen aufzupäppeln. Ist doch gut, wenn einer ein wenig Mitleid hat. Ist auch nicht sooo schlimm, wenn er dabei ein Paar Fehler macht. Nur so wird man Experte.
Ich habe als Schuljunge einmal eine Singdrossel aufgezogen. Sie bekam Hundefutter zu fressen und gedieh prächtig. Hoffentlich steinigt mich jetzt hier niemand, weil das absolute Fehlernährung war. Regenwürmer bekam die Drossel auch. Sie ist nicht an diesem "giftigen" Futter gestorben.
Ein Rotschwanz ist gewiss nicht mit einer Drossel vergleichbar. Die Fütterung von Thira mag zwar nicht das Optimum sein, funktioniert aber. Die Frage ging ja auch ursprünglich um weiße Federn. Hungerstreifen kenne ich bisweilen nur von Prachtfinken, nicht von anderen Vögeln, was nicht heißt, dass es die nicht auch dort gibt. Bei der Fütterung wie hier beschrieben, halte ich sie aber für eher unwahrscheinlich.
Für die optimale Fütterung eines Rotschwanzes muss man sich ein wenig intensiver mit diesem Tier befassen. Dann findet man heraus, dass Hausrotschwänze vornehmlich im Hochgebirge und Felsschluchten zuhause sind und die Felsschluchten der Städte für sich entdeckt haben. Sie sind keine Waldvögel. Hier wie dort schnappen sie vornehmlich fliegende Insekten. Gelegentlich fangen sie Raupen oder kriechende Insekten, die sie vom Boden aufsammeln oder schwirrend von einem Untergrund (Blatt, Hauswand, Baumstamm) absammeln, sie klettern niemals wie Meisen an Pflanzen herum. Es kann gelegentlich auch mal ein kleiner Regenwurm dabei sein, Schnecken dagegen scheiden völlig aus. Ob Sämereien dabei sind, kann ich jetzt nicht sagen, Beerenobst nehmen sie gelegentlich.
Die weißen Federn sind mit großer Wahrscheinlichkeit, das wurde mehrfach geäußert, als Mutation entstanden. Sie entstehen manchmal durch Viren oder auch durch Strahlung oder Chemikalien. Weiße Federn, dort wo sie nicht hingehören, sind pathogene Pigmentstörungen. Normaler weise bleiben alle nachfolgenden Federbildungen an der Stelle weiß, können aber auch wieder normalfarbig gebildet werden. Ich habe solche Pigmentstörungen an meinen Tigerfinken entdeckt. teils bleiben sie, teils verschwinden sie wieder. Die Ursachen habe ich noch nicht herausgefunden. Angeborene Pigmentstörungen gibt es auch, sie sind aber großflächig und oftmals irgendwie symmetrisch.
So, ich hoffe, diesem Thread die nötige Sachlichkeit zurückverliehen zu haben und einer Aufklärung dienen zu können.
Grüße, Al