Sehr verletzter Vogel! Bitte um Ratschläge!

Diskutiere Sehr verletzter Vogel! Bitte um Ratschläge! im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Ich habe vergangenen Freitag einer Frau geholfen eine Taube aus dem Kühlergrill ihres Autos heraus zu holen, die sie wahrscheinlich im Flug...
Ein verwildertes Tier ist aus der Gefangenschaft entwichen. Ein Wildtier ist in der freien Wildbahn geboren, geschlüpft oder was auch immer. Eigentlich ganz einfach, oder ;)?
 
In den meisten Punkten teile ich Erics, Monis und Ivans Meinung.
So z. B. ist auch meines Erachtens ein wesentlicher Unterschied zu machen, ob ein Vogel anpassungsfähig ist und auch auf dem Boden mit ein bisschen Gehopse über Äste, um eine erhöhte Schlafgeglegenheit aufzusuchen, glücklich ist. Amseln, Enten, Raben, Hühnervögel und ähnl., da lässt sich ja noch drüber streiten.
Schwalben, Mauersegler, Rotschwänzchen und viele andere Insektenfresser, deren Leben zum Großteil in der Luft stattfindet, lass ich einschläfern, wenn sie nicht für draußen geeignet sind. Sonst wär mir schon längst als Tiermessi das Handwerk gelegt worden.

Bloß gibt´s für mich persönlich keinen Unterschied zwischen Wildvögel und "Haus"vögel. Kein gesunder Vogel gehört gefangen gehalten, weil nämlich keiner artgerecht gehalten werden kann. Abgesehen von Nutzgeflügel, das aber leider oft nicht mal tiergerecht gehalten wird.

Das Einschläfern find ich grundsätzlich auch richtig, doch wenn ich mit einem wirklich glasklaren Fall, der kleiner als eine Amsel ist, eine stundenlange Autofahrt zum Tierarzt vor mir hätte, auf der der Vogel noch Qualen ausstehen müsste, kenne ich glücklicherweise jemand, der während seines Studiums gelernt hat, kleine Tiere fachgerecht zu erlösen.

Grüßle
Gerlinde
 
Post 41
Natürlich, oder denkst du ich gehe beim TA ein und aus?
Der letzte Besuch liegt 22 Jahre zurück. Und zeitweilig befanden sich im Jahresschnitt 250 Vögel in meinem Bestand.
Und jetzt bitte keine Mutmaßungen!!

Also muß ich schon gucken, wer von den altbekannten TA noch lebt.

Übrigens war das mit der Liste ironisch gemeint, falls du es bemerkt haben solltest?

Ich treffe meine Entscheidung innerhalb weniger Minuten und nicht nach einer Woche.
Das mag mich von den vielen "Tierfreunden" unterscheiden, vielleicht?
Ivan
 
Ein offener Bruch verheilt fast nie komplikationslos. Es sind Umgebungskeime in der Wunde denen auch hochdosierte Antibiotika kaum beikommen können weil der Spiegel im Knochen kaum in therapeutisch wirksamer Höhe erreicht werden kann. Nicht umsonst sind offene Brüche in der Humanmedizin so gefürchtet.
Soviele Tage zu warten ist nicht gut - wenn man so ein Tier nicht selber töten möchte (ob man es darf ist mir ehrlich gesagt bei so einer Wunde egal - ich hab das auch schon gemacht ), muß man zum TÄ Notdienst gehen. Hauptsache, das Leiden dauert nicht mehr so lange.
Wenn man ziemlich unmittelbar nach dem Fund zum TA geht, muß man in der Regel nichts bezahlen - die meisten TÄ sind ja durchaus Tierfreunde
 
Wenn man ziemlich unmittelbar nach dem Fund zum TA geht, muß man in der Regel nichts bezahlen - die meisten TÄ sind ja durchaus Tierfreunde
Kann ich leider so nicht bestätigen. Dafür habe ich zu oft das Gegenteil erlebt. Man muß in aller Regel bezahlen, wenns beim Notdienst ist auch noch den Zuschlag.
 
Jetzt hat sich hier eine richtige Diskussion entwickelt - da möchte ich auch gern noch meinen Senf dazugeben ;-) im Ernst, für ein Fundtier - egal welcher Art, muss jemand zuständig sein. Und wenns der eine Tierarzt nicht macht - rufe ich sofort den nächsten an. Aber alle sind sich einig, dass man damit nicht stunden- oder gar tagelang wartet. Ob und wann man einschläfert, dass muss jeder im Ernstfall selber entscheiden. Ich tendiere auch in Richtung einschläfern, bei so immensen Verletzungen wie offenen Flügelbrüchen, weil ich aus eigener Erfahrung weis, wie schwer es ist, solchen Tieren (ich spreche jetzt von Stadttauben) ein artgerechtes Leben als Fußgänger in einer geräumigen Behindertenvoliere mit Artgenossen zu geben. Solche Plätze sind rar.

Bei Wildtieren sieht die Sache anders aus. Wildtiere sind scheu und für sie bedeutet ein Leben mit Handicap in Gefangenschaft Stress, da stimme ich den Usern hier zu, die offenbar von Wild- und Raubvögeln u.ä. viel mehr Ahnung haben als ich. Was ist das für ein Leben für einen flugunfähigen Falken oder eine einbeinige Ringeltaube, das funktioniert nicht. Ich glaube nicht, dass sich jemand die Entscheidung leicht macht, aber wichtig ist in jedem Falle, dass bei einem Fundtier etwas unternommen wird. Und wenn jemand das Tier selbst erlöst, ist das auch okay. Ich selbst habe schon solche Hilfe in Anspruch genommen, bei einem schwerstverletzten Täubchen, dass vom Habicht angefallen wurde und schon von Maden befallen war. Anstatt hier am Feiertag bei Hitze Kilometer zu nä. Tierarzt zu fahren (Stress für das Tier) habe ich das Täubchen vor Ort erlösen lassen.

Meines Wissens nehmen Wildtierstationen auch nur Tiere auf, bei denen die Chance auf Auswilderung besteht. Dennoch kann ich verstehen, wie schwer es fällt, diese Entscheidung zu treffen. Aber ein Zögern und langes Aufschieben verlängert Leiden.

Herzliche Grüße Picasso
 
... und noch etwas...

Stadttauben sind KEINE Wildtiere, sondern vom Menschen durch Zucht veränderte Nachkommen der Felsentauben zuzüglich der hängengebliebenen, verflogenen und abgehauenen Brief- und Hochzeitstauben. Auch hier sollte man differenzieren. Eine Stadttaube, der durch Verschnürungen der Fuß fehlt, kann in einem betreuten Schlag einwandfrei klarkommen. Eine Ringeltaube z.B. (Wildtier) könnte dies nicht, ist viel zu schwer und könnte ihr Gleichgewicht nicht halten, hätte somit keine Chance mehr in der Natur.

Und die "Städter" sind Brieftauben, die einen betreuten Schlag mit ordentlichem Taubenfutter und Geburtskontrolle brauchen. Dann fressen sie auch kein Brot und Abfälle und verschmutzen eure schönen sauberen Städte nicht mehr ;-)

aber das ist ein anderes Thema...

Viele Grüße Picasso
 
Sicher ein anderes Thema und dazu gibt es auch begründete anderslautende Feststellungen.
Müssen wir wirklich nicht neu auffrischen, ist schon in epischer Breite durch.
Ivan
 
Jeder weitere Beitrag, der sich nicht mit dem Thema beschäftigt, wird kommentarlos gelöscht. Mit der langen Leine können einige hier ja offensichtlich nicht umgehen...
 
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