Sperlinge werden knapp

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muldentaladler

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Kann ich bei uns nicht behaupten.
So sieht das jeden Tag aus. Ab und zu wird es einer weniger, dafür ist der Sperber satt
Auf den Bildern ist nmmer nur ein Teil zu sehen, die anderen warten in der Hecke auf freie Plätze

Grüße ErhardIMG_0045.jpgIMG_0046.jpgIMG_0740.jpgIMG_0044.jpg
 
Das sie sich an Futterplätzen in großer Menge versammeln ist in dieser Zeit doch nur normal.
In unserer Straße (40 Häuser) Brüteten vor 25 Jahren an jedem Haus min. 1 Paar.
Heute sind nur noch an meinem Haus 3-4 Paare, da dort noch Nistgelegenheiten sind.
Also ein Rückgang um 36 Paare.
Das sind doch mal Zahlen die etwas aussagen, wenn man dabei den ganzen Ort mit 17000 Einwohnern rechnet.
Ergo ist der Rückgang immens.
Würde ich hier einen Futterplatz einrichten, wären alle Sperlinge im Umkreis von 1Km hier bei mir zu finden.
Also kann man die Population nicht am Futterplatz hochrechnen.
Ivan
 
Das sie sich an Futterplätzen in großer Menge versammeln ist in dieser Zeit doch nur normal.
In unserer Straße (40 Häuser) Brüteten vor 25 Jahren an jedem Haus min. 1 Paar.
Heute sind nur noch an meinem Haus 3-4 Paare, da dort noch Nistgelegenheiten sind.
Also ein Rückgang um 36 Paare.
Das sind doch mal Zahlen die etwas aussagen, wenn man dabei den ganzen Ort mit 17000 Einwohnern rechnet.
Ergo ist der Rückgang immens.
Würde ich hier einen Futterplatz einrichten, wären alle Sperlinge im Umkreis von 1Km hier bei mir zu finden.
Also kann man die Population nicht am Futterplatz hochrechnen.
Ivan

Dass die Sperlinge an vielen Orten fast verschwunden sind, weiß ich als NABU-Mitglied selbst. Dafür brauche ich keine Belehrung!
Ich freue mich über die vielen Futtergäste bei uns. Für eine Siedlung mit 150 EW umgeben von vogelunfreundlichen Mais-und Rapsfeldern ist das beachtlich. Als wir vor 20 Jahren hier unser Haus bauten , gab es auch nur 2 Stück.

Werde ansonsten keine Beiträge mehr schreibem und meine Zeit sinnvoller nutzen (z. B. mit Sperlingsfütterung)

Grüße
 
Dann hätte ich nicht den Aufmacher benutzt " Sperlinge werden knapp. Kann ich bei uns nicht behaupten".
Denn sie werden tatsächlich knapp! Dazu muß man aber kein NABU- Mitglied sein, das weiß eigentlich jeder.
Denn bei uns ist gab es einen Rückgang um 90%, ohne Maisfelder im Umkreis.
Ivan
 
Durch meine Volieren habe ich automatisch Sperlinge im Garten! Am Haus (bj. 1930) brüten 6 Paare! Wenn die Tiere Jungvögel im Nest haben fressen mir die Altvögel sogar aus der Hand! Fakt: Unmenge Sperlinge! Das macht wirklich keine Aussage!
Trotzdem hat Ivan Recht. Ich kann mich noch an die Zeit vor 40 Jahren erinnern, oje! Ich lese natürlich auch die einschlägigen ornith. Zeitungen und beobachte ganz genau die Populationen! Mittlerweile stehen sie auf der Roten Liste und das stimmt und das ist auch gut so! Den Buchfinken gibt es häufiger! Und: Die Jagd auf den Passer als Kulturschädling kann dafür nicht mehr verantwortlich gemacht werden!
IMG_6338.jpgIMG_6343.jpgIMG_6344.jpgIMG_6349.jpg
 
Wenn ich als Jugendlicher die Sperlingsnester am Haus inspizierte, waren immer min. 5 Jv im Nest und die flogen auch aus.
Heute kommen bei mir pro Brut nur 3-4 JV zum Ausfliegen. Dies beobachte ich seit Jahren.
Also haben wir wohl auch weniger Insekten...man bedenke die wöchentliche Reinigung der Motorhaube, Frontscheibe und Scheinwerfer von Insekten vor 40 Jahren. ....heute kein Thema mehr, obwohl ich die doppelte Kilometerzahl mit dem Auto zurücklege.
Du weißt, ich habe auch Volieren draußen, aber das ist wie mit einem Futterplatz....daraus schließe ich nicht auf Populationsdichten.
Ivan
 
Unter diesem Aspekt lohnt sich die Betrachtung! Klasse! Doch WAS? ist am Insektenrückgang schuld? Wie immer in der Natur! Das eine zieht das andere so nach! Wir können es nicht ändern.
Die Tatsache, dass wir hier über einen meiner Lieblingsvögel reden finde ich lobenswert und interessant. Der Allerweltsvogel ist jedenfalls gegangen!
 
Naja, die Zusammenhänge sind ja klar und die Summe der negativen Veränderungen in der Natur trägt nun "Früchte".
Aber heute der Spatz und morgen......? Und wenn man das noch als Bekräftigung untermalen sollte, könnte ich sagen..."ich bin Mitglied in der FDP".
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke nicht, daß die Zusammenhänge wirklich allen klar sind, sonst würden sich mehr Leute Sorgen machen. Viele merken es gar nicht, wie ihre und unsere Umwelt ärmer wird. Vielleicht sollte wirklich mal sachlich und ausführlich darüber gesprochen werden.

Auch denke ich nicht, daß die FDP auf die rote Liste gehört, man könnte hier auch von Evolution sprechen. Manche Entwicklungen stellen sich erst im Laufe der Zeit als Fehlentwicklung heraus und werden dann eliminiert - oder bleiben erhalten wie unser Blinddarm. Er ist unnütz und stört meistens nicht, kann aber auch arge Probleme verursachen.
 
Hallo,

naja, man sollte sich doch schon die Mühe machen und schauen wie unsere Gärten früher aussahen und heute aussehen.

Wenn ich zurückdenke, daß die Gärten früher fast nur aus Rasenfläche mit ein paar Sträuchern bestand, das dem Haussperling durchaus entgegenkam, so werden doch unsere Gärten immer dichter bepflanzt. Größere Rasenflächen und damit offene Gärten werden immer weniger. Wer hat denn heute noch so einen richtigen betonierten oder gepflasterten Hof ?

Im gleichen Masse, wie der Haussperlingsbestand in solchen Gebieten zurückging, drang der Feldsperling ein.

Ein Aussperren der Haussperlinge unter den Dächern, um dort dem Brutgeschäft nachzugehen tut natürlich ein Übriges. Wobei ich dieses Problem mit als das wichtigste erachte.

Alles Kleinigkeiten, aber in der Summe gravierend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lothar,
sehe ich nicht ganz so, denn auch die Feldsperlinge sind hier seit 15 Jahren rückläufig.
In der Umgebung brütet kein Paar mehr.
Mag sein, das es in anderen Gebieten anders aussieht.
Wie auch ein Nachbar, der regelmäßig seit Jahren im Mai seine Buchenhecke "spritzt" und ich hole 2 Tage später die toten Jungmeisen aus dem Nistkasten. Aber der ist auch in der NABU...das mal am Rande.
Um mal Bezug auf Post 8 zu nehmen.
Ivan
 
Ich sag's ja, die Leute machen sich zu wenig Gedanken.

Kann es sein, daß der Rückgang des Haussperlings mit der "Erfindung" der Vogelgrippe beschleunigt wurde?

Es hält heute ja kaum einer mehr Geflügel frei im Hof, und auch die mir bekannten Taubenzüchter, die früher ihr Vögel im Freien fütterten, zun dieses jetzt im Stall.

Wenn ich dann an die Riesenschwärme von Feldsperlingen denke, die aufflogen wenn man durch die Felder ging, dann ist auch da ein großer Verlust zu beklagen. Heute wird viel weniger Getreide angebaut.
 
Sperlinge werden weniger, weil es weniger Nistgelegenheiten gibt, weil die Methoden in der Landwirtschaft schlechter (für Spatzen) geworden sind, weil die Umwelt weiterhin vergiftet wird und weil die Grünanlagen in den Ortschaften "ordentlicher" gepflegt werden. Der Sperling zieht seine Jungen in Nischen und Höhlen auf, benötigt dafür Nistmaterial in bestimmter Qualität, er füttert seine Jungen mit halbreifen Sämereien und Insekten. Auf dem Land haben die Tiere kaum ein Auskommen. Viele Tiere ziehen in die Städte, weil sie es dort vergleichsweise paradiesisch haben. Nicht so die Sperlinge aus besagtem Grund des Nistplatzmangels. Spatzen haben auch gerne Staubbäder, die ihnen helfen, Ektoparasiten kurz zu halten. Wo können sie diese noch genießen?

Höhlen kann man schaffen, man kann ja so genannte halb offene Kästen aufhängen. An Insekten mangelt es eigentlich nicht, davon zeugen alle insektenfressende Vögel, die in ihrem Bestand stabil sind oder gar zunehmen, wie z.B. Elster, Meise, Amsel. Halbreife Samen gibt es eigentlich auch noch, aber sie reichen nicht mehr für die Menge an Jungvögeln, wie noch vor 20 - 30 Jahren. Da sollte man einfach ein wenig "unordentlicher" gärtnern oder in der Landwirtschaft etwas großzügiger sein mit den Ackerrandstreifen.

Wenn man hier und da noch Spatzen in den Hinterhöfen findet, ist das ein gutes Zeichen. Dennoch sind sie überall auf der Welt - sie sind durch uns Menschen zu Kosmopoliten geworden - massiv auf dem Rückzug. Ansammlungen an Futterstellen täuschen da über etwas hinweg, was uns eigentlich ein Alarmsignal sein sollte. Ob eine Seuche im Spiel ist, wäre noch zu klären.
Wenn man die biologische Landwirtschaft unterstützt durch den Kauf ihrer Produkte, dann tut man auch etwas für die Natur, also auch für Spatzen, und nicht nur für die eigene Gesundheit.

Grüße, Al
 
Was die Bestände der Insektenfresser angeht, so sind sie seit 40 Jahren rückläufig.
Was in den 60ziger jahren noch an Vielfalt und Menge vorhanden war, ist nun schon Mangelware.
Das mag noch lokal etwas unterschiedlich sein, aber hier gibt es seit Jahrzehnten keine Gartenrotschwänzchen, Grauschnäpper und sogar die Bachstelze ist hier selten, wenn man hier bei einem Brutpaar auf zwei bis drei Quadratkilometer ausgeht. Die Schafstelze habe ich auch seit Jahren nicht mehr gesehen, obwohl eine Menge kleiner Flüßchen in unserer Gegend kreuzen. Höchsten mal als Durchzügler.
Sperlinge fütten ihre Jungen übrigens fast ausschließlich mit Insekten. In den Städten mag es durch den Opportunismus dieser Vögel zu Abweichungen kommen.
Ich mache meine Aussagen an dem Fakt fest, das ich sie nun seit Mitte der 50ziger Jahre beobachte und eine rapide Abnahme in meinem Umfeld beobachte.
In dem Zusammenhang würde ich nicht die Rabenvögel einbeziehen, denn die haben im gleichen Zeitraum um 200-300% zugenommen.
Zudem sind sie Allesfreser und füttern ihre JV notfalls auch mit Brotabfällen. Auch den Getreideanbau sehe ich nicht als Grund an, denn halbreifes/reifes Getreide stand nur außerhalb der Brutzeit (Ende Juli, August, September) zur Verfügung und im Herbst wurden auch diese Äcker schon damals gepflügt, was die Frage stellt, wie sind sie dann bei damaliger höherer Population durch den Winter gekommen?
Zum Nistmaterial: Der Sperling ist wahrhaftig nicht wählerisch, er nimmt alles was er in Nistplatznähe findet und sollten es auch die Ranken von Bodendeckern sein, wie bei mir am Haus.
Ivan
 
Nicht wählerisch bzgl. Nistmaterial? Das betrifft meiner Beobachtung nur die Hähne. Ich sitz hier jedes Jahr in der ersten Reihe bei einem wiederkehrenden Drama in 6 Akten.
Zur Handlung (Kurzfassung) :
1 Spatzenmann bringt vergilbten Schnittlauchstiel ans Nest.
2 Spatzenfrau finden den doof.
3 Spatzenmann versucht sie zu überzeugen und bringt den Halm erstmal rein.
4 Sie schmeißt ihn wieder raus.
5 Er versucht noch 20min lang sie doch zu überzeugen.
6 Vergeblich. Der Halm bleibt draußen

Ich freue mich jedes Jahr auf diese Vorstellung :D
 
Wenn ich kontrolliere, aus welchem Material die Nester gebaut sind, denn ich habe im Giebel drei Nistkammern, die ich von innen reinigen kann, so ist dort alles verbaut, sogar kleine Reisigstücke. Wenn man dagegen das Nest einer Meise, oder auch nur das einer Amsel betrachtet, so kann man ohne Übertreibung behaupten...sie sind nicht wählerisch.
Und beim Bauen beobachte ich sie jedes Frühjahr, sind ja immer min. 4 Paare am Werkeln.
Als Schulkind hatten wir auf dem Schulhof in den Linden sogar frei gebaute Nester von der Größe eines Fußballs. Bei meinem Türkeiurlaub vor 12 Jahren konnte ich das im Landesinneren auch feststellen.
Ich habe das hier aber seit 1955 nicht mehr gesehen. Also sind sie bei Nistplatzmangel sogar in der Lage zu improvisieren. Am Schulgebäude brüteten damals an die 20 Paare.
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nun, vielleicht hat die Spatzendame ja Probleme mit dem Geruch, denn der vergammelte Schnittlauch verströmt. Schließlich muß sie ja dann auf den Eiern sitzen und diesen Duft ertragen. Jaja, ich weiß der Spatzenmann brütet auch. :-D

Freigebaute Nester habe ich übrigens vor ein paar Jahren noch in Niederösterreich - oder wars im Burgenland(?) - gesehen.
 
Thema: Sperlinge werden knapp

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