Verdammte Ringe!!!!

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jowacht

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Hallo an alle.

ich bin neu hier und bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Ich bin kein Züchter, besitze nur 2 bzw. besaß 2 Wellensittiche.

Ich mußte gestern leider meinen Wellensittich Pucky zum Tierarzt bringen, weil er ein dickes Füßchen hatte. Bei genauem Hinsehen stellte die
Ärztin fest, dass der Ring ihm die Blutzufuhr zu den Füßchen/Krallen abgequetscht hat. Und oberhalb des Ringes hatte ich eine Geschwulst gebildet, die sich entzündet hat. Diese Entzündung hatte auch schon den Knochen mit befallen. Pucky kam in Narkose und ich durfte erstmal
ohne ihn nach Hause fahren. Doch schon nach wenigen Minuten kam der Anruf von der Tierärztin, dass das Weiterleben für den tapferen Kerl
nur noch eine Qual würde. Ich mußte mich entscheiden, ob er wieder aufwachen soll oder ob er erlöst werden soll. Ich habe mich dann nach
langem Zögern für Letzteres entschieden.
Kann mir einer sagen, warum diese Ringe sein müssen und warum die von Anfang an ziemlich eng sind?
Obwohl mir die Ärztin sagte, dass mich da gar keine Schuld trifft, weil das oft heute noch in Ordnung ist und Morgen ist schon alles zu spät, mache ich mir Vorwürfe, dass ich es nicht früher bemerkt habe.
Diese Ringe seien allgemein ein sehr großes Problem bei Wellensittichen. Es käme immer häufiger dazu, dass die Vögel durch die Ringe zu Tode kommen.
Es macht mich sehr traurig, :heul: aber gleichzeitig auch sehr wütend. :+knirsch:

LG jowacht
 
Wie lange hatte der Vogel den Ring schon getragen?
So etwas tritt nicht von heute auf morgen ein....er hat also schon längere Zeit versucht den Fuß nicht zu belasten. Wie lange?
Ich habe bei Tausenden von Vögeln noch keine Probleme gehabt...wieso tritt so etwas häufig auf?
Gruß
Ivan
 
Hallo
Ich muss auch sagen ich habe in 30 Jahren Zucht und sehr vielen Vögeln noch nie Probleme mit Ringen gehabt. Natürlich kann das mal vorkommen aber da müsste der Züchter entweder falsche Ringe verwendet haben oder er hat sich verschoben was aber auch sehr selten vorkommt.
Gruß
 
Mit den Ringen selbst habe ich auch noch nie Probleme gehabt. Es kann aber vorkommen, dass sich ein Sandkorn oder ähnliches zwischen Bein und Ring schiebt. Es entsteht eine Reizung, die, wenn nicht bemerkt wird, zu solchen Verdickungen führen kann. Habe auch schon einen Vogel verloren, weil sich ein feiner Trieb vom Beifuß hinter den Ring schob, Vogel zappelte sich tot. Passiert aber immer nur dann, wenn man nicht zu Hause ist. Schade!
 
Ich hatte das auch schon mal, dass bei einem Welli ein Ring angefangen hat, einzuwachsen. Der Tierarzt wollte den Ring entfernen und der Vogel ist in der Narkose gestorben. Bin auch kein Freund von der Kennzeichnung durch Ringe.
 
Vor über 20 Jahren hatte ich einen Nymphen, dessen Ring war falsch angebracht und verbogen. Dadurch wurde der Fuß abgeschnürt und er schwoll an. Wir haben den Ring dann entfernt.
Letztes Jahr ist eine meiner Nymphenhennen mit dem Ring an einem Weidenzweig hängen geblieben. Dabei hatte sie sich die Sehen gerissen und den Fuß ziemlich aufgerissen. Dort haben wir dann auch den Ring entfernt und Zimtschnecke musste sich eine langwierige Behandlung gefallen lassen. Mittlerweile ist Fuß wieder soweit ok. Ein anderer muss auch mit dem Ring hängen geblieben sein, hat sich aber nicht so schlimm verletzt. Er hat den Fuß nur nicht richtig belastet und er war leicht aufgescheuert. Auch da haben wir den Ring entfernt.
Wenn man das Vogelzimmer mit Zweigen zum Knabbern ausstattet, besteht leider die Gefahr, dass die Vögel hängen bleiben.
 
ich halte seid Jahrzehnten Sittiche und hatte erst einen Fall. Meine Ziegensittichhenne hat einen offenen Ring. Mit diesem ist sie im Sisalseil hängen geblieben. Ich habs aber früh gemerkt und mit einer Schere bewaffnet konnte ich sie vom Sisal befreien. So ein dickes Bein beim Welli muss einem doch auffallen.
 
Auch ich hatte mal einen Wellensittich, welcher wegen dem Ring - oder war es der Draht(?), oder war ich es, der Halter(?) - einen Fuß verloren hatte. Er hatte sich am Draht eines Picksteines verfangen und sich beim Befreiungsversuch den Fuß abgefieselt. Wie sowas dann halt so ist, als ich es sah war es Samstagabend und kein Tierarzt erreichbar. Ich habe den Vogel befreit und separat gesetzt. Sonntag früh war die Blutung gestillt, er war quietschfidel und hatte einen Rabatz gemacht, daß einem schwindlich werden konnte. Ich habe ihn dann in seinen Schwarm entlassen. Er hat noch einige Jahre fröhlich weiter gelebt und auch noch gut befruchtet und fleißig Junge aufgezogen. Trotz seinem fehlenden Beinchen war er sehr flink unterwegs - auch beim Klettern - und konnte kaum von den anderen unterschieden werden. Den Vogel einschläfern zu lassen war aus meiner Sicht unnötig.

Seither verwende ich nur noch ganz dicke oder ganz dünne Drähte und passe auch bei all zu dünnen Zweigen auf. Ganz sicher kann man aber auch ein Vogelzimmer nicht machen, es kann immer etwas passieren.

Ringe finde ich nach wie vor weder unsinnig noch so gefährlich, daß man sie nicht nutzen sollte. Sie dienen immerhin der Kennzeichnung des Vogels und werden seit Jahrzehnten dazu verwendet - auch bei frei lebenden Vögeln. Der Beringer - also der Züchter - muß halt auf die richtige Ringgröße und den richtigen Sitz des Ringes achten.
 
In einer Zoohandlung sah ich im Verkauf 2 HBS in der Mutation blau.
Ziemlich mickerige Gestalten. Die geschlossenen Ringe dieser Vögel hatten sicher einen Spielraum von 5-7mm, wenn nicht mehr.
Sie sind denen sicher erst nach dem Ausfliegen angelegt worden, oder als erwachsene Vögel. Vielleicht hat man sie sogar was jünger gemacht
Das hier Unfälle vorprogrammiert sind, ist sonnenklar.
Sie waren nach einigen Wochen verkauft.
Vielleicht schreiben die Käufer hier im Forum noch etwas über Unfälle mit Ringen?
Ivan
 
@ Ivan

Leider kann ich nicht genau sagen, wie lange der Vogel den Ring schon getragen hat.
Ich habe die beiden Wellensittiche vor 2 Jahren von einem Bekannten übernommen, der sie abschaffen wollte, weil sie nicht mehr zu seinem neuen Wohnzimmer passten! Kaum zu glauben, aber sowas gibt es!!
Da ich die letzten 3 Wochen im Krankenhaus war und die Vögel von einem Nachbarn versorgt wurden, kann ich für diese Zeit auch nicht sagen, ob er das Beinchen schon länger geschont hat. Vor meinem Krankenhausaufenthalt war alles in Ordnung. Das weiß ich genau, weil ich da beiden Vögeln noch die Krallen geschnitten habe und dabei schaue ich mir dann immer mal alles genauer an.

Was die Häufigkeit das sowas mit dem Ring passiert angeht, kann ich ja nur wiedergeben, was die Ärztin mir gesagt hat.

Gruß jowacht
 
Ist aber nicht richtig, denn jedes Jahr werden hunderttausende Vögel beringt.
Wenn es denn so problematisch wäre, warum werden dann von den Mitarbeitern der Vogelschutzwarten jedes Jahr Unmengen von Wildvögeln beringt?
Greifvögel in ihren Horsten, Störche und was auch immer.....
Unter diesem Gesichtspunkt kann doch da etwas nicht stimmen.
Ivan
 
Hier zwar etwas OT, ich will es aber doch schreiben:
das Beschneiden der Krallen sollte bei gesunden Vögeln und guter Haltung nicht nötig sein. Hier denke ich vor allem an Sitzstangen unterschiedlicher Stärke und auch an die Möglichkeit den Vögeln eine harte Unterlage in den Käfig zu legen um so die Abnutzung der Krallen zu gewährleisten.

Bei meinen ersten Wellensittichen, die ich incl. Käfig mit normalen Plastikstangen "gebraucht" übernommen hatte, mußte auch ich die Krallen stutzen. Da mir das zu blöd und absolut unnatürlich vorkam - oder gehen die Vögel in ihrer Heimat zur Pediküre? - habe ich über Abhilfe nachgedacht und DIE Lösung gefunden; dickere Sitzstangen und eine Terassenplatte auf den Käfigboden. Dann wurde nur noch auf dem Boden gefüttert und die Krallen mußten nie mehr abgezwickt werden. Seither "dürfen" meine Vögel auf dem Betonboden laufen. Natürlich ist auch Einstreu - Sand - da, aber eben auch nackter Beton und richtige "Felsen". Und sie nutzen sie gerne.
 
Sicher, bei Sittichen habe ich auch noch nie Krallen schneiden müsen, eher bei Finken, die als Biotop in der Natur Schilfbestände haben, bei diesen Arten gibt es ein stärkeres Krallenwachstum. Bei Sittichen denen Krallen oft beschnitten werden müssen, tippe ich dann eher auf einen Leberschaden.
Ivan
 
ich hätte da mal eine frage zu euren tierärzten.
zu welchen ideotischen stümpern geht ihr eigentlich? welcher tierarzt entfernt einen ring unter nakose.
nakose ist bei vögel immer eine heikle sache und jeder tierarzt sollte wissen das die hälfte dabei drauf geht.

durch meine zusammenarbeit mit tierschutzvereinen und auffangstationen habe ich schon öfter vögel mit eingewachsenden ringen gesehen. das liegt meistens an schlechte (unsauberer) haltung oder zu kleine ringe. diese ringe wurden immer ohne nakose entfernt. es ist weniger stessig für die vögel als eine nakose.

und wenn euer tierarzt für solche "kleinen" eingriffe eure vögel in nakose legen will. solltet ihr euch einen neuen suchen. das ist nur geldschneiderei auf kosten eurer vögel!
 
Es wird ja meistens Inhalationsnarkose gemacht, die ist schonender.

Ich hatte 2 x das Thema mit den eingewachsenen Ringen. Beide Male waren ältere Kanarien betroffen. Diese bekommen gerne, je älter sie werden, Hornschuppen an den Beinen. Durch eincremen mit Vaseline o.ä. kann man die Verhornung reduzieren, bzw. Füßchen wieder glatt kriegen. Dennoch passierte es mir, dass unter dem Ring unter dem Horn Entzündungen entstanden. Bei einem Vogel gabs über Nacht eine ziemliche Entzündung mit Schwellung. Der Ring saß so stramm, es gab quasi keine Möglichkeit mehr, eine Ringzange anzusetzen, ohne den Fuß zu verletzen. Da muß man eine Narkose machen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das anders machen kann und noch den Tierschutz zu wahren.
 
hi,
inhalationsnakose ist zwar schonender aber auch unnötig. bei entzündeten, geschwollenden beinen liegt eine infektion im vogel vor und diese wird von der inhalationsnakose nicht begünstig. da die wirkstoffe immer übers blut abgebaut werden und so die leber und nieren belasten. da eine antibiotische bzw. eine antisebtische sable eh auf das bein aufgetragen wird. ist ein leichter kratzer durch die ringschere nicht gefährlich. dieser eingriff sollte beim ta nicht länger als 1minute dauern. der eingriff unter nakose leigt bei 20minuten und bis zum völligen abbau sind etwa 12 stunden nötig. was ist wohl besser für das tier?
 
Ja Ivan, das mit dem Leberschaden glaube ich zwar auch, und ich bin auch nicht mehr sicher ob das bei dem Vogel damals nicht auch der Fall war, aber das ist eine ganze Weile her, die Vorgeschichte war unbekannt und mein Wissen über die optimale Haltung der Vögel damals noch nicht nennenswert. Ich hatte damals allerdings gleich nach deren Übernahme das Futter von Nurknabberstangen auf eine normale Mischung umgestellt. Kann also schon sein, daß die Leber bereits was hatte. das muß aber wieder vergangen sein, denn die Vögel lebten bei uns noch 9 und 10 Jahre.
 
Wenn man sich einen vorschriftsmäßigen Ring am Fuß anschaut, so kann man feststellen, das mind. über 1mm Platz ist. Meist mehr. Je nach Vogelart.
Also ist bei einem vorgeschriebenen/empfohlenen Ring soviel Platz, das der Fuß noch fast den doppelten Umfang annehmen kann, bevor der Ring den Fuß einschnürt. Krankhafte Veränderungen muß ich außer acht lassen, weil die der Obliegenheit des Halters unterliegen, genau wie Erkrankungen und Geschwüre.
Also gibt es 2 Ursachen...zu kleine Ringe, oder Unaufmerksamkeiten des Halters, der z. B. nicht bemerkt, das er Vogel das Bein einzieht oder den Fuß nicht belastet, weil Ersteres der Fall ist, oder aber Zweitens ein Fremdkörper sich zwischen Fuß und Ring gesetzt hat und es zu einer Infektion gekommen ist.
Damit wären alle Ursachen abgehandelt.
Ein Ring kann bei einem Vogel nicht einwachsen, denn der Vogel zeigt schon lange vorher, das er hier behindert ist. Kalkbeine, die nicht behandelt werden und zum Einschnüren des Fußes durch den Ring führen, fallen ebenfalls unter die Sorgfallspflicht des Halters!
Blinde Halter können das natürlich nicht bemerken, aber alle anderen schon.
Also kann man die seltenen Fälle von Behinderungen, oder nach Jahren zu enge Ringen auch sicher zu 70% den Haltern anlasten und nicht den Ringen.
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ivan, ein wahres wort!
da bin ich voll deiner meinung.
 
nakose ist bei vögel immer eine heikle sache und jeder tierarzt sollte wissen das die hälfte dabei drauf geht.

Solche unqualifizierten Äußerungen führen nur dazu, dass man man hier wieder zu lesen bekommt, dass Leute nicht zum TA gehen und eine OP machen lassen, weil sie Angst vor der Narkose haben. Passt in die Kategorie, wenn gerne vor AB gewarnt wird, weil die auch Nebenwirkungen haben. Wo hast Du das dumme Zeug her. Welche Statistik sagt aus, das bei Narkose "die Hälfte draufgeht?"

Mehrere meiner Vögel werden seit Jahren mindestens zweimal im Jahr narkotisiert. Bisher haben die das immer ohne Probleme weggesteckt.

Was es bedeuten kann, wenn man aufgrund irgendwelcher Unaufmerksamkeiten oder Stress-für- die-Vögel Phantasien nicht rechtzeitig den TA aufsucht, kann man oft genug bei den Krankheiten lesen.

Gut das Du wenigstens zustimmst, dass Inhalationsnarkose schonender ist, die ohnehin bei vkTÄ das Mittel der Wahl ist. Außerdem gratuliere ich Dir zu Deinen Fähigkeiten per Ferndiagnose entscheiden zu können, dass in diesem Fall keine Narkose notwendig war.

Jede Behandlung birgt Risiken. Natürlich. Klarheit gibt es nur bei Nichtbehandlung. Nämlich der Tod des Vogels.
 
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