Eltern überzeugen, dass Einzelhaltung schlecht ist!

Diskutiere Eltern überzeugen, dass Einzelhaltung schlecht ist! im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Guten Abend, Ich hoffe mal, dass das hier hingehört.. Ich will meine Eltern schon lange davon überzeugen, dass Einzelhaltung schlecht ist doch...
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Asle

Guest
Guten Abend,
Ich hoffe mal, dass das hier hingehört..
Ich will meine Eltern schon lange davon überzeugen, dass Einzelhaltung schlecht ist doch natürlich hören sie mir nicht zu.
Meine Mutter beschwert sich nur über den Dreck den mein großer Alexandersittich macht, am liebsten will sie ihn loswerden.
Mein Vater meint, dass er uns dann nicht mehr mag und nurnoch mit dem anderen Vogel spielen wird.
Und natürlich verstehe ich beide nicht, denn ich mach den ganzen Dreck sauber und natürlich wird er dann nicht mehr so oft zu uns kommen aber hauptsache er ist glücklich und nicht mehr einsam.

Ich hoffe, ich könnte mich verständlich ausdrücken.
Liebe Grüße
 
Du musst ihnen einfach klar machen, dass er alleine nicht glücklich sein kann. Sag ihnen, das sei so, als müsstest du den Rest deines Lebens in einer Herde Giraffen leben - ohne jemals wieder einen anderen Menschen zu sehen oder zu hören. Was eventuell auch "zieht" ist das Argument, dass man so immer ein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man den Vogel mal ganz alleine lässt - ein echter Partner ist 24 Stunden für ihn da. In Wirklichkeit machen 2 Vögel nämlich weniger Arbeit als einer, weil sie sich nämlich gegenseitig "bespaßen" und man im Prinzip nur noch zum Wasser- und Futterwechsel und zum Saubermachen gebraucht wird - was aber nicht heißt, dass man sich nicht mit den Tieren beschäftigen darf - man muss es eben nur nicht den ganzen Tag: wenn man mal ins Kino geht, ist das für die Vögel auch okay, denn sie haben ja einander. Saugen und putzen muss man sowieso viel, wenn man Papageien hat - ob man nun den Dreck von zwei Vögeln oder einem wegsaugt, macht von der Arbeit her nun auch nicht unglaublich viel Unterschied. Wenn deine Eltern sich wirklich nicht erweichen lassen, dann wäre es für das Tier echt das Beste, wenn du es zu einem anderen Einzelvogel abgibst. Das wäre sehr traurig für dich, aber wie du selbst schon bemerkt hast, ist Einzelhaltung wirklich Quälerei für Papageien. Ich wünsche dir aber sehr, dass du deine Eltern übereden kannst!
 
Hallo Aisle,
such mal nach Videos im Netz, auf denen mehrere Papageien mit einem Halter interagieren.
Am besten natürlich Alexandersittiche, zur Not aber auch andere Arten.

Vielleicht kann das Deinen Vater überzeugen, dass der Vogel nicht sofort das Interesse an Euch verliert, wenn ein Partner auftaucht.

So viel mehr Dreck als einer macht ein zweiter auch nicht.
Wenn man zwei hat und einen abgibt merkt man bestimmt keine deutlich reduzierte Dreckmenge. Futter und Federn fallen auf den Boden außerhalb des Käfigs und ggf. Kot - das muss man sowieso beseitigen, ob die Menge von einem oder zwei Vögeln stammt, fällt mMn gar nicht unbedingt auf.
(Anders als bzw. die Dreckmenge, die ein oder 5 bis 10 Vögel machen würden.)

Meine Eltern hatten ähnliche Bedenken beim Kauf meines "ersten zweiten" Wellensittichs vor 20 Jahren.

Ängste waren:
- mehr Dreck

- es wird deutlich lauter,

- der erste wird nicht mehr zahm sein und

- wie bekommst du die dann in den Käfig zurück?

Gemerkt hat man weder deutlich mehr Dreck, jedenfalls nicht in der Form, dass man öfter sauber machen oder saugen musste, der Lautstärkepegel hat sich in der Balzzeit etwas erhöht, dafür war es aber unnatürlich für den Einzelvogel, lange Zeit nur still dazusitzen (was er eben als Einzelvogel oft getan hatte) und beide Vögel kamen problemlos nach dem Freiflug in den Käfig zurück.

Wenn man z.B. nur eine große Futterschale auf dem Boden hat, die auf Extra-Zeitungspapier steht, kann man diese einfach einmal am Tag hochnehmen, das Papier wechseln, und das Futter dann gleich mit und hat recht wenige Körner etc. auf dem Boden des Zimmers.

Wenn die Vögel wenige Körner und mehr Obst und Gemüse bekommen, reduziert das den Dreck wieder, weil Obst und Gemüse nicht hochfliegen, wenn der Vogel darüber fliegt.

Hier ist eine Seite, die sich gegen Einzelhaltung bei Wellensittichen ausspricht - auf andere Arten ist das sicher übertragbar.

Es gab auch mal eine schöne, sentimentale, aber im Kern wahre Geschichte aus der Sicht eines Wellensittichs "Wellis Wunschzettel", die man bei so einer Gelegenheit gern verlinkt wurde - leider schient sie nicht länger online zu sein.

Frag mal, wie Deine Eltern sich fühlen würden, wenn sie ganz allein wären, ohne Menschenkontakt, nur mit einem Vogel (oder anderen Tier, z. B. Hund).
Ob sie nicht auch unbedingt Menschenkontakt haben wollten.
Und ob das ihre Beziehung zu dem Vogel (oder anderen Tier) ändern würde, wenn beide lange Zeit miteinander verbracht hätten.
 
aus Wiki: "Alexander der Große heiratete in Baktra die sogdische Prinzessin Roxane." Es war eine politische Hochzeit. Seine Geliebte, Barsine, schickte er mitsamt des gemeinsamen Sohnes Herakles ins Exil. Dem Frieden zuliebe, obwohl das Barsines Vater, dem Statthalter von Baktrien ganz und gar nicht gefiel. Das sollte doch genügen! Ein königlicher Vogel kann doch nicht ohne Prinzessin bzw. Königin bleiben!

Also, liebe Eltern von Asle: Besinnt Euch und huldigt dem König und erlaubt ihm die Heirat einer königlichen Gespielin. Und das mit dem Dreck: Ein Königreich ohne Dreck macht arbeitslos. Das ist unsozial.
 
Dankeschön, dass ihr so schnell geantwortet habt :)
Ihr habt echt gute Argumente, werd' ich mir merken.
Also ich versuchs mal, kampflos geb ich nicht auf :D

Liebe Grüße
 
Hallo Asle

Zeig das doch mal deinen Eltern: klick

Wir Menschen wollen doch auch nicht "nur" mit Tieren, sondern auch mit unseresgleichen zusammen leben. Genau so die Alexandersittiche, auch sie wollen nicht "nur" mit Menschen, weil wir niemals einen Artgenossen ersetzen können.

Viel Glück :0-
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Asle,

erstmal find ich es toll, dass du dich so für deinen Vogel einsetzt und ihm ein besseres Leben mit Partner gönnen willst.

Für mich hört es sich so an, als ob dein Vater etwas mit dem Vogel unternimmt, also eine Beziehung zu ihm hat, und deine Mutter eher keinen Bezug hat zu dem Tier - sie sieht nur den Dreck.

Deshalb würde ich beide auch unterschiedlich ansprechen:
Zu deinem Vater = Zwei Tiere zu haben, bedeutet nicht automatisch, dass beide total scheu werden und "nix mehr mit dem Menschen machen". Dein Vater hat ja auch deine Mutter ;) und beschäftigt sich trotzdem noch mit dem Vogel.
Und wenn es ihm Freude macht, sich mit einem Vogel zu beschäftigen, dann machen zwei Tiere doch doppelt Spaß.
Beispielsweise mach ich ein bisschen Target-/Clickertraining mit meinen beiden Papageien und beide sind immer ganz heiß drauf, wenn mit ihnen gearbeitet wird. Sie kommen auf die Hand, fliegen zu einem und sie halten sich gerne in unserer Nähe auf. Und es sind beides Naturbruten, hatten also keinen engen Kontakt zu Menschen im Sinne von: Zusammenleben bevor sie zu uns kamen.
Mit Geduld ist vieles möglich. Nur den Grad an "Zahmheit" bestimmt natürlich der Vogel selbst - da ist jeder individuell. Auch geht es leichter oder schwerer, je nach Papageienpersönlichkeit, denn Persönlichkeiten sind es.

Zu deiner Mutter = Schwierig, wenn sie keinen Bezug hat. Hier würd ich eher so argumentieren, dass es ja ein Familienkonsens war, das Tier anzuschaffen. Und damit habt ihr auch Verantwortung übernommen. Und neben dem Putzen ist das ganz klar, den Vogel so artgerecht wie möglich zu halten. Papageien sind nun mal Partnervögel! Andere Tiere kann oder muss man sogar gut allein halten - Hund, Hamster, Katze... Aber Papageien gibt es nur im Doppelpack oder im Schwarm. Das ist einfach so und da gibt es eigentlich gar nicht viel herumzudiskutieren, es ist ein so wesentlicher Punkt der Papageien, so Teil ihrer Biologie und gehört zu einer richtigen Haltung einfach dazu.

Ich kenn die Diskussion, genau die Argumente brachten meine Eltern damals auch ;)
ich hab mich durchgesetzt und als die Rosenköpfchen dann 5 Minuten nachdem sie im gleichen Raum waren miteinander interagierten, ganz aufgeregt pfiffen und sich später auch kraulten, dann war auch meinen Eltern klar, dass ein Mensch nie den Vogelpartner ersetzen kann und was im Leben des einzelnen Rosenköpfchen fehlte.

Viel Glück
 
also das zur artgerechten Haltung mindestens zwei Papageien oder Sittiche gehören ist wohl unbestritten. Ich bin selbst Mutter von drei Söhnen, wir Eltern haben eine Vorbildfunktion zu erfüllen. Das solltest du deinen Eltern mal sagen.
 
Thema: Eltern überzeugen, dass Einzelhaltung schlecht ist!

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