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Sich selbst vis-à-vis:
Was Elstern wahrnehmen
Beim Blick in den Spiegel sich selbst erkennen – sogar der Mensch kann das in den ersten Lebensmonaten noch nicht. Ein selbstbezogenes Verhalten von Elstern vor dem Spiegel beobachteten jetzt Biopsychologen der RUB: Erkennt sich die Elster im Spiegel und hat sie vielleicht sogar wie wir eine Vorstellung von sich selbst?
Abb. 1: Die Elster gehört zu den Gewinnern im Reich der Tiere: “Klug” und anpassungsfähig hat sie ihr Terrain nicht nur verteidigt - ihr Bestand ist mehr als gesichert. Die Abb. zeigt ein Elsternnest mit Eiern und frisch geschlüpften Jungen.
Wie kaum ein anderer einheimischer Vogel beschäftigt die Elster den Menschen seit Jahrhunderten. Ihre große Popularität zeigt sich schon darin, dass die Elster im Deutschen etwa 100 volkstümliche Namen hat. Die meisten davon beziehen sich auf ihre Stimme, wie Gackerhätzel oder Tratschkatel, die wenigsten auf ihren Aufenthalt, Gestalt oder Verhaltensweise, wie Gartenkrähe oder Diebsch. Dies beruht nicht zuletzt auf ihrem Ruf als kluger, lernfähiger, aber auch «diebischer» Vogel.
Die sprichwörtliche Klugheit hat eine biologische Grundlage; das Gehirn der Elster zählt zu den höchstentwickelten unter den Singvögeln. Im Hinblick auf unsere vergleichenden Studien zur Intelligenz bei Tieren machte das diese Vogelart besonders interessant. Da Elstern zudem sehr neugierig sind und gern «auf Entdeckungsreise gehen», erwarteten wir dankbare Forschungspartner hinsichtlich der Aufgaben, die wir den Vögeln im Labor stellen würden. Wir entschlossen uns, junge Elstern aufzuziehen, um ihre Fähigkeiten frühzeitig untersuchen zu können.
An der Ruhr-Universität gibt es viele Elsternnester, sodass wir unsere Versuchstiere quasi vor der Labortür finden konnten (s. Abb. 1). Zunächst beobachteten wir eine Reihe von Nestern, um dann aus einigen - mit behördlicher Genehmigung - Nestjunge zu entnehmen. Als wir endlich acht kleine Elstern aus zwei verschiedenen Nestern ausgewählt hatten, begann für uns ein “Vogelelterndasein” rund um die Uhr: Bis der Hunger von acht kleinen Elstern gestillt ist, vergeht einige Zeit; und wenn man mit der letzten fertig ist, kann man gleich mit der ersten wieder anfangen.
Noch während die Nestlinge von uns aufgezogen wurden, begann die Forschung. Das außergewöhnliche Raumgedächtnis, über das Elstern wie alle futterhortenden Vogelarten verfügen, inspirierte uns zu unserer ersten Studie zur «Objektpermanenz».
Der Begriff Objektpermanenz geht auf den Entwicklungspsychologen Piaget zurück. Er hatte bemerkt, dass für sehr junge Kinder Gegenstände, an denen sie zunächst Interesse zeigen, quasi nicht mehr existent sind, wenn man diese Gegenstände vor ihnen versteckt. Wenn die Kinder etwas älter sind, ändert sich ihr Verhalten, und sie beginnen gezielt zu suchen.
Gezielt suchen will gelernt sein nach oben
nach unten
Abb. 2: Schnell gefunden, hier ein Löffel unter dem Tuch. Als futterhortender Vogel ist das Erinnern von Verstecken für die Elster fast ein “Kinderspiel”.
Piaget unterschied sechs Stufen der zunehmenden Kompetenz in dieser scheinbar so selbstverständlichen Fähigkeit. Für unsere Untersuchungen waren die Stufen 4 bis 6 von besonderem Interesse: Auf Stufe 4 wird ein Objekt erinnert und wiedergesucht, wenn es vollständig versteckt ist. Auf Stufe 5 wird ein Gegenstand auch dann erfolgreich gesucht, wenn man ihn zunächst an einem Ort versteckt und anschließend das Verstecken an einem anderen Ort wiederholt, wobei der Gegenstand beim Ortswechsel vorübergehend sichtbar ist.
Auf Stufe 6 schließlich wird die Ortsverlagerung eines Objektes nachvollzogen, das zwischenzeitlich nicht zu sehen war. Ein solcher Test kann so ablaufen: Der Versuchsleiter zeigt seinem Gegenüber – einem älteren Kind – einen Gegenstand, etwa einen Silberring. Dann steckt er den Ring in eine Schachtel. Anschließend wird die Schachtel in eine von zwei größeren Kisten gesteckt. Nach einer Pause wird die Schachtel wieder hervorgeholt und dem Kind gezeigt, wobei sie nicht geöffnet wird. Schließlich wird die Schachtel in die andere große Kiste gesteckt. Wenn das Kind nun die Frage «Wo ist jetzt der Ring?» richtig beantworten kann, hat es Stufe sechs der Objektpermanenz erreicht.
Geistige Leistungen wachsen nicht nur mit der Entwicklung von Kindern, sondern auch in der Stammesgeschichte der Tiere. Deshalb haben Studien zur Objektpermanenz in den letzten Jahren großes Interesse für vergleichende Untersuchungen verschiedener Tierarten gefunden. Als wir die Studien mit den Elstern begannen, gab es in der Literatur zu diesem Thema nur zwei Arbeiten an Vögeln, beide mit Papageien – dem Graupapagei und dem Kakariki, einem neuseeländischen Laufsittich. Wir erwarteten, dass sich Elstern als futterhortende Vögel bei unseren Versuchen sehr versiert verhalten würden, da das Verstecken und Erinnern von Futter für diese Vögel zum täglichen Lebenserhalt gehört – es stellt gewissermaßen eine natürliche Objektpermanenz-Aufgabe dar (Abb. 2). Dies warf aber auch Fragen auf. Beim Graupapagei und beim Kakariki entwickelt sich die Objektpermanenz erst zu einem Zeitpunkt, zu dem die jungen Elstern sie längst für ihr inzwischen selbstständiges Leben brauchen würden. Wir stellten daher die Hypothesen auf, dass Elstern erstens eine relativ hoch entwickelte Fähigkeit zur Objektpermanenz haben, dass sich zweitens die Objektpermanenz relativ schnell entwickelt, und dass drittens ein Zusammenhang mit der Entwicklung des Futterhortens besteht.
Geistige Leistungen wachsen in der Stammesgesschichte nach oben
nach unten
Abb. 3: Die Grafik zeigt, wie sich die Fähigkeit des Erinnerns (Objektpermanenz) bei der Elster (oben) im Vergleich zu anderen Vogelarten (unten) entwickelt. In Übereinstimmung mit der futterhortenden Lebensweise entwickelt sich die Objektpermanenz bei jungen Elstern relativ früh, so dass sie Meister im Erinnern versteckter Gegenstände sind, bevor sie unabhängig von den Eltern leben.
Unsere Hypothesen wurden bestätigt (Abb. 3). Die Elstern zeigten eine sehr hohe Kompetenz und erreichten Stufe sechs. Auch bei Versuchen mit Graupapageien wurde diese Fähigkeit mit sechs eingestuft. Bei den Säugern erreichten außer dem Menschen nur noch Menschenaffen und Hunde dieses Niveau. Für viele andere Arten, einschließlich der meisten Affen, gilt dies aber nicht. Die jungen Elstern beginnen genau dann selbstverstecktes Futter wiederzusuchen, wenn sich ihre Fähigkeit zur Objektpermanenz entwickelt. Nach etwa zehn Wochen – wenn sie ihr eigenständiges Leben beginnen – sind sie darin bereits Meister.
Dies ist ein erster Beleg, dass sich kognitive Fähigkeiten genau dann entwickeln, wenn sie von einem Lebewesen in seiner natürlichen Umwelt gebraucht werden. Unsere Untersuchungen zur Objektpermanenz hatten bereits gezeigt, dass Elstern über hohe Repräsentationsleistungen verfügen. Im Übrigen zeigen sie auch ein komplexes Sozialverhalten und erkennen ihre Artgenossen individuell. Könnte es unter diesen Umständen nicht sein, dass Elstern auch eine “Vorstellung” von sich selbst entwickeln? Solche Fragen sind bei Tieren nicht leicht zu beantworten, da wir nur sehr eingeschränkt mit ihnen kommunizieren können.
Es gibt aber experimentelle Wege, zumindest eine Teilantwort zu erhalten. Ein solcher Weg wurde vor 30 Jahren von dem amerikanischen Psychologen Gallup initiiert. Er untersuchte das Verhalten von Schimpansen gegenüber einem Spiegel. Er betäubte die Tiere, damit sie die Versuchsvorbereitungen nicht bemerkten und markierte ihre Körper an Stellen, die sie selbst nicht direkt sehen konnten. Nachdem sie wieder aufgewacht waren, wurde ihr Verhalten genau beobachtet, zunächst ohne Spiegel, anschließend vor dem Spiegel. Wenn sie in den Spiegel sahen, berührten sich die Schimpansen wesentlich häufiger an den markierten Stellen als zuvor ohne Spiegel. Aus diesem selbstbezogenen Verhalten, dass Gerti Dücker und Jürgen Lethmate von der Universität Münster auch beim Orang Utan beobachteten, zog Gallup den Schluss, dass Schimpansen sich selbst im Spiegel erkennen.
Der Markierungstest ist nur einer von mehreren Tests, die zum Verhalten vor dem Spiegel durchführt werden können. Zunächst ist es wichtig zu wissen, wie Tiere sich überhaupt ihrem Spiegelbild gegenüber benehmen. Ignorieren sie das Spiegelbild?
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Sich selbst vis-à-vis:
Was Elstern wahrnehmen
Beim Blick in den Spiegel sich selbst erkennen – sogar der Mensch kann das in den ersten Lebensmonaten noch nicht. Ein selbstbezogenes Verhalten von Elstern vor dem Spiegel beobachteten jetzt Biopsychologen der RUB: Erkennt sich die Elster im Spiegel und hat sie vielleicht sogar wie wir eine Vorstellung von sich selbst?
Abb. 1: Die Elster gehört zu den Gewinnern im Reich der Tiere: “Klug” und anpassungsfähig hat sie ihr Terrain nicht nur verteidigt - ihr Bestand ist mehr als gesichert. Die Abb. zeigt ein Elsternnest mit Eiern und frisch geschlüpften Jungen.
Wie kaum ein anderer einheimischer Vogel beschäftigt die Elster den Menschen seit Jahrhunderten. Ihre große Popularität zeigt sich schon darin, dass die Elster im Deutschen etwa 100 volkstümliche Namen hat. Die meisten davon beziehen sich auf ihre Stimme, wie Gackerhätzel oder Tratschkatel, die wenigsten auf ihren Aufenthalt, Gestalt oder Verhaltensweise, wie Gartenkrähe oder Diebsch. Dies beruht nicht zuletzt auf ihrem Ruf als kluger, lernfähiger, aber auch «diebischer» Vogel.
Die sprichwörtliche Klugheit hat eine biologische Grundlage; das Gehirn der Elster zählt zu den höchstentwickelten unter den Singvögeln. Im Hinblick auf unsere vergleichenden Studien zur Intelligenz bei Tieren machte das diese Vogelart besonders interessant. Da Elstern zudem sehr neugierig sind und gern «auf Entdeckungsreise gehen», erwarteten wir dankbare Forschungspartner hinsichtlich der Aufgaben, die wir den Vögeln im Labor stellen würden. Wir entschlossen uns, junge Elstern aufzuziehen, um ihre Fähigkeiten frühzeitig untersuchen zu können.
An der Ruhr-Universität gibt es viele Elsternnester, sodass wir unsere Versuchstiere quasi vor der Labortür finden konnten (s. Abb. 1). Zunächst beobachteten wir eine Reihe von Nestern, um dann aus einigen - mit behördlicher Genehmigung - Nestjunge zu entnehmen. Als wir endlich acht kleine Elstern aus zwei verschiedenen Nestern ausgewählt hatten, begann für uns ein “Vogelelterndasein” rund um die Uhr: Bis der Hunger von acht kleinen Elstern gestillt ist, vergeht einige Zeit; und wenn man mit der letzten fertig ist, kann man gleich mit der ersten wieder anfangen.
Noch während die Nestlinge von uns aufgezogen wurden, begann die Forschung. Das außergewöhnliche Raumgedächtnis, über das Elstern wie alle futterhortenden Vogelarten verfügen, inspirierte uns zu unserer ersten Studie zur «Objektpermanenz».
Der Begriff Objektpermanenz geht auf den Entwicklungspsychologen Piaget zurück. Er hatte bemerkt, dass für sehr junge Kinder Gegenstände, an denen sie zunächst Interesse zeigen, quasi nicht mehr existent sind, wenn man diese Gegenstände vor ihnen versteckt. Wenn die Kinder etwas älter sind, ändert sich ihr Verhalten, und sie beginnen gezielt zu suchen.
Gezielt suchen will gelernt sein nach oben
nach unten
Abb. 2: Schnell gefunden, hier ein Löffel unter dem Tuch. Als futterhortender Vogel ist das Erinnern von Verstecken für die Elster fast ein “Kinderspiel”.
Piaget unterschied sechs Stufen der zunehmenden Kompetenz in dieser scheinbar so selbstverständlichen Fähigkeit. Für unsere Untersuchungen waren die Stufen 4 bis 6 von besonderem Interesse: Auf Stufe 4 wird ein Objekt erinnert und wiedergesucht, wenn es vollständig versteckt ist. Auf Stufe 5 wird ein Gegenstand auch dann erfolgreich gesucht, wenn man ihn zunächst an einem Ort versteckt und anschließend das Verstecken an einem anderen Ort wiederholt, wobei der Gegenstand beim Ortswechsel vorübergehend sichtbar ist.
Auf Stufe 6 schließlich wird die Ortsverlagerung eines Objektes nachvollzogen, das zwischenzeitlich nicht zu sehen war. Ein solcher Test kann so ablaufen: Der Versuchsleiter zeigt seinem Gegenüber – einem älteren Kind – einen Gegenstand, etwa einen Silberring. Dann steckt er den Ring in eine Schachtel. Anschließend wird die Schachtel in eine von zwei größeren Kisten gesteckt. Nach einer Pause wird die Schachtel wieder hervorgeholt und dem Kind gezeigt, wobei sie nicht geöffnet wird. Schließlich wird die Schachtel in die andere große Kiste gesteckt. Wenn das Kind nun die Frage «Wo ist jetzt der Ring?» richtig beantworten kann, hat es Stufe sechs der Objektpermanenz erreicht.
Geistige Leistungen wachsen nicht nur mit der Entwicklung von Kindern, sondern auch in der Stammesgeschichte der Tiere. Deshalb haben Studien zur Objektpermanenz in den letzten Jahren großes Interesse für vergleichende Untersuchungen verschiedener Tierarten gefunden. Als wir die Studien mit den Elstern begannen, gab es in der Literatur zu diesem Thema nur zwei Arbeiten an Vögeln, beide mit Papageien – dem Graupapagei und dem Kakariki, einem neuseeländischen Laufsittich. Wir erwarteten, dass sich Elstern als futterhortende Vögel bei unseren Versuchen sehr versiert verhalten würden, da das Verstecken und Erinnern von Futter für diese Vögel zum täglichen Lebenserhalt gehört – es stellt gewissermaßen eine natürliche Objektpermanenz-Aufgabe dar (Abb. 2). Dies warf aber auch Fragen auf. Beim Graupapagei und beim Kakariki entwickelt sich die Objektpermanenz erst zu einem Zeitpunkt, zu dem die jungen Elstern sie längst für ihr inzwischen selbstständiges Leben brauchen würden. Wir stellten daher die Hypothesen auf, dass Elstern erstens eine relativ hoch entwickelte Fähigkeit zur Objektpermanenz haben, dass sich zweitens die Objektpermanenz relativ schnell entwickelt, und dass drittens ein Zusammenhang mit der Entwicklung des Futterhortens besteht.
Geistige Leistungen wachsen in der Stammesgesschichte nach oben
nach unten
Abb. 3: Die Grafik zeigt, wie sich die Fähigkeit des Erinnerns (Objektpermanenz) bei der Elster (oben) im Vergleich zu anderen Vogelarten (unten) entwickelt. In Übereinstimmung mit der futterhortenden Lebensweise entwickelt sich die Objektpermanenz bei jungen Elstern relativ früh, so dass sie Meister im Erinnern versteckter Gegenstände sind, bevor sie unabhängig von den Eltern leben.
Unsere Hypothesen wurden bestätigt (Abb. 3). Die Elstern zeigten eine sehr hohe Kompetenz und erreichten Stufe sechs. Auch bei Versuchen mit Graupapageien wurde diese Fähigkeit mit sechs eingestuft. Bei den Säugern erreichten außer dem Menschen nur noch Menschenaffen und Hunde dieses Niveau. Für viele andere Arten, einschließlich der meisten Affen, gilt dies aber nicht. Die jungen Elstern beginnen genau dann selbstverstecktes Futter wiederzusuchen, wenn sich ihre Fähigkeit zur Objektpermanenz entwickelt. Nach etwa zehn Wochen – wenn sie ihr eigenständiges Leben beginnen – sind sie darin bereits Meister.
Dies ist ein erster Beleg, dass sich kognitive Fähigkeiten genau dann entwickeln, wenn sie von einem Lebewesen in seiner natürlichen Umwelt gebraucht werden. Unsere Untersuchungen zur Objektpermanenz hatten bereits gezeigt, dass Elstern über hohe Repräsentationsleistungen verfügen. Im Übrigen zeigen sie auch ein komplexes Sozialverhalten und erkennen ihre Artgenossen individuell. Könnte es unter diesen Umständen nicht sein, dass Elstern auch eine “Vorstellung” von sich selbst entwickeln? Solche Fragen sind bei Tieren nicht leicht zu beantworten, da wir nur sehr eingeschränkt mit ihnen kommunizieren können.
Es gibt aber experimentelle Wege, zumindest eine Teilantwort zu erhalten. Ein solcher Weg wurde vor 30 Jahren von dem amerikanischen Psychologen Gallup initiiert. Er untersuchte das Verhalten von Schimpansen gegenüber einem Spiegel. Er betäubte die Tiere, damit sie die Versuchsvorbereitungen nicht bemerkten und markierte ihre Körper an Stellen, die sie selbst nicht direkt sehen konnten. Nachdem sie wieder aufgewacht waren, wurde ihr Verhalten genau beobachtet, zunächst ohne Spiegel, anschließend vor dem Spiegel. Wenn sie in den Spiegel sahen, berührten sich die Schimpansen wesentlich häufiger an den markierten Stellen als zuvor ohne Spiegel. Aus diesem selbstbezogenen Verhalten, dass Gerti Dücker und Jürgen Lethmate von der Universität Münster auch beim Orang Utan beobachteten, zog Gallup den Schluss, dass Schimpansen sich selbst im Spiegel erkennen.
Der Markierungstest ist nur einer von mehreren Tests, die zum Verhalten vor dem Spiegel durchführt werden können. Zunächst ist es wichtig zu wissen, wie Tiere sich überhaupt ihrem Spiegelbild gegenüber benehmen. Ignorieren sie das Spiegelbild?