ACHTUNG !!nichts für schwache nerven

Diskutiere ACHTUNG !!nichts für schwache nerven im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - hallo @ all, nachdem wir die lustigsten papageienfotos und fotos von glücklichen paaren gesehen haben, möchte ich euch die andere, traurige...
Ist schon ok Volker, ich denke, verschiedene Meinungen darf man haben, verschiedene Erfahrungen auch, aber man sollte doch schauen immer wieder sein Wissen und seine Meinung zu hinterfragen, und dann wieder neu sie festzulegen, nur dann kann man sich weiterentwickeln, und ich glaube, ganz so unterschiedlich sind wir gar nicht, nur haben wir manchmal verschiedene Ansätze, und das ist auch ok.
Ich bin immer bereit zu helfen und wenn es mich überzeugt meine Meinung zu ändern.
Und die Arbeit hielt sich in Grenzen, wäre vielleicht auch anders gegeangen, aber ich bekam es halt nur so hin, bin kein so ein PC Profi, aber ich denke die Aussage kommt raus, und das ist wichtig.
 
Hallo Volker

Danke für diesen Informativen Bericht über die Isolierte Kunstbrut
Das liesst sich ja wirklich fürchterlich irgendwie habe ich da immer
den vergleich mit einem Retorten Baby im Kopf.

Ist schon zimlich traurig wenn Papageienbabys so Isolliert aufwachsen müssen warum macht ein Züchter das eigentlich
so eine Isolierte Kunstbrut???? würde mich wirklich mal intressieren

Hallo Moni

Danke das Du uns den Link zur Verfügung gestellt hast
 
fehlgeprägt

hallo Cora,

ohje,das ist schon eeewig her - die vögel sind schon z.t. 10 jahre tot.

die besitzer erzählten mir natürlich auch nicht alles bei der abgabe der vögel - meist kamen storys wie: "vogelstauballergie", oder "kind gekommen" oder umzug. du kennst das sicher zur genüge.

ich weiß nur, daß die amazonen im hallenbad standen und völlig verätzte lungen hatten. warum nun Alfred starb und sein partner nicht, wer weiß.

der ara war schlicht rundum krank. asp. niger in und auf allen organen, vergrößertes herz, leber. eben falsche ernährung haltung und was noch alles. das alter weiß ich nicht mehr. seine geschichte steht auf meiner hp.
kann aber sagen, daß die meisten papageien, die ich kannte, im alter zwischen 20 und 30 jahren verstarben.

in meinem bekanntenkreis lebt aber eine bs-amazone, die sicher weit über 40 ist. er bekommt täglich sein marmeladenbrötchen-stück, sonntags gibts auch mal lachs.... er hat gicht in den beinen aber liebt seine gw-amazonen-partnerin, das leben und seine menschen, und hat noch alle federn. dieser vogel wird mit seinen menschen in rente gehen - bestimmt :-) ich möchte nicht wissen, was in seiner jugend alles falsch gemacht wurde.

es gibt papageien, die im blecheimer unterm tisch im dustern mit sb´s und erdnüssen leben, die seh´n aus, wie aus´m laden und problemlos züchten. und die, deren halter sich den ar... aufreißen um nur ja alles richtig zu machen - und deren vögel fallen tot von der stange. einfach so.
schon gesehen und selbt am eigenen leib erlebt

bitte nehmt die fotos, die ich reingestellt habe, einfach als das, was sie sind: fotos von armen kreaturen, die unter schlechten haltungsbedingungen (schließt die gesamte palette ein!) und einzelhaltung leiden mußten.
daß nun die mehrzahl aus einzhaltung stammten..... zufall (?)

ich möchte euch ein gegenbeispiel zum thema handaufzucht/naturbrut; fehlprägung/sozialisierung etc. erzählen:

meine rostkappen-mama nennt uns seit 10 jahren ihr eigen. sie kam mit 5-6 monaten als naturbrut von naturbrut-eltern aus der freivoliere zu uns in die wohnung; total verängstigt flüchtete sie schreiend auf den käfigboden, sobald sich jemand näherte. nach und nach ließ ihre furcht nach, bis ich am 21.tag ihres aufenthaltes abends obst vom käfigboden aufsammeln wollte. da schaut mich Bernie an, schaut meine hand an... und sitzt auf meinem finger! als sei das das normalste von welt. von jetzt auf gleich wurde dieser papagei zahm. ohne zutun des menschen.

sie bekam einen 1.0 partner (verpaarung = stress im quadrat), ebenfalls naturbrut aus der voliere. das paar zog ziemlich gleich (Bernie war ca 1 3/4 jahre alt) erfolgreich und völlig problemlos 2 junge groß. 2 jahre später nochmal eins. den 1.0 mußte ich wegen agressionen abgeben (das ist eine ganz andere story) und behielt das küken, das ich regelmäßig aus dem kasten zum zähmen nahm, da ich ihn statt seines vaters behalten wollte/mußte (im Norddeutschen raum gibts einfach keine rostkappen). die bruten trafen mich völlig überraschend und unvorbereitet - ich wollte nie zühten.

Bernie ist so zahm, daß sie z.b. meinem partner nicht von der seite weicht, wenn er am we hier ist. völlige fehlprägung, müßte man doch sagen, oder? ihr sohn weicht mir nicht von der schulter. wir können den raum nicht ohne die rostkappen verlassen... zugegeben: zu anfang fanden wir das verhalten "süüüüßß" (siehe fotos in < lustigsten papageienfotos >, was ich inzwischen bedauere reingestellt zu haben.), aber das leben wird dadurch nicht leichter. ich genieße aber auch das enge zusammenleben mt den rostkappen - bin nicht nur der futterzuträger und stallreiniger, wie bei meinen amazonen (was natürlich auch völlig in ordnug ist 0:-)) )

einerseits verhalten sich die rostkappen wie "normale" papageien, sprich: gefiederpflege, sozialverhalten usw. andererseits sind´s die reinsten schmusevögel. ich glaube nicht, daß ich gerade Bernie in eine voliere abgeben könnte. sie würde eingehen. ihren sohn schon eher. könnte mal problematisch werden.

nein, sie kopulieren nicht und wollen keinen nachwuchs (fehlgeprägt?). und wenn, würde ich die eier unschädlich machen.
 
Hallo Johanna,

die Geschichte mit dem Hallenbad habe ich mir fast so gedacht, wie Du es jetzt geschildert hast und da ist es auch nicht verwunderlich, dass die armen Geier sich die Federn ausgerissen haben!

So wie bei uns die Haut der Spiegel unseres Inneren ist, so ist es m.E. bei den Papageien oft auch (meine jetzt organische Veränderungen und Erkrankungen)!

Zu dem Ara:

Eine Theorie von mir, mache mir immer über alles Gedanken :D !

Die Ursache, dass der Ara verstorben ist, meine Meinung, war sicher nicht Aspergillis niger, sondern wahrscheinlich eine schleichende Vergiftung!

Mit Aspergillus niger wurde oder wird evtl. auch noch Zitronensäure hergestellt!

Aspergillus niger ist in der Lage unter bestimmten Voraussetzungen, Citrat, sprich ein Salz der Zitronensäure auszuscheiden, welches es möglich macht, Schwermetalle zu extrahieren!

Zu gut deutsch, Aspergillus niger siedelt sich eigentlich nur dort an, wo Schwermetalle zu finden sind!

Die Konzentration von Aspergillus niger in schwermetallversuchten Böden ist hoch und wissenschaftliche Arbeiten haben gezeigt, dass durch weitere die Zugabe dieser Pilzkulturen noch ein hoher Prozentsatz Schwermetalle wie z.B. Zink, Kupfer usw. aus dem Boden extrahiert werden kann.

Also ist der Ara m.E. an einer Vergiftung und nicht an Aspergillus niger gestorben, der nur eine "normale" Begleiterscheinung war!

Tja, das ist so eine Theorie von mir, bin gespannt, was Ihr dazu sagt!

Nachweisen oder nachvollziehen läßt es sich ja sowieso nicht mehr!

Viele Grüße
Cora
 
Original geschrieben von Rosita H.
Ist schon zimlich traurig wenn Papageienbabys so Isolliert aufwachsen müssen warum macht ein Züchter das eigentlich
so eine Isolierte Kunstbrut???? würde mich wirklich mal intressieren


ALso ich denk mir das so:

Durch die Entnahme der Eier werden die Vögel zu einer erneuten Eiablage angeregt. 2x Küken, 2x Geld verdienen.

Der Züchter hat die Eier besser unter Kontrolle, die "Ausbeute" an Küken ist somit höher, also verdient er mehr Geld.

Durch die Handaufzucht werden die Vögel handzahm und lassen sich besser verkaufen, der "Züchter" verdient mehr Geld.

Wie man es auch dreht und wendet, es geht einzig und allein um den Profit. :k Jedenfalls beurteile ich das so.

Dem Anfänger in der Vogelhaltung ist doch gar nicht bewußt, was für einen Vogel er sich da ins Haus holt. Dem kann man nun wirklich keine Vorwürfe machen. Nur diesen Vogelvermehrern, die ja meistens auch noch empfehlen den Vogel einzeln zu halten, da er ja sowieso auf den Menschen geprägt ist.

Daraus resultieren dann wieder viele Abgabevögel, wenn der Einzelvogel evtl. mit der Zeit anfängt sich zu rupfen oder aggressiv gegenüber dem Menschen wird. Da Handaufzuchten ja nicht von ihren Eltern "erzogen" wurden, kennen sie auch nicht ihre Grenzen. Ich habe jedenfalls die ERfahrung gemacht. Unsere handaufgezogene Nymphendame Julchen beißt manchmal schon ziemlich fest zu wenn ihr etwas nicht paßt. Die anderen Nymphen drohen dann nur und fauchen kurz, Julchen dagegen hat keine Bedenken fest zuzubeißen, was bei einem Nymphen aber nicht sooo schlimm ist.

WEnn ich mir dann den Schnabel einer Ama oder eines Grauen vorstelle... :k
 
Einfache Fragen...

Hallo zusammen,

Einfache Fragen - Einfache Antworten (ohne Wertung, ohne VORurteile):

Frage:
Ist bei einem normalen Brut- und Aufzuchtverlauf die Entnahme von Nestlingen zwecks Weiteraufzucht per Hand notwendig?

Antwort:
Nein

Frage:
Welche Beweggründe können vorliegen, wenn bei einem normalen Brut- und Aufzuchtverlauf trotzdem Nestlinge zur Handaufzucht entnommen werden?

Antwort:
Die Absicht (Ansicht) besonders "zahme" Vögel mit Menschenbezug zu erhalten.

Frage:
Ist bei unnormalem Brut- und/oder Aufzuchtverlauf (z.B. Nichtfüttern der Nestlinge, Aggression gegen die Nestlinge) eine Handaufzucht vertretbar?

Antwort:
Ja

Frage:
Wann kann es zu "unnormalen" Brut- und/oder Aufzuchtverläufen kommen?

Antwort:
a)
wenn die Rahmenbedingungen der Haltung nicht stimmen,
b)
bei (schon vorher) verhaltensauffälligen/verhaltensgestörten Vögeln,
c)
bei Vorliegen bestimmter physischer Erkrankungen,
d)
bei Störungen durch die Halter/innen (z.B. zu viele und/oder ohne erkennbare Notwendigkeit vorgenommene Kontrollen der Nisthöhle, zu häufige Präsenz),
e)
falscher Futterzusammenstellung,
f)
erstbrütenden Paaren (Stichwort: Unerfahrenheit)
g)
zu einem geringen Prozentsatz ohne erkennbare Ursache.

Frage:
Wenn es zutrifft, dass so viele Handaufzuchten (wie aus zahlreichen Forenbeiträgen zu schließen) mit dem Argument des Vorliegens einer "Notsituation" durchgeführt werden, hat dann nicht die Annahme eine gewisse Logik, dass in vielen Fällen die "Rahmenbedingungen" nicht stimmen?

Antwort:
?

Frage:
Ist es aus rein ökonomischen Gründen plausibel, dass (einige) kommerzielle Züchter/innen ( hiermit meine ich "professionelle" Zuchtanlagen) zwecks Vermeidung von "Ausfallraten" und Erhöhung der Brutzahlen Handaufzucht betreiben?

Antwort:
?

Hi Rosita, Antje, Karin, Cora und ALL - danke für die guten Beiträge.

Liebe Grüße
Volker
 
Nachdem ich drauf angesprochen wurde:

Das Bild in meinem Beitrag vom 09-04-2003 08:21 in diesem Thread, habe ich ohne Erlaubnis von www.papageienschutz.de hier hinein gelinkt. Wenn einem Admin das nicht gefällt, kann er es gerne löschen. Ich kann den Beitrag nicht mehr editieren.
 
Re: Einfache Fragen...

Hallo Volker!

Original geschrieben von VolkerM
Frage:
Wenn es zutrifft, dass so viele Handaufzuchten (wie aus zahlreichen Forenbeiträgen zu schließen) mit dem Argument des Vorliegens einer "Notsituation" durchgeführt werden, hat dann nicht die Annahme eine gewisse Logik, dass in vielen Fällen die "Rahmenbedingungen" nicht stimmen?

Antwort:
?
Das würde ich nicht so sagen. Die meisten, die Handaufzuchten beim Züchter kaufen, erwerben damit "gewollte" Handaufzuchten. Die Handaufzuchten aus Notistuationen heraus sind denke ich weit in der Unterzahl. Es kommt einem vielleicht nur so viel vor, weil hier im Thread von mir und Walter diese Handaufzuchten so oft erwähnt wurden? Das Thema wäre aber vielleicht mal eine Umfrage wert.

Ich habe bisher jedenfalls (*nachzähl*) 5 Vögel "not-handaufgezogen". 2 davon waren von meinem eigenen Paar (Wellensittiche), alle anderen (1 Blaustirnamazone, 2 Sonnensitiche) sind bei anderen Züchtern geschlüpft und mir zur Handaufzucht übergeben worden, da den Besitzern die Zeit oder Erfahrung fehlte. Bei den Wellensittichen denke ich im Nachhinein, dass die Rahmenbedingungen sehr wohl etwas dazu beigetragen haben. Die Vögel lebten im Vogelzimmer im Schwarm und es brütete zu der Zeit nur dieses eine Paar. Vielleicht waren die anderen für Stress / Störungen verantwortlich... Bei der Amazone und den Sonnensittichen ist mir leider nichts zu den möglichen Ursachen bekannt. Ich kenne die Züchter, ich kenne die Volieren und die Fütterungsweise (denke nicht, dass es darin etwas auszusetzen gäbe, ist zumindest mein Eindruck), aber ob irgendwelche Störungen vorlagen kann ich nicht beurteilen.

Gruß,
Doris
 
Hallöchen,

da es meiner Meinung nach für "Außenstehende" nicht kontrollierbar ist, ob eine Handaufzucht nötig ist oder nicht, wird sich m.E. viel zu oft darauf berufen, dass man die Küken auf Grund "irgendwelcher Störungen" aus dem Nest nehmen MUßTE und das eigentlich gar nicht der Wahrheit entspricht und sozusagen der Züchter eine Art Schutzschild um sich errichtet, um nicht auf "blöde" Fragen antworten zu müssen!

Mit dem, was ich jetzt erzähle, kann ich nur von meinen Graupapageien ausgehen!

Ich hatte leider auch schon Todesfälle bei den Küken, weil die Eltern selbst nicht richtig gezogen haben, bzw. kann ich heute sagen, dass es bei den ersten Bruten oft Anlaufschwierigkeiten gibt, die sich dann mit weiteren Bruten von alleine legen!

Auch die Vögel lernen von Brut zu Brut hinzu, den Eindruck habe ich gewonnen!

Aber eines kann ich mit Gewissheit sagen, Küken, ich spreche jetzt von meinen Grauen, die in einem Alter von bis zu 4 Wochen sind können von einen Tag auf den anderen enorm abbauen, wenn sie nicht richtig versorgt werden, die Organfunktionen verschlechtern sich und die Küken vertrocknen regelrecht und fallen in sich zusammen, weil hier wahrscheinlich die Flüssigkeitszufuhr (Kropfmilch) noch wichtiger ist, als die eigentliche Nahrung!

In den meisten Fällen gelingt es nicht, diese Küken wieder zu stabilisieren, weder mit Elektrolytversorgung, noch mit Babybrei, noch mit Amynin usw., weil der kleine Körper nicht mehr in der Lage ist überhaupt zu verdauen oder irgendetwas und das Immunsystem ist zu dem Zeitpunkt gerade erst im Aufbau.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die meisten Züchter überhaupt soweit kommen lassen und dann erst die Zwerge entnehmen!

Hier wäre die Verlustrate zu hoch und vom Arbeitsaufwand gar nicht zu reden! Ich weiß wovon ich spreche, wenn man nachts alle 1 1/2 bis 2 Stunden raus muss, um so ein kleines Leben zu retten!

Folglich wird in den meisten Fällen schon vorher entnommen, obwohl man gar nicht weiß, ob das Paar nicht mittlerweile vielleicht durchzieht!

Die Aufzuchten ab Ei sind für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, zumindest nicht bei den Arten, die häufig gehalten werden und wo es nicht um seltene Arten geht, deren Arterhalt im Vordergrund steht!

Viele Grüße
Cora
 
Ich kann hier auch nur aus meiner Sicht sprechen.
Auch ich lehne die Handaufzucht vom Ei ab, ab.
ICh war erst vor einigen Wochen wieder vor die Frage gestellt, weil ein befruchtetes Ei eines Geleges da war aber die Mutter nicht mehr.
Ich habe lange überlegt, und mich dann gegen das Leben im Ei entschieden, denn so ein Vogel hat es nicht einfach, wie schon öfter erläutert. Bei seltenen Arten mag es anders sein, aber grundsätzlich bin ich dagegen.
Und alle anderen Fälle, da ging es bisher immer um das Rupfen der Eltern, und da ich von denselben Eltern Junge kennen, die heute flugunfähig sind, ist es für mich beim Ersten Rupfen klar, die Kleinen kommen raus, denn meist sind sie dann schon einige Wochen alt, und in der Geschwisteraufzucht haben sie dann ein besseres Vogelleben vor sich als, sonst bei den Eltern.
Manche Züchter lassen solch masakrierte Vögel "verschwinden", das ist für mich auch nicht ok, und die Altvögel nicht mehr brüten zu lassen, das finde ich auch nicht gut, denn sie brauchen das auch für ein "normales" Vogelleben.
Nur aus komerzieller Sicht ist die Handaufzucht nicht ok, und wenn ich sehe wie manche Handaufzucht abläuft, da bekomme ich auch Gänsehaut, aber jeder der es tut ist dafür verantwortlich, und so halte ich es auch, nach besten Wissen und Gewissen ziehe ich dort auf wo es meiner Meinung nach anders nicht geht.
Und absolut fehlverhaltende Vögel hatte ich bisher aus meiner "Aufzucht" noch nicht.
Wach bin ich immer wenn es um neue Erkenntnisse geht, denn nur so kann man seine "Methode" verbessern.
Auch aus diesem Grund finde ich diese Diskussion so wichtig.
 
Noch eine Frage

Hallo,

ich glaube in dieser Runde sind sich alle darüber einig, daß eine Handaufzucht nur dann gerechtfertigt ist ,wenn absolut zwingende Gründe dafür vorliegen. Da es solchen Gründe zweifellos gibt, wird es auch immer Handaufzuchten geben.

Da ich ein handaufgezogenes Brutpaar besitze (Gelbscheitelamazonen) das eigentlich den Idealvorstellungen eines Züchters (4 Bruten, immer wenigstens 1 Ei befruchtet, alle geschlüpften Jungvögel problemlos aufgezogen) wie auch eines Halters (völlig zahm, auch wärend der Brutzeit nicht aggressiv gegenüber Menschen) entspricht, würde mich interessieren, ob das nun der absolute Ausnahmefall oder eher die Regel ist. Beide Vögel wurden, nachdem sie futterfest waren, sofort wieder mit Artgenossen vergesellschaftet, was für mich der entscheidende Grund ist, daß es hier nicht zu einer Fehlprägung kam.

Die Frage ist nun, kennt jemand Handaufzuchten die in gleicher Weise aufgezogen wurden, aber trotzdem Verhaltensdefizite aufweisen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Handaufzucht zurückzuführen sind?

Ich selbst halte jedenfalls das Aufwachsen von Handaufzuchten mit Artgenossen wenigstens bis zum Beginn der Partnersuche (dann hat der Vogel sozusagen seine Schulzeit hinter sich), für den optimalen Weg um spätere Probleme auszuschließen. Die Frage ist nur, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit daß es hier wirklich keine Probleme gibt.

Liebe Grüße
Walter
 
Hallo Walter,

ich habe bisher meine Handaufzuchten alle behalten und darunter waren auch Vögel, die einzeln aufgezogen werden mußten, weil das Brüderchen oder Schwesterchen verstorben sind (nicht ausreichend gefüttert) oder weil in 2 Fällen gesundheitliche Gründe vorlagen (Rachitis)!

Diese Jungvögel wurden von mir so aufgezogen, dass sie von Anfang an ihre Kollegen hören konnten und teilweilse auch während der Fütterung gesehen haben!

Alle dieser Einzelvögel wurden erfolgreich vergesellschaftet, auch die mit den Behinderungen, meistens schon dann bevor sie 100%ig futterfest waren und sie leben heute in kleinen Grüppchen und es gibt keine Probleme, außer den üblichen Rangeleien!

Aus den kleinen Gruppen werde ich demnächst eine größere Gruppe machen und da bin ich schon gespannt, wie das hinhaut!

Viele Grüße
Cora
 
@Walter and all

Hallo Walter,

ich glaube schon das die Prägephase entscheidend ist.
ich schätze einmal Deine Jungen sind ja nicht ab Ei aufgezogen wurden.
Junge die ab ca. der 4 Woche von Hand aufgezogen wurden und dann noch mit Geschwistern haben natürlich einer größere Chance
auf die eigene Art geprägt zu sein.
Auch wurde hier vielfach von Rückprägung gesprochen, ob dies so haltbar ist weiß ich nicht, ich denke aber doch wenn die Jungen mit ihresgleichen aufwachsen, dass dies noch einmal einen entscheidenden Einfluss hat.

Probleme die ich sehe sind, was ist wenn die Eltern schon die Jungen nie selber aufgezogen haben.
Die guten wie schlechten Erbeigenschaften werden ja auf die Jungen übertragen.
Demnach kann es passieren, dass die Jungen diese Erbeigenschaften übernommen haben und die fehlenden Erbgutinformationen auch wieder nicht weitergeben.
Was dann?
In Deutschland gibt es etliche Züchter die Handaufzucht mit Grauen betreiben.
Sind diese irgenwann soweit degeneriert, dass die gar nicht mehr in der Lage sind eigene Junge aufzuziehen?
Was wäre dann? Wir wären wieder auf Importe angewiesen.
Genau das was wir eigentlich nicht mehr wollen.
Ergo muß ein umdenken auch beim Züchter und letztendlich bein "Verbraucher" passieren.

Gruß
Tamborie
 
Re: @Walter and all

Hallo Tamborie,
Original geschrieben von tamborie

Die guten wie schlechten Erbeigenschaften werden ja auf die Jungen übertragen.
Demnach kann es passieren, dass die Jungen diese Erbeigenschaften übernommen haben und die fehlenden Erbgutinformationen auch wieder nicht weitergeben.

demnach müßte man manchen Menschen auch verbieten Kinder zu kriegen :D :D :D !

Nee, aber mal ganz im Ernst! Ich verstehe schon, wie Du das meinst!

Aber was bei der Aufzucht der Jungen gehört zur Erbeigenschaft und was zum Instinkt? Wo kann man hier die Grenze ziehen?

Auch Wildfänge ziehen in Gefangenschaft nicht immer durch, obwohl die Bedingungen soweit in Ordnung sind und die Vögel gesund, woran liegt das nun wieder?

Gibt der Mensch zu früh auf und läßt die Vögel nicht mehrere Bruten probieren bis sich alles eingependelt hat?

Was mir sehr häufig auffällt, ist die Ungeduld der Züchter, da werden Paare wieder ruckzuck getrennt und man behauptet, dass sie "taub" sind und zur Zucht nicht geeignet, man hängt ständig den Nistkasten um und verwirrt m.E. so auch die Vögel. Sie taugen nichts, wenn die ersten Gelege unbefruchtet sind, ist das aber nicht vielleicht normal? Evtl. von der Natur so gewollt, damit sich das Paar aufeinandereinspielt bzw. der Sache langsam näher geführt wird?

Ich wüßte jetzt nicht, ob man in der Natur überhaupt mal so etwas annähernd erforscht hat!?

Ich glaube vielen Züchtern geht es wirklich nicht schnell genug und sie erwarten von jungen Paaren gleich Wunder!

Ich glaube nicht, dass wir wieder mehr auf Importe angewiesen sind, denn die Nachfrage nach Naturbruten oder Handaufzuchten, die sehr spät aus dem Nest genommen wurden, wird immer größer, aber trotzdem wird die Nachfrage nach Importen immer mehr abgelehnt!

Diese Naturbruten und Handaufzuchten müßten eigentlich in der Lage sein, ihre Jungtiere selbst zu versorgen!

Ich denke, hier liegt es auch wieder an der Gelduld der Züchter, wieviel Zeit sie ihren Tieren zur Verfügung stellen, bevor sie wieder trennen oder andere Experimente machen!

Viele Grüße
Cora
 
Hallo Cora,

ich glaube mit Deinen Anmerkungen triffst Du den Nagel auf den Kopf. Ungeduld ist bei der Vogelzucht ein ganz schlechter Ratgeber! Man sollte sich hier ruhig die Natur zum Vorbild nehmen und Paare aus Fehlern lernen lassen und nicht sofort wieder etwas ändern wenn es nicht auf Anhieb klappt.

@ tamborie

Also am Erbgut wird sich durch die Handaufzucht nichts ändern, aber natürlich wird die Weitergabe von Traditionen unterbunden, was zumindest für Wildvögel ja lebenwichtig ist, also beispielsweise die Kenntnis von guten Futterplätzen oder Wasserstellen.

So wie die Zucht zur Zeit gehandhabt wird, sehe ich aber schon das Risiko einer genetischen Verarmung des Zuchtbestandes, denn der Nachwuchs kommt von relativ wenig Paaren und steht auf Grund der Aufzuchtmethode und Haltungsweise selbst nicht für Zuchtzwecke zur Verfügung. Es finde also kaum eine Durchmischung des Erbgutes statt. Darum glaube ich auch, daß es wesentlich besser wäre, wenn jeder der die Möglichkeit hat auch züchten würde (wenn auch in bescheidenem Maßstab), oder sagen wir es zulassen würde, daß seine Vögel brüten und Nachwuchs aufziehen können.

Ich glaube, daß dieser Nachwuchs der in engem Kontakt mit seinen Eltern aber auch den Menschen aufwächst, eigentlich der ideale Vogel für die Haltung in Menschenobhut ist. Meine bisherigen Erfahrungen mit solchen Nachzuchten sprechen jedenfalls eindeutig für diese These.

Viele Grüße
Walter
 
Original geschrieben von Walter

Es finde also kaum eine Durchmischung des Erbgutes statt. Darum glaube ich auch, daß es wesentlich besser wäre, wenn jeder der die Möglichkeit hat auch züchten würde (wenn auch in bescheidenem Maßstab), oder sagen wir es zulassen würde, daß seine Vögel brüten und Nachwuchs aufziehen können.

Ich glaube, daß dieser Nachwuchs der in engem Kontakt mit seinen Eltern aber auch den Menschen aufwächst, eigentlich der ideale Vogel für die Haltung in Menschenobhut ist. Meine bisherigen Erfahrungen mit solchen Nachzuchten sprechen jedenfalls eindeutig für diese These.

Viele Grüße
Walter

Hallo Walter

Ich denke viele hier die Papageien halten würden ihre Vögel
gerne brüten lassen denn das kommt für mich auch den natürlichen Verhalten der Papageien nach

Aber es ist nun mal so das wenn man bestimmte Voraussetzungen nicht Erfüllt zwar die Vögel ihren Bedürfnissen
nachkommen lassen kann aber die Eier leider vernichten muss
Denn nicht jeder hat eine Zuchterlaubnis oder einen Qarantäne
Raum zur Verfügung

So sind nun mal die Gesetze auf der einen Seite gut für die
Vögel weniger gut
 
Hallo Rosita,

ich glaube daß die Psittacoseverordnug in einer Zeit in der sich Paar- und Gruppenhaltung allmählich durchsetzt und dadurch die Grenzen zwischen Haltung und Zucht verschwimmen, eigentlich dringend reformbedürftig ist. Ein Halter mit 10 Vögeln braucht keinen Quarantäneraum, hält jemand nur ein Paar das jedes Jahr ein par Junge aufzieht dagegen schon. Die Erkenntnis, daß hier irgend etwas vorsichtig ausgedrückt höchst unlogisch geregelt ist, hat sich zum Glück auch bei den meisten Behörden durchgesetzt.

Aus diesem Grund wird ja beispielsweise auch eine Gästetoilette als Quarantäneraum anerkannt, oder es kann sogar ganz auf einen Quarantäneraum verzichtet werden, wenn man akzeptiert, daß die Vögel bei Ausbruch einer Psittakose getötet werden müssen. Da dieses Risiko bei der Haltung eines Paares ohne dauernden Wechsel im Vogelbestand als extrem gering anzusehen ist, glaube ich, daß man damit leben kann. Wenn bei einem Halter ohne Zuchtgenehmigung Psittakose ausbricht, ist schließlich die Situation völlig identisch. Gerade Halter, die immer wieder Problemvögel aufnehmen, gehen hier wohl ein ungleich höheres Risiko ein. Außerdem ist Psittakose im Vergleich zu früher relativ gut zu behandeln. Da gibt wahrlich weit gefährlichere Infektionskrankheiten.

Wer über ein eigenes Vogelzimmer verfügt, kann es auch quarantänetauglich einrichten, wichtig ist dabei, daß sich alles gut desinfizieren lässt. Ich brauchte aus diesem Grund an meinem frühren Wohnort keinen Quarantäneraum, der Vetrinär war mit dem Raum, in dem die Vögel untergebracht waren vollauf zufrieden, es war hier nicht einmal gefliest. Für die Wände genügt es vollauf wenn sie abwaschbar sind, dazu genügt ein Anstrich mit Dispersionsfarbe.

Die Züchterprüfung sollte eigentlich kein Hinderungsgrund sein, jeder der sich durch dieses Forum gearbeitet hat, weiß wahrscheinlich mehr über Vogelhaltung und Krankheiten, als die meisten Vetrinäre.

Viele Grüße
Walter
 
Ich wage mal zu behaupten,

dass nicht die Handaufzucht für diese Bilder verantwortlich sind

sondern die falsche Haltung in Deutschlands Wohnstuben


(Bekam noch letzte Tage Anfrage zwecks tukan zur Wohnungshaltung )

und dann bitte. stellt Euch mal frischimport in Mutters Küche vor, neben Bügelbrett etc , ein Grauer wird vor lauter Angstschrei die Wohnung leerfegen
 
Thema: ACHTUNG !!nichts für schwache nerven
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