1200 Vögeln droht der Tod

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Quelle: www.aachener-zeitung.de
vom13.04.2003:


Angst im Tierpark: 1200 Vögeln droht der Tod

Aachen. Nur 30 Kilometer entfernt in den Niederlanden wütet die Geflügelpest, und im Aachener Tierpark grassiert die Angst. Denn wenn der für Menschen ungefährliche Virus die Grenze überspringt, droht dort ein Schreckens-Szenario.


Sollte im Umkreis von drei Kilometern ein Krankheitsfall auftreten, wäre dies für jegliches Federvieh im Gelände am Drimborner Wäldchen das Todesurteil. Zwischen 1000 und 1200 Tiere müssten getötet werden - für Tierparkchef Wolfram Graf-Rudolf nicht nur eine Horrorvision, sondern eine ganz konkrete Gefahr: «Die Situation ist sehr, sehr ernst.

Die Geflügelpest ist nur einen Windhauch entfernt und hoch infektiös.» Besondere Gefahr drohe dem Tierpark auch durch den kleinen See, der täglich von bis zu 200 Vögeln aller Gattungen angeflogen wird. «Ob Stockente oder Nilgans, alle können den tödlichen Virus einschleppen. Und ein hier sterbender Gastvogel wäre schon Auslöser, um den ganzen Vogelbestand des Tierparks zu töten», so Graf-Rudolf.

Für den Fall des Falles kündigt der Tierparkchef bereits an, dass er gegen das Töten von Straußen, Pinguinen, Störchen und Papageien massiven Widerstand leisten würde. «Ich sperre hier keinen Käfig auf, die müssten mich schon abführen.» Auch die frei fliegenden Vögel am Weiher müssten dann getötet werden. «In den Niederlanden hat man da schon Jäger zusammengetrommelt, die die Tiere mit Schrotflinten runtergeholt haben - völlig durchgeknallt.»

Bevor es so weit kommt, setzt Graf-Rudolf jedoch alles daran, das Schlimmste zu verhindern. An das zuständige NRW-Umweltministerium hat er einen Eilantrag geschickt, in dem er fordert, dass im Aachener Tierpark unverzüglich gegen die Geflügelpest geimpft werden darf.

Allerdings herrsche EU-weit ein generelles Impfverbot. Ausnahmen für Zoos seien bis gestern noch nicht genehmigt worden - was den Tierparkchef erbost: «Das Impfverbot ist nicht medizinisch begründet, sondern hat allein wirtschaftliche Gründe.» Denn nur wenn nicht geimpft werde, habe man das für den Geflügelexport wichtige Etikett «seuchenfrei».

Am Wochenende betrieb Graf-Rudolf telefonisches Krisenmanagement in eigener Sache, sprach mit Kommunal- und Landespolitikern sowie mit dem Ministerium. «Es besteht die Möglichkeit, dass wir von den lokalen Veterinärbehörden eine Ausnahmegenehmigung erhalten», hat er erfahren.

«Aber das geht nur im Vorfeld. Wenn die Geflügelpest einmal da ist, ist alles vorbei.» Spätestens am heutigen Montag brauche er ein «Papier, auf dem steht, dass ich impfen darf».

Auch die öffentliche Meinung will der Tierparkchef mobilisieren. «Wenn Hühner vergast werden, ist das den meisten vielleicht egal. Aber wenn Flamingos und Strauße getötet werden, wird es für viele Menschen emotional.»


vom 14.03.2003

Der Tierpark muss weiter um seine Vögel zittern

Aachen. Die Sorge um die rund 1200 Vögel im Tierpark wächst - und ebenso der Unmut in Aachen über die politischen Bestimmungen, die eine Impfung der Zootiere gegen die drohende Geflügelpest verbieten.


Im Tierpark und auch in der AZ-Redaktion äußerten zahlreiche Tierfreunde außerdem ihr Unverständnis über die bürokratischen Mühlen, die schon vor zwei Jahren so langsam gemahlen hatten, bis eine Impfung der Huftiere gegen die Maul- und Klauenseuche nicht mehr möglich war - damals glücklicherweise ohne böse Folgen für den Aachener Tierbestand.

«Mit großen rhetorischen Verbiegungen streuen Düsseldorf und Bonn einen Informationsnebel, der an argumentativer Inhaltslosigkeit nicht mehr zu überbieten ist», formulierte Tierpark-Leiter Wolfram Graf-Rudolf am Montagabend überaus deutlich, nachdem er den ganzen Tag über vergeblich auf konkrete Zusagen der zuständigen Ministerien gewartet hatte.

Aber selbst der Einsatz Aachener Politiker unterschiedlicher Couleur brachte weder das Düsseldorfer Umweltministerium noch die parallel tagenden Staatssekretäre dazu, anstelle der drohenden Tötung zahlreicher Vögel vorbeugende Maßnahmen zu genehmigen.

«Man tötet lieber in einer ganzen Region hunderttausende Tiere, als vorher durch die Impfung ein Exportverbot zu riskieren», so Graf-Rudolf. Die zum Teil vom Aussterben bedrohten Zootiere würden nie der Nahrungskette zugeführt, weder vom Impfstoff noch von ihnen selbst würde nach der Impfung eine Gefahr für andere Bestände ausgehen.

«Das Impfverbot ist also nicht medizinisch begründet, sondern hat allein wirtschaftliche Gründe - denn nach dem Impfen gilt das entsprechende Land nicht mehr als seuchenfrei und kann zahlreiche landwirtschaftliche Produkte nicht mehr exportieren.»

Während der Zoo-Chef von «politischer Borniertheit» spricht, übernahmen einige Tierpark-Freunde spontan Patenschaften für Vögel, andere kündigten Widerstand gegen mögliche Abschlachtungs-Aktionen an.
 
Die Gefahr einer Impfung gegen Geflügelpest besteht darin, dass bei Testung auf das Virus nicht mehr zwischen erkrankten und immunisierten Tieren unterschieden werden kann.

Warum sollte es nicht möglich sein, alle geimpften Tiere sofort zu microchippen?? Dann ist doch eine eindeutige Unterscheidung gegeben.

Hoffe, es hilft, und ist nicht zu spät.

Inge
 
Original geschrieben von DagmarH


«Wenn Hühner vergast werden, ist das den meisten vielleicht egal. Aber wenn Flamingos und Strauße getötet werden, wird es für viele Menschen emotional.»

genau das wollte ich dazu schreiben...

Merline
 
Das ist es, was ich nicht verstehe:
«Man tötet lieber in einer ganzen Region hunderttausende Tiere, als vorher durch die Impfung ein Exportverbot zu riskieren», so Graf-Rudolf. Die zum Teil vom Aussterben bedrohten Zootiere würden nie der Nahrungskette zugeführt, weder vom Impfstoff noch von ihnen selbst würde nach der Impfung eine Gefahr für andere Bestände ausgehen.

«Das Impfverbot ist also nicht medizinisch begründet, sondern hat allein wirtschaftliche Gründe - denn nach dem Impfen gilt das entsprechende Land nicht mehr als seuchenfrei und kann zahlreiche landwirtschaftliche Produkte nicht mehr exportieren.»
Wer hat sich so etwas ausgedacht? In meinen Augen ist das ganz einfach 0l Vielleicht kann es mir jemand erklären?

@Anke: wenn ich dein Zitat richtig interpretiere - für mich ist das Huhn als Lebewesen nicht weniger wert als der Hyazinthara.
Allerdings läßt sich das emotionale Verhalten ausnutzen, um Druck auf Behörden auszuüben, was vielleicht irgendwann auch den Hühnern hilft...
 
Hallo, klärt mich doch mal bitte auf, geht es um Tränendrüsen oder echte Hilfe?

Was ist inzwischen passiert?

Warum nicht chippen und gleichzeitig immunisieren??

Wäre doch die Alternative?

Wieder Geld, oder was???????

Inge
 
Hallo

Heute war bei der ARD ( brisant ) ein Bericht über den Park. Impfen geht deshalb nicht, weil die ganze BRD dann als verseucht gilt und keinerlei Geflügel mehr aus der BRD verkauft werden dürfe :~ . Aber eines hat man immerhin erreicht, sollte in unmittelbarer Nähe die Krankheit auftauchen dürfte der Parkbesitzer seine Tiere einstallen und sie müßten somit nicht mehr getötet werden. Die Strauße verlassen ihren Stall schon jetzt nicht mehr. Parallel läuft hier noch ein Thread, vielleicht sollte das zusammen geführt werden?
 
sowas sollte mal ein privat Mann probieren....ob es dort auch so ein Einsehen gäbe ?
Naja trotzdem super......!

Aber bei sowas sieht man einfach, dass man die Massentierhaltung überdenken muss, aber naja aus MKS oder BSE lernt ja auch keiner 0l
 
Thema: 1200 Vögeln droht der Tod

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