Was ich meine ...
entspricht nicht DEM, was Elke zu meinen glaubt, WAS ich meinen täte :s
Elke schreibt:
" Seit der Steinzeit gibt es Haustiere und die Nachfrage - egal ob auf Vögel oder sonstiges - wird immer bleiben ... weil es in der Natur des Menschen liegt.
Außerdem soll es zeigen: wie wenig Diskussionen bringen, wenn sich sowieso nichts ändern wird.
Willst Du jetzt anfangen den Menschen zu sagen: kauft keine Tiere mehr für euren Haushalt (egal ob HZ, NB oder sonst was) denn solange der Mensch sich ein Haustier halten will wirst Du nie erreichen, dass die Anfragen stagnieren - trotz aller Diskussionen.
Man kann etwas in Sachen Information verändern aber eine Sache selbst - die schon seit der Steinzeit besteht - wirst Du nicht aus den Köpfen der Menschen vertreiben können.
Darum wird es weiter HZ und / oder NB geben. "
Anmerkung von mir: Zustimmung zu dem Satzanfang "Man kann etwas in Sachen Information verändern (...)"
U.a. deswegen: Information(en) zur HZ.
Ansonsten: Ich meine nicht DAS, was Du als meine Meinung zu erkennen glaubst.
Zu dem Satz "Seit der Steinzeit gibt es Haustiere (...)":
Domestikation, Zucht,
Handaufzucht
weil in diesem Thread u.a. die "Domestizierung" angesprochen wurde, und diese Frage in (wenn auch indirektem) Zusammenhang zum Thema steht, möchte ich hierzu folgendes ausführen:
Die Frage, ob Papageien als domestiziert eingestuft werden können, würde (nicht nur ich) mit NEIN beantworten. Zur Verdeutlichung des Begriffes "Domestikation" schreibt der renommierte Kieler Zoologe Wolf Herre: "(...) ist nicht gleich jedes Tier, das man ins Haus nimmt, auch schon ein "Haustier" - jedenfalls nicht in der Definition der Zoologen und Verhaltensforscher. Denn im klassischen Sinne sind das nur jene Geschöpfe, die seit Jahrtausenden in zahlenmäßiger Relevanz regelmäßig und manifest im Haus des Menschen leben." Herre fügt noch ein weiteres (nur auf den ersten Blick erstaunliches) Kriterium hinzu: "Die wesentlichen Merkmale jeder echt domestizierten Tierart bestehen darin, dass (...) das Hirn kleiner geworden ist." Das (im Verhältnis zur betreffenden "Urform" - sofern noch vorhanden und nicht dem "Artentod" anheim gefallen-) verkleinerte Hirnvolumen wird damit erklärt, dass die bei freilebenden Arten bestehende Notwendigkeit zum "Beibehalten" und "Weiterentwickeln" (evolutiv, tradierend, anpassend, lernend) von arterhaltend sinnvollen Fähigkeiten in menschlicher Umgebung (bei Wegfall von Konkurrenz- und Futterdruck (etc) nicht mehr (bzw. nur noch sehr bedingt) gegeben ist. Vereinfachend: Die "Herausforderungen" (für das Tier) werden kleiner - das Hirn wird kleiner. Vor allem bei den sog. "Nutztieren", welche das Gros der als domestiziert geltenden Tierarten darstellen, wurden (und werden weiterhin) durch selektive Zucht "Eigenschaften" verändert ("weggezüchtet" oder modifiziert), die sich für die Haltung in Menschenhand und/oder die agrarindustrielle Nutzung als problematisch erweisen. Eines der wesentlichen Charakteristika von Domestikation ist u.a. auch das "Erzeugen oder Herausbilden" stabiler Anpassungen an menschliche Bedürfnisse.
Nun könnte man/frau meinen obigen Ausführungen entgegnen, dass Papageien doch tatsächlich schon über sehr lange Zeiträume in menschlicher Obhut gehalten -und zumindest seit etwa 200 Jahren- auch verschiedene Arten in größerem Umfang gezüchtet werden. Dies ist zwar zutreffend, jedoch sind diese (aus menschlicher Sicht) langen Zeiträume natur -und evolutionsgeschichtlich nur Sekunden. Eigenschaftsverändernde Zucht und "Massenhaltung" von Psittaciden ist bisher nur bei einigen Sittich- und Agapornidenarten zu konstatieren. Bei Großpapageien ist eine Tendenz dahin zwar erkennbar, jedoch (und das möchte ich wertfrei verstanden wissen) muss sich eine Konstanz dieser Entwicklung erst noch erweisen. Ob die (mittlerweile vielfach praktizierte) "
Handaufzucht" zu einer (dauerhaften) Veränderung von Eigenschaften führen kann (wird) ist kaum abzusehen. Inwiefern (und ob) die Domestizierung von Tierarten bei gleichzeitigem Erhalt der genetischen Merkmale der jeweils (noch) freilebenden Art wünschenswert (und möglich) ist, wäre ebenfalls eine Diskussion wert.
Wir sollten uns von dem Gedanken freimachen, dass es in der langen "Beziehungs-Geschichte" zwischen Mensch und Tier eine "emotionale Freiwilligkeit" (seitens der jeweiligen Tierart) für die "Eingliederung" in menschliche Umgebungen gegeben haben könnte. Die Annäherung der Tiere an menschliche Behausungen (den Mensch) stand immer in biologisch funktionalen Zusammenhängen. Die sog. "Kulturfolger" haben sich nicht etwa meschlicher Umgebung aus "Sympathie" angenähert, sondern weil sie entweder auf Grund sich massiv verschlechternder Bedingungen in ihrer angestammten Umgebung und/oder aus Gründen des Erlangens von Vorteilen für die Art (arterhaltender Vorteil) dazu "gezwungen" waren. Nüchtern betrachtet handelt es sich einfach um eine "Kosten-Nutzen-Rechnung". Einen Nutzen (benefits) durch beispielsweise gesicherte Nahrungsaufnahme ohne die Inkaufnahme hoher ökologischer Kosten (costs) -beispielsweise großen Energieaufwand- zu erzielen, gehört zu den Strategien (strategies), die eine hohe Auszahlung (payoffs) garantieren und einen erheblichen Beitrag zur Gesamtfitneß (inclusive fitness) und zum Arterhalt im Sinne der Theorie von Hamilton (vgl. Hamilton W.D.: The genetical theory of social behavior, J. Theor. Biol. 7 (1964) 1) leisten. Dieses kulturfolgende Verhalten (zur Zeit verstärkt bei Waschbären -in Deutschland- zu beobachten) bietet natürlich gute Voraussetzungen zur Domestikation der jeweiligen Art.
Schöne Grüße
Volker