Angewandte Papageien-Körpersprache durch die Halter

Ann Castro schrieb:

Ja natürlich. Schau Dir mal die Augenform an. Wenn sie giftig werden, werden die Augen länglich. Wenn sie gestresst werden bekommen sie eine Falte (wie so eine Art Schlupflid) über dem Auge, das wirkt wie ein richtig sorgenvoller Blick.

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Ist das mit der Veränderung der Augenform bei Sittichen eigentlich ähnlich?
Ich kann mich nicht erinnern, das bei diesen schonmal gesehen zu haben. Allerdings heißt das ja noch lange nicht, dass dem nicht so ist.
Vielleicht fällt es (mir) nur nicht so auf...?

Ich seh schon, ich werde am Wochenende im Tierheim mal wieder keine Zeit zu Reinigungsarbeiten haben vor lauter Vogelstudien!

Ach ja. Und das mit der guten Beobachtungsgabe dieser Dame muss wohl am Namen liegen...

Liebe Grüße,
Daniela

Hallo Daniela,

Da zählt die ruhige Stimme eigentlich eher als beruhigend, während man die Laune ins Spielerische steigern kann, in dem man selbst einfach in höherer Stimmlage spricht und absolut entzückt oder begeistert klingt (schwer zu beschreiben).

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Dass sich die Laune der Grauen durch eine ruhige Stimme bessert, damit meinte ich auch, dass es beruhigend für sie ist. Sie bessert sich nur so weit, dass sie nicht mehr böse sind (aus "Gnatz" Dummheiten machen oder beißen wollen), sondern wieder friedlich und lieb werden. Die Laune der Grauen kann schnell mal von lieb sein zum Beißen wollen umschlagen. Wenn man dann ruhig mit ihnen redet, entspannt sich die Lage und sie haben wieder eine bessere Laune.

Eine spielerische Laune kann man bei den Grauen aber auch gut erzeugen, genauso wie beim Hund oder beim Kind, indem man wie du geschrieben hast, mit einer höheren Stimmlage absolut entzückt und begeistert spricht. Da werden nicht nur meine Hunde, sondern auch die Grauen ganz verrückt und spielerisch.

Ich bin mir ganz sicher, dass sie ganz genau wissen, wann ich lieb mit ihnen rede oder böse oder auch spielerisch. Da sie unsere menschliche Sprache ja beherrschen, geben sie auch alles in passender Tonart von sich. Wenn sie also Dummheiten machen, gegenseitig stänkern oder einfach nur böse aufgelegt sind, wird laut geschimpft "Was sollen das? Pass ja auf Freund! Wehe!" oder sie geben schrille Pfeiftöne von sich. Das Gefieder liegt eng an und sie sind alles andere als entspannt.

Wenn sie etwas erreichen wollen, z. B. dass wir herkommen, wird in den lieblichsten Tönen gerufen und gepfiffen. Wenn wir dann kommen, sind sie ganz lieb, das Gefieder ist entspannt am Nacken aufgestellt, sie neigen ihr Köpfchen zum Kraulen und freuen sich nur, dass wir da sind.

Wenn sie spielerisch aufgelegt sind, macht es richtig Freude, mit ihnen zu spielen. Sie halten sich nur mit einer Kralle am Pullover fest und lassen sich auf den Rücken fallen. Dann killere ich ihr Bäuchlein und sie werden immer verrückter. Das kann dann so weit gehen, dass sie irgendwann mit hängenden Flügeln vor einem stehen und total aufgedreht sind.

Liebe Grüße
Elke

der erhobene Zeigefinger. Das ist eine Beschwichtigungsgeste, wie sie es untereinander und mir gegenüber auch machen, nur heben sie die ganze Kralle.

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hmmm....Beschwichtigungsgeste würde ich das nicht nennen.

Eher ein "Stop", also eine Abwehr.

Mit lauter Stimmer verstärkt man i.d.R. die Emotion die gerade da ist. Wenn ich einen aggressiven Vogel auch noch laut anspreche oder gar anschreie, mache ich alles nur noch schlimmer. Ist er hingegen "gut drauf", verstärke ich auch das.

Eine leise ruhige Stimme wirkt dämpfend auf den jeweiligen Gemütszustand. Sie beruhigt also einen übererregten Vogel, genauso wie einen aggressiven, wie einen übermütigen.

dass sie irgendwann mit hängenden Flügeln vor einem stehen

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Diese hängenden Flügel sin typisch für Balzverhalten.

LG,

Ann.

Ann Castro schrieb:

Ja natürlich. Schau Dir mal die Augenform an.

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So? Oder so? Oder gar so ;-)

Viele Grüße, Stefan

Hallo Daniela,

> Pffft...dat bissken Federgeplustere!

Stimmt. 'Aufplustern' kann ich mich auch ;-) Aber versuch' mal, auf einem Ast zu sitzen und dich dabei elegant mit einem Fuß am Hinterkopf zu kratzen...

> Also ist es bei Papageien eher so: je höher (oder vielleicht schriller in deren Ohren?), desto unangenehmer und unerwünschter?

Ich weiss nicht, ob man das verallgeinern kann. Unserer reagiert zwar ablehnend bis aggressiv auf Kinderstimmen, und auf tiefe Männerstimmen freundlicher als auf eher hohe Frauenstimmen. Er selbst macht allerdings sehr gerne 'hochfrequenten' Lärm ;-)

Auf jeden Fall übertagen sich Stimmungen (v.A. Angst) extrem schnell auf Papageien; das ist bei Hunden und Pferden ja ähnlich. Und über das Auge läuft das wohl nicht. Zumindest ist unser Geier blind, und er 'fühlt' trotzdem, wie die Stimmungslage ist. Wenn ich ihn in den Transportkäfig packe und mit ihm zum Tierarzt fahre, verhält er sich anders, als wenn ich mit ihm in der selben Box im selben Auto in den Garten fahre. Es spürt offenbar 'instinktiv' (weiss kein besseres Wort), dass ich mich dann unterschiedlich verhalte. Und es überträgt sich auf ihn, ob ich gerade nervös ängstlich oder locker guter Stimmung bin.

Was ich bei Papageien noch nicht erlebt habe, ist, dass - wie bei Menschen oder Hunden - über Augenkontakt Machtkämpfe ausgetragen werden. Wenn ich die Geier anstarre, starren sie einfach zurück (auch die, die nicht blind sind ;-)

Viele Grüße, Stefan