Als großer Tierliebhaber muss man sich selbstverständlich tiefstgehende Gedanken zum Thema
Handaufzucht machen.
Eigentlich ist es für die Elterntiere wirklich nicht zumutbar sich den Mühen der Aufzucht seiner eigenen Jungen zu unterziehen. Glücklich die Tiere, die einen sensiblen Menschen zu Stelle haben, der ihnen diese lästige Arbeit abnimmt! Nicht zuletzt ist es sicherlich für die Eltern wesentlich befriedigender jedes Jahr mehrere Gelege legen und ausbrüten zu können, da sie nicht ihre Zeit damit verschwenden müssen ihre Jungen selbst aufzuziehen.
Auch die Jungen dürften sich glücklich schätzen so ein menschliches Au Pair als Ersatzmutter zu haben. Wieviel besser schmeckt doch das künstliche
Aufzuchtfutter das einem liebevoll und hygienisch pünktlich per Spritze in immer gleichbleibender Zusammenstellung in den Schnabel gedrückt wird.
Arme Würmer, die dieses ekelige hochgewürgte Zeug der Eltern fressen müssen.
Und überhaupt Eltern – ewig sitzen sie auf einem rum und betutteln einen und halten einen warm, wo man doch statt dessen die Freiheit einer Plastikschüssel und hochmodernen Wärmelampe geniessen könnte und nur hin und wieder vom Menschen ein paar Streicheleinheiten erdulden muss, statt ständig umsorgt zu werden. Glücklich ein Küken, das früh seine Freiheit geniessen kann.
Ja wenn man es sich genau überlegt, müsste man als tierliebender Mensch eigentlich eine Initiative gründen, um die Papageien der Welt von den entsetzlichen Zuständen in der Freiheit zu erlösen. Vielleicht könnte man im Dschungel
Handaufzuchtstationen einrichten, damit auch die armen wilden Tiere von den entsetzlichen Mühen der Elternaufzucht befreit werden können.
Vielleicht sollten wir ein Konto einrichten, auf das wir Geld zu diesem Zwecke spenden können? © Ann Castro