Fast jeder weis, dass ich ein Gegner der kommerziellen
Handaufzuchten bin. Aber der Mensch ist ja lernfähig.
in diesem Punkt muss ich ihm zustimmen.
Es ist doch einwandfrei bewiesen, dass die Masse der Papageienkäufer einen handzahmen Kuschelvogel möchte. Insofern decken die Züchter nur den Marktbedarf.
das kommt bei einigen Haltern noch hinzu, die unbedingt plappernde bunte Wohnungsdekoration suchen.
Andererseits ist vielen Züchtern auch der Vorwurf zu machen, dass sie Vögel in Einzelhaltung verkaufen.
Weil dieses Thema schon so oft abgehandelt wurde und darüber immer wieder ein Streit entbrannte so wie jetzt auch hier.
Auch ich besitze entgegen meiner bisherigen Meinung eine
Handaufzucht, war allerdings mehr ein Mitleidskauf, womit ich mich allerdings damit nicht herausreden möchte.
Die ersten Wochen und Monate waren für mich einfach ungewohnt, sobald sie mich nur sah nahm sie Besitz von mir. Sie war Klettenmässig und das wollte ich absolut nicht. Andere wollen das schon und freuen sich darüber.
Was blieb mir anderes übrig, als mich so wenig wie möglich sehen zu lassen. Ich beschränkte meine Besuche im Vogelzimmer, war aber immer in Hörweite.Jetzt nach einem halben Jahr, weis sie wieder das sie ein Papagei ist und kein gefiederter Mensch. Allerdings ist sie auch mit einer Naturbrut verpaart, was auch den positiven Nebeneffekt hat, dass diese sich schneller an das Objekt Mensch gewöhnt hat.
Das geht natürlich nicht wenn Vögel im Wohnzimmer gehalten werden. Da gehören sie auch garnicht hin, den sie haben ihren eigenen Lebensrhythmus und wollen nicht bis Mitternacht fernsehen oder Musik hören. Sie haben einen zwölf Stunden Rhythmus und zwar zwölf Stunden Tag und zwölf Stunden Nacht.
Genau da fangen dann eben diese Probleme an, wenn Papageien zu sehr in das Familien- oder Singelleben eingebunden werden. Kommt eine neue Person egal ob Mann/Frau oder Baby in diesen Familienverband empfindet der menschenbezogene Papagei diesen als Eindringling in sein Revier und kann aggressiv werden. Was immer öfter zur Folge hat, dass die Papageien abgegeben werden.
Insofern hat Hartmut Koch Recht, der Mensch ist einzig und alleine dafür verantwortlich was mit den Papageien geschieht.
Jeder sollte sich vor der Anschaffung von Papageien darüber Gedanken machen, wie er in zukünftigen Lebensitutationen entscheiden würde. Entscheidet er sich wegen einem Baby oder einem anderen Lebenspartner gegen die Papageien, sollte er/sie sich gar keine anschaffen.
Papageien sind sehr sensible Lebewesen und reagieren auf jede Veränderung ihrer Lebensumstände mit Verhaltensstörungen.