Auswirkung HZ auf das Verhalten( ex "Sind HZ-Halter noch in diesem Forum erwünscht?")

Diskutiere Auswirkung HZ auf das Verhalten( ex "Sind HZ-Halter noch in diesem Forum erwünscht?") im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hinweis eines Moderators: Dies ist die Vortsetzung des Themas "Sind HZ HAlter im Forum noch erwünscht" (hier der ursprüngliche Thread...
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Ja Vogelklappe - solche Stellungnahmen veranschaulichen sehr drastisch, mit welch verqueren "Argumenten"
die Standesvertreter der kommerziellen Seite (und es geht im Heimtierhandel entgegen anderslautenden Äußerungen vorwiegend um Kommerz) in schöner Regelmässigkeit versuchen, eine am Tierwohl orientierte Gesetzgebung zu "entschärfen".

Oft genug - speziell in konjunkturell schlechten Zeiten - wird den "Bedenken" der Wirtschaftverbände auch dadruch Rechnung getragen, dass sich dann total "verwässerte" Regelungen in den Gesetzestexten finden, die zudem (ebenfalls nicht selten) als tolle Kompromisse "verkauft" werden.

Ich hatte mit dem zuständigen österreichischen Fachministerium einen regen Austausch und kann das "Stehvermögen" des zuständigen Referats, welches den Verordnungstext wirklich an den Vorgaben der gehörten Fachwissenschaftler/innen (u.a. de Uni Wien) orientiert hat, nur bewundern. Aber: Es gibt mittlerweile auch hierzulande entsprechende Denkansätze. Dazu vielleicht später mehr.

Schöne Grüße
Volker
 
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Noch eine Information zur österreichischen Gesetzgebung in Bezug auf Handaufzucht:

Die im Vorfeld (u.a. auch von den Zoohandelsverbänden) vorgetragene "Befürchtung", dass sich durch die Restriktionen auf dem HZ-Sektor die Importzahlen (WF-Tiere) erhöhen könnten, wurde weder vom Ministerium selbst noch von den beteiligten Wissenschaftler/innen geteilt.
 
dodo schrieb:
das war ein Doppelschlag :zustimm: auf Ann :~

Hallo?? Wo sind wir denn hier? Im Boxring? :k

Ich interessiere mich wirklich für dieses Thema, weil ich (leider) zwei Handaufzuchten zuhause sitzen habe. Noch sind sie nicht geschlechtsreif und machen auch keine größeren Probleme. Ich würde mich hier gerne informieren, ob und zu was für Probs die unartgerechte Aufzuchtsweise führen könnte. Und wie ich gegensteuern kann. Aber "Dodo" und "Handaufzucht" haben das Thema echt gekonnt in die Tonne getreten...

Herzlichen Dank auch!

Edit: huch, ich sehe gerade, die beiden sind gebannt worden, und das Thema wird inzwischen sachlich diskutiert. Sorry, hatte mich erst bis Seite 17 oder so durchgekämpft, als ich meinen Kommentar schrieb *peinlich*.
 
Hallo,

ich habe gerade den Beitrag von Elke entdeckt:

Jetzt besitze ich aber die zahme Nachfolgegeneration der scheuen AV-WF-Elternvögel. Sollten sie einmal zur Brut schreiten, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie z. B. nicht so panisch auf eine Nistkastenkontrolle reagieren, weil sie den engen Kontakt mit uns gewöhnt sind und keine Angst vor uns haben.

und würde gerne als Halter mit Zuchtambitionen Stellung dazu nehmen.

Elke, ich kann Deinen Ausführungen nur zustimmen und zwar aus der Erfahrung heraus, die ich mit zahmen Zuchtpaaren von Gelbscheitelamazonen gewonnen habe. Ich züchte mit diesen Vögeln jetzt seit 12 Jahren und habe im Gegensatz zu "normalen" Züchtern alle Jungvögel behalten, kann also schon einige Aussagen nicht nur über das Verhalten der Eltern, sondern auch über ihren Nachwuchs machen.

Diese Erfahrungen sind ausgesprochen positiv, es gibt weder mit den Elterntieren noch ihrem Nachwuchs gravierende Probleme, alle kommen mit Mensch und Artgenossen problemlos zurecht, dies gilt auch für den geschlechtsreifen Nachwuchs. Besonders bemerkenswert ist, daß es keine Beißer gibt, für Amazonen den man ja gerne ein hohes Aggressionspotential nachsagt sicher bemerkenswert.

Ich habe auch schon bei Problemen (in diesem Fall Rupfen) die Jungvögel gemeinsam mit den Eltern aufgezogen und zwar im Wohnzimmer. Diese "Handaufzuchten" waren dadurch nicht einen Tag von den Eltern getrennt.

Übrigens beschreibt Lars Lepperhoff in seinem Artikel über Graupapageien im letzten Heft der Zeitschrift "Papageien" einen Fall mit einer zahmen Graupapa-Mutter die auf der Schulter sitzt und die Aktionen des Züchters mit ihrem Jungvogel kommentiert. Lars Lepperhoff schreibt "Dieser Jungvogel ist für sein zukünftiges Leben gerüstet", ich kann dem nur vorbehaltlos zustimmen.

Vielleicht sollte man das Thema zahme Zuchtpaare mal in einem eigenen Thread diskutieren, das Thema könnte beispielsweise sein "Was kommt nach der Handaufzucht-Ära“.

Beste Grüße
Walter
 
Um eine Zahmheit zu erreichen bedarf es keiner Handaufzucht.
Daher ist Dein Posting etwas mißverständlich, weil nicht zu erkennen ist was Du nun meinst!
Die von Dir beschriebene Hz kann auch nicht als Regel gesehen werden, die Realität sieht anders aus.

Ich denke die Probleme mit Hz wurden zu Genüge geschildert und sprechen ihre eigene Sprache.

Tam
 
Hallo.
weil ich (leider) zwei Handaufzuchten zuhause sitzen habe......Ich würde mich hier gerne informieren, ob und zu was für Probs die unartgerechte Aufzuchtsweise führen könnte.
Ich habe zwei Paare HZ hier sitzen, alle geschlechtsreif, keiner davon macht Probleme. Warte doch einfach erstmal ab was passiert. Wenn Du nicht weißt, wogegen Du steuern sollst, dann macht es eh keinen Sinn. Und vielleicht verursacht gerade das Gegensteuern dann die Probleme.
Ich habe absolut gar nichts gemacht, habe meine Tiere wie Haustiere behandelt, für viel Platz und abwechslungsreiche Ernährung gesorgt. Alles weitere haben sie selber gemacht; einschließlich das Brüten bei einem Paar. Ich habe ihre Verhaltensweisen respektiert, habe sie in Ruhe gelassen, wenn sie mir anzeigten, daß sie das wollten, habe sie aber auch geknuddelt, wenn sie das zuließen und manchmal, selbst jetzt noch, einfach auch fordern.
Ich war da, wenn sie nachts mal Panik hatten oder nach dem TA-Besuch; habe niemals zugelassen, daß sie länger als ein paar Stunden getrennt werden. Ich habe Zeichen vereinbart, die eine beschränkte Kommunikation zulassen und es mir ermöglichen, in Notfällen die Tiere zu händeln (z.B. blutender Zehennagel während der Balzzeit, in der ich die Tiere normalerweise in Ruhe lasse). Ob zahm von Anfang an oder nicht: Es Bedarf einer Menge Zeit und viel Geduld (und Pflaster), auch HZ nach der Geschlechtsreife noch gut händeln zu können.
Garantien gibt es aber nie.......

Gruß
Axel
 
Hallo Walter,
Walter schrieb:
Vielleicht sollte man das Thema zahme Zuchtpaare mal in einem eigenen Thread diskutieren, das Thema könnte beispielsweise sein "Was kommt nach der Handaufzucht-Ära“.
Die vom Menschen begleitete Naturbrut wird ja anscheinend von einigen Züchtern durchgeführt, jedenfalls tauchen hier und da entsprechende Berichte auf.
Eröffne doch einfach mal ein solches Thema!
 
Raven schrieb:
Hallo Walter,

Die vom Menschen begleitete Naturbrut wird ja anscheinend von einigen Züchtern durchgeführt, jedenfalls tauchen hier und da entsprechende Berichte auf.
Eröffne doch einfach mal ein solches Thema!

Da wäre ich auch interessiert dran.

Vorallem der genaue Ablauf. Sind die Elterntiere "nur " zahm, oder HZ? Die meisten Züchter halten so ein Vorgehen für nicht durchführbar, da die Eltern durch diese Störungen geradezu dazu provoziert werden die Aufzucht zu unterbrechen.

Wie sieht dann später das Brutverhalten der Jungtiere aus?
 
ich denke das kommt auf die vogelart und deren verhalten an.

bei meinen laufsittichen praktiziere ich diese methode und habe durchweg positive erfahrungen.

die vögel verlieren jegliche art von scheu und sind trotzdem nicht fehlgeprägt, da sie ja komplett von den alttieren aufgezogen werden. so habe ich das auch schon mit den alttieren gemacht, die jetzt auch gerade junge haben.

noch mal zum verständniss: bei mir ziehen dir eltern die küken auf. ich bin lediglich dabei und werde geduldet. ich füttere nicht zu!

ich beschäftige mich mit den kleinen ab dem 10. lebenstag, das ist bei den läufern der zeitpunkt der beringung. ich nehme die einzelnen küken aus dem nest, aber nie länger als fünf minuten. damit überanstrenge ich weder alttier noch jungtier.

so wachsen die kleinen mit familienanschluss auf und haben anschließend keine angst mehr vor der hand. sie haben aber genug zeit mit ihren eltern um jegliches vogelsozialverhalten zu lernen.


anbei mal zwei bilder, auf dem ersten füttert der vater ein küken auf meiner hand und auf dem zweiten bild ist es die mama...
 

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Hi,

Mein Futterhändler bzw. seine Frau züchtet Amazonen.
Die beiden Zuchtpaare sind NB, die Brut auch, allerdings von der Frau begleitet.
Dabei haben die Elterntiere ein sehr gutes Verhältnis zur Züchterin und diese kann ohne Probleme die Jungtiere händeln.
Sie nimmt ab einem gewissen Alter die Jungtiere viertelstundenweise aus dem Nest, spricht mit ihnen und gewöhnt sie an den Menschen.
Die Jungtiere sind später sehr zahm obwohl nicht fehlgeprägt.
Diese Art der Zucht ist jedoch recht zeitintensiv da die Züchterin sich um Altvögel und Jungtiere gleichzeitig ausgiebig kümmern muß.
Zuvor muß natürlich auch das Vertrauensverhältnis Zuchtpaar - Züchter aufgebaut und gepflegt werden.
Für rein kommerzielle Zucht als Einkommensquelle ist das aber nicht geeignet. Bei zehn oder mehr Zuchtpaaren ist es zeitlich nicht zu schaffen.
 
Hallo,
Bei zehn oder mehr Zuchtpaaren ist es zeitlich nicht zu schaffen.
auch wenn es jetzt etwas OT ist, hier mal zur Verdeutlichung, wie der Gesetzgeber die gewerbsmäßige Zucht sieht:
Das wird durch die AVV, die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Durchführung des Tierschutzgesetzes (vom 09.02.2000) benannt.
Auszug:
Ein gewerbsmäßiges Züchten liegt in der Regel vor, wenn bei Vögeln regelmäßig Jungtiere verkauft werden und
- mehr als 25 züchtende Paare von Vogelarten bis einschließlich Nymphensittichgröße,
- mehr als 10 züchtende Paare von Vogelarten größer als Nymphensittiche (Ausnahme: Kakadus und Aras: 5 Paare)
gehalten werden oder bei sonstigen Heimtieren ein Verkauferlös von mehr als DM (!) 4000 jährlich zu erwarten ist.

Zum Thema: Dier hier schon beschriebene Aufzuchtweise von NB mit Kontakt zum Menschen ist bestimmt ideal. Für mich aber z.B. nicht zu realisieren, da meine HZ-Aradame mich nicht an das Nest oder deren Inhalt dranläßt. Ich muß warten, bis sie aufhört zu hudern und manchmal in die Außenanlage geht; nur dann kann ich problemlos an das Jungtier heran. Da ist das aber schon mindestens 4 bis 6 Wochen alt und findet das gar nicht gut. Um für das Elterntier Stress zu vermeiden, lasse ich ihr den Willen und halte mich fern; auch um die Brut nicht zu gefährden. (Keifendes Arababy macht mir auch keinen Spaß ;) ) Vielleicht ist auch da ein Lernprozess nötig und es dauert seine Zeit, bis sie mit dem Brutgeschäft vertrauter wird und mich nicht mehr als Störung empfindet; immerhin war das erst ihre (und meine) erste Brut letztes Jahr......
Zuvor muß natürlich auch das Vertrauensverhältnis Zuchtpaar - Züchter aufgebaut und gepflegt werden.
Den Satz sollte man sich dick und fett übers Bett nageln. Und der gilt für jedwede Aufzuchtmethode. Von wegen zahmer Papagei = weniger Arbeit.......!!

Gruß
Axel
 
Hallo,

"unsere" Wellizüchter hier im Forum pflegen teilweise auch recht engen Kontakt zu den Tieren. Ist nicht immer möglich klar. Aber die meisten Alttiere scheinen das zu dulden und die Kücken sind später sehr zahm. Auch hier wurde die komplette Aufzucht von den Eltern übernommen.

Für die Zucht im kommerziellen Stil könnte es doch funktionieren, oder? Ich meine, ob man jetzt alle paar Stunden Küken mit der Hand füttern muß, oder sich einmal täglich für eine gewisse Zeit mit den Küken beschäftigt. Das müsste doch gehen :idee: , oder?

Grundvorraussetzung wäre natürlich eine solide Vertrauensbasis zwischen Mensch und Tier.

Wie bereits erwähnt, scheint das wohl auch Artabhängig zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist ja toll, dass sich jetzt auch Züchter zu Wort melden und uns an ihren Erfahrungen teilhaben lassen.

Diese Erfahrungen sind ausgesprochen positiv, es gibt weder mit den Elterntieren noch ihrem Nachwuchs gravierende Probleme, alle kommen mit Mensch und Artgenossen problemlos zurecht, dies gilt auch für den geschlechtsreifen Nachwuchs. Besonders bemerkenswert ist, daß es keine Beißer gibt, für Amazonen den man ja gerne ein hohes Aggressionspotential nachsagt sicher bemerkenswert.

Danke Walter, diese Erfahrung macht Mut, dass auch bei den brutstöranfälligen Großpapas eine gemeinsame Aufzucht möglich sein kann.

Übrigens beschreibt Lars Lepperhoff in seinem Artikel über Graupapageien im letzten Heft der Zeitschrift "Papageien" einen Fall mit einer zahmen Graupapa-Mutter die auf der Schulter sitzt und die Aktionen des Züchters mit ihrem Jungvogel kommentiert. Lars Lepperhoff schreibt "Dieser Jungvogel ist für sein zukünftiges Leben gerüstet", ich kann dem nur vorbehaltlos zustimmen.

Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Zeitschrift Papageien zwar im Abo habe, die letzten aber noch ungeöffnet im Schrank liegen. :~
Der Artikel scheint wirklich sehr interessant zu sein, da muss ich doch mal die Zeitung endlich lesen.
Ich finde das sehr lustig, dass die Graupapa-Mama die Aktionen des Züchters mit dem Jungvogel kommentiert. Meine Rita ist zwar erst 3 Jahre alt, aber ich könnte eigentlich schon heute die Hand dafür ins Feuer legen, dass die so bleibt und wie sie auch heute alles kommentiert auch eine Aufzucht kommentieren wird. Die ist superlieb, die hat noch nie gebissen und wird es in Zukunft garantiert auch nicht machen.
Bei meinem 3-jährigen Hahn ist meiner Meinung nach aber noch alles offen. Bei ihm muss ich mich wirklich überraschen lassen. Der ist mal so, mal so. Zu 95 % aber auch ganz lieb.

Zuvor muß natürlich auch das Vertrauensverhältnis Zuchtpaar - Züchter aufgebaut und gepflegt werden.
Den Satz sollte man sich dick und fett übers Bett nageln. Und der gilt für jedwede Aufzuchtmethode. Von wegen zahmer Papagei = weniger Arbeit.......!!

Ja, das ist der wichtigste Satz in der Papahaltung überhaupt. Stimmt, auch das Vertrauen einer HZ muss man gut pflegen und darf es niemals verletzen.
Bisse werden immer mal vorkommen, deswegen darf man aber niemals ein Tier schlagen oder aus Angst meiden.

Mein Rudi hat nach einer Streitigkeit zwischen meinem Mann und mir seine Aggression, die er durch meinen Mann bekam auf mich umgelenkt und mich ordentlich ins Ohr gebissen. Das hat weh getan und geblutet wie verrückt, das obere Ohr war durch. Noch heute ist an dieser Stelle ein verhärteter Knudel. An dem Abend habe ich geheult wie verrückt, weil ich dachte, dass damit das Vertrauensverhältnis hin sei.
Am nächsten Tag habe ich aber all meinen Mut zusammen genommen und bin wie immer auf meinen Rudi zugegangen. Innerlich hatte ich schon noch Angst, aber das durfte er nicht merken. Mein Rudi kam an und er benahm sich wirklich sehr eigenartig an diesem Tag. Er stand vor mir und zitterte am ganzen Körper, richtig doll. Auch wußte er nicht so recht, wie er sich mir gegenüber verhalten soll. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er sich auch einen Tag später noch gut an diesen Vorfall erinnert hat, dass er etwas "böses" gemacht hat und nun Angst hatte, wie er sich verhalten soll.
Ich verhielt mich ganz normal ihm gegenüber und schon am Abend zitterte er nicht mehr und war wieder ganz der Alte. Wir hatten wieder ein sanftes Vertrauen zueinander aufgebaut, was wir in den nächsten Tagen wieder festigten.

Vielleicht habt ihr mal den Bericht über das deutsche Tierarztehepaar und ihre Zucht mit einer Gepardendame gesehen. Normal ist die Gepardenzucht sehr schwierig, schaffen noch nicht einmal die Zoos. Diese Gepardin ließ sich aber sogar während der Geburt von ihrer Halterin streicheln und der Mann durfte sogar bei der Geburt mithelfen. Normal würden Geparden während einer Geburt niemanden um sich herum dulden.
Dieses Tierarztehepaar hat es aber geschafft, durch viel Liebe zu ihren Tieren, ein riesiges Vertrauensverhältnis aufzubauen.
Diese Gepardin ist genauso wie unsere Papas noch ein Wildtier, also nicht domestiziert.
Eine gemeinsame Aufzucht ist also zu schaffen, mit den wichtigsten Regeln der Papahaltung, Vertrauen und Haltung - die Aufzuchtart der Elterntiere ist da völlig egal.
Diese wichtigsten Regeln sind die Gründe, warum ich mich bisher gegen Signaturen und alles was total gegen HZ gerichtet war, ein wenig gegengestellt habe.
Denn ich finde es viel wichtiger die Leute für eine artgerechtere Haltung, für das nötige Verständnis und Vertrauen zu diesen Tieren aufzuklären, als sich an dem demgegenüber kleinen Thema "Handaufzucht" so hochzubauschen. Diese Fabrikaufzuchten schließe ich hier aus, denn wer solche Tiere kauft ist selber schuld. Ich kaufe ja auch keinen Hund vom Polenmarkt und einen Vogel kauft man eben nur beim Züchter, wo man Haltungsbedingungen, Sauberkeit und Elternvögel sehen kann.

Liebe Grüße
Elke
 
Hallo zusammen,
Walter schrieb:
... und habe im Gegensatz zu "normalen" Züchtern alle Jungvögel behalten, kann also schon einige Aussagen nicht nur über das Verhalten der Eltern, sondern auch über ihren Nachwuchs machen.

Diese Erfahrungen sind ausgesprochen positiv, es gibt weder mit den Elterntieren noch ihrem Nachwuchs gravierende Probleme, alle kommen mit Mensch und Artgenossen problemlos zurecht, dies gilt auch für den geschlechtsreifen Nachwuchs. Besonders bemerkenswert ist, daß es keine Beißer gibt, für Amazonen den man ja gerne ein hohes Aggressionspotential nachsagt sicher bemerkenswert.
ich kann mich den Ausführungen nur anschließen. Bemerkenswert ist nur, daß es sich bei den von mir gehaltenen Amazonen um ein Elternpaar wildgefangener (halbwegs menschenbezogener) Blaustirnamazonen und in meiner Obhut geschlüpften, ganz alleine von den wildgefangenen Elterntieren großgezogenen Jungtieren, ohne jeglichen menschlichen Eingriff und ohne Rupferei, handelt! Die bei mir geschlüpften Papageien zeigen keinerlei Ängste vor der menschlichen Hand, sind jedoch nicht superzahm, sind in gewisser Weise "handlebar" und zeigen alle Verhaltensweisen eines "papageiischen", eigentlich wünschenswerten, "Krummschnabel"!

Gruß
MMchen
 
Hallo,

Zitat Motte:
Grundvoraussetzung wäre natürlich eine solide Vertrauensbasis zwischen Mensch und Tier.
Ich denke, daß die Bilder von Ziegenfreund sehr gut zeigen, wie ein wirklich gutes Vertrauensverhältnis zwischen Vogeleltern und dem Halter bzw. Züchter ausschauen kann, Stress für die Elterntiere ist auch nach meinen Erfahrungen mit so einer Fütterung nicht verbunden, schließlich kommen auch Wildvögel mit einer vergleichbaren Situation ohne Probleme zurecht, wenn beispielsweise ein Junges aus dem Nest fällt und dann an anderer Stelle weitergefüttert werden muß.

Ganz sicher funktioniert die von Menschen begleitete Naturbrut gerade bei den Arten besonders gut, die es von Haus aus mit Menschen besonders gut können, also genau die Arten die bei Haltern besonders gefragt sind. Bei wirklich zahmen Brutpaaren ist aber eine Entnahme der Jungvögel aus der Nisthöhle überflüssig, hier genügt nach dem Ausfliegen das Vorbild der Eltern um die Jungvögel sehr schnell zahm werden zu lassen.

Allerdings glaube ich nicht, daß Großzüchter eine von Menschen begleitete Naturbrut erfolgreich durchführen können denn zu einer großen Anzahl von Brutpaaren ein enges Vertrauensverhältnis zu pflegen dürfte kaum zu schaffen sein. Die von Axel genannten Zahlen für gewerbliche Zucht sind da sicher ein guter Anhaltspunkt.

Für mich sind daher die idealen Züchter für die Papageien die von Haltern besonders gefragt sind, wiederum Halter, sofern sie über die räumlichen Voraussetzungen, also beispielsweise ein eigenes Vogelzimmer verfügen. Hobbyzüchter mit einem überschaubaren Vogelbestand, also unter der genannten Schwelle zur gewerblichen Zucht, sind aber sicher auch in der Lage Papageien zu züchten, die den Erwartungen der Halter entsprechen. Unabhängig davon sollte sich aber jeder der sich Großpapageien anschafft klar darüber sein, daß sich das Verhalten ihrer Vögel nach der Geschlechtsreife unabhängig von der Aufzuchtmethode ändern wird, die Frage ist lediglich, ob die damit entstehenden Probleme zu bewältigen sind oder nicht.

Um auf das Thema dieses Threads zurückzukommen, es geht bestimmt nicht darum die Befürworter und Halter von Handaufzuchten zu verteufeln, im Gegenteil, ihre Erfahrungen und Meinungen sind sicher von allgemeinem Interesse, speziell die Erfahrungen die mit geschlechtsreifen Handaufzuchten gemacht wurden.

Wenig hilfreich sind allerdings Beiträge nach dem Motto „Ich befürworte Handaufzuchten, denn ich habe welche und damit keine Probleme“, denn zu einer Beurteilung sind natürlich nicht nur die momentanen Bedingungen beim Halter, sondern auch die während der Aufzucht wesentlich. In diesem Zusammenhang wäre vor allem von Interesse ob die neuerdings von vielen gewerblichen Züchtern praktizierte Bildung von Jungvogelgruppen die Probleme von Handaufzuchten ganz oder wenigstens weitgehend löst.

Hier noch ein Bild wie die "von Menschen begleitete Naturbrut" bei mir ausschaut, im Prinzip nicht anders wie bei Ziegenfreund, nur auf der Hand haben die beiden natürlich nicht Platz.

Beste Grüße
Walter
 

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Hallo zusammen,

ich mische mich nicht gerne in die Diskussion HZ oder NB ein, da diese Gespräche meistens entgleisen.

Ich habe mittlerweile den Eindruck, daß viele den Ausdruck "Kommerzielle Handaufzucht" nicht so ganz einordnen können. Was bitte ist damit gemeint?

Der Züchter, der hauptberuflich mit Gewerbeschein Vögel züchtet, ab Ei von Hand aufzieht, die Hennen Eier legen läßt bis sie tot umfallen (immer vorausgesetzt die Damen spielen dabei überhaupt mit...)

oder

Der Züchter, der einige Zuchtpaare besitzt, die Jungen 4 Wochen bei den Eltern läßt, mit viel Zeit und Liebe die Kleinen gemeinsam aufzieht, sie erst abgibt wenn sie futterfest sind.

Es ist Illusion zu denken der letztgenannte Züchter werde reich bei der Sache. Nur das Geld allein ist die Arbeit nicht wert. Ein großer Teil der Zuchtpaare produziert noch nicht einmal ein Nachgelege wenn es 4 Wochen Zeit hatte seine Jungen zu versorgen. Um Geld zu verdienen ist es einfacher einer geregelten Arbeit nachzugehen als nachts verzweifelt vor der Aufzuchtbox zu sitzen und zu überlegen warum dieses oder jenes Junge seine Nahrung nicht verdaut, ob die Themperatur in der Box zu hoch oder zu niedrig ist und ähnliches. Ich kann die Grillfeste und Geburtstage nicht mehr zählen an denen wir nach hause gefahren sind wenn es Essen gab um unsere Jungen zu füttern. Meint ihr wirklich so was macht man nur des Geldes wegen? Ich mache es aus Überzeugung das ich das richtige tue. Ich gebe den Vögel eine Chance gut in einer Familie und mit einem Partner klarzukommen.

Probleme kann es mit jedem Vogel geben, ob HZ oder NB. Wobei bei uns die Telefonanrufe überwiegen von Leuten die mit ihrer NB nicht klarkommen.

So, habe ich mich jetzt "geoutet"? Dann könnt ihr über mich herfallen und mich zerrupfen.

Liebe Grüße
Maja

Übrigens sind Ziegensittiche von Natur aus sehr zutraulich, neugierig und sprunghaft, dazu braucht man sie nicht von Hand aufzuziehen und kann sie auch ohne menschl. Kontakt bei den Eltern lassen.
 
Maja3 schrieb:
Übrigens sind Ziegensittiche von Natur aus sehr zutraulich, neugierig und sprunghaft, dazu braucht man sie nicht von Hand aufzuziehen und kann sie auch ohne menschl. Kontakt bei den Eltern lassen.


ich glaube du hast mich falsch verstanden. ich ziehe meine ziegensittiche nicht per hand auf. ich beschäftige mich lediglich mit ihnen im beisein der eltern. dadurch verlieren sie die scheu vor der hand.

ziegensittiche aus großraumvolieren ohne engen mensschenkontakt sind nicht unbeding so neugierieg das sie sofort die angst vor menschen verlieren. das kann ich dir aus eigener erfahrung sagen.



außerdem hast du geschrieben das es sich finanziell nicht lohenen würde wenn man nur ein paar zuchtpaare hat. wenn ich mir dann aber die preise für so handaufgezogene tiere anschaue denke ich das sich das für den ein oder anderen züchter lohnt. ich habe mal nach einer ziegenhenne gesucht und durch zufall einen züchter der ziegen per hand aufzieht erwischt. der wollte für eine ziege 120 € haben.

bei graupapas oder bei aras ist der preisunterschied zwischen nb und hz genau so extrem. und wenn hz amazonen anstadt für 800€ für 2000€ abgegeben werden weil sie hz sind dann rechnet sich das spätestens dann für den züchter...
 
Hallo,

muß irgendwie an unserem abgelegenen Teil von Deutschland liegen. Solche Fantasiepreise werden bei uns nicht bezahlt :zwinker: Unsere Nachzuchten kosten das gleiche wie NB. (Graupapagei und Edelp. z. B. 650 € Amazonen haben wir nicht)

Hört sich vielleicht etwas fies an, aber wer solche überhöhten Preise bezahlt ist meiner Meinung nach selber schuld. Auch wenn der Vergleich etwas hinkt, selbst der Käufer von einer Waschmaschine informiert sich über den günstigsten Preis.

Die Ziegens. die wir bisher hatten waren alle NB und in einer Vol. von 4 x 5 Metern kamen sie beim Füttern auf den Arm geflogen. Sie sind nur sehr unruhig und bleiben nicht sitzen wie z. B. ein NS.

Liebe Grüße
Maja
 
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Es geht nicht um die Bemühungen einzelner Halter/innen und Kleinzüchter/innen um Durchführung möglichst elternbelassener Bruten bei gleichzeitiger vorsichtiger Gewöhnung der Jungvögel an den Halter/Mensch.

Die "Masse" der im Heimtier-, Zoo- und Versandhandel angebotenen (und auch ver- bzw. gekauften) Großpapageien enstammt bundes-, europa und weltweit kommerziellen Zuchtanlagen (nicht selten asiatischer Großraum, Osteuropa und auch Holland) , die vorwiegend mit der Methode ISOLIERTE HZ mit durchrationalisierten Abläufen und Fütterung per Billigkräften arbeiten.

Zuchtstation BII, Antonio de Dios (Philippinen). Eigenbezeichnung: PARROT FACTORY

http://www.birdsinternational.net/

http://www.birdsinternational.net/stages.html

Sehr ehrliche "Produktionsbeschreibung":
Stages of Parrot Produktion > Schritte zur Papageien-Produktion / Egg Pull Out > Eier entfernen / All admitted eggs are labeled, disinfected and placed in a Grumbach Egg Incubator. > Alle entfernten Eier werden gekennzeichnet, desinfiziert und kommen in einen Brutautomat der Firma Grumbach.

Das nennt man zutreffend: Handaufzucht ab Ei.

Abnehmer/Handel: U.a. H. Mundt

Das ist die Realität - nicht wohlmeinende Kleinzüchter/innen, die sich redlich um das BESTE für die Tiere (nicht vorrangig für die Geldbörse) bemühen.

Schöne Grüße
Volker
 
Thema: Auswirkung HZ auf das Verhalten( ex "Sind HZ-Halter noch in diesem Forum erwünscht?")

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