Was geschieht nur...

Diskutiere Was geschieht nur... im Forum Amazonen im Bereich Papageien - Hallo, in den vergangenen Wochen und Monaten war es mir nicht möglich, mich einer meiner liebsten Gewohnheiten zu widmen, dem täglichen Blick...
ankurei

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Hallo,

in den vergangenen Wochen und Monaten war es mir nicht möglich, mich einer meiner liebsten Gewohnheiten zu widmen, dem täglichen Blick ins Forum. Ich habe mich auch um meine Vögel nicht so kümmern können, wie sie es von mir gewöhnt sind, denn vor einigen Wochen verstarb mein Vater.

So nach und nach lese ich nun von all' den schrecklichen Todesfällen unter mir bekannten Amazonen, was ich einfach nicht verstehen oder klar erfassen kann. Ihr Halter müsst Euch mit dem Tod Eurer Lieblinge abfinden, obwohl sich dabei mein Verstand weigert, dies nachvollziehen zu können. Stirbt ein Tier, so bin ich sehr traurig, stirbt ein Amazonenpapagei bin ich fassungslos. Ich wünsche denen, die so viel Leid zu ertragen haben, von ganzem Herzen Kraft und neuen Mut. TiemonDiego wünsche ich ganz viel Erfolg bei der Eingewöhnung ihres neuen Hausgenossen.

Für meine Grünen wünsche ich so dringend Regen. Durch das, was ich hier gelesen habe, bin ich wahrscheinlich noch viel hellhöriger geworden, aber ich stelle tatsächlich seit Tagen fest, wie sehr sie unter der Hitze von bis zu 38° C leiden. Pyka fliegt ihre Ziele zumindest auch weiterhin an, während sich Bogi meist von mir tragen lässt. Sie essen nicht genug und trinken auch viel zu wenig. Duschen wird nur dann gestattet, wenn sie es von sich aus wollen, aber meiner Meinung nach viel zu selten.

Da sie 14 und 13 Jahre alt sind, kennen sie natürlich sommerliche Extremsituationen. Bis vor einem Jahr allerdings nur innerhalb besonders dicker Wände, denn in unserer Berliner Wohnung wurde es selten unerträglich heiß. Im neuen Haus auf dem Land aber haben wir keine Chance, die Grünen und uns gegen die Hitze abzuschirmen, und alle Versuche, etwas daran zu ändern, waren vergebens.

Ich glaube, wir sollten im Augenblick ganz besonders auf unsere Vögel achten.

Liebe Grüße, Angela8o :traurig: :idee:
 
Hi,
oje, das mit Deinem Vater tut mir sehr leid!!
Danke fürs Mutmachen.
Ja, es ist so unsagbar traurig, was hier in den letzten Wochen geschehen ist.
Dass Diego gegangen ist, kann ich bis heute nicht fassen und es werden morgen schon 7 Wochen. Er fehlt uns so sehr!! Manchmal denke ich, das ist doch alles gar nicht wahr, aber ... leider eben doch.
Fayo scheint es bei uns zum Glück sehr gut zu gehen. Er taut richtig auf (kein Wunder bei dem Wetter). Aber die ersten Tage hat er nix gesagt, jetzt kommt langsam so alles, was er kann. Er zeigt jeden Tag Neues. Er wird frecher und übermütiger.
Ich beobachte meine beiden Geier zur Zeit auch mit Argusaugen. Timon hat sich natürlich jetzt wieder nach dem ganzen Stress, dass Fayo eingezogen ist usw. wieder ihre Hefepilze eingefangen. Zum Glück aber noch net so doll, eben wohl auch, weil ich so genau beobachte. Bislang würgt sie beim Fressen nur ab und an mal. Das hat sie eigentlich bei jeder Hefepilzerkrankung gemacht, deshalb kann ich jetzt auch sofort wieder Medikamente geben. Also kriegen wir das auch in den Griff. Ich hoffe auch so sehr auf Regen und Abkühlung. Die beiden sitzen da so schlapp den Tag über rum, abends wachen sie auf, aber es wird Zeit, dass es kühler wird.
Ich hoffe für uns alle hier, dass wieder bessere Zeiten für uns Amahalter anfangen. Es reicht, was in der letzten Zeit so passiert ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke pausenlos darüber nach, was ich Dir zum Trost sagen könnte, doch denke ich dabei auch gleichzeitig daran, was mich trösten würde, käme ich in Deine Situation.

Dein Diego war noch ein blutjunger Bengel, den Du 14 Monate lang lieb haben durftest. Die Krankheit hat in ihm geschlummert, ohne ihn leiden zu lassen, denn Du hättest gespürt, wenn es ihm nicht gut geht. Rausgekommen wäre sie eines Tages, aber in welchem Alter? Durch die lange Zeit, die Du ihn hättest behalten dürfen, wäre eine noch viel stärkere Bindung entstanden.

Dass das Schicksal bei ihm zugeschlagen hast, ist ganz schrecklich. Doch schlug es bei Diego im Alter von 14 Monaten zu, nicht im Alter von 14 Jahren.

Bitte, sieh' das als verzweifelten Versuch an, Dir Trost spenden zu wollen.
 
Das ist ganz lieb von Dir!!!
In dieser Situation kann einem niemand so wirklich helfen (aber tröstende Worte, die man hier überall erfährt, helfen schon auf ihre Weise). Jeder geht damit anders um. Und jeder muss damit irgendwie umgehen. Man weiß ja eigentlich auch vorher, wenn man sich ein Tier anschafft, dass es irgendwann einmal sterben wird, aber es haut einen um, wie eine Bombe, wenn es dann passiert.
Du hast Recht, die Krankheit, oder der Defekt, oder was es auch immer war, schlummerte in ihm, wahrscheinlich schon sein ganzes junges Leben lang. Und es war besser, dass es so früh war, vielleicht hatte er ja schon früher etwas, nur wir habens nicht gemerkt (wer weiß das schon), leider erzählen diese Biester einem ja nix.
Aber es war besser (wenn daran auch nur irgendwas gut sein kann), dass es so früh passierte (und es wäre irgendwann passiert, er hätte mit diesem Defekt nicht leben können), wenn er älter gewesen wäre - Timon hätte sich mehr und mehr an ihn gewöhnt und wir natürlich auch. Wir hatten zwar eine starke Bindung, auch nach so kurzer Zeit, aber wenn ich mir vorstelle, wie es gewesen wäre, ihn nach 14 Jahren zu verlieren, mir dreht sich der Magen um. Ich bin mit einer Amazone aufgewachsen, sie starb, als ich 16 war, also kannte ich es nicht ohne. Aber das war auch einer herber Verlust, wir haben lange um sie getrauert in der Familie und haben auch gesagt, nie wieder eine Amazone, bis Pico zu meinen Eltern kam. Als Diego ging, hat meine ganze Familie bitter geweint. Andere, außenstehende können es vielleicht nicht verstehen, sagen, ist doch nur ein Tier, aber es ist ein Familienmitglied, egal, wie alt er war.
Ich kann jetzt nur hoffen, dass Timon und Fayo sich aneinander gewöhnen. Fayo ist voll verknallt, aber Timon ist davon noch nicht so überzeugt und erwidert das Geflirte noch nicht. Aber das kommt bestimmt noch. Bei Diego hats auch gedauert.
Ich wünsche mir so sehr, dass diese schwarze Serie der Verluste jetzt endlich ein Ende gefunden hat.
 
TimonDiego schrieb:
leider erzählen diese Biester einem ja nix.

Genau das ist das Problem. Ein Tierarzt aus der TH Hannover meinte mal während eines TV-Berichts, er hätte meist nur eine sehr kurze Zeit zur Verfügung, seine gefiederten Patienten kennen zu lernen, da sie oft sehr schnell sterben, nachdem sie zu ihm gebracht wurden. Dies erklärte er mit dem Verhalten der Vögel in ihrer natürlichen Umgebung, wo sie beim kleinsten Anzeichen von Schwäche oder gar Krankheit zu Beutetieren werden. Sie verbergen ihren Zustand so lange, bis wir ihnen nicht mehr helfen können, und genau das beschäftigt mich heute sehr stark.
 
Ja, darüber habe ich auch lang nachgedacht. Hätte ich früher was merken müssen? Hätten wir ihm dann noch helfen können? Die Antworten im Nachhinein: Nein.
Aber genau deshalb bin ich jetzt noch vorsichtiger geworden und gebe Timon auch schon wieder Medikamente gegen ihre Hefepilze. Es kann ihr lt. 2 TAs nicht schaden und ich weiß, dass sie sowieso immer diese Pilze hat, nur sind sie nicht ständig aktiv sondern nur wenn sie Stress ausgesetzt ist. Ihr kann ich zum Glück helfen.
Und bei Fayo haben wir vorher wirklich alles mögliche untersuchen lassen und fast noch mal so viel Geld beim TA gelassen, wie der Vogel selbst gekostet hat. Aber das wars mir wert. Ich weiß, dass er einen erhöhten Kaliumwert im Blut hat, aber da können wir zur Zeit nix machen. Sonst ist er ok.
Und bei Diego: Leider ist man manchmal machtlos.:(
 
Hallo Angela,
auch wir sind Betroffene von dieser Sterbeserie hier im Forum. So mussten wir uns von unserer geliebten kleinen Olivia plötzlich und vollkommen überraschend trennen. Natürlich spielt man in Gedanken so eine Situation schon einmal durch, was passiert, wenn es denn soweit ist usw. Was passiert mit dem Partnervogel? Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie es dann in der Wirklichkeit ist. Aber man muss wieder in die Zukunft schauen, gerade wenn noch ein verwitweter Vogel sich herumquält und nicht weiss, wie er diese Einsamkeit ertragen soll. Auch im Moment gibt es wieder Vögel, die gerade von ihrem Partner verlassen wurden, ich denke da insbesondere an Anitas Gina. Zu dem fürchterlichen Verlust des einen Vogels kommt die seelische Pein des anderen, die man dann sieht und der man machtlos gegenübersteht. Mir persönlich hat es sehr geholfen, auf so liebe Menschen hier im Forum gestossen zu sein, die manchmal - trotz eigener schwerer Verluste - ein Wort des Trostes oder der virtuellen Umarmung für einen hatten. Es hat mir ungeheuer viel bedeutet. Natürlich stösst man in seinem Umfeld immer wieder auf Menschen, die unsere Trauer um unsere geliebten Tiere nicht nachvollziehen können, was ich persönlich sehr traurig finde. Ich bin froh, dass die meisten hier für ihre Tiere ähnliche Gefühle haben wie ich. Wir müssen uns nicht schämen für unsere Gefühle - ganz im Gegenteil. Ich hoffe auch, dass für alle, die wir in diesen letzten Wochen so schwere Verluste erdulden mussten, die Sonne wieder scheint. Bei uns ist eine kleine Sonne aufgegangen mit Pauline. Sie zeigt mir, dass es lohnt weiterzumachen. Auch wenn meine Olivia für mich immer etwas ganz besonderes bleibt....
Liebe Grüsse
Barbara:trost:
 
Liebe Barbara,

ich brauchte sehr viel Zeit, mich durch alle Deine Beiträge in Zusammenhang mit Olivias Tod zu lesen., doch bis ich sie persönlich verarbeitet habe, bedarf es sicher noch einer ganzen Weile. Auch Dir und Deiner Familie wünsche ich von ganzem Herzen unerschöpfliche Kraft, denn ihr werdet sie besonders für den armen kleinen Kerl brauchen, der seine Partnerin verloren hat.

Nie hätte ich gedacht, dass so viele schreckliche Dinge passieren können, wenn man mal ein Weilchen nicht dazu in der Lage ist, das Forum zu besuchen.

Ich habe gelesen, dass Du Olivia in Deinem Garten beerdigt hast, ohne sie obduzieren zu lassen. Dabei habe ich mich insgeheim gefragt, wie ich entschieden hätte und kam auf die Erkenntnis, dass ich wie Du gehandelt hätte. Als mein Beo "Amabeos" vor sehr vielen Jahren verstarb, brach auch für mich eine Welt zusammen. Ich fand im Freundeskreis so gut wie gar kein Verständnis, im engsten Familienkreis zumindest noch ein paar freundliche Worte, aber im Grunde genommen standen mein Mann und ich mit unserer Trauer ganz allein da. Jedes Haustier hat einen ganz persönlichen Charakter. Verlässt es uns eines Tages, so wird uns jede seiner Angewohnheiten unvergesslich bleiben. Bei Amabeos waren es seine spinnerten Sprüche, über die ich bis heute Tränen lachen kann. Beim Tod unseres Katers Lakritze seine Sanftheit gegenüber dem Beo und später den Amazonen, wofür ich ihm so sehr dankbar war.

Einen neuen Partner für einen allein gelassenen Vogel ins Haus zu holen, ist eine Herausforderung, die ebenfalls sehr viel Kraft verlangt. Er wird sich bestimmt recht bald zu einem Prachtkerl(in) entwickeln und liebenswerte Eigenschaften an den Tag legen, aber ganz sicher wird keine davon mit denen von Olivia zu vergleichen sein, mit Sicherheit wird er Dich jedoch mit ganz anderen überraschen. Wenn ich noch heut' daran denke, wie meiin Amabeos stets den Kopf auf die rechte Schulter legte, bevor er überhaupt den Schnabel auf machte, um seinen Senf dazu zu geben - so etwas werde ich nie wieder erleben. Das sind meine ganz persönlichen Erinnerungen, die nicht (mit)gestorben sind.

Die Zeit heilt alle Wunden. So heißt es zumindest. Ich weiß nicht, ob sie alle heilt, aber zumindest wird sie vergehen und Dir dadurch zu etwas mehr Abstand verhelfen, Abstand, den Du in jedem Fall brauchst, auch wenn er im Augenblick noch in weiter Ferne liegt.

Herzliche Grüße, Angela
 
Ich habe gelesen, dass Du Olivia in Deinem Garten beerdigt hast, ohne sie obduzieren zu lassen. Dabei habe ich mich insgeheim gefragt, wie ich entschieden hätte und kam auf die Erkenntnis, dass ich wie Du gehandelt hätte.

Wir haben Diego ja obduzieren lassen. Und es ist mir sehr schwer gefallen, dass ich ihn nicht nach Haus holen konnte und ihn im Garten beerdigen konnte. Aber für Timon mussten wir leider so handeln. Mir ist von Diego leider nichts geblieben, außer ein paar Federn. Der Ring ist in der TA-Praxis leider verloren gegangen. Vielleicht findet er sich noch an. Dann hab ich wenigstens den.
Du hast Recht, die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber man bekommt Abstand. Es tut immer weh, auch noch nach Jahren, aber nicht mehr so doll. Aber es soll auch immer etwas schmerzen - denke ich - so gerät man nicht in die Gefahr des Vergessens. Und vergessen möchte man diese einzigartigen Geschöpfe niemals. So wie Du sagst, jedes Tier hat seine Eigenschaften gehabt, an die man sich immer gern erinnert.
 
Liebe Birte,

die Fotos, die Du heute eingestellt hast, entschädigen zumindest ein wenig, zumal es sehr viel angenehmer ist, von (sicher bald) glücklichen Paaren zu hören, anstatt so viele schreckliche Nachrichten auf einen Haufen zu entdecken.

Dass Du Deinen Liebling eines Tages aus dem Gedächtnis verlierst, wird mit Sicherheit nicht passieren. Denk' an ihn, an einen süßen kleinen Kerl, der Dir und Timon viel Freude gemacht hat. Sicher hast Du auch viele, viele Fotos, die meisten davon jedoch in Deinem Kopf und im Herzen gespeichert.

Mit der Obduktion hast Du für andere Vögel eine gute Tat getan.

Liebe Grüße, Angela
 
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