Vasco dreht durch!

Diskutiere Vasco dreht durch! im Forum Amazonen im Bereich Papageien - Bitte helft uns, wir wissen echt nicht was wir tun sollen. Vasco ist seit ihrer Geschlechtsreife aggressiv gegenüber meinem Mann. Seit Pepe...
Papagilla

Papagilla

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Bitte helft uns, wir wissen echt nicht was wir tun sollen.

Vasco ist seit ihrer Geschlechtsreife aggressiv gegenüber meinem Mann. Seit Pepe nicht mehr ist habe ich das Gefühl, daß es schlimmer geworden ist.

Vasco greift meinen Mann unangekündigt an und beißt sehr blutige Fleischwunden - egal wo sie ihn grad erwischen kann. Die letzte Verletzung hat sie ihm zugefügt als er am Küchenschrank stand, sie saß auf der Küchentür und ist im Sturzflug auf seinen Hals zugeflogen und hat einen Hautfetzen am Hals abgebissen.

Gestern hat sie ihn angegriffen, als er von der Arbeit nach Hause kam. Die Tür ging auf und er hat sich sein Käppi vom Kopf gezogen. Gottseidank hatte er es noch in der Hand, denn sie ist wie eine Furie auf sein Gesicht zugeflogen und hat versucht in zu beissen. Sie hat ihn "nur" mit ihren Krallen am Ohr erwischt. Er hat sie mit dem Käppi abgewehrt und sie hat sich voller Zorn in das Käppi verbissen.

Sie hat ihn 5, 6 mal angegriffen und es war fast unmöglich sie in den Käfig zu kriegen. Sie war vollkommen ausser Puste und tierisch aufgeregt. Schlussendlich hab ich sie in den Käfig gesperrt. Eine Stunde später haben wir sie wieder rausgelassen und sie war die liebste Ama, die man haben kann. Sie hat sich von meinem Mann kraulen und knutschen lassen als wäre nie was passiert.

Ich muss dazu sagen, daß sie momentan in jede erdenkliche dunkle Nische kriecht und sich da bis zu einer Stunde aufhalten kann, ohne einen Mucks zu machen. Sie ist meiner Meinung nach in Brutlaune. Ich habe ihr im Sommer ein Karnickelhäuschen als Höhle angeboten und ein Handtuch reingelegt. Sie geht zwar rein, aber ihre Stimmung hat das Ding nicht unbedingt gedämmt.

Es war sonst schon immer schwierig, während der Brutzeit mit der Aggressivität von Vasco klarzukommen - aber jetzt, nach Pepes Tod, ist es wirklich schlimm geworden. Ich habe auch schon gelesen, daß ein auf den Boden setzen das Tier verunsichert und es dann mit den Attacken aufhört. Aber nicht unsere Vasco!!!!!!!

Ich habe schon hin und her überlegt, was ich tun könnte. Folgendes ist mir eingefallen:
1. den Käfig und Freisitz umdekorieren, umsetzen
Vasco fühlt sich extrem sicher und verteidigt ihr Territorium. Vielleicht hilft das Umgestalten und sie wird etwas unsicherer? Denn Umgestaltungen und neues Spielzeug schüchtern sie erstmal ein.

2. eine rote Blumenspritze als "Waffe"
Ich überlege mir so eine Blumenspritze anzuschaffen, um sie damit anzusprühen, wenn sie meinen Mann angreift. Sie hat vor Blumenspritzen Respekt und zum Duschen geht sie immer unter die "echte" Dusche.

Jetzt zu Euch: kann mir jemand seine Erfahrungen mitteilen, ob das Tier (egal ob Männchen oder Weibchen) nach einer Verpaarung "erträglicher" wurde oder ob´s schlimmer geworden ist? Das Amazonen während der Brutzeit "schizophren" werden ist uns klar!!

Ich habe Angst Vasco wegen ihres Verhaltens auch noch weggeben zu müssen. Sie ist eine Handaufzucht und hat keinerlei Beisshemmung. Somit sind die Bisse wirklich äußerst schmerzhaft und blutig.

Ich bin ihr auch schon mit nem Staubmob hinterher, aber sie hat keine wirkliche Angst davor - klar sie fliegt davor weg, aber ich sehe ihr richtig an, daß sie meinem Mann trotzdem am liebsten an die Gurgel will.

Ich bin Vascos Bezugsperson (leider!). Ich würde so gern auf das Kuscheln etc. verzichten, wenn sie durch einen Partner ausgeglichener würde! Sollte das aber auch durch einen Partnervogel nicht besser sondern eher schlimmer werden - was dann?

Glaubt mir: das ist wirklich eine Situation, die wir jetzt überhaupt nicht brauchen können!!!!! Wir sind für jeden Tipp dankbar!

LG
Papagilla
 
Hallo Ilkan.

Richtig weiterhelfen kann ich dir nicht, obwohl ich es kenne angegriffen zu werden.
Ich bin dann immer für einige Zeit aus dem Zimmer gegangen, bis er sich wieder beruhigt hatte. :D
Die Balzzeit verlief bei uns nicht mit Angriffen gegenüber den Menschen (mir).

Vasco ist natürlich jetzt erstmal durch den Wind. Es fehlt ja wer. Der Tagesablauf ist anders.
Wie alt ist sie denn jetzt?

Ihre Umgebung etwas umgestalten ist vielleicht auch eine Möglichkeit.
Ich würde es in der jetzigen Situation sowieso machen.

Unsere Henne wurde früher mit einer Blumenspritze besprüht, wenn sie zu laut war.
Auch nach Jahren fliegt sie manchmal davor weg obwohl sie beim Duschen sehr gerne damit angesprüht wird.
Ich würde es nicht machen.

Trauert sie und zeigt sie es jetzt mit vermehrten Angriffen?
Hat sie das alles richtig mitbekommen?

Ich hoffe, Du bekommst noch Antworten die dir wirklich weiterhelfen. :zustimm:
 
Hallo,
das Problem ist mir von anderen Amazonen nur zu gut bekannt.
Einziger Vorschlag von mir. Bei euch in der Nähe eine Gruppe suchen, reinstecken und dann nach ein paar Monaten mit Partnervogel wieder abholen. Hört sich jetzt einfach an, haben wir aber hier schon ein paar Mal durch. Die Bezugspartner müssen weg, sonst klappt gar nichts bei einer HZ.
Solange sie nicht "weg" von euch eine Möglichkeit hat, Vogel zu werden, denke ich ist das ziemlich sinnlos.
Ob es dann klappt steht in den Sternen. Wenn euer kleines Biest nicht Zeit genug zum abnabeln hat, wird sie wieder Deinen Schutz suchen und Deinen Mann beißen. Von daher eher an eine längere Zeit denken, solange bis es einen definitiven Partner gibt.
Wir haben hier einen Oberzickerisch, der hat außer der Frau auch Mann und die beiden "erwachsenen" Kinder angegriffen. Das funktioniert auch nicht mit Veränderungen von Gewohnheiten. Hier hat er sich mal ganz brav untergeordnet, hat sich eine Schaukel als sein Besitztum ausgesucht und macht jetzt mit den anderen rum. Kein Angriff, null. Natürlich sind wir für ihn auch eher Fremde und so interessiert er sich eher für die anderen Grünlinge.
Es funktioniert....andersrum nicht.

lg
Anita
 
Hallo,
das Problem ist mir von anderen Amazonen nur zu gut bekannt.
Einziger Vorschlag von mir. Bei euch in der Nähe eine Gruppe suchen, reinstecken und dann nach ein paar Monaten mit Partnervogel wieder abholen.

Davor hätte ich Angst. Was ist, wenn in einer Auffangstation PBFD, PDD oder PMV ist? Diese Krankheiten sind auf dem Vormarsch und durch das oft leichtsinnige Tauschen von Vögeln, stecken sich immer mehr an.
Außerdem, man sollte auch nicht vergessen, dass eine Amazone auf Partnersuche, niemals in eine bestehende Gruppe gesetzt werden darf.

Eine Vergesellschaftung kann doch auch daheim durchgeführt werden. In dem Fall, entweder die Umgebung veränderen oder gleich in einen anderen Raum ausweichen. Außerdem, den Neuankömmling immer zuerst reinsetzen. Mit ein bißchen von der Decke abgehängten Zweigen (Wedel von Fichte eignen sich gut), kann man auch dafür sorgen, dass sich beide Amazonen etwas zurückziehen können.
 
Hallo Uschi,
das mit den Krankheiten ist natürlich immer ein Problem, auch mit einem Einzelvogel. Meist sind Krankheiten durch Tests gar nicht nachzuweisen, wenn das Tier ein gutes Immunsystem hat und keinen Stress. (Lerne ich grade)
Nun, es war auch nur eine Idee, jeder soll das so machen, wie er es für richtig hält. Habe auch nur aus Erfahrung gesprochen. Wenn die Bezugsperson da ist wird sich die Amazone mit Sicherheit "nicht" auf einen anderen Vogel konzentrieren. Eine absolute HZ interessiert es nicht, ob es einen anderen Vogel gibt, sie ist auf einen bestimmten Menschen geprägt und nur mit dem will sie/er. Da helfen auch Zweige nicht, da hilft nichts.
Muß auch leider widersprechen, was die Meinung betrifft, das man einen suchenden Vogel nicht in eine Gruppe setzen soll. Wir haben das immer so gemacht und es hat auch geklappt, in fast allen Fällen. Mensch weg, schon geht das. Wir haben jetzt nur noch zwei in der Gruppe, die keinen Partner gefunden haben, das liegt aber lediglich daran, das keine Auswahl mehr da ist.
Ist nur meine Meinung und unsere Erfahrung. Wie schon geschrieben, das muß jeder selbst entscheiden. Ich denke es funktioniert nicht, solange die Bezugsperson da ist.
lg
Anita
 
Da muß ich Kentara zustimmen.
Mein Coco war 2 Jahre ein Einzelvogel und auf anraten habe ich noch eine weitere Amazone dazu gekauft.Ich dachte wenn ein Partner da wäre dann würde sich alles ändern. Es lief alles schief was nur schief laufen konnte. Coco jagte ständig Cora und Coco absolvierte stetig Angriffe auf mich. Das machte er auch bevor wir Coca dazu gekauft hatten. Bei mir floß täglich Blut. Mal war die Schläfe dran mal die Unterlippe oder diverse Stellen im Gesicht oder am Arm.
Wir haben alles versucht aber er wurde immer schlimmer. Sogar vor unserem Hund machte er keinen halt. Er war einfach der King.

Wir haben uns schweren Herzen entschieden beide Vögel abzugeben um auch wieder ein normales Leben führen zu können.
Bei der Auswahl haben wir es uns nicht leicht gemacht. Ich habe telefoniert und auch Vogelparks angeschrieben und auch besichtigt.
Beide leben heute im Vogelpark Heiligenkirchen.
Es war die beste Lösung für alle. Wir haben sie schon sehr oft dieses Jahr besucht und ich habe auch ständigen Kontakt zu dem Besitzer. Cora hat einen neuen Partner gefunden und Coco sitzt auch mit einer Gruppe Amazonen zusammen. Coco ist Menschen nicht mehr aggresiv gegenüber und hängt oft bei den Besuchern am Gitter und läßt sich kraulen.
Es war für alle die beste Lösung.
 
Trauert sie und zeigt sie es jetzt mit vermehrten Angriffen? Hat sie das alles richtig mitbekommen?
Ja, Vasco hat leider mitbekommen wie Pepe im Arm von meinem Mann gestorben ist.
Ich vermute, daß Vasco meinen Mann mit so etwas wie "Pepe nicht mehr da, etwas ist nicht mehr so wie früher" irgendwie in Zusammenhang bringt.

Übrigens: Vasco ist 10 1/2 Jahre alt.

Gestern abend war ich bei einem Kurs. Da waren die beiden das zweite mal alleine zuhause. Mein Mann hat mir dann erzählt, als er Vasco zur Schlafenszeit in den Käfig setzen wollte, hatte sie Angst und hat ihn leise angezischt, hatte enganliegendes Gefieder und ist vor ihm zurückgewichen. Er hat sie dann so sitzen lassen - gut zureden hat auch nichts gebracht. In meiner Abwesenheit erfolgte kein Angriff, aber sie kam auch nicht angeflogen um sich durchkraulen zu lassen, wie sonst immer.

Bei euch in der Nähe eine Gruppe suchen, reinstecken und dann nach ein paar Monaten mit Partnervogel wieder abholen.
Es wäre auch kein Problem für mich, wenn die Gruppe weiter entfernt wäre. Hauptsache sie findet einen Partner. Andererseits denke ich, aufgrund ihres Charakters, bräuchte sie einen starken und dominanten Partner. Aber wenn, dann suchst sie sich den ja selber aus.

Welche Erfahrungen habt ihr mit vergesellschafteten Vögeln gemacht? Sind diese Vögel danach ausgeglichener ausserhalb der Brutzeit? Oder ändert sich das aggressive Verhalten nur dahingehend, daß wir dann beide (Menschen) angegriffen werden?

Das mit den Krankheiten habe ich auch schon bedacht. Aber wie Kentara schreibt: es gibt viele Vögel, die infiziert aber die Krankheit noch nicht ausgebrochen und somit nicht nachweisbar ist.

Außerdem, man sollte auch nicht vergessen, dass eine Amazone auf Partnersuche, niemals in eine bestehende Gruppe gesetzt werden darf.
Warum darf eine suchende Amazone nicht in einen bestehenden Schwarm? Ich dachte nur so kann sich die Amazone wirklich aus freien Stücken einen Partner suchen. Alles andere (einen Artgenossen dazusetzen) ist doch mehr oder weniger wieder eine Zwangsverpaarung - oder sehe ich das falsch? Ich könnte mir in dem momentanen Zustand von Vasco durchaus vorstellen, daß sie mit dem "erstbesten" Partnervogel zufrieden ist - hauptsache sie hätte wieder jemanden.

Auch ich bin überzeugt davon, daß Vasco in einer "zuhause"-Vergesellschaftung einen zweiten Vogel mehr oder weniger als Kamerad dulden würde, aber nie einen echten Partner in ihm finden würde...

Wir haben uns schweren Herzen entschieden beide Vögel abzugeben um auch wieder ein normales Leben führen zu können.
Auch diese Möglichkeit muss ich bedenken, aber momentan kann ich mir wirklich nicht vorstellen, auch Vasco noch wegzugeben. Es ist schon verdammt hart, das Leben ohne Pepe hinzukriegen - aber gar keinen der Geier mehr im Haus haben? Wie gesagt - momentan für mich eine Horrorvorstellung.
Bitte postet hier weiter Eure Vorschläge - ich werde diese dann mit meinem Mann diskutieren.

LG
Papagilla
 
Nachdem ich die ganze Tragödie mal gelesen habe, wäre mein Ratschlag:

eine zweite Amazone beschaffen, mindestens so alt wie Vasco, unbedingt weiblich, Blaustirn, Gelbscheitel oder Venezuela, völlig egal, zahm und Wohnungshaltung gewöhnt. (Natürlich sehe ich auch das Risiko, das viele ältere Tiere aus Wohnungshaltung oft nicht mehr sehr gesund sind -- das sind zumindest meine Erfahrungen--aber es ist ja gottseidank nicht immer so)
Bitte kein Männchen, das gibt nur neue Probleme.

So würde ich es machen, wenn ich in Eurer Situation wäre und verständlicherweise nicht ohne "Geier" leben will.

Liebe Grüße

Erhard
 
Hallo Ilkan.

Das ist eine schwere Entscheidung.

Du kenntst Vasco.
Bist Du der Meinung das sie sofort einen neuen Partner braucht, oder soll sie erstmal zur Ruhe kommen.

Andererseits, die Suche nach einem Partnervogel dauert ja auch seine Zeit.

Wenn die Bezugsperson da ist wird sich die Amazone mit Sicherheit "nicht" auf einen anderen Vogel konzentrieren. Eine absolute HZ interessiert es nicht, ob es einen anderen Vogel gibt, sie ist auf einen bestimmten Menschen geprägt und nur mit dem will sie/er. Da helfen auch Zweige nicht, da hilft nichts. .................. Ich denke es funktioniert nicht, solange die Bezugsperson da ist.
Das ist so richtig. Jedenfalls bei uns.
Die Vergesellschaftung mit einem Hahn hat bei uns zweimal nicht funktioniert.
Die Bezugsperson hatte sich zurückgezogen und die Chemie zwischen den Amazonen stimmte wohl nicht.
Bitte kein Männchen, das gibt nur neue Probleme.

Hallo Ehrhard.

Würdest Du das verallgemeinern, wenn es sich (wie bei uns) um eine weibliche, 1-Menschenbezogene, mittelalte Amazone handelt,
die bereits 2 (3) Versuche hinter sich hat?
 
Hallo Papagilla,
kannst du mir mal mehr über deine "Haltungsbedingungen" schreiben?
Wir wohnen nicht weit von Hannover, haben ein Tierheim für Papageien und führen Verpaarungen und Vergesellschaftungen hier durch.
Alle eingehenden Vögel müssen auf PBFD, Polyoma und Chlamydien negativ getestet sein, bevor sie hier einziehen. Das ist in erster Linie zum Schutz unseres eigenen Bestandes - wir möchten nicht, dass sich unsere Hyazintharas oder die Molukken oder die hellroten Aras Krankheiten "einfangen". Es ist aber auch zum Schutz aller anderen Vögel - auch die "Urlauber", die nur kurzzeitig hier untergebracht werden sollen, müssen diese Tests vorweisen.
Für (begründete) Ausnahmefälle - wie z.B. Graupapagei Benno - haben wir geeignete Quarantänemöglichkeiten, bis die Tests vorliegen.
Einen 100%igen Schutz kann dir keiner garantieren, da auch ein "dazugekaufter" von Privathaltern in der Regel nicht auf alle Krankheiten hin gestestet wurde.
Deine Haltungsbedingungen sind für uns wichtig, da "der Abgabevogel" in das neue "Zuhause" passen muss - Alter, Geschlecht, bisherige Haltungsbedingungen, wie "zahm" muss er sein?, wie "laut" darf er sein,.....
Erst dann kann man sagen, ob überhaupt ein oder mehrere potentielle Partnervögel vorhanden sind.
Zum Einsetzen in die Gruppe:
Neuzugänge in einen bestehenden Schwarm einzusetzen, ist - gerade bei Amazonen - immer schwierig, auch abhängig von der "Schwarmgröße" und der "Schwarmzusammensetzung" (sind da schon mehrere Paare drin, die sich gefunden haben?)
Deshalb ziehen wir eine andere Methode vor: aus den möglichen (noch nicht verpaarten) potentiellen Kandidaten und dem Neuzugang wird eine "neue" Gruppe gebildet - in einem Raum, der allen unbekannt ist, ggf. auch neu eingerichtet wird (falls einer der Vögel die vier Wände schon kennt!). Dadurch hat kein Vogel einen "Heimvorteil".
Im Sommer können wir das "Geschehen" in der Gruppe entweder in den Außenvolieren direkt beobachten oder - im Winter - über die Videokameras in den Innenräumen (der Monitor steht in der Küche, die bei Gruppenneubildung den ganzen Tag "besetzt" ist). Trotzdem kann man Verletzungen niemals ganz ausschließen - ist aber bisher nur einmal bei unseren Molukkenkakadus passiert - eine Verletzung, die zu keinen schwerwiegenden Beeinträchtigungen geführt hat und gut abgeheilt ist! Die beiden sind mittlerweile ein super gut harmonierendes Pärchen geworden.)

Wenn deine Vasco tatsächlich mit einem Partner "heim käme", könnte es - wenn das Pärchen gut harmoniert - in der Brutzeit schon einmal heftiger seinen "Wohnraum" verteidigen - also Revierverhalten gegen euch zeigen. Dann ist es einfach wichtig, Distanz zu wahren, die Möglichkeit zu haben, nicht in das "Territorium der Vögel" eindringen zu müssen. Dann bleiben sie "händelbar" - und die paar Monate gehen auch vorbei.
Also, wenn du Lust hast, ruf an - oder komm vorbei (im Winter nach Terminabsprache - da ist bei uns Zeit, Verwandte zu besuchen - oder morgen die Bundesvogelschau in Kassel)!
LG
Susanne

P.S. Klar, dass wir auch morgen die Vögel nicht alleine lassen - Aufsicht ist immer da - brauch also keiner kommen und versuchen, unsere Hyas zu klauen! :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Anita,

das mit den Krankheiten ist natürlich immer ein Problem, auch mit einem Einzelvogel. Meist sind Krankheiten durch Tests gar nicht nachzuweisen, wenn das Tier ein gutes Immunsystem hat und keinen Stress. (Lerne ich grade)

Wegen dem PDD Fall, den du durch ein Auffangstation in deinem Bestand hattest? Oder zumindest die junge Edelhenne dran gestorben ist. So hattest du es jedenfalls geschrieben, aber wieder gelöscht. Magst du nicht darüber berichten? Die Erfahrung wäre enorm wichtig, einfach um andere Besitzer von Papageien etwas sensibler für die Gefahren zu machen. 100% Sicherheit wird es nie geben, aber gerade wenn man sicher ist, sollte man andere Papageien schützen.


Nun, es war auch nur eine Idee, jeder soll das so machen, wie er es für richtig hält. Habe auch nur aus Erfahrung gesprochen. Wenn die Bezugsperson da ist wird sich die Amazone mit Sicherheit "nicht" auf einen anderen Vogel konzentrieren. Eine absolute HZ interessiert es nicht, ob es einen anderen Vogel gibt, sie ist auf einen bestimmten Menschen geprägt und nur mit dem will sie/er. Da helfen auch Zweige nicht, da hilft nichts.

Gerade für sehr menschengeprägte Vögel, halte ich eine Vergesellschaftung daheim für besser. Die Zweige helfen jedem der Papageien. Dem Neuankömmling um sich zu verstecken u. Ruhe zu finden, dem Menschen geprägten Vogel um sich abzuregen. Bei voll flugfähigen Vögeln kann man durch die Zweige auch möglichen Angriffen vorbeugen, da die Vögel so nicht einfach mit Schwung durch das Zimmer oder Voliere starten können. Wichtig ist, dass sich der Mensch zurückzieht u. nur für Ernährung u. Pflege in die Nähe kommt. Auch wenn einem der eigene Papagei leid tut, da er eventuell nach einem schreit.
Ich kann nur sagen dass es bei einer meiner Amazonen, die ich eigentlich schon als hoffnungslosen Fall abgetan habe, auf diese Art und Weise, wunderbar geklappt hat. Ein separates Zimmer wäre natürlich extrem wichtig. Auch dass der potentielle Partnervogel vom Alter u. Charakter her, gut zum eigenen Vogel passt. Das ist halt jetzt meine Erfahrung, die ich bei allen meinen Amazonen so gemacht habe, diese Tipps habe ich von sehr erfahrenen Haltern, die schon über 20 Jahre Papageien haben, bekommen.

Muß auch leider widersprechen, was die Meinung betrifft, das man einen suchenden Vogel nicht in eine Gruppe setzen soll. Wir haben das immer so gemacht und es hat auch geklappt, in fast allen Fällen. Mensch weg, schon geht das.

Du widersprichst weil entweder du oder deine Vögel Glück hatten, dass nichts passiert ist.
Eine feste, bestehende Gruppe, kann sich gemeinsam auf den Neuankömmling stürzen. Da braucht nur eine selbstbewußte Amazonen dabei sein. Auch das stammt von Haltern mit über 20jähriger Amazonenerfahrung.




Hallo Papagilla,
Welche Erfahrungen habt ihr mit vergesellschafteten Vögeln gemacht? Sind diese Vögel danach ausgeglichener ausserhalb der Brutzeit? Oder ändert sich das aggressive Verhalten nur dahingehend, daß wir dann beide (Menschen) angegriffen werden?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Menschen geprägte Amazone mit ihrem Partner, wesentlich ausgeglichener ist.

Warum darf eine suchende Amazone nicht in einen bestehenden Schwarm? Ich dachte nur so kann sich die Amazone wirklich aus freien Stücken einen Partner suchen. Alles andere (einen Artgenossen dazusetzen) ist doch mehr oder weniger wieder eine Zwangsverpaarung - oder sehe ich das falsch? Ich könnte mir in dem momentanen Zustand von Vasco durchaus vorstellen, daß sie mit dem "erstbesten" Partnervogel zufrieden ist - hauptsache sie hätte wieder jemanden.

Der Schwarm müsste dann aus lauter Einzelvögeln bestehen, die in eine völlig neue Voliere gesetzt werden sollten, oder in einen umgestalteten Raum.
 
Uhu schrieb:
Hallo Papagilla,
kannst du mir mal mehr über deine "Haltungsbedingungen" schreiben?

Hallo Susanne,

Vasco hat als Schlaf- und Aufenthaltsplatz wenn wir nicht zu hause sind einen Käfig (1,3x1x0.8m). Ab halb vier Nachmittags bis ca. 23 Uhr hat sie Freiflug in der ganzen Wohnung und im Wintergarten (100m2/40m2) mit diversen Spiel-/Landeplätzen. Am Wochenende Freiflug ganztags. Wir wollten den Geiern im Frühjahr eine AV im Garten ohne Schutzhaus bauen, das können wir leider nicht mehr, da unser Vermieter Stress macht.

Vasco und Pepe sind/waren andere Eindrücke aber auch gewohnt: mal im Garten in einem kleineren Transportkäfig, Autofahren kennt sie, wir nehmen sie auch mit zu Verwandten und Freunden etc. Auch bei den Urlaubsbetreuungen waren die beiden immer absolut pflegeleicht: haben sich sofort mit den Kindern beschäftigt (oder umgekehrt) oder haben die Voli der Graupi-Dame "erobert" und mit dem "Haus(vogel)herrn" gespielt.

Ich habe gestern nochmal in der Kleintierklinik angerufen um nachzufragen, ob bei dem DNA-Test evtl. auch auf Polyoma und/oder PBFD getestet wurde. Da werde ich am Montag bescheid bekommen. Da kann ich dann gleich noch wg. Chlamydien fragen.

Uhu schrieb:
Wir wohnen nicht weit von Hannover, haben ein Tierheim für Papageien und führen Verpaarungen und Vergesellschaftungen hier durch.
Ihr seid ja wirklich gar nicht so weit von uns entfernt! Ich werde das auf alle Fälle meinem Mann berichten - vielleicht kommen wir demnächst (nach Terminabsprache) bei Euch vorbei. Werde mich gleich mal auf Eurer HP schlaulesen.

Momentan ist es einfach eine elende Situation: Pepe tot und Vascos Verhalten - das ist derzeit nicht allzuleicht zu ertragen ... Trotzdem liegt meinem Mann und mir viel daran, die richtige Entscheidung für Vasco zu treffen. Wir werden ihr auf alle Fälle ihre Trauerzeit geben ...

Vielen vielen vielen Dank für Eure bisherigen und zukünftigen Antworten - sie helfen uns, alle Optionen an- und durchzusprechen.

LG
Papagilla
 
Hier noch ein Nachtrag:

Vasco scheint vor meinem Mann richtig Angst zu haben. Wenn ich zuhause bin, gibts immer wieder so Scheinattacken, Schnabelhiebe in Richtung meines Mannes, aber sie greift ihn nicht an. Wenn er an ihren Käfig geht und mit ihr spricht/sie krabbeln will wird sie aggressiv: Augenblitzen, Stirn- und Nackenfedern aufstellen, Spreizschwanz etc. etc.

Sobald ich aber weg bin (heute morgen kurz beim Bäcker) fliegt sie ängstlich vor meinem Mann weg. Hat keinerlei Ambitionen zu beissen und geht auch kaum auf seine Hand.

Kann es ein, daß Vasco ohne Pepe und mich in der Wohnung jetzt total eingeschüchtert ist? Oder hat es was damit zu tun, das Vasco das "nicht-mehr-dasein" von Pepe mit meinen Mann in Verbindung bringt? Ich habe die Vermutung, daß ihr Selbstbewusstsein derzeit erheblich davon abhängt, ob ich anwesend bin oder nicht ...

Wir versuchen momentan, daß mein Mann alle positiven Handlungen (Futter, Leckerchen, aus dem Käfig lassen etc.) durchführt.

LG
Papagilla
 
Meine Lorihenne greift mich an, weil ich vor einem Jahr ihren toten Hahn aus der Voliere genommen habe. Er lag eines Tages tot am Boden und seine Henne sprang kreischend und ihn anschubsend um ihn herum. Natürlich mußte ich ihn rausnehmen. Die Henne bringt das wahrscheinlich mit mir in Verbindung, dass ihr Max weg ist. Ich kann nicht mehr zu ihr in die Voliere, sie beißt, bis Blut kommt und läßt nicht mehr los.
Im März hat sie einen neuen Partner bekommen, den sie gegen mich verteidigt. Ich kann ihm nur heimlich Leckerchen geben, weil sie sofort dazwischen geht.....Vielleicht hat sie Angst, ich könnte auch Casi verschwinden lassen?
 
Hallo Papagilla,
im Moment ist Jako, der Gelbscheitelhahn von heitschie71 zur Vergesellschaftung hier. Erst wenn der sich "entschieden hat, wissen wir, wer noch zur Auswahl steht.
Mit einer Wohnungshaltung habe ich keine Probleme, wenn die Vögel auch reichlich Freiflug in der Wohnung bekommen und zusätzlich die Möglichkeit haben, draußen Sonne, Wind, frische Luft und auch Regen zu genießen.
Allerdings erscheint mir der "Käfig" innen ein bisschen zu klein - und es wird evtl. Tage geben, an denen sie nicht stundenlangen Freiflug im Wintergarten haben können. Aber darüber können wir später noch reden, wenn wir wissen, ob überhaupt mögliche Partnervögel vorhanden sind.
Wenn du in der TiHo anrufst, kannst du auch dort nach (auswärtigen) Verpaarungsmöglichkeiten fragen :zwinker:
LG
Susanne
 
Eine Vergesellschaftung kann doch auch daheim durchgeführt werden. In dem Fall, entweder die Umgebung veränderen oder gleich in einen anderen Raum ausweichen. Außerdem, den Neuankömmling immer zuerst reinsetzen. Mit ein bißchen von der Decke abgehängten Zweigen (Wedel von Fichte eignen sich gut), kann man auch dafür sorgen, dass sich beide Amazonen etwas zurückziehen können.

Vom Grundsatz her kann ich mich diesem Vorschlag nur anschließen. Voraussetzung für ein Gelingen (außer einer Sympathie zwischen beiden Vögeln) ist, daß der Halter die Einstellung zu "seinem" bisherigen Vogel (Stichwort: Schmusevogel) überdenkt und dessen biologischen Bedürfnisse und Eigenheiten im Blickpunkt hat. Er muß also "loslassen" können. Auch nach einer erfolgreichen Zusammenführung der Papageien ist es unbedingt erforderlich, daß der bisherige "Partner Mensch" sich aus dem Leben der Vögel weitestgehend zurückzieht. Um den Vergesellschaftungsprozess nicht zu stören, sollten sich seine Kontakte für geraume Zeit nur auf notwendige Pflegearbeiten beschränken.


Wegen dem PDD Fall, den du durch ein Auffangstation in deinem Bestand hattest? Oder zumindest die junge Edelhenne dran gestorben ist. So hattest du es jedenfalls geschrieben, aber wieder gelöscht. Magst du nicht darüber berichten? Die Erfahrung wäre enorm wichtig, einfach um andere Besitzer von Papageien etwas sensibler für die Gefahren zu machen. 100% Sicherheit wird es nie geben, aber gerade wenn man sicher ist, sollte man andere Papageien schützen.

Von diesem "Fall" hatte ich auch gelesen - kurz bevor das Thema (auf Wunsch der Verfasserin) gelöscht wurde. Ein weiterer Beitrag zu dem Thema ist angekündigt - erfolgte jedoch bis dato nicht.

Gruß
Heidrun
 
es war kein PDD. Es wurde eine Kropfbiopsie gemacht, wo ich das Ergebnis aber erst viele Tage später per "Post" zugestellt bekam. Lediglich gab es einen Verdacht auf PDD und ich geriet in Panik. Peter war da mit Chico und kam ohne ihn zurück. Er hat auch keine Ahnung und redete von PDD... Wie hättet ihr da im ersten Moment reagiert? Die Endzündungswerte im Blut waren sehr hoch und es könnte ein Tumor oder etwas anderes gewesen sein.
Leider kenne ich mich da auch nicht so aus und habe etwas hysterisch reagiert. Deshalb habe ich das auch löschen lassen.
lg
Anita
 
noch ein Nachtrag. Bei mir ist kein Vogel auf PDD getestet. PBDF und Polymia ja! Wir haben eine Quarantäneraum von 35 qm. Da kommt auch keiner raus, bevor nicht "PBDF und Polymia getestet wurden.
PDD ist eine Krankheit, die noch gar nicht genug erforscht wurde, bitte euren TA fragen...Es gibt Tests, die aber auch nichts aussagen, weil es an Forschungsergebnissen fehlt. Woher kommt ein dillatiertes Herz? Da gibt es viel Ursachen. Staphylokokken (Bakterie), als Beispiel oder eben Klappenfehler, Sportlerherz, usw.
Ein dillatierter Drüsenmagen kann auch durch eine Stenose entstehen, es ist ein Organ wie jedes andere auch. Wenn das Virus nicht gefunden wird (was bei einer Kropfbiopsie der Fall wäre), nun, dann muß man nach den Ursachen suchen. Dazu sind dann die Forscher da. Das ist mir zu hoch.
Grundsätzlich denke ich, kaum jemand läßt seine Vögel auf PDD untersuchen, da es ja keine genauen Untersuchungen gibt....Von daher könnte jeder Vogel das Virus tragen. Mein Fehler, das ich dachte, das müßte doch untersucht sein!
@ Domino
es handelte sich "nicht" um eine Henne, es war ein Hahn, den wir schon auf Mallorca hatten. Er hieß Chico...

gute Nacht jetzt
Anita
 
Grundsätzlich denke ich, kaum jemand läßt seine Vögel auf PDD untersuchen, da es ja keine genauen Untersuchungen gibt....Von daher könnte jeder Vogel das Virus tragen. Mein Fehler, das ich dachte, das müßte doch untersucht sein!

Bei Verdacht auf PDD würde ein Röntgenbild aber Aufschluss darüber geben können. Darüber hinaus ist es sehr leichtsinnig, jemand öffentlich zu verdächtigen, PDD im Bestand zu haben, wenn man es nicht schwarz auf weiß hat.

Was anderes ist es mit dieser Krankheit: Papilloma Herpesviren Diese Krankheit (am besten googelt man darüber u. macht ein eigenes Thema im Allgemeinen auf, denn hier geht es um Vasco), diese Papilloma Herpesviren sind in dem Bestand besagter "Station" u. sollte dir ebenso wie PDD zu denken geben.

@ Domino
es handelte sich "nicht" um eine Henne, es war ein Hahn, den wir schon auf Mallorca hatten. Er hieß Chico...

Okay, aber im Grunde egal welches Geschlecht sich angesteckt hat.
 
Angelika K. schrieb:
Hallo Ehrhard.

Würdest Du das verallgemeinern, wenn es sich (wie bei uns) um eine weibliche, 1-Menschenbezogene, mittelalte Amazone handelt,
die bereits 2 (3) Versuche hinter sich hat?

Nicht unbedingt,
die Paarhaltung ist immer das Beste. Allerdings sollten auch die Bedingungen dafür stimmen. Außenvoliere mit Schutzhaus bzw Vogelzimmer, alles ok.

Bei den Bedingungen, die Papagilla zu bieten hat (rel. kleiner Käfig und Freiflug mit viel Menschenkontakt) ist ein Paar Amazonen, die irgendwann sicher in Brutstimmung kommen, nur schwer zu "handeln". Abgesehen vom ev. Lärm kann es dazu führen, das die Unbefiederten und Ihre Gäste ihre Wohnung nur noch mit Schutzbekleidung betreten dürfen. Mag sein, das man damit auch "leben" kann, aber ich würde es meiner Familie nicht zumuten.

PS: Das sind meine Erfahrungen mit Gelbscheitel-, Gelbnacken-, Venezuela- und Mülleraamazonen. (Blaustirnamazonen hatte ich noch nie, aber die werden sich nicht anders verhalten).

Daher gab ich die Empfehlung, unter den vorhandenen Bedingungen zwei zahme Weibchen zu halten.

Grüße Muldentaladler
 
Thema: Vasco dreht durch!

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