MiSchu
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Anfang August sollte sich für meinen Mann der Traum vom eigenen Papageien erfüllen. Nachdem ihm vor 5 Jahren der geliebte Nymphensittich entflogen war, stand für ihn fest, dass der nächste Vogel ein "Richtiger" werden soll. So fand er im Internet ein Inserat eines Züchters aus der Nähe, der kleine Blaustirnamazonen abzugeben hatte. Er rief an und wir konnten auch gleich zur Besichtigung kommen. Was wir vorfanden, hat uns wirklich umgehauen. Ein echtes Vogelparadies im Garten. Mehrere große Volieren in denen die verschiedensten Papageien paarweise gehalten wurden. Unsere Lola saß allein in einer Voliere, getrennt von ihren Eltern. Ihr Bruder war bereits vermittelt. Wir waren sofort Feuer und Flamme. Und während ich mich tagelang durchs Internet und verschiedene Bücher gelesen hatte, baute mein Mann unserem neuen Familienmitglied eine Zimmervoliere. Am 12.08. war es dann soweit und wir konnten die Kleine abholen. Beim Einfangen hat sie furchtbar geschrien und ihre Eltern nebenan sind bald verrückt geworden weil sie nicht helfen konnten. Ich fand das unsagbar traurig. Lola saß dann in ihrer Transportbox und wartete verängstigt aber auch neugierig bis wir die Papiere erledigt hatten. Daheim angekommen stellten wir die Box in die Voliere und es hat eine ganze Stunde gedauert bis sie sich da raus traute. Der Züchter hatte uns geraten Lola mindestens 8-10 Tage nicht rauszulassen damit sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnen könnte. Wir hatten vor uns daran zu halten. Doch Lola sah das anders. Schon am 2.Tag nutzte sie das Füttern um aus der Voliere auszubrechen. Da war das Chaos groß. Völlig orientierungslos flatterte sie durch die Wohnung, zeriss Gardinen beim Landeanflug, warf Blumentöpfe von Regalen und stürzte immer wieder auf den Boden. Irgendwann beschloss mein Mann dann sie einzufangen. Als sie wieder in ihrer Voliere saß, hatte man echt das Gefühl sie wäre dankbar dafür. Heute ist sie nun schon den 11.Tag bei uns und ich habe das Gefühl als käme sie gut mit uns zurecht. Sie frißt wenn wir essen, sie lässt mich problemlos die Voliere saubermachen und sie nimmt mir sogar Erdnüsse und Obst aus der Hand. Ich glaube, sie hat wirklich Vertrauen gefasst. Der nächste große Schritt ist nun der erste (geplante) Freiflug. Ich hab alles wichtige weggeräumt, habe meine Blumen aussortiert und frage mich nun wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist um ihr die Voliere zu öffnen. Ich muss ja davon ausgehen, dass sie nicht vergnügt 2-3 Runden drehen wird um dann wieder zurück in ihre Voliere zu klettern. Irgendwie hab ich ja ein bisschen Angst davor etwas falsch zu machen. Ist es denn besser sie gleich morgens rauszulassen damit sie den ganzen Tag Zeit hat alles zu erkunden? Mach ich das an einem Tag an dem ich mit ihr allein bin? Oder sollten besser alle Familienmitglieder anwesend sein (sie ist ja total vernarrt in meinen 4jährigen)? Was tu ich denn wenn sie wieder panisch wird? So viele Fragen! Vielleicht könnt ihr mich ja mit euren Erfahrungen ein wenig unterstützen. Das wäre echt nett.