Hallo Petra,
ich habe zur Zeit auch 2 Babys, einen Graupapa ( geb. 21.5.) und eine Blaustirnamazone (geb. 20.7.).
Beide Babys kamen nacheinander mit jeweils 10 Wochen zu mir.
Sie sind ebenfalls beide Teilhandaufzuchten und waren mir gegenüber zunächst sehr scheu. Ist ja auch klar, fremde Umgebung und fremde Person.
ja er ist eine
Handaufzucht, aber absolut nicht zutraulich, noch schrecklich ängstlich,
Hast du mal versucht, den Kleinen aus derm Käfig zu nehmen???
Ich habe das bei beiden Babys so gemacht. Am Tag nach deren Einzug bei mir habe ich das Baby aus dem Käfig genommen, mir "an die Brust" gelegt und 1-2 Stunden nur gestreichelt. Dadurch wurde der Bann gebrochen und sie hatten beide von dem Moment an keine Angst mehr vor mir.
Der Graue hatte sogar davor nach mir gebissen, aber dann wusste er, dass er von mir nichts Böses zu erwarten hat.
Die Amazone wollte dann schon am 2. Tag von mir aus dem Mund gefüttert werden und sie kam nach noch nicht mal einer Woche auf Zuruf zu mir.
Du musst diese Zeit der Prägungsphase nutzen, es hilft dir nicht viel, wenn du den Kleinen nur im Käfig "betätschelst".
Mit dem Freiflug warte ich doch wenigstens noch eine Woche bis er sich etwas besser eingelebt hat, denn ich habe ihn heute erst eine Woche
Ich habe die Babys gleich nach der oben beschriebenen Streicheleinheit fliegen lassen. Sie hatten sich scheinbar an dem einen Tag, den sie im Käfig waren, so gut die Gegend angesehen, dass sie wussten, wo sich Landeplätze befinden.
Hierbei hatte sich das Amazonenbaby sogar noch schneller orientiert als der Graue.
Petra, ich würde dir raten (aus eigener Erfahrung), den Kleinen aus dem Käfig zu nehmen und nicht noch länger zu warten. Zunächst erst einmal in der Zeit, in der die Großen noch in der
Voliere sind. Nur musst du aufpassen, dass der Kleine nicht auf die
Voliere fliegt oder ihn da runter nehmen, wenn einer der Großen Anstalten macht, in die Füße des Kleinen zu beißen.
Die Kleinen brauchen den täglichen Freiflug genauso wie die Großen, wenn nicht sogar noch nötiger.
Im Käfig können sie sich lange nicht so gut bewegen wie beim Freiflug und sie müssen ja ihre Flugmuskeln ausbilden.
Am dritten Tag habe ich die Kleinen dann zusammen mit den Großen (Grauer und Blaustirnamazone, beide 3 Jahre alt) raus gelassen.
Natürlich jagen die Großen, v.a. die Amazone, immer mal wieder die Kleinen, aber die können ja ausreißen und wenn es zu heftig wird mit der Jagerei, dann greife ich schon mal ein.
Auf alle Fälle beschränken sich bei meinen 4 Geiern die Auseinandersetzungen auf Flugattacken und gelegentlichen Schnabelgefechten, denn die beiden Kleinen reißen jetzt nicht mehr jedesmal aus.
Die Amazone ist heute die 2. Wochen (jetzt 12 Wochen alt) bei mir und benimmt sich so, als wäre sie schon immer da.
Zu der Dreierkonstellation, nach der du fragtest:
Nun habe ich ja 4 Geier, aber bevor das Amababy kam, waren es 7 Wochen lang 3 Geier. Sie sind immer beim Freiflug zusammen gewesen und es gab hierbei keine großen Probleme.
Allerdings würde ich die Babys nicht mit in die
Voliere zu den Großen setzen, denn die sind schon 3 Jahre lang zusammen und würden den Kleinen auf eingeengtem Raum sicherlich keine Chance geben.
Ich kann warten, bis sich eventuell irgendwann mal neue Verpaarungen ergeben. Ich will nichts erzwingen. Der tägliche gemeinsame Freiflug wird zeigen, wann sich Grau zu Grau und Grün zu Grün hingezogen fühlt, auch wenn es Monate oder Jahre dauert.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Erfahrungsbericht etwas helfen.
Noch mal meine Bitte:
Nimm den kleinen Grünen raus, auch wenn er sich zunächst erst mal wehrt. Musst halt aufpassen, dass er nicht gleich ausreißt. Drücke ihn sanft an dich und streichle ihn auf dem Kopf, am Hals, am Kinn......... du weißt ja sicherlich, wo es die Amas gerne haben. Du wirst sehen, der Bann ist dann augenblicklich oder nach dem 2. Mal gebrochen.