Vergesellschaftung

Diskutiere Vergesellschaftung im Forum Amazonen im Bereich Papageien - Hallo Amazonenfreunde!!! Bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen: Ich bin 38 Jahre alt, werde seit 14 Jahren von einer Amazone (Weibchen)...
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Anky

Guest
Hallo Amazonenfreunde!!!

Bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen: Ich bin 38 Jahre alt, werde seit
14 Jahren von einer Amazone (Weibchen) Namens Leo besessen und teile unsere Wohnung mit meinem Mann, 3 Zwergkaninchen und einem (ehemaligen
Schlacht-)Kaninchen (Wurde am 31.10.2003 von mir gerettet!!!).

Leo ist eine Blaustirnamazone und äußerst besitzergreifend. Offensichtlich
liebt sie mich über alles, mein Mann dagegen wird gejagt, wann und wo es nur geht - Leo ist eben ein sogenannter "Ein-Mann (Frau)-Vogel". Leider! Ich
habe nunmehr vier Versuche gestartet, Leo zu vergesellschaften. Beim ersten
Versuch vor ca. 8 Jahren hat es soweit geklappt, jedoch mußte unser Rico mit
2,5 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit eingeschläftert werden. Der zweite
und dritte Versuch - jeweils ca. 1 Jahr dazwischen - schlugen total daneben!
Leo akzeptierte keinen der beiden, die Männchen waren beide äußerst agressiv und bald bekam Leo regelrecht Angst vor diesen, so daß sie zum
schlafen nicht einmal mehr auf ihren Sitzplat ging, sondern sich nur noch
am Käfiggitter hing. Es blieb uns nicht´s anderes übrig, als uns von den
Männchen zu trennen.
Nunmehr hatten wir vor 3 Wochen ein Männchen zu uns geholt - es war jedoch eine Guatemalaamazone, die durch ihre ruhige Art und ihr Wesen
einfach bestach. Chicco - so hieß die Amazone - hatten wir schon am 2. Tag
auf der Schulter sitzen. Er war total verschmust und anhänglich. Wirklich ein
ganz tolles Tier. Er hat in kürzester Zeit mein Herz erobert. Auch mein Mann
konnte ohne Probleme mit ihm umgehen. Leo ignorierte ihn jedoch. Wir haben
beide Käfige nebeneinander gestellt, damit sie sich langsam kennen lernen können. Nach zwei Tagen entwickelte sich in unserer Wohnung eine Geräuschkulisse ohne gleichen. Beide Amazonen haben sich gegeseitig angestachelt zu schreien - von morgens 5. 45 uhr bis es abends wieder
dunkel wurde.Kamen wir ins Wohnzimmer, fing Chicco an zu schreien, gingen
wir wieder raus, schrie Leo. Und dann wieder beide zusammen. Uns lagen nach 14 Tagen die Nerven so blank, daß wir uns schweren Herzens entschlossen haben, Chicco an seine Vorbesitzer zurück zu geben. Wir wußten keinen anderen Ausweg mehr.
Da mir Chicco jedoch sehr ans Herz gewachsen ist, habe ich mit diesem Thema noch nicht ganz abgeschlossen. Sollte ich noch einen Versuch mit
Chicco starten? Oder will Leo einfach keinen anderen Vogel neben sich akzeptieren? Sie ist nun schon 20 Jahre alt. Die 14 Tage mit Chicco ist aus Leo ein anderer Vogel georden - nur noch am schreien. Sie hat nicht mehr
gesprochen, gepfiffen und sah sehr unglücklich aus. Jetzt, da chicco nicht mehr da ist, ist sie wieder wie ausgewechselt - eben wir vorher. Sie will wieder
schmusen, kommandiert uns wieder durch die Gegend, pfeift und plappert, was das Zeug hält - nur ist sie noch anhänglicher als vorher.

Was soll ich denn nur machen? Leo war ein Abgabevogel - ich widme ihr fast
meine ganze Zeit. Selbst wegen ihr habe ich mir damals von meinem Arbeitgeber einen sogenannten Telearbeitsplatz einrichten lassen, damit ich jeden 2. Tag zu Hause bin.

Wer kann mir Tips geben???


Gruß an alle


- Anky -
 
Hallo Anky,
nachdem Deine kleine Leo ja schon einmal erfolgreich verpaart war, würde ich die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht wäre es in diesem Fall hilfreich, auf ein noch junges Tier oder auf ein leicht gehandicaptes Tier zurückzugreifen. Da bekommt Eure Leo nicht so schnell Angst davor. Da sie nun schon 20 Jahre alt ist, wird eine Verpaarung nicht ganz einfach werden. Ich vermute mal, dass sie ein handaufgezogener oder ein Wildfang (ebenfalls handaufgezogen) ist? Ein harmonisches Nebeneinander mit einer anderen Amazone wäre schon schön für Leo, auch wenn es nicht unbedingt die grosse Liebe ist. Das es funktionieren kann, habt Ihr ja schon erlebt. Ich drücke Euch die Daumen
Barbara & die Amazonen :0-
 
Hallo Dotterle!
Danke für deine Antwort! Ich habe auch schon überlegt, ob ich eventuell
von einem Züchter ein junges Tier holen sollte. Rico war seinerzeit auch fast
zwölf Jahre jünger und so hatte Leo ziemlich leichtes Spiel, ihm die Rangordnung einzutrichtern. Die beiden haben sich einmal gezofft und schon
war alles klar. Als Rico älter wurde, hat sich das Blatt dann etwas gedreht, jedoch konnte Leo damals gut damit umgehen - es war ja nun auch ihr "Liebhaber".
Jedoch wird mir immer wieder davon abgeraten, ein junges Tier zu holen, da
angeblich der Altersunterschied zu groß sei. Und Leo sei vermutlich auch mit
ihren 20 Jahren zu alt für eine Vergesellschaftung - dabei finde ich, daß sie mit
20 Jahren noch ganz schön jung ist!
Leo selbst macht mir jedoch die meisten Sorgen: Sie ist so auf mich fixiert, sie
passt auf mich auf - selbst nachts schläft sie neben meinem Bett und weckt
mich, wenn der Wecker klingelt. Wenn ich arbeite, sitzt sie in meinem Büro
und beobachtet mich. Sie muß dabei sein, wenn wir zu Verwandten/Bekannten
fahren oder nur spazieren fahren. Irgendwie kommt sie so immer mit ihrem
"Schwarm" mit. Im Sommer fliegt sie draußen im Garten rum und auch sonst
macht sie einen total zufriedenen Eindruck. Manchmal denke ich, daß sie
vielleicht wirklich keinen Partner mehr will, daß sie ihr Leben auch so sichtlich gut genießt????
 
Hallo Anky,

herzlich willkommen hier unter den Grünenfans! :0-

Beim ersten Versuch vor ca. 8 Jahren hat es soweit geklappt,
Wie Barbara bin auch ich der Meinung, dass das beweist, dass Leo nicht vergesellschaftungsunfähig ist.

Nunmehr hatten wir vor 3 Wochen ein Männchen zu uns geholt

Uns lagen nach 14 Tagen die Nerven so blank,
Das ist natürlich eine sehr kurze Zeit, um die beiden sich aneinander gewöhnen zu lassen. Gut, ihr habt Chicco wegen des Schreiens wieder weggegeben...
Wir haben beide Käfige nebeneinander gestellt, damit sie sich langsam kennen lernen können.
Die Frage ist nun, wie seid ihr ansonsten bei dem Vergesellschaftungsversuch vorgegangen? Hatten die beiden gemeinsamen Freiflug? Wie lief das ab, d.h. wie gingen sie miteinander um? Wie reagierten sie aufeinander? Gab es irgendwelche Aggressionen?

Leo war ein Abgabevogel - ich widme ihr fast meine ganze Zeit. Selbst wegen ihr habe ich mir damals von meinem Arbeitgeber einen sogenannten Telearbeitsplatz einrichten lassen, damit ich jeden 2. Tag zu Hause bin.
Sie ist so auf mich fixiert, sie
passt auf mich auf - selbst nachts schläft sie neben meinem Bett und weckt
mich, wenn der Wecker klingelt. Wenn ich arbeite, sitzt sie in meinem Büro
und beobachtet mich. Sie muß dabei sein, ....
Nun, Leo ist eindeutig fehlgeprägt, d.h. sie hat dich als ihren Partner ausgewählt. Das erklärt auch das Schreien von Leo, wenn du/ihr den Raum verlassen hast/habt.
Die 14 Tage mit Chicco ist aus Leo ein anderer Vogel georden - nur noch am schreien. Sie hat nicht mehr gesprochen, gepfiffen und sah sehr unglücklich aus.
Bis zu Chiccos Eintreffen konnte sie den ganzen Tag an deinem Leben unmittelbar teilhaben. Plötzlich, für Leo unverständlich änderte sich ihr Leben grundlegend. Das muss sie erst mal verkraften und sich daran gewöhnen. Das geht nicht von heute auf morgen.
Die andere Sache, die eine Vergesellschaftung fast unmöglich macht, ist die Prägung Leos auf dich. So schnell wird sie nicht vergessen, dass du ihr Partner bist, und sie wird auch immer versuchen, das einzufordern (Rufen, Schreien).
Hier wäre es absolut wichtig, wenn ihr die beiden so viel wie möglich alleine lassen könntet. D.h. ihr solltet euch total zurückziehen, sodass Leo sich früher oder später auf Chicco konzentrieren muss. Am besten wäre hierbei, die beiden hätten ein eigenes Zimmer (ich weiß nun nicht, wo sie standen, nehme aber an, das war das Wohnzimmer?), in das ihr nur zum Futterwechseln etc. kommt.
Deiner Beschreibung nach, wäre ja Chicco vom Wesen her der ideale Partner für Leo...
Und Leo sei vermutlich auch mit ihren 20 Jahren zu alt für eine Vergesellschaftung - dabei finde ich, daß sie mit 20 Jahren noch ganz schön jung ist!
Manchmal denke ich, daß sie vielleicht wirklich keinen Partner mehr will, daß sie ihr Leben auch so sichtlich gut genießt????
Es gibt einige Beispiele von geglückter Vergesellschaftung schon älterer Papageien. Und Leo hat ja schon gezeigt, dass ihr eine Papageiengesellschaft ganz angenehm ist.
 
Hallo Sybille,

vielen Dank für deine Antwort.

Chicco hat leider agressiv auf Leo reagiert - dieses führe ich offensichtlich auf
Eifersucht zurück. Er war schon nach sehr kurzer Zeit sehr zutraulich und nach ca. einer Woche mußte ich schon feststellen, daß er auch sein Verhalten meinem Mann gegenüber langsam aber sicher veränderte. Es kamen leichte Angriffe beim
Kraulversuch gegen meinen Mann, obwohl er sich vorher sehr gern von ihm hat kraulen lassen. Mir gegenüber unterblieben diese Angriffe. Ich hatte das Gefühl, daß er sich ebenfalls - genau wie Leo - auf mich fixierte. Als wir beide Vögel aus
dem Käfig ließen, ging Chicco sofort auf Leo los. Leo war geschockt und konnte gar nicht so schnell flüchten, so daß er ihr in den großen Zeh beißen konnte. Der lief sofort blau an uns hat noch heute eine leichte Schrägstellung. Leo kann noch immer nicht richtig mit diesem Zeh zufassen. Bei weiteren Versuchen der Zusammenfühung kam für Leo nur noch die Flucht in Frage - sie hatte sich permanent hinter mir versteckt und war nicht mehr dazu zu bewegen, Chicco auch nur anzusehen.
Mein Mann und ich haben uns in den zwei Wochen so gut es ging zurückgezogen - auch schon aufgrund der extremen Lautstärke beider Vögel (Flucht!!!!!).
Als ich Leo dann letzte Woche mit im Schlafzimmer hatte, krallte sie sich sofort
dort an ihrem "Schlafkäfig" fest und war nicht mehr dazu zu bewegen, den Raum zu verlassen. Ganze zwei Stunden habe ich mit ihr gesprochen und mich um sie bemüht - sie saß völlig verkrampft auf ihrem Käfig fest und bildete mit ihm eine Einheit. Ich hätte ihr ohne Gewalt nicht einmal die Krallen vom Käfig lösen können. Es war ein so erbärmliches Bild und sie tat mir unendlich Leid.
Bitte verstehe mich nicht falsch - ich bin auf jeden Fall für eine Vergesellschaftung, schließlich liegt mir Leo's Glück am Herzen. Sonst würde ich auch nicht immer wieder einen Versuch wagen. Letztendlich habe ich jedoch auch ein extrem schlechtes Gewissen gegenüber den anderen Papageien: Für Leo werden diese letztendlich zu "Wanderpokalen" - das kann
auch nicht in meinem Sinne sein - das ist auch nicht richtig!

Liebe Grüße

- Anky -
 
Hallo Sybille,

im Nachgang zu meinem Schreiben sollte ich vielleicht noch erwähnen, daß Chicco trotz der Agressivitäten Leo gegenüber offenbar Balzverhalten gezeigt hat. Dieses fand sehr früh am Morgen und dann später am Abend statt. Leo
selbst ignorierte das. Sie reagierte lediglich ein paar mal auf seine Agressionen, wenn er gegen das Käfiggitter sprang, um sie zu packen. Gelegentlich ist sie dann ebenfalls gegen das Gitter gesprungen und dann ging das Schnabelgehacke
los - jedoch immer nur für ein paar Sekunden.

Gruß

- Anky -
 
Thema: Vergesellschaftung

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