Kampf mit der "Luft"

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thorstenwill

thorstenwill

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hallo ihr amazonenfreunde,

mich kennt der ein oder andere ja schon. nun gehör ich auch zu den amazonenfreunden bzw. -besitztern, aber eine ganaue vorstellung von neo und mir mit bild usw. kommt später.

vorab habe ich eine fragen zu dem verhalten meiner blaustirnamazone. sie oder er ist 2 - 3 monate alt, wurde nach 3 wochen nestzeit von einer frau handaufgezogen und lebt nun seit 2,5 wochen bei mir. wir haben uns auch schon sehr gut angefreundet.

nun beobachte ich, dass neo (so heißt mein kleiner papagei) doch recht oft mit der "luft kämpft". das sieht so aus, er läuft recht aufgeregt auf seinem kletterbau hin und her (oder wo er auch gerade sitzt) stellt die flügel ab macht seinen schnabel auf und dreht seinen kopf hin und her. es sieht so aus als würde er oder sie sich mit einer fliege o. ä. kämpfen. ich spiele dabei keine rolle, d. h. ich bin zwar in der nähe aber beschäftige mich in diesem moment nicht mit ihm/ihr. gehe ich dann zu ihm/ihr und spreche mit ihm hört er kurze zeit später damit auf. (sorry, aber sieht zu witzig aus, wenn er das macht)

kennt ihr ein solches verhalten oder habt eine idee, was das bedeutet?

vielen dank.

gruß thorsten
 
Hallo Thorsten!

Herzlich willkommen unter den Amazonen-Freunden!

Was deine Frage angeht, so weiß ich nicht, ob ich wirklich viel zur Aufklärung beitrage, denn ich kann dir nur sagen, dass ich so ein Verhalten ebenfalls kenne von meiner Blaustirnamazone, allerdings bin ich nie dahinter gekommen, was das zu bedeuten hat.

Meine hat das komische Kopfgeschüttele (plus Schwanz auffächern) dauernd gemacht, und zwar ohne für mich ersichtlichen Grund. So wie du schreibst war das offenbar von meiner Anwesenheit unabhängig und erfüllte wohl einen Zweck, den nur der Vogel allein wusste.

In einer einzigen Situation allerdings konnte ich mir eine logische Erklärung zusammenreimen, nämlich wenn meine Amazone vor meinem Kleiderschrank (der vollständig verspiegelt ist) landete und meinte, einen Artgenossen vor sich zu haben, den sie ganz offensichtlich beeindrucken wollte. Dann maschierte sie mit gereckter Brust und aufgefächertem Schwanz den Schrank entlang und blieb immer wieder stehen, um den Kopf hin und her zu rollen. Aber wie gesagt, das machte sie auch, wenn sie eben noch friedlich auf der Stange gesessen hatte und niemand in der Nähe war, den sie hätte beeindrucken können.

Neulich beim Tierarzt im Wartezimmer habe ich dasselbe Verhalten beobachten können bei einer anderen Blaustirnamazone, die im Transportkäfig saß und gerade ihre Behandlung hinter sich hatte. Das kam so unvermittelt, das Kopfrollen, und war so fernab von einer Situation, in der Imponieren Sinn gehabt hätte, dass ich mich frage, ob diese Amazone damit ihre Erleichterung ausdrücken wollte (oder vielleicht ihre Erregung?). Mir fiel dazu nur ein: Aha, kenne ich; typisch Blaustirnamazone.

Ich jedenfalls hatte nach einigen Jahren Kopfgerolle bei meiner Blaustirnamazone den Schluss gezogen, dass ich mir deswegen keine Sorgen mehr zu machen brauchte. Ich werd wohl nie dahinterkommen, was das soll, aber etwas Krankhaftes ist es auf alle Fälle nicht.

Heute lebe ich mit einem Pärchen einer anderen Amazonen-Arten zusammen. Interessant ist, dass alle beide noch nie dieses Kopfrollen gezeigt haben. Es gehört also offenbar nicht zum Repertoire ihrer Art.

Ich freue mich schon auf die Bilder von deinem Neo :cheesy: !

Viele Grüße
Rinus
 
hallo
diese verhalt ist eine psychische störung. sie zeigt damit, das sie mit der situation nicht zurecht kommt. gleich zu setzen mit einem käfigvogel der nicht raus kann und immer wieder im käfig ohne unterbrechung seine runde dreht.
möglich das sie die trennung noch nicht verkraftet hat. weisst du den ob sie alleine oder mit anderen amazonen aufgezogen wurde? von heute auf morgen dann alleine sein, verkraftet nicht jede amazone ohne anzeichen von psycher störung.
Heute lebe ich mit einem Pärchen einer anderen Amazonen-Arten zusammen. Interessant ist, dass alle beide noch nie dieses Kopfrollen gezeigt haben.
in dem fall stimmen wohl die haltungsbedinngungen, sie sind zu zweit.
 
Hallo Gisi!

Mein Amazonen-Mädchen, das heute im Paar lebt, war ein Jahr allein bei mir, bevor ihr Freund zu uns kam. Während dieser Zeit hat sie das Kopfrollen nicht gezeigt.

Andersherum lebte die Blaustirnamazone, die ich beim Tierarzt getroffen habe, ebenfalls im Paar (sagte wenigstens der Halter). Er hatte das plötzliche Kopfrollen seines Vogels so kommentiert: "Das macht sie immer, wenn sie ihren Partner begrüßt" (nur der war ja gerade nicht da).

Ist das trotzdem eine psychische Störung? Okay, Stressabbau leuchtet mir ja noch ein als mögliche Erklärung. Aber muss die immer gleich krankhaft sein?

Ich meine das als ernsthafte Frage. Mich treibt die Wissbegier, nicht der Wille zum Widerspruch.

Viele Grüße
Rinus.
 
denke es ist eine auslegungssache wie man psychische störung beurteilt. es gibt auch psychische störungen die man mit veränderungen sofort beheben kann.
beispiel: ein bauersringsittich paar,der hahn zeigte das gleiche verhalten.
mein fehler: ich hatte sie von einer großen voliere in eine 2 meter abteil gesetzt. wärend das weibchen dieses akzeptiert hat, zeigte der dieses verhalten. hin und her laufen auf der stange und den kopf kreisförmig gedreht, nach irgendwas schnappend.nach einer woche wurden sie wieder zurück in ihr altes revier gesetzt und diese auffälligkeit war verschwunden.
meine amazone, verbrachte ihre nächte auf der zimmertür in einem bestimmten raum. die tür wurde entfernt und sie auf eine andere tür umquartiert. jeden abend das gleiche drama bis ich die tür im anderen raum wieder eigesetzt habe und sie ihren stammplatz wieder bekam.
ich für meinen teil habe entschieden, das es eine psychische störung ist. ich unbedingt rausfinden muß (wen es nicht so offensichtlich ist) wo durch oder warum sie sich so verhält, und das abändern um eine ernsthafte erkrankung aus zu schließen.
 
Hallo!

"Kämpfe mit der Luft" würde ich als Imponiverhalten werten. Gerade Blaustirn`s führen das häufig sehr ausgeprägt vor. Hier mal meine Henne als Beispiel:

http://www.ara-amazona.at/images/amazonen001hb.jpg

http://www.ara-amazona.at/images/amazonen001ib.jpg

http://www.ara-amazona.at/images/amazonen007hb.jpg

http://www.ara-amazona.at/images/amazonen007db.jpg

Bei einem Einzelvogel ist es nun aber natürlich recht schwer zu werten, an wem das Imponieren gerichtet sein soll. Bei meinen Amazonen geht es meist natürlich deutlich in meine Richtung oder in Richtung der anderen Artgenossen. Allerdings stürmt auch meine Pauli oft "wie eine wahnsinnige" mit aufgefächertem Schwanz, abgestellten Flügeln und Urwaldschrei auf den nächstbesten Kletterbaum zu und stellt sich zur Schau. Auch wenn dort gar kein anderer Vogel oder Mensch sich aufhält. Aber es ist auffällig, dass sie dabei immer Stimmkontakt zur Gruppe hat, also die anderen "begeistert" in ihr Gekreische mit Trällern einstimmen. Deshalb weiss ich nicht, ob man das mit der Situation eines Einzelvogels vergleichen kann.

Für eine psychische Störung würde ich das allerdings eher nicht halten. Imponierverhalten dieser Art ist ein völlig normaler Bestandteil (sogar ein wesentlicher) im Sozialverhalten von Blaustirnamazonen. Natürlich - andauerndes "Reviermarkieren" ist dennoch ein Anlass zur Sorge, weil ich dann auch davon ausgehen würde, dass der Vogel nicht ganz ausgeglichen ist. Die Grenze zu ziehen, was "normal" ist und was nicht, ist aber sicherlich schwer. Das Verhalten an sich ist jedenfalls keine Absonderheit. Viel wichtiger ist die Häufigkeit und Intensität. Wobei natürlich geschlechtsreife Exemplare vor allem im Sommer (Brustimmung) ganz anderes Verhalten zeigen können als Jungvögel.

Imponieren und "Aufspielerei" beschränken sich aber nicht nur auf Altvögel: "Augenfunkeln" und andere Imponierverhaltensweisen ("Kopfrollen") zeigte meine Blaustirn auch schon weit vor der Geschlechtsreife. Den genauen Monat kann ich zwar nicht mehr sagen (ist schon 5 Jahre her...), spätestens mit einem halben Jahr war Imponiergehabe bei ihr aber schon deutlich ausgeprägt.

Mfg,
Doris
 
vielen dank für die zahlreichen informationen.

"weisst du den ob sie alleine oder mit anderen amazonen aufgezogen wurde?" (das mit dem Zitat habe ich nicht kapiert)

mit ca. 3 wochen wurde sie aus dem nest der mutter genommen, sie war das einzige junge der amazoneneltern, jedoch wurde sie zusammen mit einer gelbscheitel aufgezogen.

dieses verhalten habe ich nur außerhalb des käfigs beobachtet im käfig verhält er/sie sich ruhig. im käfig ist er aber auch nur zum fressen oder sobald es dunkel wird.

an imponiergehabe habe ich auch gedacht, weil er sich ja damit schon zur schau stellt. meine sperlinge hatte ich auch schon in verdacht, weil sie auch mit der amazone zusammen freiflug haben, und diese frechen kleinen dinger schleichen sich schon mal an die amazone heran und dann verhält sich sich auch so, vielleicht doch mehr ein abwehrverhalten?

gruß thorsten
 
Ohne mich mit Amazonen auszukennen, denke ich mal das es vielleicht eine Eigenheit der Rasse ist?? Vieleicht ist er Übermut, oder Lebensenergie, Selbstbewusstsein. Ein Mensch lacht und hüpt vieleicht rum, aber so eine Amazone kann das ja nicht. Kann in bestimmten Situationen auch eine Überspannreaktion sein, so wie hektisches gefiederputzen ind Stressituationen, oder Katzen die plötzlich wie irre schnurren, obwohl sie sehr nervös sind
 
hi ihr ,

hallo motte, ich weiß es auch nicht.

gestern ist mir etwas aufgefallen, und zwar flog da so ein winzig kleines fliegchen in ca. 1 mtr. entfernung von neo rum (kleiner als eine obstfliege) und da hat er sich auch so verhalten, schaute als in richtung der winzigen fliege, ich werde das weiter beobachten, vielleicht habe ich ja mehr von den fliegen und er fühlt sich durch diese dinger gestört,

gruß thorsten
 
Thema: Kampf mit der "Luft"
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