Hallo Halil!
Wenn du dich von deiner Züchterin zu Unrecht behandelt siehst, so bleibt es dir natürlich unbenommen, das 1. nicht gut zu finden und 2. rechtliche Schritte gegen diese Frau einzuleiten.
Was Kuni (und im weitesten Sinne auch Kassiopeia) mit "Hochschaukeln" meinten, habe ich als Aufforderung verstanden, als
Außenstehender sich nicht von seinen Gefühlen leiten zu lassen, weil einem die Kenntnis der Fakten fehlt. Um der Angelegenheit aber wirklich gerecht zu werden, muss man genau wissen, um was es geht, und zwar aus eigener Anschauung. Ohne dir nahetreten zu wollen - aber alle anderen, die jene Züchterin und deren Verhältnisse nicht kennen, beziehen ihre Kenntnis allein aus deiner Schilderung; sie ist also zwangsläufig subjektiv. Sie mag ja durchaus der Wahrheit entsprechen, deine Sicht, das will ich ja gar nicht bestreiten, nur, wie gesagt, kann das niemand überprüfen, der hier nur mitliest und sich vielleicht angesprochen fühlt, mit den Tieren mitzufühlen.
So gesehen finde ich Kunis Aufruf zur Mäßigung durchaus richtig. Und diese Einschränkung machst du ja selbst:
Es war eigentlich auch so gedacht, das diejenigen die auch einen Vogel bei Ihr gekauft haben, und die Umstände gesehen haben, etwas unternehmen.
Es sollte kein Aufruf sein, das alle das tun.
Vielleicht wäre es besser gewesen, sich erst nach möglichen anderen Betroffenen umzuschauen und dann gemeinsam zu überlegen, was eventuell gegen diese Züchterin zu machen wäre. Ich kann deinen Ärger um die beschnittenen Federn deines Vogels verstehen, halte es aber für bedenklich, hier den Namen und den Wohnort der Frau anzugeben. Das kann leicht einer Anprangerung gleichkommen. Dein Ärger ist schließlich in erster Linie eine privatrechtliche Sache (Stichwort Vertragsbedingungen) und darüber hinaus, wenn du auf den Tierschutz abzielst, eine Angelegenheit der zuständigen Behörden. Aber damit müssen sich diejenigen befassen, die auch tatsächlich persönlich mit der Züchterin zu tun hatten.
@Kassiopeia
Keiner versucht hier etwas hochzuschaukeln.
Stimmt. So was passiert meist von ganz allein, mit jener Dynamik, die sich immer dann in Gang setzt, wenn Gefühle angesprochen werden.
Ich weiß, wovon ich rede, weil ich nämlich selbst mal Zielscheibe so einer Hochschaukelungs-Kampagne geworden bin. Über mich hat sich auch mal jemand öffentlich im Internet aufgeregt (nicht hier im Forum), und dabei kam ich ganz schön übel weg. Von Tierquälerei war da die Rede, dass ich meine Ama zu Handlungen gezwungen hätte, die sich nicht wollte, dass ich keine Ahnung hätte von den Bedürfnissen einer Amazone und diese Tiere nur halten würde, um mein Ego zu befriedigen. Daraufhin kamen eine ganze Reihe von Postings, alle in dem Tenor: "Wie schrecklich!", "Menschen gibt's!", "Man sollte für solche Leute einen Amazonen-Führerschein einführen!"
Keiner dieser Leute war dabei gewesen, keiner kannte mich oder meine Verhältnisse, aber alle nickten artig und nahmen gern die Fährte auf, die der User gelegt hatte. Um meine Sicht der Dinge hatte sich niemand bemüht. Es wäre weitaus fairer gewesen von dem betreffenden Schreiber, mich vor Ort auf seine Bedenken anzusprechen, anstatt mir stumm gegenüber zu sitzen und anschließend im Internet herumzuwettern und nach Verbündeten zu suchen.
Das verstehe ich unter Hochschaukeln und Anprangern. Der Adressat der Anschuldigungen sollte dabei zu Wort kommen dürfen.
Viele Grüße
Rinus.