Für euch ... Mia und Max stellen sich vor

Diskutiere Für euch ... Mia und Max stellen sich vor im Forum Amazonen im Bereich Papageien - Hallo ihr Lieben! Sicher habt ihr schon einiges gelesen über meine beiden Grünen, doch gesehen habt ihr sie noch nicht. Das lag daran, dass ich...
Hallo Thorsten,
bitte, versteh mich um Himmels Willen nicht falsch!
Nicht, daß ich darauf bestehe, Dich in Frauenkleidung zu sehen! Ist halt nur, mein grüner Wonneproppen fährt nur auf Frauen ab. Das ist unglaublich, wie sehr er/sie da differenziert. Deshalb dachte ich, Du hättest in Verkleidung eine Chance. Denn, wie gesagt, eine plastische Operation für Dich, nachdem mein Federbündel mit Dir fertig ist, kann ich mir nicht wirklich leisten!
Da müssen wir uns noch etwas einfallen lassen. vielleicht kann ja Deine Mutter mitziehen bei was immer ihr tut? Dann wäre ich doch unglaublich beruhigt und müßte mir nicht die ganze Zeit, wenn sie denn zu Dir darf, um Dich Sorgen machen.
Vielleicht sollten wir das doch unter Umständen in Erwägung ziehen. Ich nehme mal stark an, daß Du damit der Massagepflicht auch enthoben wärst. Das würde dann wohl auch Deine Mutter treffen.
Liebe Grüsse
Sonja
 
Hallo Sonja!

Danke der Nachfrage. Du brauchst dir aber keine Gedanken zu machen: Solange ich nichts verlauten lasse, dass es Mia schlecht geht, könnt ihr davon ausgehen, dass alles in Ordnung ist.

Das Füßchen heilt. Mia ist noch ziemlich müde, kann aber schon wieder ganz gut auftreten. Nachts will sie unbedingt oben auf dem Volidach schlafen, und ich lasse ihr dieses Privileg, obwohl es eigentlich nicht mehr nötig wäre. Trotzdem habe auch ich nachts noch die Türen offen, damit ich höre, wenn sich was Verdächtiges tut. Die Voli selbst bleibt unverriegelt. Jeder Bewohner kann also ungehindert rein- und rausmarschieren, gerade so, wie es ihm sein Drang zur unbeaufsichtigten Geländespionage befiehlt.

Inzwischen bin ich trainiert darauf, nur jene Geräusche wahrzunehmen, die über Mias Gesundheitszustand Auskunft geben. Den Rest registriert mein Unterbewusstsein nicht. So rabaukig mein Geflügel auch sonst sein mag, doch wenn es darum geht, auf die schlafende Halterin Rücksicht zu nehmen, sind Mia und Max einsame Spitze. Das muss ich zugeben und dafür muss ich sie loben. Sie stehen nämlich früher auf als ich, und erst hatte ich gedacht, na toll, das kann ja heiter werden, ohne zwei geschlossene Türen zwischen uns, wenn das Grünzeug dann zum Zählappell bläst, sobald die Sonne aufgeht. Aber nein, alles läuft absolut gesittet ab. Kein Mucks ist zu hören außer dem leisen „Pling“ beim Klettern an den Volistäben. Und wenn ich dann aufstehe und ins Wohnzimmer komme, sitzen die beiden artig auf der Stange, haben bereits gefrühstückt und die Morgengymnastik hinter sich und warten nun darauf, dass ich das Schweigegebot aufhebe. Ist das nicht nett?

Dennoch muss ich mal kurz nachfragen: Wen meinst du mit „armer“ Max? Doch nicht jene großmäulige Dampfwalze, die mit ihren 520 Gramm Körpereinsatz alle in der Nähe befindlichen Daseinsformen (materieller wie geistiger Art) in platte Zellverbände nudelt? Warum sollte so jemand nicht fit sein? Wäre das je denkbar?

Viele Grüße
Rinus
 
Hallo Thorsten!

Bitte mach nur weiter mit. Keine Angst, falls dir wirklich nichts mehr einfallen sollte ... ich werd dir schon die Worte ordentlich im Mund umdrehen. :D

Aber dich als Frau verkleiden? Nur damit Sonjas Liebling keinen Schock bekommt? Und dann noch eine Stunde Sonder-Massageprogramm? Ich weiß ja nicht ... vielleicht sollst du demnächst noch Gutenachtlieder singen, die Körner vorkauen, das Trinkwasser durch den „Brita“ filtern („Meine Ama ist so empfindlich an den Geschmacksnerven“) und nach dem Essen den Schnabel abputzen. Ach ja, und immer schön die Hände desinfizieren, bevor du dich der Amazonen näherst.

Aber okay, okay, ich will nichts gesagt haben. Es ist allein deine Entscheidung, wie sehr du dich einspannen lässt. Außerdem wartet ja noch eine Herausforderung mit Mia und Max auf dich. Kannst du dich erinnern? Ich hatte ihnen damals erzählt, du würdest im Wald wohnen - ohne Badewanne und fließend Wasser. Sie wissen demnach noch immer nicht, was du beruflich machst. Ich jedenfalls werde ihnen nicht erzählen, dass du ausgerechnet *Sanitärobjekte* vertreibst. Das musst du schon selbst übernehmen. Ich bin ja mal gespannt, wie du aus dieser Nummer wieder rauskommst. Aber bitte nicht mit der Brachialmethode, nicht mit den Kindern zur Badausstellung gehen, sie dort im Nacken packen und mit den Schnäbeln in die Waschbecken tunken. Auch nicht ohne Wasser. So was kann Schäden fürs Leben verursachen.

Aber so unsensibel schätze ich dich sowieso nicht ein. Ich wollte es nur mal gesagt haben. Das Amazonen-Boxing am Mittwoch um 20.30 Uhr ist genehmigt - ausnahmsweise. Brauchen die Kinder einen Zahnschutz? Reicht ein handelsüblicher Korken?

Viele Grüße
Rinus.
 
Hallo Sonja!

Schön, dass du dich einsichtig zeigst und bereit bist, über deine pädagogische Haltung nachzudenken. Ein Verzärteln unserer Amazonen führt zu einem Boomerang, der uns irgendwann selbst an den Hinterkopf trifft. Nur durch konsequente Grenzverteidigung retten wir unsere Kinder vor sozialem Versagen. Schau sie dir doch an, all die obdachlosen Tauben, die an den Bahnhöfen rumlungern und Passanten um Brot anbetteln. Sollen wir eines Tages unsere Amazonen dort besuchen, nur weil wir im Vorfeld versagt haben?

Aus diesem Grund bin ich grundsätzlich dagegen, menschliche Bezugspersonen zum Verleugnen ihrer Geschlechtsidentität zu zwingen. Es bringt nichts, wenn Thorsten sich als Frau verkleidet. Hier ist nämlich das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt. Denn nicht Thorsten sollte sich nach deiner Amazone richten, sondern umgekehrt, deine Amazone muss lernen, ihre Emotionen zu beherrschen und ihren Unwillen nicht an Männern auszulassen. Wo soll das hinführen? Willst du in Zukunft alle männlichen Wesen aus dem Gesichtsfeld deiner Amazone bannen? Nur weil sie sonst rumzickt?

Ich schlage vor, sofort mit einem Gegenprogramm zu beginnen. Dabei soll dein Geflügel behutsam an Männer herangeführt werden, um schrittweise die Vorbehalten zu überwinden. Du könntest z.B. damit anfangen, deinen Freund, also eine männliche Bezugsperson aus der nächsten Umgebung, mit der Federnpflege zu betrauen. Gib ihm Kamm und Bürste in die Hand und lass die beiden allein. Ich bin sicher, durch diese intime Situation werden sich schnell vorhandene Ressentiments deiner Amazone in liebevolle Annäherung wandeln.

Im nächsten Schritt könntest du den Briefträger (oder den Milchmann) um Mithilfe fragen, ihn hereinbitten und zum Nackenkraulen animieren. Du wirst sehen, spätestens nach dem dritten Zuhacken wird sich auch hier die Erkenntnis durchsetzen, dass Männer gefühlvolle Wesen sind, die sich durchaus einer tiefen Freundschaft würdig erweisen können. Je nachdem, wie gut du haftpflichtversichert bist, lassen sich diese Lernschritte sogar auf Fremde ausdehnen. Auf Kunden im Supermarkt beispielsweise, denen du deine Amazone ungefragt an den Hemdkragen hängst und dann abwartest, was passiert. Eine gewisse Unempfindlichkeit gegen soziale Ächtung ist dabei allerdings Voraussetzung. Das Gesunden deiner Amazone sollte dir aber immer wichtiger sein als der Friede mit deinen Mitmenschen.

Aus einem ähnlichen Grund kann ich dein Argument gegen eine Monatskarte für den Bus nicht gutheißen. Du lehnst es ab, die öffentlichen Verkehrsmittel zu unterstützen? Und deshalb muss deine Amazone dem gleich tun? Nein, Sonja, so geht das nicht. Das ist biedermeierlich gedacht. Man muss sich von eigenen Prinzipien trennen können zugunsten seiner Kinder. Ich z.B. lehne aus ethischen Gründen grundsätzlich brutale, instinktfördernde Sportarten ab. Aber habe ich deswegen unserem Max die Freiheit genommen, selbst zu entscheiden, ob er mit Anita zum Eishockey wollte oder nicht? Nein, Sonja, hier müssen wir Vorbild sein. Hier sollten unsere eigenen Wertmaßstäbe hintan stehen. Hier müssen wir als Eltern Großzügigkeit beweisen. Und wer sagt denn, dass es deswegen gleich zum Schlimmsten kommen muss! Vielleicht wird deine Amazone ja gar nicht Busfahrer und mein Max lässt ab vom Schlägerschwingen und entdeckt stattdessen sein Herz fürs Aquarellmalen?

Bitte denke auch hierüber noch einmal nach – und lass den armen Thorsten das sein, was er ist!

Mit den besten Wünschen
Rinus.
 
Hallo Rinus,
gar nicht so einfach, Dir zu antworten, wenn man in Grund und Boden gebügelt wird, wo man doch eigentlich nur lautere Absichten hegt.
Meine Ama im Bus! Hast Du schon mal darüber nachgedacht, wievielen Infektionskrankheiten das arme Tier damit ausgesetzt wäre?!? An jeder Ecke schnieft und hustet es, andere heulen leise vor sich hin, da sie zu dieser Jahreszeit ihrer Leidenschaft für Blüten- und Gräserpollenallergien huldigen, andere verdauen unter Rülpsen und anderen unschönen Körperausdünstungen ihre Abndmahlzeit und wieder andere sind vielleicht rassistisch eingestellt und lehnen es ab, mit Buntgemüse den Sitzplatz zu teilen!
Wie soll ich das meinem Kind erklären, wenn es dann aufgelöst vor mir am Empfang in der Firma steht? Glaubst Du, da sei noch ein lockeres, entspanntes, gemeinsames Mittagessen drin?
Vermutlich brauch ich dann die gesamte Stunde, um mein Buntzeug zu beruhigen und dann muß ich sie noch dazu bringen, die Reise mit S-Bahn, Bahn und Bus wieder nach Hause anzutreten. Das klappt nie! Und meine Chefin bekäme wohl auch einen "Vogel", wenn sie mein Gemüse an meinem Schreibtisch sehen könnte. Nee, wir bleiben beim Limo-Service! Da weiß ich wenigstens genau, daß das Kind pünktlich um 12.00 da ist und muß mir keine Sorgen machen, ob es einen Stromausfall unterwegs gab, ein Zugunglück oder ähnliches wenn sie zu spät kommt.
Ich gebe zu, es war nicht ganz einfach, so auf die Schnelle eine Chauffeuse aufzutreiben, aber es ist mir am Dienstag gelungen. Die Dame hat versprochen, mein Kind jeden Mittag zu holen und auch wieder sicher nach Hause zu bringen.
Du wirfst mir jetzt sicher wieder vor, ich würde mein kleines, grünes Federknäuel verwöhnen und verzärteln. Aber irgendwie muß ich ja erstmal die letzten Jahre gut machen, in denen sie in Einzelhaft hinter Gittern vor sich hin gelitten hat. Auch auf die Gefahr hin, daß sie etwas abhebt. Das muß ich dann halt glatt bügeln. Apropos glatt bügeln: Das Kind hilft mittlerweile hervorragend im Haushalt. Gestern hat sie erst widerwillig und leidend geduscht (muß sie unbedingt das nächste Mal fotografieren, Du wirst begeistert sein!), anschließend haben wir gemeinsam gebügelt. Sie auf meiner Schulter ihre Federn, ich auf dem Bügelbrett meine Wäsche. Hat super geklappt. Anschließend haben wir gemeinsam einen Salat vorbereitet. Bis auf ein paar kleine Meinungsverschiedenheiten lief es einfach toll. Nachdem das Kind den Löffel mit der sauren Sahne abgeschleckt hatte, bestand meine Hauptbeschäftigung darin, die Salatsoße vor Ama-Angriffen in Sicherheit zu bringen. Ist doch immer wieder schön, wenn wir mit unseren Kochkünsten die Geschmacksnerven unseres Geflügels treffen. Salat, Tomate und Paprika wurde dann geteilt. Ein Stück jeweils für mein Gemüse, der Rest für uns. Das Innere des Paprikas kam weit aus besser an als das Fruchtfleisch und auch das Fleisch der Tomate wurde abgelehnt, nur die Kerne waren interessant.
Ach ja, den einzigen wirkichen Zwischenfall gestern gab es, als Ama sich von meiner Schulter in meine Hände hat fallen lassen, um jetzt sofort und nachhaltig den Kopf gekrault zu kriegen. Hab ich mich erschreckt. Ich konnte das Buntzeug gerade noch fangen!
Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Heute morgen gab es erstaunte Blicke, daß mein Freund von seiner Reise wieder da war. Ich denke, ihr dämmert so langsam, daß er sich nicht in die Flucht hat beißen lassen. Das war sicherlich ihre Hoffnung, als sie ihn die letzten Tage nicht gesehen hat. Tja, Trugschluß. Das Leben ist halt hart und ungerecht......
Klar soll Thorsten das bleiben, was er ist. Und vor allem wie er ist. Ich habe meine Meinung komplett revidiert. Er ist ein perfekter Organisator mit wunderbaren Ideen. Und sowie ich mein Buntzeug soweit im Griff habe, daß es gegen die männlichen Mitbewohner dieser Erde nicht mehr Gift und Galle spuckt, werde ich auch sehr gern auf sein Angebot zurück kommen und ihm mein Kind für einen Ferienaufenthalt überlassen.
In der Zwischenzeit kann ich mich ja vielleicht anbieten für die Herbstferien. Da gibt es, glaube ich, noch keine Pläne. Neo, Mia und Max wären gern gesehene Gäste hier im Haus. Vorne gibt's den Hof zum Spielen, hinten den Garten mit wunderschönen alten Obstbäumen, vielen Sträuchern und Pennies zum Jagen. (Den Bachlauf und den Teich werde ich für Mia und Max mit ein paar netten Dekorationsgegenständen verstecken!) Wenn die Pennies müde sind und nicht mehr mitspielen wollen, gibt's noch drei Katzen, denen man Knoten in die Schwänze machen kann und einen Pudel, mit dem sich bestimmt auch was anfangen läßt. Der Bauer gegenüber hält Hühner und hat einen Taubenschlag. Da kann man als Ama, egal welcher Art, bestimmt auch einiges an Unruhe rein bringen. Wenn das alles langweilig ist, bietet sich das Gestüt hier um die Ecke an, um die Pferde mal ordentlich auf Trab zu bringen. Sicher finden sich auch etliche Ausflugsmöglichkeiten in der Gegend. Es gibt jede Menge Seen, wo man schwimmen gehen könnte, aber das kann ich Mia und Max natürlich nicht zumuten. Aber das Aschaffenburger Schloß ist wirklich schön, die Altstadt von Seligenstadt ist sehenswert und vielleicht könnte man mal in die Burg von Alzenau, um einem Konzert zu lauschen.
Also, ich wäre gerne bereit, euer Geflügel auch mal zu beaufsichtigen. In den Feldern hier kann man herrlich stromern, es gibt Kaninchen und Rehe zu erschrecken und, und, und....
Ihr könnt ja mal drüber nachdenken, ist ja noch lange bis dahin.
Liebe Grüsse
Sonja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sonja!

Ich seh schon: In grundlegenden Fragen kommen wir nicht auf einen Nenner. Deine Amazone nicht im Bus fahren lassen, weil sie sich erkälten könnte. Oder weil es dort vielleicht mieft. Oder weil jemand nicht neben Federzeug sitzen will. Willkommen im Leben, Übermutti!

Wie wär’s, wenn du deiner Kleinen eine riesige Glaskuppel kauftest und sie dort drunter setzen würdest? Da wird sie nicht krank, da sieht, hört und riecht sie nichts Schlimmes, und dass es so was wie Rassisten überhaupt gibt, wird sie gar nicht erst erfahren. Aber mit Thorsten und unseren Grünen auf die Wasserkuppe wandern, das darf sie! Dorthin, wo gemeines Volk sich verlustiert, wo der Mop am Kiosk ansteht und der Pöbel in Gruppen die Lifte benutzt. Das geht plötzlich! Und sag jetzt nicht, dort oben in der frischen Luft wäre das was anderes, dort im Wind würden die schlechten Energien einfach wirkungslos verfliegen.

Könntest du dich wenigstens zu einem klaren pädagogischen Konzept durchringen? Stadtdjungel nein, aber robben in Hühnerdreck ja? Tut mir Leid, es fehlt mir an Verständnis, um dahinter eine Logik zu erkennen. Und dass deine Ama, statt wertvolle Erfahrungen im sozialen Umgang zu machen, per Chauffeur herumkutschiert wird, halte ich für dekadent. Knasterfahrung hin oder her. Du bist im Begriff, ein Luxusgeschöpf heranzuzüchten. Besitzt deine Ama schon ein Gucci-Handtäschchen? Für die Tic-Tacs, damit man immer perfekt frischen Atem vorweisen kann? Und hast du sie schon zum Ballettunterricht angemeldet oder zum Eiskunstlauf? Nein? Dann wird’s aber Zeit - eine internationale Starkarriere will schließlich früh vorbereitet sein.

Und dann wieder Landleben pur. Komme einer hinter deine Prinzipien. :nene:

Aber ich nehme gern dein Angebot an ... trotz einiger Bedenken, wie ich zugeben muss. Womöglich setzt du Mia und Max Flausen in den Kopf, kaufst ihnen Versace-Socken und lässt ihnen Lachsbrötchen oder Hummerpastete servieren. Und den Kaviar dürfen sie unprobiert zurückgehen lassen ... so weit käme das noch! Hinterher muss ich mir wieder das Geheule anhören von Mia, von wegen ich ließe sie wie Puttchen Brammel rumlaufen, während es in Frankfurt „soooo coole“ Boutiquen gebe, und Max will bestimmt leitend in die Buchmesse einsteigen, weil er denkt, dann könne er fördernden Einfluss nehmen auf den Vertrieb von Mickey-Maus- und Spiderman-Heften.

Doch gegen einen Landaufenthalt à la „Immenhof“ ist natürlich nichts einzuwenden. Ich hab schon zu Gaby (Alba) gesagt, das würde meinen beiden bestimmt gut gefallen. Zu Gaby aufs Land nach Bayern fahren Mia und Max nämlich im Spätsommer. Vielleicht dürften sie anschließend, im Frühherbst, trotzdem zu dir kommen?

Es ist übrigens nicht nötig, Bach- oder Flussläufe abzudecken oder gar umzuleiten, nur damit meine Trockengefieder-Anhänger sich nicht erschrecken. Denn im Gegensatz zu dir mit deiner Amazone versuche ich sie nicht mit aller Gewalt von jeder schlechten Erfahrung abzuschirmen, denn sonst werden sie die Realität nie zu akzeptieren lernen, und zweitens bleiben Mia und Max einfach auf der Stelle stehen, sobald sie im Hintergrund Wasser sehen. Das war bei Anita mit ihrem Swimming Pool auch so. Dort sind Mia und Max auch einfach an der Terrassentür stehen geblieben und wollten keinen Schritt weiter gehen.

Nur eins solltest du wissen: Falls deine tierischen Mitbewohner sehr empfindlich sind, empfiehlt sich eine behutsame Vorbereitung. Denn nicht jeder Pudel findet es klasse, wenn er von Max gefragt wird, wie viel man heutzutage für so eine Ganzkörper-Minipli bei Aldi hinblättern muss. Und Enten wollen vermutlich ebensowenig den Ratschlag hören, wegen ihrer Plattfüße doch mal zum Orthopäden zu gehen. Ich weiß, Max’ loses Mundwerk ist die Pest. Ich schäme mich deswegen in Grund und Boden. Aber bisher hat ihn leider noch nichts bremsen können.

Viele Grüße
Rinus.


P.S. Deine Süße hält nichts vom Baden? Ach, herrje. Das ist aber übel. Doch keine Angst ... das gibt sich mit der Zeit! Die Natur hat keine wasserscheuen Amazonen im Programm.
 
P.S. Deine Süße hält nichts vom Baden? Ach, herrje. Das ist aber übel. Doch keine Angst ... das gibt sich mit der Zeit! Die Natur hat keine wasserscheuen Amazonen im Programm.

Was ist das denn?????????????
Erzähl mir nicht, Deine hätten schlagartig ihre Meinung revidiert!
Vielleicht solltest Du denen den letzten Satz mal erzählen. Als meine Ama gerade Deinen Beitrag gelesen hat, ist sie kopfschüttelnd nach unten entschwunden. Als ich hinterher bin und gefragt habe, was denn los sei, fing sie an zu heulen, ist mir um den Hals gefallen und hat mir erzählt, wie glücklich sie sei, hier gelandet zu sein. Ich hätte für ihre arme verbogene Psyche Verständnis und wie dankbar sie dafür sei. Wenn sie sich vorstellt, sie hätte bei jemandem wie Dir landen können, so absolut ohne Mitleid für die schlimme Jugend und anschließende Einzelhaft!
Es hat mich wieder eine halbe Stunde Köpfchen-Kraulen gekostet, bis das arme Kind aufgehört hat zu weinen.
Ui, hab gerade Besuch bekommen. Ich fürchte, ich kann erst morgen weiter spinnen.......
Ich wünsch euch einen schönen Abend.
Alles Liebe
Sonja
 
Hallo Sonja!

P.S. Deine Süße hält nichts vom Baden? Ach, herrje. Das ist aber übel. Doch keine Angst ... das gibt sich mit der Zeit! Die Natur hat keine wasserscheuen Amazonen im Programm.
Ja, in der Tat. Hast du Worte? Ich bin ebenso entsetzt wie du. Woher stammt das bloß? Wer kann so was nur schreiben? Sicher ein hartherziger Mensch, der sich lustig macht über das Gebrechen anderer. Am besten gar nicht beachten ... solche Leute laufen sich von selbst tot.

Ich fürchte, Sonja, du hast falsche Vorstellungen von Mia und Max und siehst daher meine Erziehungsmethoden in einem völlig verzerrten Licht. Ich bin nämlich keinesfalls gefühllos, sondern vertrete nur die Ansicht, gerade labilen Amazonen mit einer schrecklichen Vorgeschichte muss man Halt geben durch konsequentes Handeln.

Nehmen wir Mia. Wusstest du, dass sie im Gefängnis geboren wurde? Ja-ah ... nicht nur deine Ama hat Knasterfahrung zu verkraften! Zwar hatten die Eltern eine gesonderte Zelle zugewiesen bekommen, so lange Mia noch im Nest lag, aber glaubst du nicht, so was prägt sich trotzdem ein fürs ganze Leben? So was bleibt in der zarten Kinderseele? Der Draht, das Wachpersonal, das durch die Luke geschobene Futtertablett?

Später habe ich glücklicherweise das arme Geschöpf freikaufen können. Die Eltern mussten leider bleiben. Sie leben noch heute dort und müssen sich obendrein beim Hofgang von Menschen angaffen und fotografieren lassen (die Knastverwaltung nimmt Geld dafür!). Mia spricht nicht gern über ihre Eltern, und ich zwinge sie nicht, sie zu besuchen. Das wäre zu schmerzlich. Nur zu den Feiertagen schicken wir Päckchen. Ob sie ankommen? Immerhin wäre es denkbar, dass sich die Wärter all den schönen Parma-Schinken und die Flaschen Mariacron unter den Nagel reißen. Man hört ja so viel von solchen Dingen. Ein Dankeschön von den Eltern ist jedenfalls noch nie gekommen. Vielleicht schämen sie sich aber auch nur.

Meinem Max ist so ein Schicksal Gott sei Dank erspart geblieben. Er hat das erste Lebensjahr bei einem liebevollen Züchter verbracht, freilich in Sachsen. Das allein ist ja schon schlimm genug, und dann kamen noch seine körperlichen Hindernisse hinzu. Überall wo er hinkommt, ist er der Größte. Auf jedem Gruppenfoto überragt mein Max die Gleichaltrigen um Längen. „Eiffelturm-Bruce Lee“ hat man ihn deshalb schon genannt. Kinder fürchten sich vor ihm, Jugendliche nehmen ihn nicht ernst, und die Omas ranzen ihn an in der Straßenbahn, er solle ihnen gefälligst den Hackenporsche aus der Tür heben ... zu ihrer Zeit wären junge Wermachtsflieger von ganz allein aufgesprungen und hätten sich umgebracht, nur um helfen zu dürfen. Dann gucken sie ihn an, schütteln den Kopf und fragen, ob er vielleicht Forstbeamter sei? Bei der grünen Uniform? Und so ein komisches Grün?

Meinst du, Sonja, dieses ständige Verkennen der wahren Identität täte einer jungen Amazonen-Psyche gut? Und das ist ja noch nicht alles. Max leidet obendrein unter einem Sprachfehler: Er nuschelt. Mit dem „R“ ist es besonders schlimm. Das verkümmert meist zu einem „H“. Deswegen üben wir jeden Tag schwere Wörter wie „Tridentiner Torf “ oder „Tattersall“, doch trotzdem kann ich meinen armen Jungen nicht vor dem Gelächter schützen, wenn er mal wieder „Lohar Mahäus“ ruft auf die Frage nach seinem Lieblingsfußballer.

Kannst du dir vorstellen, wie das eine Mutter schmerzt? Wie es einschneidet in die Seele, aber gleichzeitig weiß man, man kann die Kinder nicht vor allem bewahren? Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht? Hältst du mich jetzt noch immer für eine grausame Halterin – ohne Verständnis und ohne Mitgefühl?

Es täte mir Leid, so verkannt zu werden.

Viele Grüße
Rinus.

Eins möchte ich aber doch noch anfügen: Willst du wissen, wie schön ich dir um den Hals fallen und was alles ich dir unter Tränen ins Ohr flöten könnte, wenn du mir einen eigenen Chauffeur bezahltest? Hm? :zwinker:
 
hallo

ich komm nun echt nicht mehr mit. ich habe mir folgendes überlegt rinus: ich erzähle deinen beiden süssen einfach, dass ich extra wegen ihnen aus dem wald gekommen und vorübergehend aufs dorf gezogen bin, weil sie doch den komfort bei dir gewohnt sind und sie ja bei mir nicht schlechter dastehen sollen, und natur pur haben wir ja schließlich noch auf unseren ausflügen.

nun habe ich mit neo gesprochen, ob er sich als frau verkleiden würde, damit sonjas amazone keinen schrecken bekommt. er würde ausnahmsweise einen rock anziehen mit karos, dann könne er ja den nachbarn erzählen, dass er sich so schottisch fühlt und die phase bestimmt bald wieder vorüber sei.

puh, den part konnte ich geschickt abgeben :D

nun muss ich weg bis später

lg thorsten
 
Hallo allerseits,

also eines muß ich doch hier mal klärend feststellen:
Rinus über Max:
Er hat das erste Lebensjahr bei einem liebevollen Züchter verbracht, freilich in Sachsen. Das allein ist ja schon schlimm genug
Das ist ja wohl eine absolute Unverschämtheit. :schimpf: Was meinst Du Rinus, warum aus Deinem Max so ein Prachtbursche geworden ist - eben weil er in Sachsen aufgewachsen ist. :jaaa: Mein Geflügel ist auch fast ausschließlich aus diesem hervorragenden "Anbaugebiet" und mit ein bißchen Training konnte ich ihnen sogar ein paar Sätze hochdeutsch beibringen.
Einige typisch sächsische Eigenschaften verlieren sich natürlich leider nicht. "Ditschen" gehört dazu: alles was essbar ist, wird erstmal in den Wassernapft getunkt! Naja, wenn ich es mir recht überlege: alles wird in den Wassernapf getunkt! :+screams:
Aber ansonsten kann er von hier nur Gutes haben!
Liebe Grüße

Azrael
 

Hallo Rinus,
hihi, langsam regt sich der Widerstand gegen Deine Vorurteile.......
Sollte ich etwa unverhofft Rückendeckung erhalten?
So, um das von gestern mal zu vollenden:
Was ist falsch mit Hummerpaste und Lachsbrötchen? Steht das bei Deinen etwa nicht auf dem Speiseplan? Und Kaviar, unprobiert, sag mal, kennt das Dein Salat-Geflügel etwa nicht? Manchmal versteh ich Deine Erziehung nicht so ganz. Da willst Du immer das Beste für Dein Geflügel und dann machst Du sie nicht mal damit vertraut, was man so in Restaurants speist, wenn man eingeladen wird. Stell Dir mal vor, Mia hat ein Rendez-Vous mit einem traumhaft gutaussehenden Pinguin. Er, vornehm in Frack gekleidet, lädt sie zum Abendessen ein und da Mia ein hervorragend erzogenes junges Mädchen ist, überlässt sie ihm die Speisenauswahl. Zuerst gibt's Schnecken als Vorspeise, anschließend eine Seafood-Platte mit einer Auswahl an gelbem und weißem Gemüse und als Dessert eine Käseplatte. Möchtest Du wirklich, daß sich Dein Mädel dann bis auf die Knochen blamiert, weil sie nicht weiß, wie man das alles ißt? Sie versucht die Schnecken mit der Zange zu nehmen, wie sie das von Pingi sieht und schon glibscht das Teil durch's halbe Restaurant in den Ausschnitt der üppigen Blondine. Und das nur, weil Du so etwas niemals mit ihr geübt hast? Das arme Ding soll wirklich da sitzen und keine Ahnung haben, wie man den Hummer knackt, die Austern schlürft, die Krevetten schält und die Kaviareier nicht einzeln essen muß?! Ich versteh Dich in diesem Punkt wirklich nicht. Das gehört doch zur Erziehung dazu, daß die Kinder wissen, in welcher Reihenfolge man das Besteck benutzt, welches Getränk aus welchem Glas getrunken wird und daß man als Dame sitzen bleibt, bis der Begleiter einem sämtliche Türen öffnet. Als Amazone von Welt sollte man da wirklich eine Ahnung von haben.
Und das sind halt die Sachen, an denen ich mit meinem bezaubernden Bunt-Gemüse gerade arbeite. Immerhin ist sie ja schon etwas älter und ich finde es ist höchste Zeit, daß sie so etwas lernt.
Ach ja, danke der Nachfrage. Auf Deine Anregung hin hab ich sofort bei ebay ein Pucci-Täschchen ersteigert. So ein ganz süßes, das man um die Taille binden kann. Meine Ama ist total stolz drauf und trägt es mit Begeisterung. Unser Besuch hat sich köstlich amüsiert, wie sie im halbstündigen Rhythmus ein Vivil raus geangelt hat und das mit graziösen Bewegungen in ihren Schnabel befördert hat. Allerdings haben wir auf die Socken verzichtet, da es mit denen ganz schön rutschig auf den Ästen wird und zum Klettern sind die auch nicht wirklich geeignet. Aber einen kleinen Rucksack von Vuiton hab ich ihr noch ersteigert, der ist aber noch nicht da. Vielleicht bringt ihn die Post ja heute. Das Kind braucht ja schließlich etwas um seine Sachen einzupacken, wenn sie jetzt auch bald auf Reisen geht.
Ja, mit dem Nuscheln, der arme Max hat da wirklich ein Problem. Ich arbeite auch gerade daran, meinem Kind beizubringen, daß man anständig fragt, wenn man etwas Eßbares probieren möchte, so in der Art: "Oh, das sieht aber lecker aus, darf ich das bitte mal probieren?" Das klingt doch sehr viel besser, als wenn das Geflügel einen Schwanenhals macht und "guddi-guddi" kräht. Schließlich soll sie sich ja nicht wie ein Bauerntrampel aufführen, wenn sie mal irgendwo hin kommt.
Ja, Rinus, jetzt hast Du Dich verraten: Du träumst selbst von einem Chauffeur und gönnst meinem herzallerliebsten Bunt-Gemüse deshalb nicht das bißchen Luxus. Und außerdem, das ist zeitlich begrenzt, mein Schätzchen hat sich bereit erklärt, in ca. 6 Wochen mal mit Bus, Eisenbahn und S-Bahn zu fahren, aber erst, wenn sie sich etwas besser auskennt. Und ich will ja schließlich nicht, daß mein Geflügel auf dem Weg zu mir verloren geht!
Aber klar ist Dein Geflügel herzlich willkommen bei uns. Der Hund ist Kummer gewöhnt, der wird von den Geflügelten immer als Schaf bezeichnet. Ich versuche zwar, ihnen klar zu machen, daß er nur mal zum Friseur muß, und daß das am Samstag passiert, aber sie wollen mir nicht glauben. Sie diskutieren da endlos mit mir und behaupten, so etwas auf der Weide um die Ecke schon gesehen zu haben. Da würde sowas auf der Wiese stehen und immer mäh-mäh schreien. Und ob er nur ins Haus dürfte, weil er eine Fremdsprache könne? Es gelingt mir momentan nicht, sie davon zu überzeugen, daß es wirklich ein Hund ist. Am Samstag werden sie sich dann ganz schön umgucken!
Also, Max wird ihn da auch nicht aus der Fassung kriegen, über solche Fragen ist er erhaben. Das einzige Problem seh ich beim Namen, da der Hund auch Max heißt. Ich werde ihn während der Ferienzeit von Mia und Max nur Mäxchen nennen, damit da keine Verwechslungen entstehen. Wir freuen uns jedenfalls schon riesig auf das Salat-Geflügel und meine Ama schmiedet schon Pläne, wo sie mit ihnen spielen gehen kann und was wir an Ausflügen machen werden. Sie will sich heute Notizen machen und mir dann heute abend den Zettel geben, auf den sie sämtliche Ideen notiert hat. Ich hab ihr zwar gesagt, daß das noch reichlich Zeit hat, aber sie meinte, wenn ich heute, an einem so trüben Tag schon zur Arbeit ginge, müßte sie sich ja mit etwas beschäftigen. Ist ja schon richtig. Zumal die Kantine heute geschlossen ist und das Kind deshalb nicht rein kommt.

@ Thorsten: das ist aber reizend, daß dein Neo sich als schottisch ausgibt, um meine Ama zu beruhigen. Ich hoffe aber, ihr bis dahin diese Macke ausgetrieben zu haben. Man kann ja schließlich nicht nur mit Scheuklappen durch's Leben laufen. Ich hab Rinus' Vorschlag angenommen: Nächsten Montag kommt der Milchmann und übt mit ihr Köpfchen-und-Ganzkörpermassage. Sollte er am Dienstag nicht in der Lage sein, die Lektion fortzusetzen, z.B. wegen gefühllosen, unförmig bandagierten Händen, geschwollener Nase, frisch gepiercten Ohren oder änhnlichen Malheuren, hat sich der Briefträger bereit erklärt, die Übung weiter zu verfolgen. Auch der Schornsteinfeger und der Gasmann machen mit. Fand ich richtig nett, daß die Männer so hilfsbereit sind. Vielleicht klappt es ja dann schon in zwei oder drei Wochen, das Kind mit dem Bus fahren zu lassen. Allerdings muß ich das Kind dann auch noch auf eventuellen Rassismus und Ressentiments vorbereiten, aber das kriegen wir mit abendlichen Gesprächen hin.
Liebe Grüsse
Sonja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Azrael!

Guck an, es ist also doch noch jemand aus der Reserve zu locken von jenen Leuten, die hier meist nur mitlesen, aber selbst nicht recht schreiben wollen. Das muss ich mir merken: Man braucht nur eine kleine ungezogene Wertung anzubringen, und schon beschert mir die Empörung eine schöne Reaktion. :D Reingefallen! Ich hab man gar nichts gegen Sachsen!

Es ist nur so, dass Mia und ich aus Norddeutschland kommen (ich gebürtig aus Bremen und Mia aus Walsrode), von daher nur atsreines, akzentfreies Schrifthochdeutsch ;) sprechen, ferner keine geologischen Erhebungen kennen (im Fachjargon „Berge“ genannt) und auch keine großflächigen Waldgebiete. Bei uns ist es flach, klar und kniehoch übersichtlich. Unser Nationalgemüse heißt „Erika“ und unsere Wappenpflanze „Grünkohl“. Ist es demnach verwunderlich, dass wir uns erst anpassen mussten, als Max zu uns zog, er, der aus dem tannengrünen, sächsischen Mittelgebirge stammt? Und weil wir uns so gar nicht auskannten, haben wir zunächst fälschlicherweise Max‘ charakterliche und körperliche Unzulänglichkeiten auf sein sächsisches Erbe geschoben. Heute wissen wir, das war falsch. Flegelhaftes Benehmen, sein Sprachfehler und seine Unkenntnis von jenem, was wir als „Waterkant“ bezeichnen, ist keinesfalls zurückzuführen auf landsmännische Defizite. Wir haben also dazugelernt und lassen heute Milde walten, wenn Max mal wieder Luv und Lee verwechselt – oder mault, wenn’s Lapskaus gibt. Nur mit liebevoller Geduld lassen sich solche Wissenslücken füllen. Aber sonst ist Max fürwahr ein Prachtkerl: Immer „Komm ma her, du!“ schreien, aber vor „Beppos Fingerlingen“ die Flucht ergreifen. Jo. Das ist echter Individualismus.

Viele Grüße
Rinus.

P.S. Das soll ich ausrichten, weil Agathe Max neulich als „Stinker“ hingestellt hat: Mit einem Döner am Flügel will er seinerseits auf keinen Fall durch Leipzig flanieren. Da mag Agathe noch so attraktiv sein. Bärlauchmief törnt ab
 
Und wo bleibt Pinkel???? Das fehlt doch glatt in Deiner Aufstellung!
LG
Sonja
 
Von Pinkel muss Max immer aufstoßen. Daher kommt das bei uns nicht auf den Tisch. Solltest du eigentlich langsam wissen.

Wart nur ab, du kommst auch noch dran mit einer Antwort.

:D

Rinus.
 
Hab ich schon befürchtet, daß dieser Kelch nicht an mir vorüber geht.
Aber schön so. Ich langweile mich sonst heute zu Tode auf der Arbeit. Irgendetwas muß mich ja aufrecht erhalten.
LG
Sonja
 
Hallo Rinus,

so, na toll - jetzt hast Du's geschafft! Agathe, die sonst von allen Männern hier (inkl. meinem eigenen) hofiert wird, sitzt hier und heult Rotzblasen (hat schon ganz rote Augen), weil sie gelesen hat was Max über sie sagt. :(

Prima und ich muß wieder trösten. Das ist ja wohl nicht die feine sächsische Art! Ich soll ausrichten, daß sie es gar nicht nötig hat sich mit solchen Muschelschubsern abzugeben - entschuldige, daß ist die gekränkte Eitelkeit, die da aus ihr spricht. 8o

Guck an, es ist also doch noch jemand aus der Reserve zu locken von jenen Leuten, die hier meist nur mitlesen, aber selbst nicht recht schreiben wollen.
Nunja, ich hatte ja meinerseits schon Kurse und eventuelle Besuche angeboten, da ich den Nerv deines Gefügels aber nichts getroffen hatte, hielt ich mich vornehm zurück.

Wobei mir eines einfällt: als absolutes Highlight, könnte ich deinem Geflügel das WGT (Wave-Gotik-Treffen) anbieten. Falls sie im typischen Teenager-Depri-Düstermusik-Alter sind, sind sie am nächsten Wochenende hier bestens aufgehoben. Das gibt es nur hier und nur einmal im Jahr 3 Tage lang!

Ich glaube, Mia sähe mit schwarzem Lidschatten und blutrotem Samtkleid bestimmt hinreißend aus. Vielleicht auch etwas Zarteres aus Netz? Aber auf jeden Fall Plateauschuhe - vielleicht könntest du das Gehen damit schon ein bißchen mit ihr üben. Nicht, daß die eingefleischten Grufties nachher Witze über sie machen, wenn sie stöckelt wie der Storch im Salat.

Zu "Ich-walz-alles-nieder"-Max passen wohl eher 20-Loch Dr. Martens-Stiefel mit Stahlkappe und eine schwarze Lederhose. Wenn Du ausreichend tolerant bist - ich kenn' hier auch ein Tattoostudio mit supernetten Leuten. So ein Herzchen mit "Mutti" auf dem Flügel würde Max's Outfit dann perfekt abrunden - oder lieber ein Schnabelpiercing. Was denkst Du?

Ich würde natürlich aufpassen, daß sich der Alkoholkonsum (ich sage nur: Absinth macht blind) in Grenzen hält und zu den gaaanz gruseligen Lesungen, würde ich sie auch nicht mitnehmen.

Das wäre doch mal ein Ausflug, den ihnen niemand anders bieten kann und von dem sie noch lange (alb-)träumen.

Bitte sage mit Bescheid, ob ich die beiden einplanen soll - dann mach ich hier noch 'ne Voli frei (falls sie nicht im Vogelzimmer schlafen wollen). Du kannst ja mogeln und sagen, bei mir ist gerade das Wasser abgestellt worden und ich habe kein Gemüse mehr im Haus! Vielleicht hilft das gegen die Angst.
Liebe Grüße

Azrael
 
Hallo Azrael,
na mit DEM Freizeitangebot kannste Dich aber bestimmt gleich warm anziehen!!!
Da kommt's dann knüppeldick von Rinus. Ihrem Salat-Geflügel Albträume anbieten. Und Mia in Netz-Klamotten............ und Max mit Schnabelpiercing,hihihi.
Ich freu mich schon jetzt auf ihre Antwort. Da komm ich ja bestimmt noch billig weg, im Vergleich zu Dir. Aber nächstes Wochenende sind sie eh bei Thorsten auf der Wasserkuppe und Dom gucken.
Habt ihr noch mehr solche Events?
Liebe Grüsse
Sonja
 
Hallo Sonja!

Was mach ich bloß mit dir? So viel Renitenz ist mir selten untergekommen bei einem Ama-Neuling. Dass jemand derart ungeniert zugibt, seine Amazone fürs V.I.P-Parkett zu trainieren, hab ich noch nicht erlebt. Andere Leute machen sich Sorgen über die richtige Vitaminzufuhr, oder ob man die Voliere lieber mit Sand, oder Torf oder Zeitungspapier auslegt (ich sagte „Papier“ und nicht „Blattgold“), und du zerbrichst dir den Kopf, dass deine Ama auch ja korrekt die Zehchen abwinkelt, wenn der Garçon mit der Kaviarplatte kommt.

Aber bitte, jedem das Seine. Wenn du meinst, es würden sich dann noch genügend Artgenossen finden, die mit deinem verwöhnten Liebling spielen wollen, solltest du dieses Linie ruhig konsequent verfolgen. Ich höre nur nichts über Mia und Max und was ich über ihre traumatische Kindheit verraten habe. Ich hatte auf ein wenig Verständnis gehofft, doch die ist wohl untergegangen bei ebay beim Feilschen um Vuiton-Rucksäckchen und Gucci-Täschchen. Schade. Sehr schade.

Übrigens hast du dich verraten. Ha! Eine Täschchen zum Umbinden um die Taille! Ha ha ha! Schon mal bemerkt, dass Amazonen gar keine Taille haben? Wie soll denn dort was hängenbleiben, wenn selbst jeder Hosenbund runterrutscht und kein Rock sitzt? Mich als missgünstigen Modemuffel hinstellen, nur weil ich bei Mia für ein Hängerkleidchen plädiere, aber selbst so einen Quark verzapfen! Natürlich Hängerkleidchen ... was denn sonst? Was anderes verbietet die Anatomie.

Vielleicht solltest du mal genau hingucken, ob deine Süße auch wirklich zur Gattung der Amazonen gehört. Wenn sie nämlich ein Täschchen umschnallen kann, ohne dass es geradewegs zu Boden saust, dann dürfte es sich um ein Nagetier handeln. Eventuell ein Eichhörnchen oder einen Präriehund oder gar einen Otter. Das eröffnet doch ganz andere Perspektiven, nicht wahr? Da bekommt das „Guddi-guddi“ eine völlig neue Dimension. Ein Eichhörnchen, das auf der Stange sitzt und die Nackenhaare zur Pelerine bauscht, damit das liebesblinde Frauchen mit Leckerli und Streicheleinheiten rausrückt ... super! Darauf muss man erst mal kommen. :zustimm:

Ich bin bereit, Mia und Max trotzdem im Herbst zu dir zu schicken. Auf dem Land ist die Luft gut, und meine beiden Grünen werden schon jemanden finden, mit dem sich was unternehmen lässt.

Dir empfehle ich im eigenen Interesse, die Sache mit deiner „Amazone“ schnellstens zu klären. Du willst doch sicher als Erste erfahren, ob sich die Anschaffung all der Amazonen-Bücher und des Vogelfutters gelohnt hat, oder ob du dich in Zukunft um den Erfahrungsaustausch mit anderen Nager-Haltern bemühen solltest. Und nicht zuletzt für jenes Geschöpf, das bei dir zu Hause in der Voli sitzt, wäre es von dringlichster Wichtigkeit, die Identitätsfrage geklärt zu wissen, damit sich ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln kann. Stell dir mal vor, wie geschockt deine Kleine wäre, wenn sie auf der Wasserkuppe auf Neo, Mia und Max stößt, und die stieben panisch auseinander mit dem Aufschrei: „Ihh ... ein Ganzhaarmonster mit Überbiss!“

In einer versierten Tierarztpraxis wird man dir bestimmt kompetente Auskunft geben können.

Sollte das geklärt sein, können wir ja noch mal darüber reden, ob du tatsächlich eine Veranlassung hattest, die ganze Zeit ungeniert über meine Erziehungsprinzipien herzuziehen und auch noch die arme Azrael gegen mich aufzuhetzen. Ich hoffe, ich werde demnächst nicht auch noch dich selbst trösten müssen.

Viele Grüße
Rinus.
 
:nene: Sieht das vielleicht nach Eichhörnchen aus?!? :nene:
 

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Hallo Sonja,

na mit DEM Freizeitangebot kannste Dich aber bestimmt gleich warm anziehen!!!
Was soll ich sagen: nänänänänänäh - guck mal, wer hier sein Fett abbekommt! :p
Obwohl, so mal inoffiziell unter uns: ich finde so ein bißchen Schicki-Micki für die Grünen nicht falsch. Ich will schließlich auch nicht so ungehobelten Pöbel im Hause haben. Aber pssst! :zwinker:

Und wo Rinus also so tolerant ist: wann kommen die beiden an? Bis wann dürfen sie aufbleiben und haben sie schon Erfahrungen in der schwarzen Szene gemacht? Agathe hat übrigens gerade angeboten, daß Mia (falls die Oberweite übereinstimmt) ihr kurzes schwarzes Lackkleidchen ausleihen darf. Süß, nicht wahr?! Beim Make-Up will sie ihr auch helfen. :+streiche

Was ich noch prophylaktisch fragen wollte: rauchen die beiden? Ich frage nur deshalb, weil ich dann noch eine Rauchervoli auf den Balkon stellen würde - wir sind nämlich ein Nichtraucherhaushalt, aber trotzdem tolerant. :D

Also bis denn

Azrael
 
Thema: Für euch ... Mia und Max stellen sich vor
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