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Diskutiere Hilfe Wildfang im Forum Amazonen im Bereich Papageien - Bekommt mann einen Wildfang (Venezuela Amazone 8 monate) genauso zahm wie eine Handaufzucht,wenn wie?
V

Vera

Guest
Bekommt mann einen Wildfang (Venezuela Amazone 8 monate) genauso zahm wie eine Handaufzucht,wenn wie?
 
Das kann dir niemand vorhersagen, auch nicht wie lange es ggf. dauert, aber grundsätzlich ist es möglich, ja. Wichtig ist, dass der Vogel die Angst verliert. Nicht bedrängen, der Vogel bestimmt das Tempoo. Versuch Vertrauen zu gewinnen, zeig ihm dass der Mensch und wahrscheinlich insbesondere dann die Hände nichts schlimmes sind ... langsam annähern, nicht überfordern, gib dem Vogel einen geregelten und regelmäßigen Tagesablauf, sprich mit ihm wenn du das Futter wechselst, wenn klare Signale kommen, dass der Vogel was nicht will, steck zurück. Und geh davon aus, dass es lange dauern kann. Wenn der Vogel in ein oder zwei Jahren noch nicht so zahm ist, wie du dir das vorstellst, dann ist das vollkommen normal und immer noch gut in der Zeit.
 
Mit Verlaub, da deine Amazone ein Wildfang ist bezweifle ich ehrlich gesagt das Alter von 8 Monaten!
Denke mal, die Amazone wird schon älter sein.
 
Hallo

Ich denke ach, dass Deine Amazone schon älter sein muss. Darf man fragen wie du an das Tiergekommen bist???
Was das zähmen angeht. So dauert es sicher viel viel länger, als bei naturbruten oder handaufzuchten. Aber sicher ist es nicht unmöglich
 
hallo!

doch es ist gut möglich, daß es ein wildfang ist. die heute weit verbreitete technik der vogelfänger ist nämlich die brut aus der nisthöhle zu rauben, so manches mal wird dabei auch gleich der ganze baum gefällt und somit auch eine weitere nistmöglichkeit genommen, was dann auch auswirkungen auf die folgenden generationen hat.

die tiere werden dann ziemlich brutal mit einem nicht für sie geeigneten maisbrei gestopft (von füttern kann man da nicht wirklich reden), und dann weiterverscherbelt. ich habe mal ein video gesehen wie sowas gemacht wird und mir standen die tränen in den augen. der fütterer hatte bei einem jungtier die speiseröhre mit der luftröhre verwechselt, das tier erstickte. wenn ich mich recht erinnere hat er es dann erschlagen.

wenn der vogel wirklich ein wildfang ist, hat er in seinem jungen leben schon sehr viel schlimmes mit menschen erlebt, und es wird viel zeit, geduld und liebe brauchen ihm das vertrauen in die menschen zurückzugeben.

es ist schade, daß in deutschland auch heute noch, wo es so viele nachzuchten gibt, wildfänge verkauft werden und die natur im heimatland weiter ausblutet. es gibt länder, die ganz stolz darauf hinweisen, daß sie ihre offiziell genehmigten fangquoten nicht ausschöpfen, aber sie sagen nicht dazu, warum sie das nicht tun: in vielen gegenden gibt es überhaupt nicht mehr so viele vögel wie in der genehmigten fangerlaubnis genehmigt sind!

vera, ich schreibe das alles nicht um dir ein schlechtes gewissen zu machen und ich hoffe auch nicht, daß meine worte dich davon abhalten werden hier weiter zu schreiben. ich gehe davon aus, daß dir das alles vorher nicht bewußt war. mir geht es nur darum aufzuklären, in der hoffnung, daß zukünftige vogelkäufer von dem kauf von wildfängen abstand nehmen.

vera, dein vogel wird viel geduld und liebe und vorsichtiges rantasten brauchen. vermutlich wird es lange dauern, aber du kannst es durchaus schaffen, den vogel zahm zu kriegen. versuch herauszufinden was dein vogel besonders gerne frißt und das biete ihm dann immer wieder von hand an. sprich dabei leise mit ihm, du kannst ihm auch was sanftes vorsingen (damit besänftige ich meine hähne immer ;) ). beschäftige dich jeden tag ein paar mal für ca 15 minuten intensiv mit dem vogel. das motto hierbei ist erstens regelmäßigkeit, also jeden tag, und nicht 3 stunden am stück und dann überhaupt nicht. die aufmerksamkeit des tieres hält so ca 15 minuten an, danach solltest du den vogel in ruhe lassen, auch um das erlebte zu verarbeiten. nach ner stunde oder so versuchst du es dann wieder. die beste zeit um mit dem vogel zu "arbeiten" ist der vormittag und der frühe abend.

ich drücke dir die daumen, daß du bald erste erfolge vermelden kannst und ich wünsche dir viel freude an deinem neuen familienmitglied!
 
hallo vera!

dann gilt für die zähmung eigentlich das gleiche: geduld geduld geduld und ein leckerli mal hier und da und viel zuwendung!
 
Hm...........Großhändler verkaufen i.d.R. Wildfänge. Sicherlich auch Naturbruten, aber eher selten.

Nichts desto trotz wird es mitunter ein langer, evtl. auch mit Rückschlägen behafteter Weg werden.
Du darfst in erster Linie nicht zuviel von dem Tier erwarten.

Leider sehe ich auch eine große Gefahr darin, wenn der Vogel auf die Art und Weise versucht wird zu zähmen, was die Anderen vorgeschlagen haben, was auch nicht verkehrt ist, das der Vogel sich zu sehr auf die Bezugsperson fixiert, was dann im Laufe der Zeit weitere und eher kompliziertere Probleme mit sich bringt.

Sinnvoller und im Sinne beider Parteien, wäre ein zahmer Partnervogel, der dem scheuen Vogel hilft die Angst vor dem Menschen weitgehends zu nehmen (ob es vollends gelingt, hängt zum Einen vom Wesen des Vogels ab und auf anderer Seite vom bisher Erlebten) und der zahme Vogel lernt wiederum das bessere Sozialverhalten vom nicht zahmen Vogel.
 
Aber ich komme ja nicht mal an ihn ran ,habe so angst um meine Finger! Sobald ich ihm zu nahe komme schreit und hackt er,und Zitert am ganzen Körper .
 
hallo!

pico, das ist eine sehr gute idee! :zustimm:

wenn du nicht an ihn ran kommst, dann ist das erste lernziel den vogel an deine anwesenheit zu gewöhnen. wenn du in der letzten woche auf 3 meter an ihn rangekommen bist ohne daß er angst hatte und in dieser woche schaffst du es auf 2 m dann ist das ein erfolg!

du kannst dich z.b. mit nem buch in der entfernung hinsetzen, die er gerade noch toleriert. dann bleibst du da einfach hocken und bist ruhig. hin und wieder kannst du mal ruhig und sanft mit ihm sprechen. und dann versuchst du gaaaanz langsam (über tage verteilt) die entfernung zu verringern.

vera, hat dein vogel einen offenen oder einen geschlossenen ring?
 
Keine Panic

Hallo,

also, mein erster Geier war auch ein WF! :traurig:

Da hatte ich noch keine Ahnung, auf was ich mich einließ und was mit den Geiern so vorher passiert ist... Wie sie Gefangen und Gequält werden, bevor sie zu uns kommen. Ihr Partner ist eine NB, den hatte ich zugeholt, weil se zeitweilig rupfte wenn ich Arbeiten war und sie alleine.

Aber man kann da mit der Zeit schon ein großes Vertrauensverhältnis aufbauen, es dauert allerdings wesentlich länger wie bei HA, wobei dies auch nicht die Optimale Zuchtlösung zu sein scheint. NB gelten als Robuster und weniger Menschenabhängig. Ist im Mom. aba auch nicht wichtig.

Wichtig ist, ihr Vertrauen zu erlangen... Das braucht viel Geduld und auch Zeit. Wenn du merkst, dass es dem Papa nicht gefällt, wenn du ihm zu nahe kommst, halte ein wenig Distanz. Mit der Zeit wird die sich immer mehr verkürzen. Lass dich nicht davon abhalten, den Käfig sauberzumachen, egal wie sie reagiert und auch, wenns mal kurz zwickt. Daran wird sie sich gewöhnen. Biete Ihr auch immer etwas Lecker an, aber Vogeltuglich solls scho sein... Geröstete Erdnüsse in geringem Maß seh ich als aktzeptal an, da dürften die Pilzsporen abgetötet sein und jede Menge Lecker in Gemüse und Obstform.

Meine haben am schnellsten Trauben, Rosinen (kleine Mengen Rosinen wegen Kalorien...), Äpfel, Erdbeeren und Kirchen als Highlight angenommen. Tu's erst msa nur in den Napf und sag Lecker dazu... Wenn du merkst, dass sie nicht mehr so ne Angst vor dir hast, fang an das Lecker mit der Hand zu geben... Keine Angst zeigen, auch wenn se mal Versucht ob der Finger vielleicht eine Möhre ist... Und alles im in ganz kleinen Schritten, mit viel Geduld... Es ist erstmal ein Erfolgserlebnis, wenn se dir das Lecker, vielleicht noch mit gesträubtem Gefieder und bisschen meckernd... innerhalb des Käfigs, von Außen angeboten, aus der Hand nimmt und im nächsten Schritt dann Innerhalb des Käfigs....

Ich hab dann gleichzeitig noch "aufs Stöckchen gehen gespielt..." Also Stock hingehalten, die wissen relativ schnell, was du willst, bis sie drauf geht und dann Transportmachine gespielt... Hin und her mit denen in der Voliere. Dazu Freiflug anbieten, sooft du kannst. Aber das reingehen in den Käfig muss freiwillig erfolgen, bitte nicht jagen, sodern viel Geduld zeigen und mit Lecker locken... Und draußen nix zu Essen anbieten, nur zu trinken, damit sie auch wegen Essen wollen wieder reingeht.

Clickertraing dazu könnte den Vorgang allerdings erheblich beschleunigen, nur gib bitte nicht auf, dass dein Papa kein Wandervogel wird. Mit viel Geduld und sehr viel Liebe wird das schon...

Ich war ganz verzückt "Sorry, falls jetzt jemand anderer Meinung ist..." als ich mitansehen durfte, wie die beiden miteinander kopuliert habe :+party:
und dann Eier gelegt wurden und mein angebotenes Grasnest nachträglich als Nistmaterial verwendet wurde, um zu brüten... :zustimm:

Ich hoffe, dieser Bericht gibt dir etwas Mut und zeigt dir vielleicht, dass man nie zu schnell aufgeben darf. Und "richtig" gebissen wurde ich in jetzt 4 Jahren noch nie, auch in der Brutzeit net!!!

Liebe Grüße

Hans und Geier
 
Habe ein Leckerchen in die Hand genommen und es ihm hin gehalten. Er hat immer gefaucht,habe aber keine Angst gezeigt und die Hand da gelassen .Er hat das Leckerli dann mit dem Fuß genommen und immer wieder fallen lassen,ich habe es immer wieder angeboten aber mit der Zeit hat er mehr und mehr gefaucht,und jetzt hat er erst mal eine pause verdient war das schon ein fortschritt?
 
Fortschritt

Hallo Vera,

es ist doch schon ein großer Fortschritt, wenn er es schon aus der Hand nimmt. Geh doch mal ein kleines Stück zurück, wenn er es genommen hat. Vielleicht probiert es dann auch. Und dass du ihm Pausen gönnst ist richtig. Sonst ist er ja irgendwann überfordert. Du wirst sehen, er wird sich schon noch einleben. Laß ihm dabei ruhig ein Bisschen Zeit. Wir Menschen haben es halt immer zu Eilig. Mit dem Fauchen zeigt er dir ja an, dass er noch gerne etwas mehr Distanz von dir möchte.

Liebe Grüße

Hans und Geier
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe es gelesen nur ich ferstehe nicht wozu der Klicker da ist ,oder ich stehe mir gewaltig auf dem schlauch und habe nichts verstanden.Was macht der Klicker wozu trägt er bei?
 
hallo!

der clicker, wenn ich es recht verstehe (ich clickere meine vögel nicht) ist für den vogel das signal genau in dem moment in dem er was richtig gemacht hat, daß es gut war.

weitere fragen zum clickern bitte im clickerforum stellen, da sitzen die experten zu dem thema. von mir gibts da nur hilfloses gestammel ;)
 
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