lieben Dank ginacaecilia, Janine und Sittchmama
zu Janine: freu mich schon auf die Bilder von deinem "Truthahn"...grins... und wiegen...öhm...bei den beiden nicht möglich, dieweil Waage ist Mordinstrument, weil unbekannt und darauf sitzen bleiben, nie im Leben!
Gincaecilia: bezüglich des Charakters: die beiden sind ja Geschwister und trotzdem sehr unterschiedlich. Susi hat die Hosen an in dieser Gesellschaft, trampelt fröhlich auf ihrem Bruder rum, muss immer als erste raus oder am nächsten am Gitter sitzen, wenns Frühstück gibt (Totenbeinli = Nussstangen) und wenn der Bruder da im Weg ist, wird einfach drübergestiegen. Sie ist auch die Neugierigere und meistens diejenige, die die Tobephase am Nachmittag oder abend anfängt, indem sie entweder den Bruder in den Fuss beisst oder meinen Gatterich ins Ohr oder den Hals kneift (da hilft übrigens Pusten...lol)
Er ist der eher Distanzierte und Ruhige, der nur dann mal mit dem Fuss schubst, wenn sie denn allzu aufdringlich wird, weil, sie muss ja immer genau das Spielzeug haben, was er gerade hat, auch wenns für sie das gleiche Teil noch mal gibt. Wenn sie es allerdings gar zu bunt treibt, dann zeigt er ihr auch mal sehr unsanft, wer der Herr im Hause ist.
Sie ist dafür diejenige, die neues Futter als erste ausprobiert (sie lieben beide Granatäpfel und Lychees) auch wenn sie dabei mal daneben greift.
Neulich war sie schnell genug mal kurz vom Löwensenf auf Gatterichs Teller zu kosten - war dann aber wohl doch nicht das Wahre, jedenfalls schüttelte sie heftig den Kopf... und eine Schnapsdrossel ist auch nur sie, jedenfalls schleicht sie sich immer ganz unauffällig an, sobald mein Mann ein Weinglas in der Hand hat und versucht da dran zu kommen.
Strolch käme gar nicht auf die Idee, so was zu probieren. Er ist dafür der gründliche "Karottenterminator", will heissen, dass das Schönste an einer Karotte nicht der Geschmack, sondern das genussvolle Auseinandernehmen in papageienschnabelgerechte Stückchen ist. Fressen tut er die Stückchen nicht, das macht nur Susi. Er ist aber derjenige, der bestimmt, wanns ins Bett geht, er geht voraus, dreht sich dann und sitzt im Eingang bis sie kommt und sich an ihm vorbeizwängen muss. Sie haben übrigens eine Schlafordnung wie bei den Menschen, er rechts, sie links. Und er ist auch derjenige der Wacht hält, das heisst, sollten noch ungewöhnliche Geräusche kommen, ist er der erste, der in der Tür sitzt und guckt was los ist.
Bei Aufstehen morgens ist allerdings sie schneller draussen als er. Sie sind übrigens beide Morgenmuffel. Also gleich nach dem Aufstehen möchten wir nicht angesprochen werden und sollte einer auf die Idee kommen, schon Frühstück anzubieten, dann tun wir erst einmal so, als ob wir den gar nicht kennen und machen einen Fächer und krächzen ungnädig. Oder wir nehmen dann das aufgedrängte Frühstück und lassen es gleich wieder fallen.
Wenn ich mittags nach Hause komme, gibts ein Begrüssungskonzert, das sich gewaschen hat, zu gut Deutsch, es fallen einem fast die Ohren ab, bis denn die Grünfutterschale mit Lieblingsessen gefüllt ist und dann wird nur noch ganz zärtlich und genüsslich gefiebst.
Mindestens einmal am Tag gibts die sogenannte Tobephase: dann scheucht man einander in der
Voliere oder draussen umher, beisst den jeweils anderen in den Fuss oder in den Flügel (allerdings ohne ernsthafte Blessuren), beschäbelt sich mit aufgestelltem Kragen, scheucht sich von einer in die andere Ecke der
Voliere.
Sie wechseln sich dabei immer ab und wenden auch fiese Tricks an. Derjenige, der unten am Ast hängt wird so lange in die Krallen gekniffen, bis er loslassen muss und nach unten fällt oder fliegt. Unten ist übrigens Ruhezone, da wird nicht gebalgt. Aber sobald der "Gefallene" wieder oben ist, geht die Balgerei weiter.
Das dauert so ca 20 bis 30 Minuten und dann sitzt man dicht nebeneinander und krault sich gegenseitig den Nacken - oder, auch schon gesehen: er sitzt in eine Ecke gedrückt und sie auf ihm, den Fuss auf dem Kopf und sobald er sich rührt, krault sie ihn im Nacken.
Ansonsten sind sie neugierig und müssen überall mit hin, vorzugsweise auf der Schulter transportiert und sobald eine Schranktür aufgeht sitzen sie oben auf der Kante (und pulen die Schraubenabdeckungen vom Griff raus) oder sitzen auf der Küchentür und knabbern diese an. Die Küchentür ist auch der Lieblingsfressplatz - was in einem ständig klebrigen Küchenboden resultiert. Auch ansonsten sind sie "Streufresser", zu gut Deutsch, sie sauen ziemlich. Ein Apfelschnitz wird in Kleinstteilchen bis auf einen halben Meter Umkreis verteilt und Tauben- oder Madarinenschalen einfach fallengelassen, wenn sie ausgenuckelt sind.
Ich hoffe, das gibt Euch ein Bild, wie die beiden so sind...ist ja auch schon fast ein Roman geworden...lach
Grussis
Ulla
PS. noch zwei Fotos: Susi will Strolch, der was zu Fressen hat am Schweif festhalten - typisch für sie...grins
und Strolch kann sich nicht entscheiden, ob er jetzt am liebsten die halbe Wäscheklammer beknabbert oder die Handtuchecken aufdröselt