Dringend: Probleme mit Johnny

Diskutiere Dringend: Probleme mit Johnny im Forum Aras im Bereich Papageien - Hallo, Eigentlich habe ich momentan rein gar keine Zeit hier lange zu schreiben oder zu lesen (siehe dazu das Nymphensittichforum), aber da...
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Doris

Guest
Hallo,

Eigentlich habe ich momentan rein gar keine Zeit hier lange zu schreiben oder zu lesen (siehe dazu das Nymphensittichforum), aber da sich gestern ein derartiger Alptraum bei meinen Aras abgespielt hat und ich jetzt echt nicht mehr weiter weiss, hoffe ich das ihr mir ein paar Tipps geben könnt.

Damit man das Ganze überhaupt versteht, hier ein paar Hintergrundinfos zur "Vorgeschichte":

Ich bekam Johnny, einen Gelbbrustara, vor einigen Jahren im Alter von ca. 5-7 Jahren. Er wurde bis dahin einzeln in einer Familie gehalten, auf einem Freisitz im Wohnzimmer. Dort war er von morgens bis spät abends alleine, da die Leute in der Arbeit waren. Johnny hatte nur das Radio als Beschäftigung und lernte durch dieses auch allerlei Worte oder kleine Lieder. Mit ca. 5-7 Jahren - mit Eintritt der Geschlechtsreife also - wurde er der Familie aber zur Plage, da er ständig schrie wie verrückt, sich durch nichts beruhigen ließ und zeitweise auch leicht zum Rupfen überging. Außerdem ist er vom Nestlingsalter an flugunfähig (Flügelbruch) und alleine deshalb schon nicht die Selbstbewusstsein in Person. Ich bin durch Zufall auf die Leute gekommen und habe Johnny letztendlich mitgenommen, damals noch ohne irgendeine Ahnung von Aras zu haben.

Ein Verpaarungsversuch mit einem gleich altem Weibchen (Ronja) wurde versucht, nachdem sich Johnny durch die Umsiedlung noch weiter gerupft hat. Diese Verpaarung musste nach einigen Monaten allerdings als volkommen gescheitert angesehen werden, da man ihn nicht einmal zu Ronja in den gleichen Raum bringen durfte, ohne das er durchdrehte und schrie wie am Spieß. Sie machte keinen aggressiven oder nervösen Eindruck. Ronja musste sich ihm nicht einmal nähern, alleine ihre Anwesenheit führte zu Schreikrämpfen und totaler Angst bei Johnny (er rupfte sich zu dieser Zeit noch stärker als sonst). Nachdem Ronja bei einem Züchter ein gutes zu Hause gefunden hat kehrte dann wieder Ruhe ein.

Nach einigen Monaten hatte Johnny aber aus irgendeinem Grund erneut einen "Rupfschub" und biss sich innerhalb weniger Zeit die ganzen Schwanzfedern ab. Wir konnten dabei einfach nicht zusehen, und haben es mit der Verpaarung noch einmal versucht. Diesesmal mit einem jungen Weibchen, das keine Konkurrenz darstellen dürfte und ihm eventuell nicht soviel Angst machte. Genützt hat dieser "Trick", also ein junges Tier auszuwählen, auch. Die erste Reatkion war Füttern.

Nach einiger Zeit (und dem Einrichten eines großen Vogelzimmers) kam noch ein Grünflügelara namens Leo und dessen Partnerin Gina hinzu. Gina war bereits "vom älteren Semester" und starb leider vor einigen Monaten. Seither war die Dreiergruppe ein Team, Anzeichen von Aggressionen gab es bis gestern keine. Eher im Gegenteil, Johnny suchte sogar öfters Schutz bei den anderen. Ich suchte natürlich die ganze Zeit nach einem neuen Partnervogel für Leo, außer Wildfänge scheint man zur Zeit in meiner Gegend aber keine Grünflügelaras zu bekommen. Ich wollte deshalb zuwarten, bis ich eine geeignete Nachzucht finde. Das Leo in der Zwischenzeit aber mit Jenny - einer Gelbbrustdame in seinem Alter, sprich Johnny`s eigentliche Partnerin - "anbandelt" hatte ich nicht geahnt. Kleine Vorzeichen, also das Jenny nun nicht mehr bei Johnny, sondern abends bei Leo dicht auf dem Ast gedrängt schläft, waren zu bemerken. Johnny fühlte sich im Trupp aber weiterhin augenscheinlich wohl, bis gestern.

Ich fand Johnny gestern am Abend am Boden des Vogelzimmers, völlig zusammgengekauert und an allen Ecken und Enden blutend. Er hat unter anderem eine Wunde quer über die Wangenhaut, eine Kralle fehlt (es sieht so aus, als hätte man ihm die Zehenspitze samt Kralle abgebissen), am Nacken blutet er und die Schwanzfedern sind allesamt abgestoßen. Ich konnte ihn regelrecht "einsammeln", er zeigte kaum eine Reaktion. Zum Glück habe ich mittlerweile dank der großen Geierschar eine gute Verbindung zum TA und konnte ihn gestern gleich noch vorbeibringen. Die Wunden wurden desinfiziert, er bekam eine Aufbauspritze und gestern abend fing er zaghaft an, sich wieder ein wenig für seine Umwelt zu interessieren. Heute morgen hat er ein wenig gefressen. Er ist jetzt auf seinem alten Kletterbaum im Wohnzimmer untergebracht bis wir wissen, wie es weitergehen soll.

Für die Attacken gegen Johnny ist Leo (Grünflügelara) verantwortlich. An seinem Schnabel waren deutlich Blutspuren zu sehen, er selber hat keinerlei Verletzungen davongetragen. Er und Jenny verhielten sich heute wie normal, bearbeiten das Beschäftigungsmaterial, Fressen, etc. Wie gesagt kam dieser Angriff derart unverhofft, das ich nicht einmal wüsste, was ich anders hätte machen können. Die Drei schienen gut miteinander auszukommen. Johnny und Jenny zeigten zwar keine enge Paarbindung (ist bei seiner Vorgeschichte auch nicht verwunderlich), aber er hatte Ara-Gesellschaft und selbst das leidige Rupfen verschwand dadurch völlig. Trotz seiner totalen Flugunfähigkeit hatte er bis gestern keinerlei Probleme im Umgang mit den anderen Aras (die sehr wendige Flieger sind).

So, jetzt ist die Frage: Was machen? Für Leo ein Weibchen her (selbst wenn es ein Wildfang wäre :() und hoffen, das sich die Fronten dann klären? Oder Leo zu einem Partnervogel abgeben, und Johnny alleine mit Jenny halten? Oder Jenny und Leo zusammen lassen, und für Johnny eine andere Lösung suchen? Ich bin total hin und hergerissen,... Erstmal kann ich natürlich nichts unternehmen, ausser schauen das Johnny wieder auf die Beine kommt. Aber was ist danach? Hatte von euch schonmal jemand mit solch einem Fall zu tun?

Ich dachte wirklich, das Johnny`s Leidensgeschichte endlich vorbei ist und die Eingliederung in solch eine kleine Gruppe das richtige war. Ich war überglücklich, als er bei den anderen Aras mit der Zeit immer mehr aufblühte und anfing sich sicherer zu fühlen bzw. zu verhalten. Aus der Sicht von Leo und Jenny ist das Verhalten sicherlich verständlich (die beiden passen ja trotz Artverschiedenheit doch besser zusammen, vom Alter, Charakter udn von der Lebhaftigkeit her), aber das es derart plötzlich so eine Reaktion gibt hätte ich mir nicht träumen lassen. Das Dreiertrupps nicht ideal sind, weiss ich. Wie gesagt war die Neuverpaarung von Leo auch immer gewollt, nur leider nicht im Stehgreif möglich. (ich bin weder übermäßig reich, sodass ich bei jedem Angebot sofort zusagen könnte, noch wollte ich einen Wildfang vom Vogelhändler kaufen) Ich glaube, hätte Leo bereits einen Grünflügel-Partner bekommen, wäre das Ganze aber gar nicht passiert. Zwei Paare leben doch wesentlich friedlicher nebeneinander, als ein vermeindliches Paar und ein Einzelvogel. Naja, kann ich jetzt wohl nichts mehr daran ändern. :(
 
Hallo Doris,

ich habe zwar von Ara´s überhaupt keine Ahnung, schreibe Dir aber trotzdem mal meine Meinung zu dem Ganzen.

Ich würde Jonny mit Jenny allein im Zimmer halten und Leo erstmal von den beiden separieren. Ich denke mal, daß es am schwierigsten ist für Jonny eine Partnerin zu finden, vor der er keine Angst hat. Leo ist da wohl eher pflegeleichter. Aber das kannst Du besser beurteilen. Es wäre schade Jonny von Jenny zu trennen, da sich die beiden doch zumindest ganz gut verstehen, auch wenn es nicht die große Liebe ist. Jonny ist jetzt wahrscheinlich eh schon sehr verstört durch Leo´s Attacke, wenn Du ihn jetzt auch noch von Jenny trennst, ist das bestimmt nicht gut für ihn.

Kannst Du Leo in einen Extraraum setzen? WEnn Du keine Partnerin für ihn findest (ob Du einen Wildfang nimmst, mußt Du mit Deinem GEwissen abmachen) müßtest Du Dir vielleicht wirklich überleben ihn abzugeben. Das ist eine schwierige Entscheidung. Aber Leo darf ja jetzt auch nicht durch Einzelhaft "bestraft" werden.

Also auf jedem Fall würde ich Leo extra setzen und Jonny wieder zu Jenny. Erstmal sehen, ob er überhaupt will. Vielleicht hat er ja jetzt auch Panik vor Jenny oder dem Vogelzimmer?

Puh, in Deiner Haut möchte ich wirklich nicht stecken.
 
Hallo Doris,

hab gerade dein Problem studiert.
Schwierig, aber ich würde Leo und Jenny ein Paar bleiben lassen.
Denn wenn Jenny so leicht von Jonny weggegangen ist, zeigt das doch daß sie mit Jonny nicht so glücklich ist.

Auch bin ich mir fast sicher, daß Jonny vor den Ara´s erstmal Angst hat, auch wenn es "seine" Jenny ist.

Hast du nicht die Möglichkeit Jonny bei den kleineren Papageien unterzubringen, bis dir ein sensibles Weibchen oder ein ebenso unglücklicher Hahn (es ist ja schon bekannt, daß Papageien auch schwule Beziehungen eingehen) unterkommt ?

Du hast mir jetzt fast ein bischen Angst gemacht,
weil meine auch im Moment etwas hoch drehen.
 
Hallo Antje und Ursula,

Erst einmal Danke für eure Antworten. Es ist immer gut, ein paar Meinungen von "Außenstehenden" zu hören, damit man nicht aus dem Bauch heraus eine Entscheidung trifft die man später vielleicht bereut. Bin deshalb für alle Anregungen dankbar.

@ Antje:

Ich könnte Leo auf alle Fälle für einige Zeit extra setzen. Die dauerhafte Haltung von 2 Arapaaren, also Jenny mit Johnny und Leo mit einer Grünflügeldame jeweils in getrennten Räumen, ist aber denke ich nicht ohne Weiteres möglich. Wenn sich die Tiere zu Viert vertragen würden (wie früher der Fall), dann ja. Aber zwei getrennte Räume in der benötigten Größe habe ich nicht. Ein Grünflügelarapaar benötigt mindestens 5 oder 6 Meter Volierenlänge, noch dazu ist Leo ein sehr guter Flieger. Wenn also Jenny und Johnny wieder zusammen kommen, würde ich für Leo einen guten Platz suchen müssen. Das ist natürlich keine einfache Sache, aber andererseits ist es doch besser er ist wo anders glücklich, als er vegitiert bei mir in einem zu kleinem Vogelzimmer dahin.

Ob Johnny nun auch vor Jenny Angst hat, kann ich nicht sagen. Ob sie an den Attacken beteiligt war, weiss ich nicht. Ich traue mir derzeit nicht, sie zu ihm zu holen, da Johnny noch ziemlich am Boden zerstört ist und gerade mal ein wenig anfängt, sich zu rühren. Der Ausdruck in seinen Augen gefällt mir dabei aber leider gar nicht. Er wirkt derart müde und abgestumpft, dass ich mir wirklich Sorgen mache. Die Verletzungen sind zwar nicht gerade harmlos, aber nicht lebensgefährlich. Um was ich mir da mehr Sorgen mache, ist der Schock den er gestern erlitten hat. (wie gesagt, ich konnte ihn regelrecht vom Boden "aufsammeln", er zeigte keinerlei Reaktion)

@ Ursula:

Mit der Vermutung, das Jenny und Leo besser zusammen passen als Jenny und Johnny, kannst du recht haben. Rein vom Verhalten her passt zu Jenny eher ein aktiver, spielfreudiger und lebhafter Vogel, wie es Leo im Gegensatz zu Johnny nunmal ist. Johnny ist immer etwas zurückgezogen, leicht ängstlich bei neuen Dingen und auch leicht zu verunsichern. Da er von klein an flugunfähig ist (er dürfte wirklich noch niemals geflogen sein) und noch dazu lange Zeit einzeln gehalten wurde, kommt da schon einiges an Problemen zusammen.

Von Johnny`s Seite aus wäre es normalerweise kein Problem, ihn erstmal bei kleineren Papageien unterzubringen. Da die Kakadus panische Angst vor den "Großen" haben und ich bei Rosi (Rosakakadu, seine Geschichte kennst du ja) kein Risiko eingehen will, fällt das aber schonmal weg. Die Amazonen sind das genaue Gegenteil - die greifen neuerdings im Trupp jegliche "Eindringlinge" an. Ob sie vor Johnny Respekt hätten und ihn in Ruhe lassen würden, weiss ich nicht. Ich schätze aber mal eher das sie ihn angiften würden und er höchstwahrscheinlich - so wie ich ihn kenne - keine Gegenwehr ergreifen würde, sondern zu schreien beginnt und panisch auf den Boden springt. Wenn das versucht werden soll, dann nur unter strengster Aufsicht und auf jeden Fall erst dann, wenn Johnny wieder richtig auf den Beinen ist.

Ich denke, ich werde folgendermaßen vorgehen: Erstmal warte ich auf alle Fälle ab, bis Johnny wieder "voll da" ist. Er kennt seinen alten Kletterbaum im Wohnzimmer noch gut und fühlte sich früher immer "wie der Kaiser", wenn er samt Jenny und Leo dort herumklettern konnte. Der Baum ist sowas wie seine "alte Heimat" und ich denke, das er sich dort am ehesten erholt. Wenn das der Fall ist, und er wieder so weit ist, dass er sich für seine Umgebung interessiert, wieder gut frisst und keine Anzeichen für Schockeinwirkungen mehr zu sehen sind, werde ich versuchen Jenny mit ins Wohnzimmer (oder vielleicht doch besser in einem anderen Raum, damit er nicht auch noch seinen Wohnzimmer-Platz als "gefährdet" sieht?) zu nehmen. Ich hoffe, das er dann nicht auch noch vor ihr Angst hat (wie früher bei Ronja).

Wenn ich Johnny`s Geschichte Revue passieren lasse und ihn mir jetzt so ansehe, kommt mir echt das Heulen. Der Kerl hat es endlich verdient, das er in Ruhe und glücklich leben kann. Ich hoffe bloß, das ich eine Lösung finde bei der das möglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Doris

Wirklich ein schlimmes Drama. 8o
Will mal sehen, ob ich meine Gedanken formuliert kriege.
Johnny ist, wie viele Ara´s, sehr introvertiert und ängstlich. Eigentlich ist das recht normal. Nur seine Flugunfähigkeit zusätzlich macht ihm so fürchterlich zu schaffen. Er hat, weil er eben so intelligent ist, Angst, da er unterlegen sein könnte.
Einen Weg sehe ich darin, ihn psychisch aufzubauen. Dazu sollen laut meinem TA Bachblüten sehr geeignet sein. Jonny muß seine Angst in den Griff bekommen. Er ist nicht wirklich unterlegen, nicht vom körperlichen her.
Mein Rupfer z.B. ist derart gut drauf, mein flugfähiger Ara haut ab, wenn der kommt. Der flugfähige ist Jonny im Charakter ähnlich. Empfindsam und kein Kämpfer.
Der Freddy, Flieger, hat sich übrigens mit meiner Goffinhenne zusammengetan. Die beiden spielen oft zusammen. Da ist keine Gefahr, da die Goffini sehr klein ist. Die ist charakterlich auch passend zu Freddy.
Es wäre, wie ich aus meinen Beobachtungen meiner Geier gelernt habe, also durchaus möglich, Jonny mit einem andern Vogel zu vergesellschaften. Dieser sollte ebenso zurückhaltend sein, dann dürfte das klappen. Mit Amazonen gehts nicht, das habe ich selber bei meinen gesehen.
Es kann also eigentlich alles mögliche sein, mit dem Jonny Freundschaft schließt, Großsittiche nicht ausgenommen.
Also mal zusammengefaßt wäre eine psychische Aufbaukur angesagt und ein Partner zu finden. Letzteres ist das größere Problem.

Kann sein, daß mein Posting schwer zu verstehen ist, aber bei den Ara´s handele und verstehe ich mehr aus dem Bauch heraus. Jeder ist anders und ich versuche mittels Gefühl zu erfahren, wo es hakt. Das kann man nicht per Schrift rüberbringen, jedenfalls ich nicht.
Der arme Jonny tut mir leid. Würde ihm gerne helfen. Frage mich nur wie...
 
Hi Doris!

Du arme, das muss ja ein fürchterlicher Schreck gewesen sein - der arme Kerl.

Im Moment würde ich ebenfalls Johnny nur noch unter Aufsicht mit den anderen zusammenlassen. Gibt es die Möglichkeit (vielleicht durch ein Gitter in der Tür) sie dennoch im Blickkontakt zu lassen?

Zwanghaft trennen würde ich Jenny von Leo nicht, sonst hast Du nacher möglicherweise statt einem drei unglückliche Aras.

Ein positives hat die Sache vielleicht, da Gelbbrustaras wesentlich einfacher zu finden sind als GF. Die sind ja für viele leider so eine art "billiger" Einstiegsara, der dann doch recht bald wieder abgegeben wird, weil der Besitzer sich gar kein Bild davon gemacht hat was da auf ihn zu kommt. Also könntest Du evtl. für Johnny recht leicht einen neuen Partner finden?

Johnny hört sich ein bisschen wie das Gegenstück zu Nikita an, sie hatte ja auch vor allem Angst, rupft und kann nicht fliegen.

Ich weiss nicht, ob Du Dich mit Training beschäftigen möchtest, aber bei Nikita hat das ganz schön geholfen ihr Selbstbewusstsein aufzubauen. Sie ist mittlerweile selbst dem größeren Jack gegenüber eindeutig die Dominante, was ich nie erwartet hätte.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Meinungsbild

Hi Doris,
ojeh, bei deiner Schilderung, wie du Johnny gefunden hast, wurde mir ganz anders....
Ich habe zwar eine etwas andere Meinung als meine Vorredner, aber die Vielzahl der verschiedenen Gedanken macht's ja vielleicht, dass du abwägen und eine Entscheidung treffen kannst.....
Ich würde Johnny und Jenny wieder zusammen setzen, wenn ich das richtig verfolgt habe, ist Johnny wahrscheinlich aufgrund seiner Vorgeschichte nicht leicht zu verpaaren. Dass er Jenny sofort akzeptiert und gefüttert hat, ist doch das optimalste, was passieren konnte. Offensichtlich war ihr Johnny auch nicht unsympathisch, sonst hätte sie sich nicht füttern lassen (das ist übrigens die Grundlage für meine abschließende Meinung). Dass sie sich Leo zugewandt hat, kann vielleicht auch daran liegen, dass er der "Forderndere" ist.
Ich finde es gar nicht nachteilig, dass der Partner (Jenny) für Johnny aktiver ist, als er selbst. Gesellst du einen ebenso ängstlichen Vogel dazu, entwickeln sich beide wahrscheinlich nicht weiter. So kann sich Johnny einiges bei der mutigeren Jenny abschauen.
Das hat bei meinen beiden super funktioniert, meine immer ängstliche Nico hat viel von ihrer Scheu abgelegt, weil sie bei Caruso ständig gesehen hat, was man alles machen kann, dass es einen nicht umbringt und man sogar noch dafür belohnt wird .... ;)
Einen oder mehrere Vögel anderer Art zu Johnny dazuzugesellen, halte ich auch nicht für glücklich, er ist nun mal ein Gelbbrust und sollte nach Möglichkeit mit einem solchen gehalten werden (zumal er Jenny ja akzeptiert hat, also nicht völlig für die Gelbbrustara-Damen-Welt verloren ist).
Wenn ich so richtig gelesen habe, dürfte Jenny auch noch nicht im brutfähigen Alter sein ? Deswegen und auch weil sie erst vor Kurzem ihren "Schwenk" zu Leo vollzogen hat, dürfte die Bindung zu ihm noch nicht so fest sein, dass man einen Trauerfall riskiert, wenn man die beiden trennen würde.
Dazu kommt noch, dass Grünflügel und Gelbbrust wohl geht, aber eben nicht optimal ist (was machst du, wenn sie anfangen zu brüten - Hybriden ..... ? Man mag dazu stehen, wie man will, ich persönlich würde das zumindest nicht "unterstützen").
Ich weiß nicht, wie du Leo einschätzst, aber er würde sich sicher leichter an ein neues Mädel gewöhnen lassen, als Johnny....
Im Übrigen habe ich es selbst schon erlebt und auch öfter gehört, dass geschlechtsreife Grünflügel agressiv werden (eher als Gelbbrust), es wäre also nicht gesagt, dass es gut gehen würde, wenn du Leo ein Mädchen dazuholst und sie zu viert sitzen lässt. Entweder er will sie gar nicht, sondern Jenny - dann hast du vier Einzelvögel - oder er will die Neue, sieht Johnny aber trotzdem als Rivalen in seinem Reich an und dann hast du richtig Probleme -nämlich zuwenig Platz um sie alle vier getrennt zu behalten und anderseits einen Vogel mehr abzugeben......

Also mein Fazit : Johnny und Jenny beisammen lassen bzw. wieder zusammen bringen und das möglichst schnell..... Ähnlich wie bei einem Reiter, der abgeworfen wurde ..... entschuldige den Vergleich, aber ich bin der Meinung wirklich möglichst schnell, damit sich die schlechte Erfahrung mit Vögeln seiner Art erst gar nicht in ihm festsetzen kann, sondern er (hoffentlich) schnell wieder einen positiven (oder zumindest neutralen) Kontakt erleben kann. Ich würde die beiden im Wohnzimmer zusammen lassen, das ist auch erst einmal eine andere Örtlichkeit für Johnny (nicht diese schreckbehaftete) und vielleicht jetzt eher sein Gebiet, da er die letzten Tage dort ja schon alleine sitzt - also "Heimvorteil" für ihn.
Anderseits dann natürlich auch Jenny möglichst zügig weg von Leo, damit die beiden sich jetzt nicht doch noch ein "trautes Heim" einrichten und zu eng binden.
Und in letzter Konsequenz - so bitter es auch ist - für Leo ein neues Zuhause mit einer Grünflügeldame suchen, die ihm gefällt, vielleicht bei einem Züchter mit einer schönen großen Flugvoliere. Grünflügel sind bei diesen ja doch recht begehrt, es dürfte auch wohl auch einfacher sein, ihn gut unterzubringen.

Johnny hat es sicher am Nötigsten ein gutes und beständiges Zuhause bei einer Papageienliebhaberin und "Dame seiner Gunst" zu finden.....

Ach so : Solltest du dich so oder ähnlich entscheiden, würde ich an deiner Stelle das "Schreckenszimmer" vor dem Neueinzug von Johnny völlig umdekorieren. Damit es ihn nicht an das Erlebte erinnert und er mit Jenny hoffentlich noch mal von vorn beginnen kann.

Das alles also nur meine Sicht der Dinge........ vielleicht war ein bißchen "verwertbares" für dich dabei ....


Berichte mal, wie es bei dir weiter geht - hoffentlich geht es Johnny bald besser ......
 
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Re: Meinungsbild

Original geschrieben von Nici

Ich habe zwar eine etwas andere Meinung als meine Vorredner, aber die Vielzahl der verschiedenen Gedanken macht's ja vielleicht, dass du abwägen und eine Entscheidung treffen kannst.....

Irrtum Nici,

ich bin genau Deiner Meinung. Allerdings würde ich so "aus dem Bauch heraus" entscheiden, weil mir das nötige Fachwissen über Ara´s fehlt.
 
aber es ist schon abzuwägen, ob nicht Jenny dann unter der Trennung von Leo leidet und ihr Jonny auf Dauer zuwenig gibt.

Doris wird sicher ihre Jenny ein wenig besser einschätzen können als wir.

Da meint man es der Bande gut mit Gruppenhaltung und doch gibt es Probleme hinten und vorne :(
 
Hallo Doris,
das ist ja furchtbar !
Da versucht man den Geiern ein tolles Zuhause zu
bieten und dann das !!

Ich darf gar nicht dran denken wie sich Johnny jetzt
fühlen muß, der Arme !!!

Zu dem eigentlichen Thema kann ich leider nicht`s
beitragen, da ich mich mit Ara`s überhaupt nicht
auskenne, nur das Wissen was in den Büchern
steht, aber das weißte ja selbst zu genüge.

Aber wie Alfred schon erwähnt hat würde ich
es an deiner Stelle mit Bachblüten versuchen,
den der Kleine ist jetzt bestimmt fürchterlich durcheinander
und weiß gar nicht wie ihm geschieht !

Ferner müßte man sein Selbstbewußtsein aufbauen
und das können auch wunderbar die Bachblüten.

Du schreibst daß dir die Augen überhaupt nicht
gefallen, da würde ich als allererstes zu den Rescue-
Tropfen greifen, das ist ein Gemisch aus verschiedenen
Bachblüten und helfen in Notfallsituationen und
das ist eine Notfallsituation.

Das dein Kleiner kaum Reaktion zeigt deutet darauf
hin daß er einen riesen Schock hat, kein Wunder !

Nur noch ein Gedanke zu den Wildfängen:

Ich bin überhaupt kein Freund von Wildfängen, nein
solche Machenschaften müßten härter bestraft werden !!
Es gibt nicht`s furchtbareres wie ein Tier daß aus
seiner gewohnten Umgebung und in der Natur
herausgerissen ist !

Aber....
und jetzt kommt das große aber, der Ara ist jetzt
eh schon in Gefangenschaft und er kommt nie mehr
in seine Heimat, und was spricht dann dagegen diesem
armen verschüchterten Wesen ein gutes Zuhause
zu bieten !

Papageien sind intelligent und selbst der Wildfang
wird bald merken daß es ihm gut geht, gut er muß
erst die schreckliche Zeit überwinden und auch
da kann man ja dann mit Bachblüten unterstützend
arbeiten.

Aber noch mal bevor irgendwas in den falschen
Hals kommt, ich bin kein Freund von Wildfängen ,
aber das Kind ist jetzt eh schon in den Brunnen
gefallen und da kann man das beste noch aus
der Situation machen, meine Meinung !

Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bischen
helfen.

Liebe Grüße

Petra
 
Hallo Petra!

der Ara ist jetzt
eh schon in Gefangenschaft und er kommt nie mehr
in seine Heimat, und was spricht dann dagegen diesem
armen verschüchterten Wesen ein gutes Zuhause
zu bieten !

Da muss ich Dir vehement wiedersprechen. Was dagegen spricht, ist, dass man mit dem Kauf eines Wildfangs die Übeltäter inzentiviert weitere zu importieren.

Nur wenn es hier keine Abnehmer mehr gibt, wird der Fang und Import gestoppt werden.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Hallo alle,

Puh, mit soviel Resonanz und guten Tipps hatte ich ehrlichgesagt gar nicht gerechnet. Ist wirklich toll, dass ihr mir helfen wollt.

Ich gehe das Ganze jetzt mal der Reihe nach durch.

@ Alfred: Bachblüten wären wirklich eine gute Idee. Mein Rosakakadu hat bei seiner "schwierigen Zeit" ebenfalls Bachblüten bekommen. Rescue habe ich daheim und Johnny auch bereits in den Schnabel geträufelt. Soll ich mit den Rescue weitermachen, oder empfiehlt sich da eine andere Blüte? Wieviel soll ich ihm davon geben? (bin kein Experte was Naturheilkunde angeht,..)

@ Ann: Würde mich natürlich mit Training beschäftigen, wenn es den Geiern hilft. Meinst du damit das Clickern? Was soll ich bei Johnny dabei speziell beachten?

@ Nici: Ich denke schon, das Leo leichter einen neuen Partner finden würde als Johnny. Meine Tendenz geht jetzt auch in die Richtung, Jenny mit Johnny so schnell wie möglich wieder zusammen zu bringen und die Reaktion abzuschätzen. Allerdings geht das nicht, bis seine Wunden nicht ganz verheilt sind. Habe mit dem Vet heute telefoniert und er meinte, ich solle keinesfalls neue Verletzungen oder das Aufreißen der alten Wunden riskieren. Lebensgefahr sieht er grundsätzlich nicht, aber der Blutverlust durch das Ganze dürfte doch nicht gerade gering ausgefallen sein (das Gefieder war recht blutig und auch die Spuren am Vogelzimmerboden sprechen für sich), weshalb - vor allem weil ich auch nicht weiss, ob Jenny nicht sogar "mitgemacht" hat bei dem Kampf - erstmal Ruhe angesagt ist. Die Frage ist bloß, wie verhindere ich das Leo in der Zwischenzeit seine Beziehung zu Jenny weiter festigt? Ich denke, ich werde Jenny in der Zwischenzeit ebenfalls im Wohnraum einquartieren, damit Johnny sie wenigstens in der unmittelbaren Umgebung hört. Je nach Reaktion könnte man ja auf Sichtkontakt steigern, und sollte Jenny keine Anstalten für Aggressivität und Johnny keine Angst zeigen, kann ich unter Aufsicht auch die Zusammenführung versuchen. Wenn, dann aber nur langsam und immer unter Berücksichtigung von Johnny`s Reaktionen. Zeigt er Angst, so warte ich lieber ab. Leo müsste während dessen alleine im Vogelzimmer bleiben. Damit der Kerl beschäftigt ist, müssen wir eben noch einen Baum fällen. ;) Spaß bei Seite, ich glaube das er mit vielen Zweigen und anderen Beschäftigungsmaterial gut "im Zaum" gehalten werden kann.

@ Nymphie: Ähnliche Gedanken zum Thema Wildfänge hatte ich auch schon. Aber da wie immer die Nachfrage (also der Käufer) das Angebot bestimmt, könnte ich niemals bei einem gewerblichem Vogelhändler kaufen. Dort kann ich zu 100% sicher sein, das bald der nächste Vogel wegen meinem Kauf dort in Gefangenschaft sitzt. Sollte ein Wildfang von privat abzugeben sein, sehe ich nichts schlechtes dabei das Tier zu übernehmen. Aber direkt beim Importeur - das bringe ich einfach nicht übers Herz. Mag sein, dass das Herumreiten auf Prinzipien in dem Fall vielleicht nicht angebracht ist, aber wie schon gesagt, 2 Arapaare könnte ich in getrennten Räumen gar nicht halten. Ich tendiere also eher dazu, für Leo einen guten Platz zu suchen, ich werde bei einem mir bekannten Züchter einmal nachfragen. Der Mann züchtet soweit ich weiss Gelbbrustaras und Hellrote Aras, hat große Außenvolieren für die Vögel und weit und breit keine Nachbarn (vonwegen Lärmbelästigung). Das soll sich jetzt nicht so anhören als wäre die Abgabe von Leo bereits beschlossene Sache, aber ich informiere mich lieber zu früh als zu spät. Zumal ich mich vor einer eventuellen Abgabe gerne über den neuen Platz informieren möchte und mir alles ansehen will, damit ich die Lage etwas abschätzen kann und Leo später nicht vielleicht auf irgendeiner Vogelbörse wiederfinde. :( Naja, heute nachmittag werde ich den Züchter voraussichtlich erreichen, mal sehen was er dazu sagt.

@ All: Bei Johnny hat sich leider noch nicht viel getan. Er frisst immer noch nicht normal, weshalb heute Spritzenfütterung mit seinem "Lieblingsbrei" (Handaufzuchtfutter + Bananenbrei + gemahlene geschälte Sonnenblumenkerne + Bird Bene Bac) angesagt war. Das hat er gut angenommen, ich hoffe das er dadurch wieder mehr Kraft bekommt. Heute am späten Nachmittag kommt der TA noch vorbei und sieht sich seinen Zustand näher an. Zum Glück macht er in dem Fall einen Hausbesuch, sodass ich Johnny nicht wieder die lange Autofahrt antun muss. Diesen "trüben" Ausdruck in den Augen hat er immer noch. Er nimmt an seiner Umwelt kaum teil, nur als ich mit der Futterspritze (die er kennt, da die Vögel von mir gelegentlich den oben genannten Brei bekommen, um sie nicht ganz von der Spritze zu entwöhnen) kam, ging er ein paar Schritte auf mich zu.

Ich habe gestern nach dem Schreiben meines Beitrages übrigens das Vogelzimmer von den Spuren des Kampfes gesäubert. Ihr könnt euch ja vorstellen, wie einem zu Mute ist wenn man die Blutspuren (und eine blutige Kralle samt Zehenspitze, die ich im Sand gefunden habe :( :() von einem seiner Tiere entfernen muss. Ich hoffe bloß, dass sich die Sache wieder einrenkt.
 
Hallo Lilly,
da haste mich völlig falsch verstanden oder ich habe
mich undeutlich ausgedrückt:~ , auf jedenfall würde
ich auch niemals bei einm gewerblichen Händler
so einen Wildfang abkaufen, den da ist es ja vor-
programmiert daß ein nächstes Opfer gesucht wird,
um es wieder gewinnbringend zu verschachern,
tschuldigung anders kann ich es nicht ausdrücken !

Aber wenn irgendwo ein Wildfang angeboten wird,
sei es wie Doris geschrieben hat Privat oder so,
dann finde ich persönlich steht nicht`s im Wege
dem armen Kerl ein gutes Zuhause zu bieten.

@Doris,

der Arme. Ja ich weiß wie man sich da fühlt, habe
ja letztens auch ein Blutschlachtfeld säubern
müssen und da wird einem ganz anders. Mein
Rosenköpfchen Micksy hatte sich ja das Ekzem
böse aufgebissen gehabt und wäre beinahe
veblutet und das sah auch ganz schlimm aus in
dem Zimmer, überall die Blutspritzer ! Ich kann
dir also nachfühlen !

Das ist verständlich daß wenn du keinen Platz
hast den anderen schön unterbringst, auch wenn
es dir wahrscheinlich gar nicht so leicht fällt.

Ich würde mir auch ganz genau den Platz ansehen,
den es gibt immer noch viel zu viele profitliche
Händler und Züchter, leider !!

Wegen den Bachblüten, gebe die ersten Tage
erstmal noch die Rescue-Tropfen.
Mit der Dosierung habe ich es immer so gemacht,
3 Tropfen in ein Gefäß mit Wasser, da du aber
wahrscheinlich für deine Aras größere Gefäße
hast mußte dementsprechend mehr nehmen.
Aber wie du vielleicht weißt kommt es nicht so
auf die Dosierung an, den die Schwingung ist
entscheidend.
Frau Sonnenschmidt schreibt sogar daß wenn
man einen Vogel transportieren muß daß es
ausreicht wenn man die Flasche in unmittelbarer
Nähe des Vogels drappiert, der nimmt die
Schwingung dann auch so auf.

Viel Glück weiterhin

Liebe Grüße

Petra
 
Was auch gut funktioniert ist die Tropfen ins Sprühwasser zu geben.

Wg. training sollten wir uns vielleicht mal separat unterhalten, denn ich müsste sehr viel mehr Infos zu Johnnys Verhalten haben, um Dir wirklich dezidiert zu sagen was Du mit ihm machen kannst.

Nikita (die entsprechenden Pfade im clickertraining udnAraforum hast Du glaube ich gelesen), war ja auch jahrelange Einzelhaltung in einem viel zu kleinen Käfig. Sie konnte auch mit Spielzeug nciht viel anfangen.

Ich habe ihr per Clickertrainign beigrbracht Holz und andere Sachen zu Kauen/Zerstören, Gegenstände (also Knabbeholz und Fressen) in der Kralle zu halten, und herumzuklettern. Mit jedem neuen Schritt wurde sie selbstbewusster und "freier".

Ausserdem hat ihr glaube ich geholfen,d ass sie gemerkt hat,d ass sie nicht immer nur passiv rumsitzen und abwarten muss bis was geschieht, sondern dass sie durchaus auch einen Einfluss auf ihre Umgebung hat. Dies trägt natürlcih auch zu Gefühlen der sicherheit und des Selbstbewusstseins bei.

So ruft sie Hallo, wenn sie sich mit mir beschäftigen möchte, zupft am Haar,w enn sie gestreichelt werden möchte, ruft "up", wenn sie auf den Arm - und dafür natürlich auch noch belohnt werden möchte, usw usf.

Sie ist eben um einiges interaktiver geworden. Und hatte sie zunächst vor allem Angst, so beherrscht sie jetzt das Vogelzimmer ;). (ich bringe ihr jetzt gerade bei, dass es sich für sie wesentlcih mehr lohnt,w enn sie nicht die anderen Papas durch die Gegend scheucht ;)).

Noch was:

In Bezug auf Bachblüten für Tiere gibt es ein tolles Buch, dass ich Dir sehr empfehlen kann, wenn Du Dich tiefer in die Materie einlesen möchtest:

Bach- Blütentherapie in der Tiermedizin. Grundlagen und Praxis
von Heidi Kübler
Preis: EUR 32,95
(ca. DM 64,44)
Gebundene Ausgabe - 300 Seiten - J. Sonntag, Regensb.
Erscheinungsdatum: 1999
ISBN: 3877581498



Liebe Grüße,

Ann.
 
Hallo Doris!
Das was passiert ist tut mir sehr Leid!
Bachblüten zu geben finde ich auch eine sehr gute Idee!
Die Rescue Remedy oder auch Notfalltropfen sind hervoragend geeignet bei physischen oder psychischen Notfällen.
Man verwendet sie auch bei aller Art von Schockzuständen.
Eine weitere hilfreiche Bachblüte kann Star of Bethlehem sein,sie ist der Seelentröster schlecht hin und hilft zu einer Neuorientierung und Reorientierung bei tiefgreifenden Änderungen.
Nach dieser "Bachblütenerstversorgung" wäre vielleicht eine Mischung aus Mimulus,Larch und Cerato hilfreich sein ,das Selbstbewustsein zu stärken und Ängste abzubauen.
Man kann die Bachblüten fast in jeder Apoteke ohne Alkohol zusammenmischen lassen.
Man kann ein paar Tropfen ins Trinkwasser oder übers Futter topfen,ins Badewasser mischen oder direkt auf das Köpfchen oder unter den Flügeln geben.
 
@ Antje:
..... nach oben geblättert ... und ja, stimmt, da ist doch noch jemand der "meiner Meinung" ist (oder ich deiner ;) )
Im Übrigen glaube ich nicht, dass ihr nicht mitreden könnt, nur weil ihr keine Aras habt. Sicher verhalten sie sich in Nuancen anders und werden später geschlechtsreif als z.B. Wellensittiche, aber wenn man das beachtet, kann man meiner Meinung nach trotzdem mitreden. Es lassen sich auch so einige Parallelen ziehen, die bei den meisten Papageienvögeln zutreffen. Wahrscheinlich sind die verschiedenen Charaktere der Vögel gleicher Art manchmal unterschiedlicher als ähnliche Charaktere unterschiedlicher Arten.
@ Doris:
klar, kannst du jetzt nicht riskieren, dass Johnny noch mal verletzt oder auch nur verschreckt wird. Deine Lösung finde ich super. Sie zu ihm in den Wohnraum setzen, wo er sie von weitem sehen kann und dann dann immer näher rücken. Ich denke, du wirst recht schnell merken, ob sie agressiv auf ihn reagiert (was ich nicht glaube) und wie er reagiert. Auch wenn er zunächst unruhig werden sollte, würde ich nicht die Geduld verlieren. Wichtig wäre natürlich, dass du sie zu Zeiten, wo du nicht anwesend sein kannst, so unter Kontrolle hast (Käfig etc.?), dass sie sich nicht unbemerkt auf ihn stürzen kann (sie kann doch fliegen, oder ?). Sind denn Wohnraum und Vogelzimmer (wo Leo dann ist) akkustisch voneinander getrennt ? Es wäre sicher für Jenny (und ihr Verhalten ggü. Johnny) nicht gut, wenn sie eventuelle Lockrufe von Leo hören könnte.....
Das mit den trüben, lustlosen Augen hört sich sich nicht sehr gut an (sorry, wenn ich das so schonungslos sage...), nach meiner Erfahrung sieht man als erfahrener Vogelhalter wirklich am ehesten an den Augen, wenn etwas mit dem Vogel ganz und gar nicht stimmt, da sie ja Meister im Verstecken von Krankheiten sind. Wenn die Krankheiten sichtbar zu Tage treten, ist es meist schon (zu) weit fortgeschritten....
Gutes Zeichen ist natürlich, dass er Interesse zeigt, wenn du mit der Futterspritze kommst, vielleicht hilft ihm die Anwesenheit von Jenny ja auch wieder Lebensmut und -wille zu fassen, das ist jetzt garantiert das Wichtigste.
Prima Arzt, der auch zu dir nach Hause kommt; viel Ruhe hilft sicherlich auch bei der Genesung und nicht noch Transportstreß.
Ich bin sicher, du wirst das Richtige für all deine Geier machen und sicher auch Johnny wieder aufpäppeln, ich drück ganz fest die Daumen ......
 
Hallo,

Sorry für die späte Antwort, bei dem ganzen Stress sind die Foren aber das letzte, an was ich denke. Werde aber jetzt mal wieder berichten.

Johnny frisst seit gestern wieder größtenteils sein normales Futter, bekommt aber immer noch die "Aufbaukost" per Spritze, worüber er sich immer sichtlich freut (zeigt "Bettelverhalten"). Der Ausdruck in den Augen hat sich ebenfalls geändert. Ich kann Johnny zwar nicht als "glücklich und zufrieden" bezeichnen, aber er interessiert sich nun schon für seine Umgebung und kommt mir deutlich lebhafter vor. Zaghaft bleiben seine Kletterversuche natürlich immer, wahrscheinlich auch wegen der Verletzung an der Zehe bzw. der fehlenden Kralle, aber er versucht es wenigstens. Der TA meinte ebenfalls, Johnny hätte das Schlimmste überstanden.

Jenny habe ich gleich noch am Mittwoch-Nachmittag im Wohnraum (eigentlich unser Esszimmer, wurde jetzt erstmal leergeräumt und mit Sitzästen versehen) untergebracht. Das Esszimmer und das Wohnzimmer, wo Johnny sich aufhält, liegen nicht weit voneinander entfernt und ein wenig Sichtkontakt ist ebenfalls möglich. Die Reaktion auf Jenny`s Anwesenheit waren allerdings alles andere als ermutigend. Ich holte Jenny in`s Esszimmer und ließ die Tür erstmal geschlossen. Hörkontakt war möglich, wobei aber beide Vögel nicht sonderlich stark darauf reagierten. Johnny lauschte zwar als er ihre Schreie hörte auf, eine Gegenreaktion kam aber nicht. Bis zum Freitag blieb es auch dabei.

Am Freitag-Vormittag hatte ich dann die Türen des Esszimmers und des Wohnzimmers geöffnet, damit Jenny wahlweise zu Johnny fliegen könnte, wenn sie will (umgekehrt, also das Johnny es sich aussuchen kann, geht ja leider nicht, da er vollkommen flugunfähig ist). Neugierig wie sie ist, war es auch nach einigen Stunden schon so weit. Sie landete am anderen Ende vom Zimmer, also relativ weit von Johnny entfernt (ca. 5 m). Johnny erschrak daraufhin sehr stark, duckte sich und schrie und wimmerte einige Minuten lang. Ich wollte den Versuch aber nicht sofort bei dieser ersten Reaktion abbrechen und habe ihn durch gutes Zureden wieder beruhigen können. Jenny saß während dessen regungslos und sichtlich angespannt auf ihrem Landeplatz. Nach einiger Zeit taute sie wieder auf und flog von ihrem Platz aus zur Couch (ca. 2 m von Johnny entfernt). Daraufhin gab es die gleiche Reaktion wie vorhin, allerdings noch extremer. Als sie zum Flug ansetze, sprang Johnny kreischend auf den Boden, duckte sich, zitterte und fing an sehr heftig zu atmen vor Angst. Daraufhin nahm ich ihn schnell auf den Arm und ging mit ihm in ein anderes Zimmer. Nach gut 15 Minuten war er wieder einigermaßen sicher im Verhalten und wollte danach einige Zeit lang gekrault werden. In der Zwischenzeit brachte meine Mutter, bei der Jenny bisher immer recht zahm war, sie ins Esszimmer zurück und beschäftige sich ein wenig mit ihr. Johnny kam dann zurück ins Wohnzimmer auf seinen Kletterbaum und brauchte ca. eine halbe Stunde, um sich dort wieder sicherer zu verhalten. Er sah sich die ganze Zeit verängstigt im Raum um. Als meine Mutter während dessen aus dem Esszimmer kam und dort die Tür hinter sich zu machen wollte, konnte man Jenny`s Flugübungen hören (Aras fliegen ja nicht wirklich "lautlos"). Für Johnny war das anscheinend schon zuviel, und er sprang wieder voller Angst von seinem Kletterbaum aus zu Boden, um sich in Sicherheit zu bringen. Anscheinend genügt alleine das Geräusch, und er befürchtet einen Angriff.

Zu mehr ist es seither auch nicht gekommen. Johnny hat weiterhin einen totalen Angstschub sobald er etwas aus dem Esszimmer hört, nochamls zusammen gelassen habe ich sie deshalb nicht. Jenny zeigte bei dem Versuch an und für sich keine Drohgebärden oder ähnliches, von "Wiedersehensfreude" kann aber auch keine Rede sein. Sie verhielt sich als Johnny zu schreien begann immer sehr angespannt und wusste anscheinend nicht recht, was sie machen sollte.

Wenn sich an diesen Reaktionen in Zukunft nichts ändert, vor allem was das oben beschriebene Verhalten von Johnny betrifft, sehe ich echt schwarz. Anscheinend hat dieser Angriff das ganze Vertrauen in seine flugfähigen Artgenossen zu Nichte gemacht. Wie gesagt sprang er zu Boden und schrie voller Angst, sobald Jenny zum Fliegen ansetzte. Ob das "nur" auf seine Flugunfähgkeit zurück zu führen ist, oder ob er generell vor Jenny Angst hat, kann ich nicht sagen. Da sie sehr oft und ausgiebig ihre Flügel benutzt, ist sie normalerweise eigentlich ständig in Bewegung. Wie gesagt, wenn sich an diesen Reaktionen nichts ändert, kann ich mir nicht vorstellen, die beiden je wieder zusammen zu halten. Ich hoffe sehr, das sich das in der nächsten Zeit gibt.

Wegen Leo bzw. der eventuellen Abgabe an einen neuen guten Platz, habe ich mich bereits informiert. Der Züchter von dem ich gesprochen habe, hätte tatsächlich viel Platz. Die Haltung dort wäre wirklich toll (z.B. Außenvolieren kann ich meinen Aras leider nicht bieten). Ich ärgere mich wirklich, das ich von dem Züchter erst jetzt erfahren habe (er ist in keinem Verein dabei, inseriert auch kaum in Kleinanzeigen-Seiten - die Adresse war mehr oder weniger ein "Geheimtipp" von einem Bekannten), denn er hätte sogar ein etwa gleich altes Grünflügel-Weibchen aus eigener Nachzucht (er hat Hellrote Aras, Gelbbrustaras und ein Paar Grünflügelaras + dieses Weibchen). Ich bin jetzt hin und her gerissen, was ich tun soll. Der Platz dort wäre auf alle Fälle einwandfrei und der Züchter selbst macht einen sehr kompetenten Eindruck. Er ist auch immer um gute Plätze für seinen Aranachwuchs bemüht und bringt die Vögel wie ich selbst sehen konnte lieber einige Monate lang bei sich in einer großen Außenvoliere unter bis der "richtige" Interessent vorbeikommt, anstatt das er sie an den erst besten Käufer abgibt. Andererseits möchte ich Leo nicht vorschnell abgeben. Wenn ich aber vernünftig und nicht emotionsgeladen darüber nachdenke, bleibt für Leo eigentlich sowieso keine andere Lösung. Selbst wenn Johnny und Jenny nicht wieder zusammen finden würden, wären Leo und Jenny wohl kaum ein richtiges Paar. Ich weiss zwar, das es auch Mischlinge zwischen den beiden Arten gibt (wobei ich persönlich der Mischlingszucht aber eher kritisch gegenüberstehe), aber irgendwie ist und bleibt es eine Notlösung für die beiden, die funktionieren kann, aber nicht zwangsläufig gut gehen muss. Leo ist doch um einiges größer und kräftiger als Jenny, und mit der Zeit wird seine Aggressivität (Brutstimmung, etc.) sicherlich zunehmen. Ob Jenny ihm dann gewachsen ist, weiss ich nicht. Ich denke, das beide mit einem passenden artgleichen Partner besser dran wären.

Aber was mache ich dann mit Johnny, falls er sozusagen "übrigbleiben" sollte? Versuchen, einen ebenfalls flugunfähigen Gelbbrustara ausfindig zu machen? Oder ihn gar wieder alleine halten? Ich habe echt keinen Plan, wie das weitergehen soll, hoffe immer noch das er sich wieder an Jenny gewöhnt. Andererseits soll sie darunter aber auch nicht leiden, denn wie gesagt kann sie ja durch ihr sehr lebhaftes Verhalten kaum etwas mit dem "Angsthasen" Johnny anfangen. Naja, wie ich es drehe oder wende, es gibt immer einen Haken. Schon langsam habe ich das Gefühl, bei den Aras schlicht und einfach von vorne bis hinten alles falsch zu machen. Es hätte auf alle Fälle nicht so weit kommen dürfen,.... :(

Sollte sich irgendeine Neuigkeit ergeben, schreibe ich wieder. Tipps und Meinungen zu der Sache sind ebenfalls wilkommen. Kann aber wie gesagt eher wenig in die Foren schauen, also nicht böse sein wenn die Antwort ein paar Tage braucht.
 
Original geschrieben von Doris
Aber was mache ich dann mit Johnny, falls er sozusagen "übrigbleiben" sollte? Versuchen, einen ebenfalls flugunfähigen Gelbbrustara ausfindig zu machen? Oder ihn gar wieder alleine halten? .
Hallo Doris
Da sitzt du wirklich in einer Zwickmühle, wie man es auch dreht und wendet. Auf keinen Fall sollte der arme Johnny wieder in solche Panik geraten müssen, wenn er Jenny hört oder gar fliegen sieht. Ein ganz blöder Vorschlag: Gib ihn Lily, die bewirkt Wunder und baut ihn zu einem selbstbewussten Macho auf (die hat ja sonst nichts zu tun;)
Leicht hitzegeschädigte Grüsse von
Karin (mit fast vertrocknetem Gehirn)
 
Hi Karin - gut daß das bloss die Hitze ist bei dir 8)

Doris, kannst du Jonny nicht im Wohnraum lassen und dafür Jenny und Leo zusammen lassen.

Wenn Jonny Jenny nicht mehr mag bzw. die Angst bleibt, dann bleibt dir bei der Abgabe von Leo auch noch Jenny über.
 
Hallo Karin!

Jetzt musste ich doch lachen, Du hast ziemlich genau ausgesprochen, was ich dachte. Es hört sich nämlich tatsächlich so an, als ob Johnny und Nikita ausgezeichnet zusammenpassen würden.

Aber - und davon gibt es leider einige:

- Ich bin mir nicht sicher, ob Johnny jetzt durch dieses Erlebnis so geschädigt ist, dass er grundsätzlich vor allen Aras Angst hat. Nichts was man nicht mit Training wieder verbessern kann, aber eben auch kein Klacks.

- Doris wohnt in Österreich, ich aber in Frankfurt. Da kann man so etwas auch schlecht mal eben unverbindlich ausprobieren. Und schon wieder ein Umzug ist für ihn sicherlich auch sehr stressig.

- Auch wollte ich Doris nicht bedrängen. Wir haben ja durchaus schon mal unterschiedliche Meinungen. Aber ich denke wir sind uns einig, dass wir absolut das Beste für unsere Tiere wollen. Ich glaube sie kennt mich und die Situation mit Nikita gut genug, dass sie mich ansprechen würde/wird, falls sie meint, dass dies eine gute Lösung für Johnny wäre.

Liebe Grüße,

Ann.
 
Thema: Dringend: Probleme mit Johnny
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