Hallo!
Ich kann nur den Vergleich zwischen Gelbbrust und Grünflügel bieten. Zuerst aber mal allgemein zu meinen Aras: Hört sich blöd an, die Aras sind aber eigentlich relativ "leise". Zumindest wenn man die Dauer der "Schreizeiten" beachtet. Meine Amazonen beispielsweise "singen" beinahe den ganzen lieben Tag lang und schaukeln sich dabei gegenseitig hoch. Scheint ein Ausdruck von Lebensfreude bei denen zu sein. Sie haben einfach bei so gut wie jeder Aktivität den Schnabel offen, entwickeln verschiedenste Rufe und Abfolgen von "Gesängen" - dieser "Gesang" gehört zumindest bei meinen Amazonen dazu wie das Amen im Gebet. Bei den Aras haben die Schreie schon einen "handfesten" Grund, das heisst, sie schreien vor allem wenn sie nervös sind oder irgendetwas ungewohntes hören / sehen. Sie reagieren wenn jemand zu Besuch kommt wie unsere Hunde, "melden" diverse vorbeifahrende Traktoren / Autos, stimmen bei Kindergeschrei mit ein, etc. Die Aras haben meist ihre "5 Minuten" (die dafür aber äußerst laut) und lassen sonst stundenlang kaum etwas von sich hören. Da ich momentan ein Gelbbrustpaar und noch einen einzelnen Grünflügelhahn besitze, die in nebeneinanderleigenden Räumen (44 qm und 35 qm bzw. deshalb mit ziemlichem Nachhall) untergebracht sind, kommt es natürlich aber auch da mal zu einem "Gruppenkonzert". Wenn die Gelbbrust anfangen stimmt der Grünflügelhahn mit ein - dieses "Kontaktschreien" ist wenn man mehr als ein Paar Papageien hält mit nichts zu verhindern und ich glaube, dass das sicherlich auch dann noch anhalten wird, wenn das Grünflügelpaar endlich wieder "komplett" ist.
Zum Vergleich zwischen beiden Arten: Bei mir sind die lauteren unter den Aras definitiv die Gelbbrust, da wesentlich nervöser und unruhiger als Grünflügel. Die Gelbbrust-Henne muss fast jegliche Geschehnisse kommentieren, selbst da, wo die anderen schon kaum mehr darauf reagieren. Der Hahn ist da nicht viel anders. Grünflügel sind weit "robuster" und nicht so leicht zu verunsichern (zumindest die, die ich kenne). Die Gelbbrust einzuschätzen ist aber auch nicht immer leicht. Manchmal haben auch sie Tage, an denen man keinen Mucks von ihnen hört, und manchmal ist jedes Geräusch Anlass zum Schreien. Individuelle Unterschiede mag es da sicher auch geben.
Was das jetzt aber für die Praxis heisst hängt von der Umgebung ab. Ich überlege momentan selber über eine Außenvoliere (leider wegen der Lage nur für die Gelbbrust möglich) und mache mir natürlich Sorgen um die nachbarschaftlichen Verhältnisse. Die sprichwörtlichen "5 Minuten" sind ja in der Lautstärke leider nicht jedermanns Sache, selbst wenn sie nur 2-3 x am Tag zu hören sind. Kommt sehr darauf an, wie die Leute darauf reagieren. Wenn jeder Schrei schon "zuviel" ist sehe ich schwarz. Wenn es nur auf die Tageszeit und die Länge der Schreizeiten ankommt, sind Aras aber vielleicht gar nicht so problematisch. Ich persönlich finde einen ständig schnatternden Trupp Sittiche weitaus "störender" als 5 aufeinanderfolgende Schreie in Presslufthammerlautstärke eines Aras. Wie gesagt, auf`s persönliche Empfinden kommt es an (leider, da mit allen Unsicherheitsfaktoren).
Mfg,
Doris