Frage: Leben eure Rosas in fester Paargemeinschaft?

Diskutiere Frage: Leben eure Rosas in fester Paargemeinschaft? im Forum Kakadus im Bereich Papageien - An alle Besitzer Rosakakadus! Allgemein wird ja gesagt, dass Kakadus monogam sind und eine lebenslange Bindung eingehen. Trifft das auch auf...
Hugo's

Hugo's

Stammmitglied
Beiträge
255
An alle Besitzer Rosakakadus!

Allgemein wird ja gesagt, dass Kakadus monogam sind und eine lebenslange Bindung eingehen. Trifft das auch auf den Rosakakadu zu? Laut Beobachtungen in freier Wildbahn sollen diese nur zur Brutzeit enger mit dem Partner zusammen leben und darüber hinaus sogar den Partner wechseln. Also nicht unbedingt in fester und lebenslanger Einehe leben.

In menschlicher Obhut, wo die wenigsten Vögel Einfluss auf die Partnerwahl haben, meist zwangsvergesellschaftet werden, gestaltet sich das durch diesen Einfluss vielleicht anders.

Wer kann seine Beobachtungen mitteilen? Wer hat Rosakakadus in Gruppenhaltung und kann etwas über die Paarbindung berichten. Wer hält Rosakakadus zu zweien? Sind diese Vögel verpaart oder vergesellschaftet? Wer hat später weitere Rosas dazu gesetzt und wie hat sic die Paarbindung dann dargestellt?

Es wäre toll, wenn ihr eure Beobachtungen an dieser Stelle erzählt. Danke.
 
G'day Bei meinen vielen Beobachtungen der Galah , konnte ich doch feststellen , das während der Brutzeit die Paare doch zusammen halten. Der Hahn sitzt während des brütens in unmittelbarer Nähe der Nisthöhle. Wenn genügend Nahrung zur Verfügung steht wird auch noch eine zweite Brut gemacht. Danach bilden sich große Schwärme von Rosa ( Galah) Aber eine Lebenslange Paarbildung gibt es nicht. Wenn man sich in ( D) zusammen stellt , sollte man darauf achten...... ob die Rosa im Herbst oder im Frühling gezogen wurden, sonst gibt es kein Zuchtpaar, kindly regards ( gerd)
 

Anhänge

  • Rosa auf Wiese.jpg
    Rosa auf Wiese.jpg
    7,1 KB · Aufrufe: 51
Hallo Dustybird,
so wie du es beschreibst, habe ich es auch in einschlägiger Literatur gefunden. Aber wenn wir Tiere domestizieren, verändern sich auch ihre Verhaltensweisen manchmal. Siehe z.B. Artikel H. Niemann aktuelle WP. Darum galt meine Frage den Beobachtungen von Rosakakadus, die in menschlicher Obhut gehalten werden.

LG Claudia
 
Hallo Clauia,
mein Rosahahn war bei einem anderen Züchter mit einer Henne verpaart und hatte mit dieser auch Nester gebaut, jedoch nie Nachwuchs gezogen, bis die Henne sehr jung verstorben ist.
Bei uns hatte der Hahn sofort Interesse an meiner (Hybrid-) Henne.
Diese hatte zuvor mit ihrem "Bruder" zusammengelebt, mit dem sie hervorragend harmonierte.
Sympatisch waren die beiden sich sofort, betreiben auch gegenseitige Gefiederpflege, ob sie ein Paar sind, können nur sie selber beantworten.
 
Hallo Nicole,
schön von dir zu lesen... ja es ist so ein Kreuz mit den Verpaarungen. Gerade in menschlicher Obhut läuft ja einiges anders. Zwangsvergesellschaftungen machen es nicht einfacher. Mir geht es einfach darum einmal zu versuchen fest zustellen, welche Erfahrungen besonders Halter von Rosas machen oder gemacht haben und zwar unter dem Aspekt, welche Möglichkeit zur Wahl hatten oder haben die Vögel und wie gestaltet sich danach ihr Sexualverhalten.

In der Natur, so sagt man, wechselt der Partner nach ein paar Jahren. Der Hahn sucht sich eine andere Henne. Das soll auf viele andere Arten bei den Kakadus zutreffen und eine mögliche Ursache für den Gattenmord in menschlicher Obhut sein. Nun kommt dieser bei den Rosas sehr viel seltener vor.

Mich würde einfach interessieren heraus zufinden, wie die Optionen für zwei junge Rosas stehen, wenn sie gekauft werden. Natürlich unter der Empfehlung, sie sind gegengeschlechtlich, blutsfremd und sozialisiert. Kann man davon ausgehen, da Rosas eine hohe Reproduktionsrate haben (sind früher geschlechtsreif und ziehen auch mehrere Gelege pro Jahr, wenn die Bedingungen stimmen), dass sie sich leichter verpaaren? Muss man bei ihnen kalkulieren, dass nach ein paar Jahren trauter Zweisamkeit Schluss mit Honneymoon ist und sie sich ebenfalls umorientieren wollen? Oder ist es so, dass sich hier Verhalten ändert, mangels Möglichkeit oder gar wegen der Generationen andauernden Zucht in Menschenhand? Hat sich Verhalten hier schon domestiziert? Darüber gab es kürzlich einen lesenswerten Artikel in der WP.

Trennen sich Kakadus wieder, würde das doch bedeuten, dass man als Halter flexible sein muss und damit rechnen muss, entweder irgendwann Einzeltiere sitzen zu haben, zwei geschiedene Ehepartner oder muss man sich nach Jahren von einem Vogel trennen und den anderen neu vergesellschaften und darauf hoffen dass er sich auch neu verpaart? Oder muss man aufstocken?

Warum Kakaduhaltung so komplex ist, zeigt sich schon darin, dass man viel und doch wenig weiß, dass nichts konstant zu sein scheint? Ich für meinen Teil habe ständig Fragezeichen und suche nach Antworten, die ich aber nicht finde.
 
Hallo Claudia,
ja, diese Fragen stelle ich mir auch manchmal...
Was mich auch wirklich interessiert und worüber wir zu Hause schon oft spekuliert haben, sind unsere beiden Paare zwangsverpaart und würden sie sich umorientieren, wenn sie die Möglichkeit hätten, oder sind sie "glücklich" miteinander.
Bei beiden Paaren kann man gegenseitige Gefiederpflege beobachten, regelmäßige kleinere Streitigkeiten (ohne Verletzungen!), Zusammenhalt, ...
Trotzdem macht man sich viele Gedanken, denn richtige Antworten auf meine Fragen können sie mir ja nicht geben, nur Verhaltenshinweise...
Liebe Grüße,
Nicole
 
G'day Galah mates. Ich möchte noch einmal kurz auf die Paarbildung von Kakadus eingehen. Ich selbst hatte mehrere Paare in der Zucht , über mehrere Volieren getrennt untergebracht.Der Rosakakus braucht schon das hören anderer Rosakadus was sie zur Brut anregt. Ich habe vor kurzen einen Züchter besucht hier in Australien , der Rosakakadus züchtet. Der hat außerhalb der Brutzeit die Kakadus in einer große Voliere zusammen gehalten ( ca 20 Rosa ) Wenn er dann gesehen hat im Frühling , wenn es in Deutschland Herbst ist , wie sich die Rosakakudus zu Paaren finden. Wurden diese Vögel mit einem Wasserstrahl angespritzt um so ein sicheres finden der Vögel zu ermöglichen. Wenn man in Deutschland sich Rosakakadus kauft , sollte man immer darauf achten auf Frühling oder Herbstzucht ( sonst wird es sehr schlecht klappen ) mit einer Paarung
by the way hier in Australien kostet ein Rosa ca. 2o Aus ( Dollar ) ca. 15€ mit einem freundlichen Züchtergruß ( gerd)
 
Hallo Gerd,

toll von deinen Erfahrungen zu lesen. Was mich interessiert ist, haben sich über die Jahre immer wieder die selben Vögel zusammengetan, oder wechselten die Partner nach einer gewissen Zeit? Das mit dem Wasserstrahl habe ich nicht verstanden, sorry. Erklärst du es mir bitte noch mal, was damit gemeint war?

Geht es darum, die teilweise recht heftigen Hähne abzukühlen?
 
Hallo,


Das ist doch ganz einfach. Zehn gleich aussehende Vögel kann man in der Gektik des Fangens nicht unterscheiden. Wenn aber zwei Vögel vorher mittels der Wasserpistole nass gemacht werden, sind sie mit dank Markierung erkennbar.
 
Ach so.... und ich dachte es wäre spektakulärer:zwinker:.

Aber ich komme immer noch nicht bezüglich meiner Frage zu einem Ergebnis. In der Natur, so heißt es, wechseln Kakadus ihren Partner. Sie bleiben nicht ein Leben lang mit einem Partner verbunden. Es gibt die These, dass sie sogar außerhalb der Brutzeit aus einander rücken und sich erst zur Brutzeit wieder zusammen tun.

Gilt das auch für das Paarverhalten von Rosakakadus in menschlicher Obhut?

Gehen wir mal von Zwangsverpaarungen aus. Mensch kauft zwei Rosas, gegen geschlechtlich. Diese verpaaren sich, mangels Möglichkeit miteinander. Bleiben sie zusammen, auch wenn sich neue Möglichkeiten ergeben? Wie häufig gelingt es überhaupt, zwei willkürlich zusammengestellte Rosas zu verpaaren? Oder bleibt es häufig nur bei einer Vergesellschaftung?


Ein befreundetes Ehepaar hielt vier Rosakakadus (2 x m u. 2 x w) . Alle etwa im gleichen Alter, glaube ich. Noch immer ist nicht wirklich eine Paarkonstellation zu erkennen. Dabei sind die Vögel sicher geschlechtsreif. Eine Beweis für die These, von der lockeren Paarbindung? Vor ein paar Monaten übernahmen sie ein weiteres Paar. Diese Vögel, ebenfalls gegengeschlechtlich, waren fast 20 Jahre zusammen und verpaart. Es handelte sich um eine Zwangsverpaarung.

Alle diese 6 Vögel leben nun seit Monaten in einer großen Voliere. Obschon nun die Möglichkeit bestünde, sich neu zu orientieren, bleibt das "alte" Pärchen immer noch eng zusammen. Auch außerhalb der Brutzeit sitzt es eng zusammen, betreibt Gefiederpflege, geht zusammen zum Fressen, spielt gemeinsam. In die Gruppe haben sie sich relativ schnell integriert, aber am Paarverhalten hat sich nichts geändert. Ist das nun normal oder steht es im Widerspruch zu den Beobachtungen in freier Wildbahn?

Anhand der Ringnummern könnten Züchter sehr gut beobachten, vorausgesetzt, sie halten ihre Rosas in Gruppen, ob sich immer, über Jahre die gleichen Tiere verpaaren und gemeinsam ihre Küken ziehen, oder ob es zum Partnertausch kommt.


LG Claudia
 
Wieso sollten sich Instinkte von Tieren verändern, weil sie einige Jahre in Menschenhand gezüchtet wurden? Es hat ja einen evolutionären Sinn, welcher Geschlechtspartner wie ausgewählt wird. Das wird sich sicherlich nicht in der kurzen Zeitspanne verändern, die diese Art in Menschenhand nachgezüchtet wird.
 
Hallo Moni,
Verhalten ist sehr komplex und es kann durchaus Veränderungen geben. Rosas werden nicht erst seit kurzem gezüchtet, sondern bereits verhältnismäßig lange. Zwar gab es viele Wildfänge zu kaufen, aber die Zucht gibt es annähernd eben so lange. Bereits in den 30ger und 40ger Jahren waren Rosas beliebte Vögel. Es gibt also sehr viele Generationen von ihnen in menschlicher Obhut. Da sie sich schnell reproduzieren, ein blöder Begriff ich weiß, ist ihre Strategie vielleicht anders. Wie lange eine Domestikation benötigt, ist von Art zu Art unterschiedlich.

In der aktuellen WP steht dazu ein Bericht von Dr. H. Niemann. Sie erwähnt dort ein Projekt mit Füchsen. Bereits nach der 9. Generation zeigten diese Anzeichen von Domestikation. Sie bekamen Knick und Hängeohren und ihr Verhalten veränderte sich frapierend. Sie begannen zu bellen und mit dem Schwanz zu wedeln. Man hatte für den Forschungsversuch immer mit den zahmsten Welpen eines jeden Wurfes weiter gezüchtet.

Es ist wichtig, sich darüber auszutauschen, denn du kennst sicher das Thema Gattenmord bei Kakadus. Eine Theorie besagt, dass dieser in menschlicher Obhut passiert, weil die Hähne ihre Partnerin vertreiben wollen, um sich mit einer neuen Henne zu verpaaren. In der Natur kann die vom Hahn so angegriffene Henne entfliehen. in einer Voliere hat sie nicht genügend Platz und ist der Aggression eigentlich schutzlos ausgeliefert. Bei Rosakakadus kommt das auch vor. Aber im Verhältnis zu anderen Arten, sehr viel seltener.

Mich interessiert diese Frage und ich versuche der Sache auf den Grund zu gehen. Das geht aber nur in dem man Haltungsbedinungen vergleicht und in den Abgleichen, dann nach Parallelen oder Gegensätzen sucht. Leider gibt es nur wenige Rosakakaduhalter, die a) schon so lange Rosas halten, dass sie über viele Jahre beobachten konnten und b) nur wenige halten gleich eine Gruppe von Rosas, wo sich das Paarverhalten unter Berücksichtigung möglichst freier Partnerwahl verfolgen lassen könnte. Viele Züchter halten ihre Zuchtpaare von anderen getrennt. Auch hier kann man Rückschlüsse bekommen, vorausgesetzt, auch hier ist der Beobachtungszeitraum über viele Jahre gegeben.

Um zu einer Aussage zu kommen, spielt aber gerade dieser Zeitraum eine große Rolle, denn es ist nicht dokumentiert, wann es zur Trennung kommt. Manchmal geht es schnell und manchmal leben Kakadus viele Jahre harmonisch zusammen, bevor die Scheidung eingereicht wird.

Interessant finde ich auch den Ansatz von Gerd. Das sich jeweils Paare zusammenfinden, die zur selben Jahreszeit geschlüpft sind. Das können Halter von verpaarten Rosas leicht feststellen, wenn sie einen Blick in die Papiere ihrer Vögel werfen. Wenn ihr hierzu etwas sagen könnt, auch das würde mich interessieren.
 
Du hast Gerd falsch verstanden.

Der Züchter soll/muss auf die Brutzeit achten, da die Tiere sonst zu unterschiedlichen Zeiten in Brutstimmung kommen. Aber eben nicht zur gleichen Zeit. Er hat nicht geschrieben, dass die Tiere sich automatisch so verpaaren. ;-)
 
Ich hatte es so verstanden, dass sie sich dann leichter verpaaren... . Wie ich sehe, habe ich mit Gerd Verständigungsschwierigkeiten. Aber ich lerne immer weiter dazu. Frage: Gleicht sich das nicht irgendwann an? Rosas ziehen auch hier zwei Gelege, wenn man sie ließe? Und ist der Brutzyklus nicht von gewissen Begebenheiten abhängig? Er kann ja durch Futter, Licht etc auch manipuliert, bzw. gesteuert werden. So könnte man doch dann die Brutlust synchronisieren?
 
G'day mein lieber mate @ Richard, das hast du super erläutert. (Thank you again Gerd)
 
Thema: Frage: Leben eure Rosas in fester Paargemeinschaft?
Zurück
Oben