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http://www.jagdnetz.de/aktuelles/naturschutz/index.cfm?session_id=&show=\trophjagd.htmArtenschutz durch Trophäenjagd
Pressemitteilung von Prof. Dr. H. Kalchreuter, Europäisches Wildforschungsinstitut, Oktober 2004
Vielen altgedienten Naturschützern war unfassbar, was während der Vertragsstaatenkonferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) vom 2.-14 Oktober 2004 in Bangkok beschlossen wurde. Ausgerechnet Trophäenjagd und Jagdtourismus - Reizworte in der deutschen Ökoszene - sollen selbst seltenste Wildarten retten. Zu diesen zählt zweifellos das Schwarze Nashorn. Dennoch wurde den Anträgen Namibias und Südafrikas stattgegeben, jeweils fünf ältere und für die Fortpflanzung entbehrliche Bullen erlegen zu lassen, und Permits für die Ausfuhr der Trophäen zu bekommen. Da diese Art damit erstmals seit Menschengedenken wieder bejagbar wäre, ließen sich über diese Permits beachtliche Summen, insgesamt wohl zwei Millionen US Dollar erzielen. Mittel, die zum Schutz der Nashörner vor Wilderei und zu deren weiterer Verbreitung dringend benötigt und nur hierfür verwendet werden dürfen. Dieselbe Medizin, nämlich Mittel aus Jagdtourismus und Trophäenjagd, hatte ja bereits dem Weißen Nashorn wieder auf die Läufe und aus der Gefahr des unmittelbar bevorstehenden Aussterbens geholfen, nachdem der frühere Verbotsnaturschutz versagt hätte.
Auch hinsichtlich weiterer Arten, etwa Löwe und Leopard ließen sich die meisten der 167 Vertragsstaaten und insgesamt 1400 Teilnehmer von der Police der Welterhaltungsunion (IUCN), des weltweiten Dachverbandes von Schützer- und Nutzerorganisationen leiten. Darin kommt unmissverständlich zum Ausdruck: Das Interesse an der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen ist die stärkste Triebfeder zu deren Erhaltung. Das heißt im Klartext: Erst wenn Wildtiere wirtschaftlichen Wert bekommen, können sie konkurrieren mit anderen Formen menschlicher Landnutzung, die im allgemeinen ihre Lebensräume zerstören. In Bangkok setzte sich Pragmatismus durch gegen ideologische Vorstellungen westlicher Industrienationen.