Grünspecht

Diskutiere Grünspecht im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, in meinem Garten, der unmittelbar an den städtischen Wald grenzt, beobachte ich im Sommer regelmäßig einen Grünspecht, der dort...
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regi_no1

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Hallo zusammen,
in meinem Garten, der unmittelbar an den städtischen Wald grenzt, beobachte ich im Sommer regelmäßig einen Grünspecht, der dort vermutlich Ameisen aufsammelt. In meinem Garten ist es sehr ruhig und geschützt, so dass er recht lange ungestört durch die Wiese hüpfen kann. Leider hat Kyrill ein paar Bäume am Waldrand umgelegt, einen davon leider in den Garten eines entfernten Nachbarn - so ca. 0,5 m am Haus vorbei. Seitdem wird in dieser Waldecke immer wieder gefällt.

Jetzt komme ich zum eigentlichen Problem: Gestern wurden zwei Spechtbäume gefällt. 8o 8o 8oMuß sowas denn wirklich sein. Beide Bäume standen weit genug von den Gärten weg und es gibt auch keinen öffentlichen Weg dort. Unser Frust ist riesengroß und wir haben den Holzfäller softort angesprochen. Der sagte nur der Revierförster habe das so angeordnet und tatsächlich waren die Bäume auch markiert. Ich sorge mich jetzt um den Grünspecht und ein Mittelspecht wohnt auch in der Gegend, der fällt ganz selten auch mal über meine Meisenknödel her.
Kann ich irgendetwas tun? :? Ich bin wirklich unglücklich darüber.
Gruß
regi
 
Spechtbäume wurden gefällt

Hallo "Regi",

es ist leider immer das Gleiche:
Irgend jemand zeichnet ein Gehölz an und die Vollstrecker machen es nieder.
"Vollendete Tatsachen".
Du solltest sogleich den örtlichen Vogelschutzbeauftragten einschalten.
Das sind meistens Leute vom Nabu oder BUND.
Die können sich einsetzen, notfalls noch mit der Unteren Naturschutzbehörde, um noch Schlimmeres für diese seltenen Spechte - Grün- u. Mittelspecht -zu verhindern !

Viel Erfolg
Willi
 
Hallo,

in NRW müßte der Ansprechpartner die Untere Landschaftsbehörde (ULB) sein. Die muß der fällenden Firma eine Ausnahmegenehmigung erteilt haben, da Grünspechte nicht nur besonders, sondern sogar streng geschützt sind. Da darf nur gefällt werden bei akuter Gefahr im Verzug. Ruf' am besten morgen an und frag', ob die Behörde von dieser Vogelart und den Fällungen überhaupt wußte.
 
es ist leider immer das Gleiche:
Irgend jemand zeichnet ein Gehölz an und die Vollstrecker machen es nieder.
"Vollendete Tatsachen".
Du solltest sogleich den örtlichen Vogelschutzbeauftragten einschalten.
Das sind meistens Leute vom Nabu oder BUND.
Die können sich einsetzen, notfalls noch mit der Unteren Naturschutzbehörde, um noch Schlimmeres für diese seltenen Spechte - Grün- u. Mittelspecht -zu verhindern !
Sorry Willi,

aber Deine Antwort ist leider sehr typisch heutzutage! Da wird geheimste Geheimniskrämerei betrieben, ja niemandem sagen, wo eine seltene Vogelart oder Orchidee oder was auch immer sitzt und wenn dann der Revierförster das Spechtloch übersieht oder den im Winter den Frauenschuh übersieht und platt macht ist das große Geschrei da. Da kommt man dann mit den Naturschutzverbänden und mit bitterbösen Briefen und schaltet womöglich noch die Presse ein und und und.

Und dabei passierte die Fällung vielleicht einfach nur aus Unwissenheit. Aber nein, es wird sofort böse Absicht unterstellt. "Ich sag Dir nicht, wo der Spechtbaum ist, aber wehe Du sägst ihn um, dann aber ...!"

Kann aber auch sein, daß der besagte Baum aus Sicherheitsgründen gefällt werden mußte. Würdet Ihr einen Baum stehen lassen, der beim nächsten Sturm Euer Haus in Schutt und Asche legen könnte, nur weil ein Spechtloch drin ist? Auch in der Natur wird ein Spechtbaum irgendwann mal geworfen. Macht nix, der Specht zimmert sich eh jedes Jahr ein neues.

Übrigens: Grün- und Mittelspecht sind lokal durchaus häufig.

VG
Pere ;)
 
in NRW müßte der Ansprechpartner die Untere Landschaftsbehörde (ULB) sein. Die muß der fällenden Firma eine Ausnahmegenehmigung erteilt haben, da Grünspechte nicht nur besonders, sondern sogar streng geschützt sind. Da darf nur gefällt werden bei akuter Gefahr im Verzug. Ruf' am besten morgen an und frag', ob die Behörde von dieser Vogelart und den Fällungen überhaupt wußte.
Liebe Almut,

das ist falsch. Forstwirtschaftliche Nutzungen sind davon ausgenommen. Die benötigen keinerlei Ausnahmegenehmigung.

VG
Pere ;)
 
ich denke, das spricht wohl für sich.
Als Sicherheitsabstand bei der Fällung eines Baumes ist die doppelte Baumlänge einzuhalten. Der gefällte Baum könnte nämlich einen zweiten mitreißen und so seine Reichweite im Extremfall annähernd verdoppeln.

Aber selbst wenn die Sicherheit kein Problem wäre, dann könnte die Fällung aus anderen Gründen angebracht gewesen sein. Und selbst wenn nicht, wäre der Auftraggeber der Fällung rechtlich nicht zu belangen.

VG
Pere ;)
 
Peregrinus bekommt meine Zustimmung

Hallo zusammen,
Peregrinus du hast meiner Meinung nach völlig Recht. Die Förster haben heutzutage ein riesiges Revier zu betreuen. Sie können sich nicht alles wissen.
 
Forstwirtschaftliche Nutzungen sind davon ausgenommen. Die benötigen keinerlei Ausnahmegenehmigung.
Woher weißt Du, daß der städtische Wald forstwirtschaftlich genutzt wird ? Und für die gilt das Natur- bzw. Landschaftschutzgesetz nicht ? Wo steht das ?
Hiermit unterstellst Du ja selbst, daß auf (streng) geschützte Tierarten Rücksicht genommen würde:
Und dabei passierte die Fällung vielleicht einfach nur aus Unwissenheit.
Ich bleibe dabei, daß die zuständige Naturschutzbehörde zu informieren ist. In Berlin wurden die Arbeiten dann auch immer am nächsten Tag eingestellt, manchmal sogar am gleichen Tag. Nur hat die Polizei keine Anzeige entgegen genommen, weil es ja die Kommune war, die gegen das Berliner Naturschutzgesetz verstoßen ließ.
 
Woher weißt Du, daß der städtische Wald forstwirtschaftlich genutzt wird ? Und für die gilt das Natur- bzw. Landschaftschutzgesetz nicht ? Wo steht das ?
Hiermit unterstellst Du ja selbst, daß auf (streng) geschützte Tierarten Rücksicht genommen würde.
Wald wird grundsätzlich IMMER forstwirtschaftlich genutzt, auch wenn die Nutzung ruht (z. B. im Bannwald). Natürlich gilt für die das Bundesnaturschutzgesetz auch, aber genau in diesem steht eben drin, daß forstwirtschaftliche Nutzungen von den Störungsverboten und der Nutzung zur Brutzeit ausgenommen sind. Geht ja gar nicht anders, da ansonsten jegliche Holznutzung nur mit Ausnahmegenehmigung möglich wäre.

In Berlin wurden die Arbeiten dann auch immer am nächsten Tag eingestellt, manchmal sogar am gleichen Tag. Nur hat die Polizei keine Anzeige entgegen genommen, weil es ja die Kommune war, die gegen das Berliner Naturschutzgesetz verstoßen ließ.
Dafür dürfte der Druck der Gesellschaft ursächlich sein, weniger die geltenden Gesetze. Ich glaube nämlich nicht, daß die berliner Förster die sie primär betreffenden Gesetze nicht kennen oder vorsätzlich gegen diese handeln.

VG
Pere ;)
 
Kauf doch den Wald

Hallo Vogelklappe,
ich mach dir den Vorschlag den Wald einfach zu kaufen. Der qm-Preis ist normalerweise sehr gering. Ich meine es völig ernsthaft mit meiner Aussage. Kauf den Wald dann kannst du dort tun und lassen was du willst.
Wir haben das in meinem Raum auch gemacht.
 
Noch ein Tipp

Hallo Vogelklappe, was du auch machen kannst, ist die gefällten Bäume mit den Spechthöhlen an einem anderen Platz wieder aufzustellen. Das Holz mit Spechthöhlen will sowieso niemand haben.
Ich möchte auch noch was anderes hier anbringen. Kann es nicht sein, dass die Bäume von Schädlichen befallen waren? Sollte dies so gewesen sein. Ist der Förster sogar verpflichtet den oder die Bäume zu fällen. Er ist dazu gezwungen. Der ganze Waldbestand könnte gefährdet sein. Das kann wirklich so sein.
Kennst du dich eigentlich so gut aus, dass du die Forstbehörde so kritisieren kannst? Ich will hiermit niemand in Schutz nehmen, aber kritisieren kann jeder schnell, ja sehr schnell.
Du schreibst selbst, dass bei dem Sturm ein Baum um 0,5m das Haus verfehlte. Ein "Spechtbaum" ist mit hoher Wahrscheinlichkeit krank und dadurch stark windwurfgefährdet. Das Forstamt handelt mit Sicherheit richtig.
 
In Berlin war es das Gartenbauamt, das Arbeiten zu unerlaubten Zeiten angeordnet hatte, die auf Intervention der Unteren Naturschutzbehörde eingestellt wurden. Von dem sollte man eigentlich annehmen, das es die Gesetze kennt, denn es steht ja sofort auf der Matte, wenn sich ein Bürger solche Verstösse leistet. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, bei der zuständigen Behörde nachzufragen. Es stimmt, daß der Staat als Auftraggeber nicht belangt werden kann, aber darum geht es ja auch gar nicht, zumindest mir nicht. Es reichte, wenn die Fällungen oder Heckenzerstörungen aufhörten. Ein angeblich sturzgefährdeter Baum steht nach nunmehr zehn Jahren und etlichen, viel heftigeren Stürmen immer noch. Ist wohl dann das Geld ausgegangen, ihn zur erlaubten, aber sturmträchtigeren Jahreszeit zu fällen. Im übrigen habe ich nur beantwortet, wonach gefragt wurde (was man tun kann) und nicht, was nicht gefragt wurde, aber hier scheint es ja Hellseher zu geben, die unbesehen wissen, das richtig gehandelt wurde. Deckt sich nur leider gar nicht mit meinen Erfahrungen solcher behördlichen Anordnungen.
 
Die Behörden haben immer Recht

Hallo, hast du nicht gewußt, dass in Deutschland die Behörden immer Recht haben? Die machen nie Fehler.
 
Moin, Moin,
Hallo, hast du nicht gewußt, dass in Deutschland die Behörden immer Recht haben? Die machen nie Fehler.

Das ist Unsinn. Behörden haben weder immer Recht noch machen sie keine Fehler. Wenn Behörden tatsächlich jahrelang Mist bauen (sich nicht um die Rechtslage kümmern) dann liegt das wahrscheinlich daran, dass es Nörgelköppe gibt die zwar nörgeln aber entweder den Arsch nicht hochbekommen um die Behörde darauf hinzuweisen oder zu dumm sind das auf die richtige Art zu machen.

Übrigens wurde ich in meinem Beobachtungsgebiet vor einer nötigen Fällaktionen gefragt. Aber nicht von der Behörde (in meinem Fall die hessische Schlösserverwaltung) sondern von der Firma die die Baumpflege macht.

Und bei den Spechthöhlen um die es hier ging möchte ich wirklich wissen ob es belegte Höhlen waren. Schade um das kommende Todholz ist es sicher allemal.

Dieses Jahr dürften sie bei einigen Bäumen etwas größere Probleme haben. Ich konnte den da beobachten:http://halsbandsittiche.papageien.org/Bilder_fuer_Foren/Bild%20075_schwarzspecht.jpg


Gruesse,
Detlev
 
Das war doch ironisch gemeint

Hallo Detlev,
das war doch ironisch gemient, dass die Behörden immer Recht haben.

Und ich möchte nur an Vogelklappe appellieren, sich voll reinzuhängen und den Wald zu kaufen.
Dann kann er die Verantwortung der Spechthöhlen übernehmen und auch der morschen Bäume die auf Häuser fallen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi zusammen :)


Also, der Grünspecht wird nicht so große Probleme haben, sich neu anzusiedeln...da sieht es bei dem Mittelspecht schon anders aus.

Dass der Mittelspecht lokal recht häufig ist, stimmt schon...aber da geht die Sicherheit der Menschen nun einmal vor allem anderen, oder?

Da wir großflächig in der BRD auf Buchen- und Eichenwälder zurückgehen und die Fichtenmonokulturen immer mehr verschwinden (schade für uns Federsammler...die kleinen Fichtengehölze in den landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten sind DIE Orte, um die Rupfungen von den dort ansässigen Sperbern einzuammeln..da die Sperberchen immer mehr auf Laubbäume ausweichen, wird es umso schwerer, ihre Rupfplätze zu finden), brauchen wir uns um die Schwarz- und Mittelspechte keine großen Sorgen zu machen...leider gehen aus unerklärlichen Gründen aber auch solche Arten wie Trauerschnäpper, Waldlaubsänger und co. zurück, die ja solche Gebiete gerne nutzen.


Liebe Grüße, Jörg :)
 
Moin,
Hallo Detlev,
das war doch ironisch gemient, dass die Behörden immer Recht haben.

Mein Ironiededektor ist in Foren beschädigt. Und die von dir ironisch dargestellte Haltung kotzt mich an. Wenn man die ganze Zeit die in Foren mit Nörgellei verschwendet wird und wo sich die Nörgler nur selbst auf dei Schultern klopfen sinnvoll auf ein Projekt verwendet, dann wird man bei geschickter Wahl des Projektes und Kompetenz in Sachen Strategie was bewegen.

Das ist einer der Gründe warum ich hier oft nur amüsiert mitlese. Bringt nix.

Gruesse,
Detlev
 
Wenn man die ganze Zeit die in Foren mit Nörgellei verschwendet wird und wo sich die Nörgler nur selbst auf dei Schultern klopfen sinnvoll auf ein Projekt verwendet, dann wird man bei geschickter Wahl des Projektes und Kompetenz in Sachen Strategie was bewegen.

Das ist einer der Gründe warum ich hier oft nur amüsiert mitlese. Bringt nix.

Ich gebe zu, dass es in Foren allgemein oft recht unkonstruktiv zugeht. Aber für mich sind Foren auch eine gute Umgebung Leute zu finden, die die selben oder ähnliche Sachen bewegen und interessieren wie mich. Und dazu gehört auch, dass man sich vielleicht mal den Frust von der Seele schreibt. Und wer sagt denn, dass sich jemand, der sich hier über Misstände beschwert nicht bemüht ist, diesen wenigstens teilweise oder in seinem Umfeld entgegen zu wirken. Und vielleicht hat er ja gerade erst einige Bäume gepflanzt oder ein anderes Biotop angelegt und ist trotzdem frustriert, dass irgenwo alte Bäume gefällt werden oder aus einem Feuchtgebiet ein Gewerbegebiet wird.

Aber jeder hat beim Lesen wohl seine eigenen Empfindungen.

mfg

kadl
 
Hast du ein Rad verloren?

Hallo Detlev, ich glaube, dass du dich doch etwas am Ton vergreifst, oder?
Wer nörgelt hier bitte? Ich habe nur verwiesen, dass Förster auch Menschen sind.
Und Förster haben studiert, haben in der Regel 100mal mehr Wissen bezüglich Natur als wir.
Vielleicht haben hier einige auch ein gutes Wissen über Vögel. Aber es gibt nicht nur Vögel.

Und jeder der es meint besser machen zu können, der soll es doch tun. Keinem ist doch verboten in den zuständigen Behörden zu arbeiten. Detlev, schau dich um du wirst sehr rasch die Möglichkeit finden bei einer solchen Behörde zu arbeiten. Übernimm dann Verantwortung für morsche Bäume, hör dir jeden Tag Massenweise Kritik von Hobby-Ornithologen an, die meinen es besser zu wissen. Der Verdienst bei solchen Behörden ist mehr als bescheiden. Als bitte hört auf ständig an Behörden zu nörgeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema: Grünspecht

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