Zughilfe per Flugzeug

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Liesl

Liesl

...die in den Wald zog
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Ungarische Tierschützer wollen mehr als 1000 Schwalben per Flugzeug in den Süden bringen, weil die Vögel wegen des ungewöhnlich frühen Kälteeinbruchs ihren allherbstlichen Afrikaflug nicht aus eigener Kraft schaffen.
Viele Schwalben seien sehr geschwächt, weil sie wegen Kälte und Dauerregen ihr gewohntes, aus Insekten bestehendes Futter kaum noch gefunden hätten.
Das erklärte die Stiftung Vogelkrankenhaus Hortobagy (Hortobagyi Madárkorház), wie die ungarische Internetzeitung "index.hu" berichtete.

Hier der ganze Bericht (in deutsch):

http://www.n-tv.de/Zughilfe_per_Flugzeug_Schwalben_in_den_Sueden/220920080311/1026888.html



:traurig: Ich glaube, so langsam trifft das ein, was viele schon lange wegen des anhaltenden Klimawandels befürchtet/geahnt hatten: Die Zugvögel bleiben auf der Strecke…

... im März d.J. sind nach einem überraschenden Temperatursturz in in Südafrika zehntausende Schwalben kurz vor ihrem Rückflug nach Europa gestorben.
"Die Vögel konnten deshalb nicht richtig Futter finden, da es für sie zu nass und regnerisch für die Futtersuche war", sagte Birdlife-Sprecher Gerhard Verdoorn.
Ihre Körpertemperatur und Blutzuckerwerte fielen daher dramatisch.
"Zu Zehntausenden fielen die Vögel überall zu Boden und starben."
Die Bevölkerung ging zunächst von einer massenweisen Vergiftung der Vögel aus... http://www.n-tv.de/Vor_Rueckflug_nach_Europa_Zehntausende_Schwalben_tot/090420084918/946552.html



LG,
Liesl
 
Ich würde sagen, der Klimawandel verstärkt zwar derzeit die Wetter-Extreme, aber die genannten konkreten Fälle würde ich nicht unbedingt darauf zurückführen. Eine derartige Schwalben-Rettungsaktion gab es auch in Deutschland mal: Wenn ichs richtig im Kopf hab war das 1974, als in den Alpen ein früher Wintereinbruch war und 100.000-de Rauch- und Mehlschwalben nicht über das Gebirge kamen und in den Dörfern auf den Fensterbänken saßen. Solche Zugkatastrophen geschehen leider immer wieder mal.

An sich sind vor allem Langstrecken- und Transsahara-Zieher die Verlierer des Klimawandels. Denn diese können mit ihrer Rückkunft im Brutgebiet nicht so flexibel reagieren wie Kurzstreckenzieher. Z. B. hat der Trauerschnäpper echt schlechte Karten, weil er für seine Jungenaufzucht spezielle Raupen benötigt, die sich aber wegen des Klimawandels früher entwickeln. Aber der Trauerschnäpper kann nicht früher wieder da sein, um eben die Nahrungsquelle rechtzeitig abzuschöpfen.
 
...Eine derartige Schwalben-Rettungsaktion gab es auch in Deutschland mal:
Wenn ichs richtig im Kopf hab war das 1974, ...
Solche Zugkatastrophen geschehen leider immer wieder mal...
Ja, daß es ab und an mal Wetterkapriolen gibt (gerade im Gebirge) ist nichts Außergewöhnliches. :zustimm:
Nur sieht es (zumind. für mich) so aus, daß die Zeitabstände nicht mehr um die 30 Jahre betragen, sondern es innerhalb nur eines halben Jahres in Afrika + Europa (also auf 2 Kontinenten) für 10- bis 100 Tausende Zugvögel "eng wird/zur Katastrophe" kommt. :traurig:


In dem von mir angeführten Link über das Drama von März d.J. in Südafrika wird z.B. erklärt, daß eine Kaltfront, die 3 Wochen zuvor wohl von Angola über Namibia und Botswana nach Südafrika strömte, die Temperaturen von im Schnitt 21 Grad Celsius auf gerade mal 9 Grad sinken ließ.



:+screams: Wann wird es den ersten (nicht künstlichen) Schnee in den Wüsten Afrika's geben?



LG,
Liesl
 
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