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DanielG
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DanielG, Du suggerierst einen völlig unzulässigen Zusammenhang zwischen dem heute verbotenen Ausschießen von Krähenhorsten, was absolut nichts gebracht hat außer Zuwanderung, denn die Verlustrate liegt auch so bei 70 %, hoher Fuchsbejagung und Rebhuhnbeständen. So lange braucht man nun wirklich nicht zurückgehen, um seriöse Erhebungen zu finden, die den Prädatoren nur in einzelnen Teilgebieten bestenfalls eine Nebenrolle in ausgeräumter Flur einräumen.
Beispiel Sachsen: für eine recht kleinräumige Untersuchung bei Dresden kommt man mehr oder weniger zum gleichen Ergebnis:
Dieses Institut gibt eine gute Zusammenarbeit mit der Kreisjägerschaft Dresden an.
Folgerichtig findest Du in den vorgeschlagenen Maßnahmenkatalogen auch keine Prädatorenbejagung, die ohnehin immer nur von einzelnen Revierinhabern abhängt, die jederzeit ausfallen können. Der Eingriff in eine intakte Population führt ja überhaupt erst zur Zunahme. Vielleicht solltest Du doch 'mal wieder in den Blase schauen; da steht auch der Grund.
Nur weil Du aber glaubst, bei Prädatorenjagd am meisten bewegen zu können, sagt das noch nichts über den Einfluss derselben in einem womöglich ungeeigneten Habitat aus. Die vermeintliche Notwendigkeit der Fuchsbejagung ist jedenfalls bereits ein Indiz für ungünstige Landschaftsbedingungen. So wie auch die 40 Elstern im Dorf von Colchicus. Warum wohl sind die nicht wie früher auf den Feldern ?
Diese Art erheblicher Störung zusätzlich noch durch freilaufende Hunde wird immer wieder angegeben. Dann muß man eben wissen, was man will. „Ungestörte“ Biotope oder Freizeitnutzfläche für alle. Beides zusammen geht nicht mit allen Wildarten. Dann weist man besser gleich geeignete und ausreichend grosse Flächen für den Erhalt des Rebhuhns aus, in denen keiner herumtrampeln darf. 600 ha-weise wie um Dresden bei forschreitender Flächenversiegelung braucht man da gar nicht mehr anfangen.
Bei Frage 25 wärst Du durchgefallen: http://www.wildundhund.de/r30/vc_content/bilder/firma438/Downloads/094_095_fragen_0608.pdf
Und so wie die Strecken kann man auch seinen Einfluss bei weitem überschätzen. Die jährliche Rebhuhnstrecke fiel übrigens signifikant zwischen 1993 (erste Gesamtzählung) und 1996. Seither werden konstant über 10.000 Rebhühner geschossen (die meisten davon in Bayern), bei gleichbleibend hohen Fuchsstrecken über 500.000 bis maximal knapp 700.000 (Quelle DJV). So wie man da flächendeckend in alle Sozialstrukturen 'reinschießt, hat man es wohl auch bei den Wildschweinen geschafft, die Zahlen zusammen mit der Maismast maßgeblich zu erhöhen. Bist Du denn bereit, für die Folgen aufzukommen, wenn der selbst erzeugte Jagddruck nicht mehr aufrecht erhalten werden kann ?
Wer lesen kann, ist, wie immer, im Vorteil.
Hättest Du meinen Beitrag richtig gelesen hättest Du dir dein Posting sparen können.
Also nochmal: was die Landwirtschaft in den letzten 30 bis 50 Jahren an Lebensraum zerstört hat, kann ich nicht mehr rückgängig machen. Ich nicht, Du nicht, kein NABU und kein B.U.N.D.
Inwiefern hilft uns also der permanente Hinweis auf intakte Lebensräume weiter?
Ich habe niemals bestritten, dass in intakten Lebensräumen auf die Kontrolle von Prädatoren verzichtet werden kann. Wir haben diese Lebensräume aber nicht mehr. Und ihr in Berlin auch nicht.
Und der Abschweif auf die Schwarzwildbestände ist in diesem Zusammenhang so überflüssig wie ein Kropf.
Wir hatten noch in den 80er jahren hier zwei große Milchverarbeiter- die Südmilch AG und die zum Konzern gehörende Landgold Dauermilchwerke (Kondensmilch, Joghurt "Landliebe"). Im Rahmen der Pleite der Südmilch AG wurde das Landgold-Milchwerk geschlossen. Alle Bauern, die bis dahin Milch an dieses Werk geliefert hatten, mussten von der Milchwirtschaft und den zugehörigen Feldfrüchten (Klee,Grünland,Viehfutter) umstellen auf Schweinemast und Ferkelzucht. Und als Feldfrüchte werden seither Schweinefuttermittel angebaut.
Wenn auf Tausenden Hektar Anbauflächen Schweinefutter angebaut wird, dann ist das für die Populationsdynamik bei Wildschweinen ohne Belang?
Willst Du uns immer noch erzählen,dass solche radikalen Veränderungen nur durch das Fehlverhalten der Jäger verursacht wurden?
Du machst Dich langsam lächerlich.
idS Daniel