Rebhuhn-Projekt

Diskutiere Rebhuhn-Projekt im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich stelle den Link hier mal im Klartext ein: www.rebhuhnschutzprojekt.de es geht um ein Projekt der Uni Göttingen, die Seite ist...
Es ist keineswegs so, daß ein Pächter etwas entscheiden, wohl aber alles blockieren kann, denn schließlich muß er jeder Maßnahme auf der von ihm gepachteten Fläche erst 'mal zustimmen. Anträge für staatliche Programme müssen alle Landbesitzer unterschreiben, und das sind schon ein paar, manchmal vier pro Feld, die sonstwo leben und eventuell ganz andere Interessen haben. Die meisten wohnen ja selbst längst woanders, weil die Farmen, von denen man noch leben kann, immer größer werden. Ob das nun weniger sind als in Europa, ist dahingestellt. Höchstens ist die fachliche Betreuung der Maßnahmen besser, die schon deshalb nicht auf die Jagd als "Pflicht" abheben würde, weil die gar keiner leisten könnte, sondern als zusätzliche Einnahmequelle oder Freizeitvergnügen.

Du bestätigst selbst, daß Fuchsbejagung nicht 'mal zwei Jahre vorhält, sondern zumeist (das zeigen auch lokale Abschusszahlen) jährlich mit ähnlicher Intensität erfolgen muß. Gleichzeitig wird unterstellt, daß der Prädatorendruck während der Zeit, in der auch Füchse ihren Nachwuchs großziehen, plötzlich geringer sei, dies aber ohne eine einzige brauchbare Untersuchung dazu ? Die Zahlen, die überhaupt angegeben wurden, zeigten lediglich ein enormes Unverhältnis zwischen Prädatorenabschüssen und deren potentielle Beutetiere. Alles unter der eher unrealistischen Voraussetzung, daß man diesen Aufwand in jedem Jahr erst 'mal durchhalten (können) muß.

Dann stellt sich wirklich die Frage, ob man nicht ausreichend große Rebhuhngebiete ausweist, wo dieser Aufwand nicht zwingend erforderlich ist, um den Bestand zu sichern, anstatt jahrelang auf "Inseln" gegen Windmühlen zu kämpfen. Außerdem wurde bisher nirgends bestätigt, ob die rechnerisch mehr entnommenen Rebhühner durch den Fuchs wirklich bestandsgefährdend wären.
 
Vogelklappe,

jemand hat hier die frage gestellt wo der Unterschied ist zwischen Theoretiker und Praktiker.Du hast die Frage eigentlich ganz gut beantwortet.
Der Theoretiker verlangt für alles belastbare Untersuchungen ,die am besten nur eine (vorzugsweise die eigene ) Auslegungsweise zulassen.Alles andere wird bis zum Abwinken hinterfragt.
Der Praktiker tut etwas und und ändert bei nichtgefallen die Parameter um sein Ziel zu erreichen.

Yogi
 
Yogi, mir scheint eher, manche Praktiker halten krampfhaft an althergebracht durchgeführtem fest und lassen keinerlei Theorien zu, vor allem nicht die mit plausiblen Daten, daß ihre Rechnungen nicht stimmen können. Eine Änderung von Parametern lehnen sie aber ebenfalls vehement ab, wie man hier nachlesen kann, somit bleibt alles beim alten, trotz ständiger Veränderungen ? Klar kann man Gehölz pflanzen, und nach 'zig Jahren hat man es auch gelernt, welche Sorten und wie sie in einer trockenen Hochebene überleben. Oder man greift auf die Daten und Erfahrungen anderer zurück und hat auf Anhieb eine Überlebensrate von 95 %. Nichts anderes ist in der beschriebenen Prärieregion praktiziert worden. Den Unterschied scheinen wirklich die Wildbiologen in jedem Bezik auszumachen, denen es gelingt, die neuesten Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
 
Ach eric, die Argumente von Kalchreuter sind doch bekannt bis zum Abwinken, und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Müller hat in einer Fernsehsendung auch gesagt:
"Wir kennen das beim Fuchs: wenn er intensiv bejagt wird, nehmen die Bestände zu!"
Es gibt sie ja, Jäger, die es nicht nötig haben, die Rettung anderer Arten zu konstruieren:
"Ist Fuchsjagd ein sinnloser Eingriff in eine sich auch selbst regulierende Tierpopulation? Wenn menschliche Lust und Freude sinnlos sind, dann ja." (Berufsjäger Bruno Hespeler)
Aber sicher sind hier wieder Vertreter, die auch diesen Leute die Praxis absprechen.

Nicht 'mal auf einer Insel ohne jegliche Eingriffe bei Prädatoren waren die Verluste von Rauhfusshühnern bestandsgefährdend, und hierbei hatte man den direkten - praktischen - Vergleich mit einer Nachbarinsel, auf der Prädatoren eliminiert worden waren. Auf einer ordentlichen Jägertagung kommt man selbstverständlich zu dem Schluss, Prädatorenkontrolle wäre sinnvoll, aber wenigstens behauptet man nicht, daß sie zum Erhalt anderer Arten notwendig sei.
 

Anhänge

  • 2j_2007_zeiler.pdf
    34,3 KB · Aufrufe: 84
Vogelklappe;1918870 Oder man greift auf die Daten und Erfahrungen anderer zurück und hat auf Anhieb eine Überlebensrate von 95 %. [/QUOTE schrieb:
Machen wir doch.

Wir greifen auf die Erfahrungen ganzer Generationen von Jägern zurück, die sie uns in Schriftform hinterlassen haben.
Die Bücher Bruno Hespelers stehen alle in meinem Bücherschrank, gelesen habe ich sie auch alle. Wer ihn persönlich kennt, der weiß, dass er so manche Provokation nur deshalb von sich gibt, weil sie die Auflage seines aktuellen Buches steigert...aber wenigstens ist er kein feiger Opportunist wie Grasmüller und andere, die ihre (kundgetane) Meinung nach der jeweils am heftigsten sprudelnden Spendenquelle ausrichten.

Insgesamt neige ich jetzt doch eher dazu, den ganzen Schmus mit den Rebhühnern künftig sein zu lassen. Es gibt so viele selbstherrliche Experten, die das sowieso besser können als ich. Künftig lasse ich denen den Vortritt und beschränke mich aufs Beobachten- und kritisieren und niedermachen, wenns schiefläuft. Sarkasmus, Hohn und Spott beherrsche ich im Bedarfsfalle auch ganz gut.

idS Daniel
 
Du machst es Dir sehr einfach, DanielG. Es ist doch noch heute in den Lehrbüchern nachzulesen, was Jägern an wildbiologischen Kenntnissen (nicht) beigebracht wird. Nichts anderes habe ich in der (deutschen) Praxis wiedergefunden und mich deshalb davon abgewandt. Argumente wie "Der Hase braucht den Jagddruck", etc., nicht 'mal 20 Jahre her. Da berufst Du Dich auf die Erfahrung von ganzen Jägergenerationen - wo ist die denn - mitsamt den Hasen - geblieben ?

Seriöse Erhebungen auch von Jägern gehen bestenfalls davon aus, daß man mit Fuchsbejagung den Zuwachs von Rebhühnern abschöpfen und nicht, daß man sie in einem schlechten Habitat damit erhalten kann. Daran scheint sich auch deren Engagement von Biotopverbesserungen zu orientieren. Das kannst Du wiederum an den Abschusszahlen (der Rebhühner) ablesen. Dort, wo sie zu selten geworden sind, werden sie trotz Prädatorenbejagung nicht mehr geschossen und verstärkt Renaturierungsmaßnahmen gefordert.

Du siehst ja, von einem wie viel höheren Ausgangsbestand an Füchsen ohne Bejagung selbst die Quelle des ÖJV ausgehen muß, damit die Rechnung überhaupt hinhauen kann, obwohl ein Fuchspaar pro Revier der Normalfall ist, den man mit Bejagung erst 'mal aufhebt und der Zuwanderung die Pforten öffnet. Des weiteren wird eine Selbstregulation zugegeben, deren Dichte ein Beutetierbestand in der Regel aushält und wenn nicht, da anzusetzen wäre, es sei denn, man möchte eben diese Tiere selbst erlegen. Dann kann man es doch auch zugeben ?

Hier scheinen immer noch nicht alle gemerkt zu haben, daß meine Beispiele aus der Praxis stammen. In unserem Garten und näherem Umfeld kann ich fast jeden Tag beobachten, wie sich Füchse bei hoher Dichte ohne Bejagung verhalten, bei überdurchschnittlicher Artenzahl auf kleiner Fläche. Den Abschuss eines stark räudigen Fuchs oder der an Staupe erkrankten würde ich auch in der Stadt befürworten und denke, das ist auch vermittelbar, jedoch für die übrigen Arten entbehrlich, es sei denn, man will sie ohne Feind- und Warnruferkennung aus den Volieren entlassen. Auf meine diesbezügliche Frage hat MarcAurelius leider auch nicht mehr geantwortet.
 
@ Vogelklappe
Wo ist denn nun das Problem? Genau das was "deine" schwedische Studie aussagt ist ja auch was ich meine!
Mit Verminderung des Prädationsdrucks lässt sich der Hühnerbestand anheben.
Dass auf dieser anderen schwedischen Insel ohne Reduktion der Prädatoren der Bestand der Hühner nicht gefähdet war ist auch klar.
Unter idealen Voraussetzungen irgendwo in der Schwedischen Pampa ohne weitere Zivilisationseinflüsse ist es ja klar, dass es geht!!!!!
Wir haben hier aber ganz andere Verhältnisse!!!
Es geht hier um das Wiederanheben von abgestürzten Rebhuhnpopulationen! Nicht um intakte Bestände in intakter Umwelt!

Ist doch alles ganz einfach:

- Ursache des Dillemmas, wir haben die Lebensbedingungen verändert.
- Daraus resultieren Gewinner, die damit klar kommen und Verlierer , die das nicht können.
- Solange unsere Veränderungen nocht nicht gravierend sind und nocht gut tragfähige Bestände da sind, reicht es u.U. die Lebensbedingungen einfach wieder zu verbessern.
- Ist das Ganze aber schon zu sehr aus dem Ruder und klafft die Schere Verlierer und Gewinner zu weit auseinander, brauchen die einen etwas mehr Unterstützung und die anderen eher einen Dämpfer.

Die Erfolgsrezepte können da natürlich unterschiedlich sein. Kommt immer auf den Fall drauf an.
Ist ja wunderbar wenn es in der Prairie so klappt wie du sagst. Das muss aber nicht zwingend heissen, das es hier so auch geht!
War ja auch schon z.B. in Finnland. Viel Birkwild und auch Marderhunde, Füchse etc. geht wunderbar. Alledings sehr wenig Siedlungen, vieles noch mehr oder weniger intakt.... So ist es hier aber nicht mehr!
Konsequenterweise müsst man also sagen, unsere zersiedelte Landschaft mit all ihren Tücken ist halt nicht mehr für heiklere Arten zu retten , also finden wir uns halt damit ab. Machen wir noch ein bisschen optische Kosmetik , damits schön grün aussieht, schauen ein bisschen Fuchs und Krähe zu und erzählen unseren Kindern wies mal war.
 
jemand hat hier die frage gestellt wo der Unterschied ist zwischen Theoretiker und Praktiker.Du hast die Frage eigentlich ganz gut beantwortet.
Der Theoretiker verlangt für alles belastbare Untersuchungen ,die am besten nur eine (vorzugsweise die eigene ) Auslegungsweise zulassen.Alles andere wird bis zum Abwinken hinterfragt.
Der Praktiker tut etwas und und ändert bei nichtgefallen die Parameter um sein Ziel zu erreichen.
Yogi
Sorry war ein paar Tage weg, hab das alles hier überflogen. Zu Deinem Schluss bin ich auch gekommen.
Bsp. Fuchs bei uns im Revier: Schießen wir im Dezember eine Fähe am Bau ist dieser im Januar wieder besetzt. Ende Februar bleibt dann der Zuzug aus dem Staatswald (fast Vollschonungsgebiet des Fuchses zur Seuchenvermeidung beim dortigen Auerwildrestbestandes:beifall:)aus, der Bau bleibt leer. Gerade die Gehecke sind es aber, die Futter brauchen. Sicher läuft auch noch der eine oder andere Rüde herum, da schauen wir aber, dass wir den nach der Aufzuchtszeit, die sicherheitshalber eingehalten wird, erwischen, denn auf den 1000 ha gibt es immer irgendwo ein Geheck. Im Herbst laufen die Jungfüchse aus den Nachbarrevieren zu, gerade die Staatsjagdfüchse sind oft sehr leicht zu bejagen, haben ja nie was Schlechtes kennen gelernt. Wenn dann das Jungwild im Spätsommer vom unerfahrenen Jungfuchs lernt und natürlich auch umgekehrt, ist das günstiger als wenn ein alter Profi (Rüde und/oder Fähe) ans Werk geht.
Wenn die Standrähen bei uns weg sind, dann kommen im Sommer je nach Schnittzeitpunkt der Wiesen für ein paar Tage die Junggesellenschwärme, aber sie sind nicht ständig da. Alles nur graue Theorie, mag auch Reviere geben wo das zutrifft. Ist doch mit dem Habicht derselbe Quatsch: Das alte Profipaar verteidigt das Revier nur in der Brutzeit, hinterher wird die Revierbindung aufgegeben. Also wenn es den Hühnern helfen soll, auch mal die Profis wegfangen, nachdem ja ein Teil der Rothabichte den ersten Winter nicht überlebt (oh jetzt geht der Pere gleich wieder los:+party:)
Okay jetzt kommt wieder das Fass ohne Boden, aber ein Fass faßt nur soviel wie die kürzeste Daube lang ist.
 
Ist das Ganze aber schon zu sehr aus dem Ruder und klafft die Schere Verlierer und Gewinner zu weit auseinander, brauchen die einen etwas mehr Unterstützung und die anderen eher einen Dämpfer.
Das bedeutet nichts anderes als Syptombekämpfung, so sie denn überhaupt nennenswert fruchtet. Ob das angebracht ist oder nicht, darüber läßt sich trefflich diskutieren.

Ende Februar bleibt dann der Zuzug aus dem Staatswald (fast Vollschonungsgebiet des Fuchses zur Seuchenvermeidung beim dortigen Auerwildrestbestandes:beifall:)aus
Dort werden andere Zielsetzungen verfolgt, welchen eine Fuchsbejagung entgegenwirken würde.

Ist doch mit dem Habicht derselbe Quatsch: Das alte Profipaar verteidigt das Revier nur in der Brutzeit, hinterher wird die Revierbindung aufgegeben. Also wenn es den Hühnern helfen soll, auch mal die Profis wegfangen, nachdem ja ein Teil der Rothabichte den ersten Winter nicht überlebt (oh jetzt geht der Pere gleich wieder los:+party:)
Jawohl, Du rufst mich auf den Plan. Wie immer, wenn Du mal wieder Unsinn über den Habicht verbreitest :nene:. Und genau das tust Du. :schimpf:

Daß Du überhaupt in der Lage bist, einen Habicht von einem Bussard zu unterscheiden, ehrt Dich und hebt Dich über den Durchschnittsjäger, denn der kann das nicht.

Insofern ist es auch nicht vorwerfbar, daß Du Dich mit der Biologie des Habichts wenig auskennst. Daß Du aber trotz Unkenntnis solche Forderungen stellst, grenzt schon etwas an Prädatoren-Bejagungswahn. :whip:

VG
Pere ;)
 
So wie ich das hier verstehe sind die die hier am meisten Theorie verbreiten,das heist am besten irgendwelches Möchtegernfachwissen verlinken können diejenigen die immer und absolut recht haben.
Andere ,die zwar für ihr Gebiet Erfolge nachweisen können müssen sich wiederholt darüber rechtfertigen wieso sie nicht auf eine andere Art mehr Erfolg haben.
Wenn Peregrinus meint das andere immerzu nachweisen sollten was ohne Jagd passiert ,oder Vogelklappe uns hier weismachen möchte das die nordamerikanischen Prairien aus 12 Quadrahtmeilen Kulturland bestehen die natürlich auch noch die Bevölkerungsdichte und die technischen Entwicklungsstandards von Mitteleuropa besitzen und trotzdem überlebensfähige Populationen von verschiedenen Großsäugern und verschiedenen Präriehühnern,Fasanen und Rebhühnern hervorbringt.dann sollten sie meiner Meinung mal einen Beweis antreten!!!
Aber Kritik üben ist einfach,etwas selbst zu tun ist schwer !!

Yogi
 
Jagd der Habicht also nur in seinem Brutrevier und das auch im Winter?
Das "Brutrevier" besteht aus einem engeren Horstbereich und einem weit größeren Jagdgebiet. Der engere Horstbereich wird während der Brutzeit vehement gegen Eindringlinge verteidigt. Das Jagdgebiet kann allein von der Größe her nicht vollumfänglich verteidigt werden. Hier jagen selbstverständlich auch revierlose (Jung-)Habichte sowie in den Randbereichen u. U. auch die Althabichte des Nachbarreviers (Überschneidung der Jagdreviere). Begegnen sich Habichte innerhalb dieses Gebietes, kommt es natürlich trotzdem zu einer Vertreibung.

Im Winter gehen sich Terzel und Weib weitgehend aus dem Weg und jagen somit in unterschiedlichen Bereichen, halten sich jedoch auch dann weitestgehend im selben Gebiet wie im Sommer auf. Da es im Winter teilweise andere Nahrungsschwerpunkte gibt, werden freilich auch andere "Jagdtouren" gemacht.

Die Aktivitätsgrenzen werden im Winter aufgeweicht. Es ist aber - zumindest in Mitteleuropa - nicht so, daß das Revier vollständig aufgegeben wird und die Standhabichte auf der Suche nach Rebhühnern wahl- und ziellos durch die Gegend streichen. Ein Habicht müßte in Mitteleuropa verhungern, würde er sich auf Rebhühner spezialisieren.

VG
Pere ;)
 
So wie ich das hier verstehe sind die die hier am meisten Theorie verbreiten,das heist am besten irgendwelches Möchtegernfachwissen verlinken können diejenigen die immer und absolut recht haben.
...
Aber Kritik üben ist einfach,etwas selbst zu tun ist schwer !!
Und noch einfacher ist es, einfach mal mitzuplappern, ohne selbst auch nur ein winziges bißchen fachlich zur Diskussion beizutragen.

VG
Pere ;)
 
Das bedeutet nichts anderes als Syptombekämpfung...
Wenigstens Eric hat auch nichts anderes behauptet.
Im Herbst laufen die Jungfüchse aus den Nachbarrevieren zu,...
Sieh' da, das nicht jagende Nachbargebiet wird also auch Füchse los, und zwar dorthin, wo Colchicus freundlicherweise Platz für sie geschaffen hat.
Das alte Profipaar verteidigt das Revier nur in der Brutzeit, hinterher wird die Revierbindung aufgegeben.
Die Altkrähen sind aber bis zum Herbst noch da, und ihr Nachwuchs ebenso. Im nächsten Frühjahr besetzt dieses Altpaar dasselbe Brutrevier wieder, während ggf. Junggesellenschwärme einfallen, wenn es weg und das Revier nicht gleich wieder besetzt ist. Ganz praktisch beobachtet, Yogi, sieben Jahre dasselbe Brutpaar, weswegen ich meine Jungkrähen frühestens Ende Juli 'rauslassen konnte, dann zwei Jahre keines und schließlich ein neues im selben Baum wie das vorherige.
...oder Vogelklappe uns hier weismachen möchte das die nordamerikanischen Prairien aus 12 Quadrahtmeilen Kulturland bestehen die natürlich auch noch die Bevölkerungsdichte und die technischen Entwicklungsstandards von Mitteleuropa besitzen und trotzdem überlebensfähige Populationen von verschiedenen Großsäugern und verschiedenen Präriehühnern,Fasanen und Rebhühnern hervorbringt.dann sollten sie meiner Meinung mal einen Beweis antreten!!!
Yogi, warum unterstellst Du etwas, was ich nachlesbar anders geschrieben habe ? Du hast doch im Niederwild-Thread schon mitdiskutiert und demnach auch gelesen:
In Europa ist die Landschaft für Wild überwiegend viel abwechslungs-, vor allem aber wasserreicher als die Hochebenen der Prärie. Was ich zugestehe, ist die erheblich geringere Besiedlungsdichte. Hier wäre jedes Gehöft ein ganzes Dorf.
Des weiteren blendest Du vorsätzlich die genannten Maßnahmen aus, die zur erfolgreichen Wiederansiedlung der Feldhühner (anstelle von Prädatorenbejagung) geführt haben. Was soll ich beweisen, was Colchicus oder DanielG nicht brauchen ? Etwas zu erfinden habe ich nicht nötig; gibt genug andere Quellen aus der unmittelbaren Praxis, die hier geflissentlich (eric ausgenommen) ignoriert werden. Zum Beispiel die mit den ausgewilderten Auerhühnern im Harz, die überwiegend bereits nach 2-3 Wochen von Füchsen erbeutet wurden, zu denen sich MarAurelius leider immer noch nicht geäßert hat. Und in Bezug auf Wildvogel-Auswilderung kann man mir sicher keine Fremdpraxis unterstellen. Sieben von zehn meiner Jungamseln und diverse andere Standvogelarten von diesem Sommer sehe ich immerhin noch jeden Morgen im Garten. Die hätte auch schon längst der ebenfalls täglich erscheinende Fuchs oder mein Kater geholt, wenn er könnte.
 
Peregrinus ,Du Weißt wovon Du redest ????
Wo ist dein Vorschlag zum Erhalt einer überlebensfähigen Rebhuhnpopulation.
Ich lasse mich nur gerne von praktischen Ergebnissen überzeugen,aus irgendwelchen Verlinkungen in die www-Welt ziehe ich ,mangels fehlender Kontrollmöglichkeit meinerseits,wenn überhaupt nur einen gewissen Unterhaltungsnutzen !

Yogi
 
Das "Brutrevier" besteht aus einem engeren Horstbereich und einem weit größeren Jagdgebiet. Der engere Horstbereich wird während der Brutzeit vehement gegen Eindringlinge verteidigt. Das Jagdgebiet kann allein von der Größe her nicht vollumfänglich verteidigt werden. Hier jagen selbstverständlich auch revierlose (Jung-)Habichte sowie in den Randbereichen u. U. auch die Althabichte des Nachbarreviers (Überschneidung der Jagdreviere). Begegnen sich Habichte innerhalb dieses Gebietes, kommt es natürlich trotzdem zu einer Vertreibung.

Im Winter gehen sich Terzel und Weib weitgehend aus dem Weg und jagen somit in unterschiedlichen Bereichen, halten sich jedoch auch dann weitestgehend im selben Gebiet wie im Sommer auf. Da es im Winter teilweise andere Nahrungsschwerpunkte gibt, werden freilich auch andere "Jagdtouren" gemacht.

Die Aktivitätsgrenzen werden im Winter aufgeweicht. Es ist aber - zumindest in Mitteleuropa - nicht so, daß das Revier vollständig aufgegeben wird und die Standhabichte auf der Suche nach Rebhühnern wahl- und ziellos durch die Gegend streichen. Ein Habicht müßte in Mitteleuropa verhungern, würde er sich auf Rebhühner spezialisieren.

VG
Pere ;)

Siehste Pere jetzt geb ich Dir sogar mal recht wenn Du als Greifvogelliebhaber selbst zugibst, dass die "Reviersauberhaltung" der Althabichte nur in der Brutzeit in einem eng umgrenzten Gebiet gilt. Da geh ich ja voll mit. Wie groß wird dieses Gebiet im Vergleich zum restlichen Jagdgebiet sein, vielleicht 5 % oder was weiß ich. Und dann nur für die Brut- und Aufzuchtszeit. Jedenfalls ist der Habichtdruck sehr unterschiedlich, jahreszeitlich und jährlich gesehen. Solange die Vegetation hoch ist, der Habicht in Form von Ringeltauben Nahrung in Hülle und Fülle vorfindet, auch in geschlossenen Waldgebieten, ist er für das Rebhuhn kein Problem. Der Flaschenhals ist der Winter. Bei uns streichen die Habichte aus den umliegenden Wäldern raus in die Kulturlandschaft und im gleichen Gebiet jagen beide Geschlechter,sowie Rot- und Altvogel. Da geht es dann mächtig zur Sache, aber über das Thema haben wir ja schon lange genug gestritten.
Heuer wie gesagt zumindest bei uns auffallend wenig.
Mit dem Wegfangen der Althabichte hole ich mir deshalb nicht mehr Junghabichte ins Revier, sondern es werden ein paar Profis weniger. Im Frühjahr wird dann wieder ein Paar das Revier besetzen. Aber dann wird der Einfluss ja auch wieder geringer.
Dass sich Habichte auf bestimmte Beutetiere spezialisieren ist ja bekannt. Da wird ein Habicht wegefangen, der sich meist an Haushühnern gehalten hat, danach ist meist eine Zeitlang Ruhe. Es waren in aller Regel Althabichte, die Haustauben- oder Haushühnerbestände wirklich bis zum letzten Stück aufgerieben haben, wenn sie mal den Jagdflug ums Hauseck mit Überraschungsangriff begriffen hatten.
Im Klartext, wir lassen unsere Hühnerbestände von den Rothabichten zusammen mit den Alten in nicht unerheblichen Umfang während des Winters dezimieren. Angeblich überleben die Roten zum überwiegenden Teil nicht. Warum nimmt man sie dann nicht gleich aus der Wildbahn, wenn die Natur nicht so viele davon haben will?:idee:
Warum sollen wir die Falkner nicht damit versorgen?
Pheasant forever hatten wir hier schon, Ducks unlimitit gibt es auch schon. Von mir aus auch Habicht.
 
Nun,nachdem ich zwei Hühnervogelarten erfolgreich angesiedelt habe, weiß ich dass es nicht so geht, einfach eine Kiste zu öffnen. Bei den Raufußhühnern ist man soweit mit dem Wissen, dass sich einfach bei der Volierenaufzucht die Blinddärme weniger entwickeln, beim Rebhuhn ist der Magen um 40 % kleiner. Dann diese Besenderung! Macht mir doch keiner weiß, dass so ein Anhängsel nicht den Vogel behindert, wenn es um Bruchteile von Sekunden geht. Ich lehne auch das Beringen ab. Es gibt unter den Jägern nicht so viele Ziergeflügelzüchter, die an der richtigen Stelle wohnen und vielleicht ihr Fachwissen da mit einbringen könnten. Die ganzen Schutzprogramme werden doch meist zu einem nicht unerheblichen Teil von Helfern begleitet, die weder von der Jagd noch von der Haltung von Hühnervögeln viel Ahnung haben. Oft irgend ein arbeitsloser Biologe, dem beim Denken sein Studium im Wege steht, wir hatten hier so einen. Was nicht heißt, dass es da auch gute Leute gibt, z. B. beim Birkwild in Bayern.
Ich habe mich z. B. aus der Auerwilddiskussion bei uns völlig verabschiedet. Es wimmelt von Experten, ein Workshop, eine Ausstellung, ein Faltblatt, ein Vorzeigebestand den eine Jugendgruppe auerwildfreundich gestaltet hat, eine Aktion jagt die andere. Biologen werden beschäftigt,anstatt Berufsjäger.
Okay man nennt es Symptombekämpfung. Also wenn der Nachbar einen großen Baum im Garten stehen hat, dann muss ich jeden Herbst das Laub fegen, es wird eine Zeitlang immer was nachkommen, es sei denn ich säge den Baum um.
Wenn ich in meinem Gemüsegarten auch was wachsen lassen will, was mir passt, dann werde ich wohl immer etwas gegen zuviele "unerwünschte Beikräuter" (bitte nicht gleich wieder 1:1 auf den Habicht übertragen) tun müssen. Also immer nur nix tun, weil die Nachbarn auch nix tun....
Ich kenne genug Beispiele wo es trotzdem geht, auch als "Einzelkämpfer".
Der einfacher Weg ist es natürlich erst mal alles als aussichtslos hinzustellen und die Nachbarn sind an allem schuld....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach so, wenn die Natur die vielen Rothabichte ja eh nicht will, wie wäre es dann mit Horstausschießen kurz vorm Flüggewerden der Jungen. Dann ist für die Alten keine Zeit mehr, ein neues Gelege zu zeitigen, es werden aufgrund Nichtbedarfs weniger Beutevögel geschlagen etc. pp. ... Und ob man sich die Mühe macht, die Rothabichte mühsam einzeln zu Winterszeiten zu "erlegen" (pathetisches Wort) oder gleich alle 3- 5 am Stück aus dem Horst ballert, wo ist der Unterschied, bzw. ist das Ausschießen dann nicht zu bevorzugen, da einfacher?
Merken tut es auch keiner: Es knallt zweimal im Walde und aus die Maus, etliche zig Hühner und Tauben gerettet...

Nur, hier wird ja auch angeführt, der Habicht spezialisiert sich gern auf eine Beute... Wie kann er sich dann, wenn es so wenig gibt, auf Rebwild spezialisieren? Sicher, es wurde von Eric angeführt, daß immer die Rebwildpräparate die Aufmerksamkeit auf sich zogen, auch von nicht drauf geübten Habichten, allerdings war das anhand "Versuchsanordnung" sicher auch nicht repräsentativ...

Zur Spezialisierung des Habichtes will ich soviel sagen:
Er wählt die leichteste und häufigste Beute!
Das waren in meinem Zivi Haushühner. Wir hatten da 15 dicke Blausperber (Zweinutzungshühner) und 27 eher magere braune Legehybriden. Letztere hat der Habicht (ein altes Weib) binnen eines knappen Dreivierteljahres auf 13 runter gefressen, und ging während der ganzen Zeit und auch nachher niemals an ein Blausperberhuhn oder die später dazu gekommenen silberhalsigen Italiener. Das ganze zog sich von 1997 bis 1999 hin, immer mit langer Pause in der Brutphase der Habichte, und als die braunen Legehybriden dann irgendwann mal alle waren, ging die Habichtklucke an die Junghähne.
Sie hat sich also immer die schmächtigsten (dürre Legehybriden) und die am meisten peripher stehenden (Junghähne, bedingt durch Althähne am Herdenrand) herausgepickt, und war dabei derart bemitleidenswert effektiv, daß eine Kolonie Rebhühner dadurch futsch gewesen wäre (und Deckung hatten unsere Hühner mittels Gestrüpp/ Hochstauden etc. ebenso).
Frage ist nun, wenn die Habichte von Natur aus so leidenschaftliche Rebwildjäger sind, und sich ja auch offenkundig prima auf eine Beute einschießen können, wie geht es dann trotz Habichtschonung an, daß die Hühnerbestände sich halten oder sogar durch Hege erholen?

Ich möchte nochmals drauf hinweisen, daß eventuell gar nicht so sehr die Prädatoren und die Umwelt der begrenzende Faktor beim Rebwild sind, sondern die klimatischen Rahmenbedingungen...
Was braucht das Rebwild zum Gelingen der Brut, wie sieht unser Wetter zu gegebenen Zeiten in der Realität aus?
Warum gedeihen die Hühner trotz allfälliger Füchse und Kojoten in der Prärie so prima (Siedlungsdichte ist kein Argument, brüten sie doch laut Colchicus Aussage bevorzugt im unmittelbaren Nahbereich um Orte, wozu ich 300 m zähle), und hier nicht?

Ist es die Tatsache, daß es dort zur Brutzeit der Hühner gleichmäßige, trockene und sonnige Wetterlagen gibt, welche die Brut und erste Kükenzeit prima überstehen lassen, während das Wetter hierzulande mehr oder weniger von Jahr zu Jahr variiert und unberechenbar ist? Das also hierzulande Brutmißerfolge bedingt durch die Witterung viel eher zu Buche schlagen als dorten, nicht etwa durch Prädatoren bedingt?

Ich würde sehr gern wissen, was ihr zum, leider nicht durch Abschuß zu beeinflussenden, Klimaaspekt sagt...

Grüße, Andreas
 
Also unabhängig von persönlichen Sympathien, ist die Sache mit Fuchs und Habicht schon nicht ganz gleich. z.B.

- Der Habicht hat eine ganz andere Reviergrösse als ein Fuchs. Eingriffe bei den Brutpaaren wirken sich schneller auch fatal aus.

- Habichte sind wegen ihrer wesentlich grösseren Mobilität, viel schwieriger zu "managen".

- Habichte sind auch innerartlich wesentlich agressiver als Füchse.

- Habichte neigen auch bei höchster Dichte nie zur Sippenbildung oder Junggesellenschwärmen.

- Habichte jagen gezielter. D.h. sie sind Ueberraschungsjäger und suchen nicht flächendeckend ein Revier ab. Gelege bleiben unbeachtet.

- Füchse halten einen wesentlich grösseren Jagddruck aus ohne desshalb auszusterben. Dies wurde während der Tollwutzeit ja gut erkennbar. Habichte sind da wesentlich empfindlicher.

- Und nicht zuletzt, Habichte sind leider für viele Jäger schlechter bestimmbar als ein Fuchs. Das heisst das Risiko von Fehlabschüssen ist sehr gross.
Hundeartige Raubtiere in Mitteleuropa 2 ( Wolf und Fuchs) Von daher , einfach zu bestimmen.
Greifvögel in Mitteleuropa, über 30 Arten! Wer da nicht echt sattelfest ist, fällt garantiert immer wieder auf die Nase. Bin ja selber Jäger und kenn meine "Kollegen".

Aus diesen Gründen ist meiner Ansicht nach , Habicht und Fuchs nicht über einen Kamm zu scheren.
 
Thema: Rebhuhn-Projekt

Ähnliche Themen

Kleeblattpeter
Antworten
2
Aufrufe
617
Kleeblattpeter
Kleeblattpeter
H
Antworten
9
Aufrufe
782
Sammyspapa
Sammyspapa
Zurück
Oben