Ich bin mir sicher das wir hier in der alten BRD durchaus auf Augenhöhe mit Dem Natur,-und Umweltschutz der "DDR" waren
Yogi
Hallo Yogi, hier muß ich leider Widersprechen.
In jeder noch so kleine Kreisstadt, gab s Fachgruppen der Ornithologie, Herbotologen Ichthyofaunisten usw.
Und das mit sehr starken Mitgliederzahlen aus denen viel gute Fachleute hervorgingen.
Und da hier immer wieder das Thema Jagd kontra Naturschutz aufgebauscht wird, Jäger und Naturschutzleute arbeiteten Hand in Hand, waren oft miteinander verflochten, auch bei Gründung von NSGs, nach der Wende, Jäger waren ständig Gast in den Fachgruppen oft sogar Mitglieder.
Dazu kommt, das viele Landkreise zwei oder sogar drei Naturschutzstationen und wissentschaftliche Beringungssationen unterhielten und was ist heute ?
Dann die Jugendarbeit, Stationen der jungen Naturforscher waren immer rappelvoll. Wo sind heute die jugendlichen ?
Sicher der Umweltschutz war in der DDR ein stiefmütterlich behandeltes Gebiet, wo es doch vor allem in der Landwirtschaft ständig um die Erhöhung der Ertragproduktion geht.
Aber ist das heute anders ? Die chemischen Kampfstoffe die heute auf den Feldern raufkommen sind doch noch konzentrierter und dadurch gefährlicher und schwerer Nachweisbar wie seinerzeit die Pestizide die für das Aussterben des Wanderfalken verantwortlich waren.
Und noch was:
Wer sich in den neuen Bundesländern umhört, spürt überall Wut und Ärger über die Nachfahren der stockreaktionären Feudalelite, die in nur wenigen Nach-Wendejahren wichtige strategische Positionen zurückeroberten, dabei brachial Natur zerstörten. Überall fallen Begriffe wie Refeudalisierung, Neokolonialismus – doch Politiker und die westlich dominierten Medien im Osten passen höllisch auf, daß sich der Unmut nicht öffentlich artikulieren kann.
Dann zur Artenvielfalt:
Hier mal ein Beispiel :
Im nur dreizehn Quadratkilometer großen Waldgebiet Hakel liegt bei Halberstadt horsten vor 1989 bis zu 136 Brutpaare, im nahen Huy rund einhundert, sensationell für die Ornithologenwelt, kontinuierlich beforscht. Dann kracht die DDR zusammen, doch die Rotmilanpopulation von Hakel und Huy ebenfalls - um sage und schreibe neunzig Prozent. Im früher artenreichen Thüringer Kyffhäuserkreis dasselbe - zur Wende gibts über siebzig Brutpaare, jetzt nur noch zwanzig.
das gleiche wie beim Feldhasen, dem Rebhuhn und anderen Tieren der offenen Landschaft.
Nein Yogi ich meinte die Artenvielfalt auf den Agro-Ökosystemen mit vergleichbaren Flächen in den alten Ländern, die von ein Dr. Stubbe ein Naturwissentschaftler der seine gesamte Freizeit draußen in der Natur verbringt, untersucht wurde. Das übrigens ohne Geld, ehrenatlich, versteht sich.
Es ist so, zur DDR-Zeit war die Artenvielfalt um eine Zehnerpotenz höher als auf westdeutschen Gefilden.“ Das muß man sich schon einmal auf der Zunge zergehen lassen - also zehnmal höher wie in den alten Bundesländern. Diese Vergleichszahl ist so gut wie nicht bekannt, wird gerne unter den Tisch gefegt.
Dann ein Bekannter von mir, der mir auch schon bei der Trauerseeschwalbenerfassung geholfen hat, ein Fachmann auf dem Gebiet des Schreiadlers. Hier ein Zitat von ihm :
Den Schreiadler gabs in Deutschland mal fast flächendeckend bis zum Rhein und an die Alpen, doch dann sucht er sich merkwürdigerweise eben nicht die BRD der Grünen und Greenpeace, sondern die DDR als letztes nationales Revier. Zur Wende sind im Westen gar keine Brutpaare mehr, dafür in Sachsen-Anhalt an die fünf, in Brandenburg um die zwanzig, in Mecklenburg-Vorpommern aber über neunzig. Nur von dort aus könnte er sich also wieder gen Westen ausbreiten, doch die Reproduktionsraten sinken. „Bis 1989 hatten wir gute Zahlen, bis zu einundzwanzig Adlerjungen jährlich “, so der Rostocker Experte über sein Untersuchungsgebiet, „danach wurde das nie mehr erreicht.“ Wo früher bis zu zehn Schreiadler flügge wurden, sind es bereits 1999 nur eins bis zwei, Tendenz weiter fallend.
Ich möchte hier keine West Ost Themen Streit lostreten, ich kenne sehr gute Leute aus den Westen die genauso mit ihrem Herz und Blut an der Natur hängen genauso wie im Osten, habe auf beiden Seiten der Elbe Freunde auf die ich nicht verzichten möchte, aber Tatsachen bleiben nun mal Tatsachen.
Hallo Colchicus
Du bringst es auf den Punkt, trotzt der großen Agrarsteppen die im Bereich Leipzig Halle und auch anderswo gab, war es aber auch oft der schlampigen LPG Wirtschaft zu verdanken das dieses oder jenes Kleinod übrig blieb.
Rebhuhn und Fasan, vielleicht etwas übertrieben aber man sprach von einer Schwemme.
Wiesenralle, da wo ich herkomme überall, Braunkehlchen lohnt sich garnicht zu zählen, alleine rund um mein Dorf bis zu 9 BP.
Aber wo sind die nach zwanzig Jahre nach der Wende geblieben, wo gibt es noch die Kiebitzkolonien, Kampfläufer Rotschenkelpaare, die ich früher jeden morgen beim balzen aus den Fenster gehört habe.
Gut durch großräumige Renaturierungsmaßnahmen hab ich sie inzwischen wieder, aber ebend nur auf diesen Flächen aber nicht mehr überall wie früher.
Rebhuhn das war mal ein Gartenschädling. Als Kinder haben wir uns die mit Schlingen immer gefangen. Aber das wird sicherlich auch an die explosive zunahme an Haarraubwild liegen.
LG BlackTern