Notbremse?

Diskutiere Notbremse? im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, hier versucht wohl jemand, die Notbremse zu ziehen...
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DanielG

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Hallo zusammen,

hier versucht wohl jemand, die Notbremse zu ziehen:

http://de.news.yahoo.com/1/20090220/twl-texas-will-wildschweine-aus-der-luft-1be00ca.html

Was mir besonders aufgefallen ist an dieser Meldung:

Seit den 80er Jahren steigt der Bestand an Wildschweinen in Texas rapide an.

Wie kann das sein?

Die Wildbestände in Texas werden von Berufsjägern gemanagt, nicht von "Hobbyjägern" wie hierzulande. Übermässiger Abschuß von Leitbachen, wie hier von Vogelklappe den deutschen Jägern unterstellt, kann dort nicht die Ursache gewesen sein - was also dann?

Das einzige, was in Texas wie in Deutschland seit den 80er Jahren passiert ist, ist die exorbitante Zunahme des Maisanbaus- in Texas für die Herstellung von Fahrzeug-Kraftstoff Ethanol E 85 / FlexFuel, hier für den Betrieb von Biogasanlagen.

Aber scheinbar ist es leichter, ein Atom zu zertrümmern als eine vorgefaßte Meinung.

idS Daniel
 
Laß' doch einfach Deine Querschläger, DanielG, es hat keinen Sinn, mit Halbwissen und schlecht übersetzten Seiten zu argumentieren.
Die Wildbestände in Texas werden von Berufsjägern gemanagt...
Und von Lizenzjägern mit Erlaubnis der Landeigentümer, die u. U. schlimmer sind als jeder deutsche Hobbyjäger.
Übermässiger Abschuß von Leitbachen, wie hier von Vogelklappe den deutschen Jägern unterstellt, kann dort nicht die Ursache gewesen sein...
Das war keine Unterstellung von mir, sondern u.a. der zitierte Vorwurf eines Berufsjägers, der das in "Wild und Hund" seinen deutschen Jagdkollegen vorgehalten hat.
...was also dann?
Es handelt sich in Texas überhaupt nicht um "Wildschweine" mit einer den europäischen vergleichbaren Populationsstruktur, sondern überwiegend um verwilderte Hauschweine. Die als "Wildschweine" zu bezeichnen ist so, als ob Du verwilderte Haustauben mit Ringeltauben vergleichen willst.
The three strains of wild hogs in Texas are the Eurasian, the feral (escaped or released domestic hogs), and hybrids of these two. Few, if any, pure Eurasian hogs remain....
With adequate nutrition, a feral hog population can double in 4 months. Breeding occurs throughout the year when conditions are favorable, and seasonally when food supply and nutrient quality vary. Females begin breeding at about 8 to 10 months old, or as young as 6 months if food is abundant. Under favorable conditions, sows can produce two litters every 12 to 15 months, with an average of four to eight piglets per litter and a sex ratio of 1:1. Younger sows tend to have smaller litters, while an older sow may have as many as 10 to 13 piglets. Piglets are weaned in 2 to 3 months. Drought and food shortages can delay breeding and reduce the number of piglets born, but feral hog populations recover quickly when conditions improve.
http://icwdm.org/Publications/pdf/Feral Pig/Txferalhogs.pdf
Extra für DanielG das oben von mir fett markierte übersetzt: "Wenige, wenn überhaupt reine eurasische Schweine sind noch vorhanden. - Bei adäquater Ernährung kann sich die Population des verwilderten Hausschweins in 4 Monaten verdoppeln. Die Fortpflanzung erfolgt unter günstigen Bedingungen ganzjährig."
Aber scheinbar ist es leichter, ein Atom zu zertrümmern als eine vorgefaßte Meinung.
Dann halte Dich doch selbst daran.
 
Steht doch in dem Artikel drin, dass es sich bei diesen Schweinen um Haustiere handelt, die die Spanier vor 300 Jahren ausgewildert haben, ist also insofern keiner besonderen Erwähnung wert.

Ansonsten ist bemerkenswert, dass die Population dieser verwilderten Hausschweine etwa 270 Jahre lang wohl relativ stabil geblieben war, ab den 80er Jahren jedoch stark anstieg - dieser Umstand sollte unser besonderes Interesse wecken; eben weil diese Entwicklung auch beim Europäischen Wildschwein zu beobachten ist, bei völlig anderer Bejagung. Womit die Jagd als Faktor für den Populationsanstieg auszuschließen ist.

Bleibt nur der Maisanbau.

Es sei denn, Du präsentierst uns hier was anderes.

idS Daniel
 
Und von Lizenzjägern mit Erlaubnis der Landeigentümer, die u. U. schlimmer sind als jeder deutsche Hobbyjäger.

Steht hier aber anders in dem Bericht:

Zitat:

Bisher war die Kontrolle der Wildschweinbestände allein die Aufgabe professioneller Jäger

Zitat Ende.

idS Daniel
 
Glaube ich Dir nicht, daß Du keinen einzigen der zahlreichen Links zu den käuflichen "hog hunt"-Lizenzen in Texas findest, wie es sie im übrigen auch vom Hubschrauber aus geben wird. Selbstverständlich füttert man die Schweine mit Mais fett, das habe ich zu Deutschland bereits geschrieben, daß man sich dann nicht über die Folgen beklagen braucht. Aus vielen Feldern werden sie übrigens erfolgreich mit Elektrozäunen 'rausgehalten, weil alles andere gar nicht praktikabel ist. Nur haben "feral pigs" reproduktionsbiologisch so viel mit unseren Wildschweinen zu tun wie "feral pigeons" mit Wildtauben.
 
hallo daniel,

sag mal, was hat denn jetzt ein bericht von wildschweinbejagung in texas mit "artenschutz, NUR für vogelthemen" zu tun?????

also langsam glaub ich du brauchst deine täglichen streiteinheiten um dich wohler zu fühlen.
was willste denn jetzt damit schon wieder erreichen?
 
Wer ? Die texanischen Berufsjäger ?
Nein, die Farmer, die zu geizig für einen Elektrozaun waren (wobei sich das Beispiel auf Deutschland bezog) und lieber den Schaden in Kauf nahmen. Auch 'ne Geschäftsidee, sich das Problem erst zu züchten, das man vermeintlich mit neuer Einnahmequelle beseitigen kann. Nur wird diese Rechnung nicht aufgehen.
 
Es gibt für alle Probleme mit Wildtieren eine einfache Lösung: Und die ist falsch!
Um 1930 etwa, war die nördliche Verbreitungsgrenze unserer europ. Wildschweine am weitesten nach Süden gerutscht. Nordgrenze etwa der 60. nördl.Breitengrad, in Asien gehts etwas weiter runter. Man sah als begrenzenden Faktor 100 Schneetage bei einer mittleren Schneehöhe von 50 cm an. Ja und auf einmal stimmt das nicht mehr. Warum überwintern Sauen im Nationalpark Bayerischer Wald auf über 800m nur weil es dort Buchenmast gab, bei meterhohen Schnee. Dort kirren keine pösen Jägers. Es gibt kein Land in Europa, wo sich das Schwarzwild nicht ausgebreitet hat. In Kasachstan wurden neue Gebiete mit einer Geschwindigkeit von 100 km pro Jahr neu besiedelt, auch da gibt es keine Kirrungen.
Sicherlich hat im einen oder anderen Fall der eine oder andere Faktor mitgeholfen wie z. B. Zurückdrängen des Wolfes oder "jagdliche Bewirtschaftung" aber das kanns alleine nicht sein.
In Frankfurt gibt es inzwischen auch Probleme mit Sauen. Frankfurt ist nicht Berlin, der "befriedete Bezirk" wurde einfach aufgehoben und zwei Jäger erlegten innerhalb eines Monats eine nicht unerhebliche Zahl von Sauen im Stadtgebiet. Es geht also, aber von miraus können die Berliner ihre Eiertänze weitermachen.
Wollte hier keinen Link reinstellen, ist ja ein wenig off-topic, kommt womöglich gleich wieder das Vorhängeschloss!
 
Es geht aber nachweislich (und langjährig) auch anders, wie in Berlin, wozu also den Leuten die Konsequenzen ihres Fehlverhaltens aus dem Weg räumen ? Ist doch erfreulich, daß eine pädagogisch verfehlte Lösung mit den jetzigen Berliner Berufsjägern nicht zu machen ist.
 
Okay dann stellt einer hier eine Verbindung mit den angestiegenen Schwarzwildbeständen und den damit verbundenen Gefahren für die Bodenbrüter dar und schon sind wir wieder beim Thema.
 
Birk- und Auerwild im Schwarzwald sind akut bedroht durch Wildschweine!

Reicht das?

idS Daniel
 
Birk- und Auerwild im Schwarzwald sind akut bedroht durch Wildschweine!
Birkwild im Schwarzwald?? :idee:

Das Birkwild ist meines Wissens seit 1919 im Schwarzwald ausgestorben, seit 1978 aus Baden-Württemberg verschwunden.

Hast Du Informationen über Neuansiedlungen im Schwarzwald?

VG
Pere ;)
 
bleiben wir bitte jetzt beim Vogelwild ja?:zwinker:
 
Nein, die Farmer, die zu geizig für einen Elektrozaun waren (wobei sich das Beispiel auf Deutschland bezog) und lieber den Schaden in Kauf nahmen. Auch 'ne Geschäftsidee, sich das Problem erst zu züchten, das man vermeintlich mit neuer Einnahmequelle beseitigen kann. Nur wird diese Rechnung nicht aufgehen.

Darf ich diese Antwort so interpretieren, dass Du (zwar nicht freiwillig, aber immerhin..) zugibst, dass der Maisanbau der maßgebliche Faktor ist?

idS Daniel
 
Birkwild im Schwarzwald?? :idee:

Das Birkwild ist meines Wissens seit 1919 im Schwarzwald ausgestorben, seit 1978 aus Baden-Württemberg verschwunden.

Hast Du Informationen über Neuansiedlungen im Schwarzwald?

VG
Pere ;)

Es geht nur um das Auerwild im Schwarzwald, das Birkwild meinetwegen ausserhalb Baden-Württembergs- halt überall da, wo Schweine vorkommen.

idS Daniel
 
bleiben wir bitte jetzt beim Vogelwild ja?
Antworten darf ich aber noch ? Oder lösch' doch den ganzen Unsinn hier.
Darf ich diese Antwort so interpretieren, dass Du (zwar nicht freiwillig, aber immerhin..) zugibst, dass der Maisanbau der maßgebliche Faktor ist?
Nein, DanielG, der hat nur nicht zur Reduzierung des Problems beigetragen. Es nervt. Kannst Du nicht selbst eine Suchmaschine bedienen, oder sind Dir zwei Klicks zu Quellen wie dieser schon zu viel ?
The population has gone hog wild, boosted by the release of feral and domestic hogs onto ranches so they can be hunted for sport.
http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=1777678
Und die Übersetzung (die wirst Du mir ja wenigstens abkaufen ?): "Die Population ist außer "Schweine"-Kontrolle geraten, verstärkt durch die Freilassung von verwilderten und domestizierten Hausschweinen auf Ranchen, so daß sie zur Sportausübung gejagt werden können."

Was Du dann als profesionelles Management durch "Berufsjäger" verstehen willst - war's das jetzt endlich mit Deinen Fragen zum Thema ?
Aber scheinbar ist es leichter, ein Atom zu zertrümmern als eine vorgefaßte Meinung.
 
Nur aus aktuellem Anlass

Womit die Jagd als Faktor für den Populationsanstieg auszuschließen ist.
Für Texas dürfte klar sein, dass dies nicht der Fall ist, da zu Jagdzwecken auch noch Hausschweine ausgesetzt wurden.

Für Berlin trifft allerdings zu, dass die Abschüsse - bei Schonung der Leitbachen - als Populationskontrolle nachweislich keinen Effekt haben. Da man hier also bereits jahrelang praktische Erfahrung damit hat, dass die Frankfurter „Lösung“ nichts taugt, gehen hier auch die Jäger einen neuen Weg mit: http://www.bz-berlin.de/archiv/ist-das-die-loesung-fuer-berlinssauerei-article379619.html Fragt sich nur, warum andere aus den Erkenntnissen in Berlin nichts lernen wollen.
 
Sorry, aber das gehört jetzt tatsächlich eher in ein Jäger Forum, als hierher.
Aber danke für die Beiträge.
 
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