"Vielgehasste Fasane"

Diskutiere "Vielgehasste Fasane" im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - In dem jetzt geschlossenen Thread "Das Erschlagen von Mäusebussarden in Krähenfallen" wurde ein Aspekt angesprochen, den ich gerne gewusst hätte...
Kannst Du die Bauern nicht einfach fragen, was sie spritzen ?
Oder ist das Verhältnis Jäger - Bauer genauso gestört, wie das Verhältnis Jäger - Natur- und Artenschützer ?

Also erstmal reagieren sie sauer, wenn man sie indirekt des Vergiftens von Wildtieren bezichtigt. Was die Mittel angeht, ist das eine undurchsichte Geschichte. Es werden Mittel in Tschechien gekauft, manche Landwirte bewirtschaften von uns dort Flächen, also kein Problem.
Früher kaufte ein Bauer seinen gesamten Bedarf beim örtlichen Landhandel. Jetzt teilweise übers Internet. Der Pflanzenschutzmittelbeauftragte einer solchen Firma sagte mir, dass nichts mehr nachvollziehbar ist, was da verwendet wird. Auch wenn die BayWa diese Mittel nicht verkauft, sie können überall her kommen.
Dann muss sich der Landwirt auf der anderen Seite auch darauf verlassen können, dass die Mittel entsprechend geprüft werden. Die Zulassung steht nicht in seiner Verantwortung, wenn er geprüfte Mittel kauft.
Nun ist aber bekannt das der Rapsglanzkäfer seit 2004 auf die herkömmlichen Mittel zunehmend nur mit einem Hohnlächeln reagiert, deshalb hat man im Vorjahr "versuchsweise" (meine Anmerkung: in einen bundesweiten befristeten Feldversuch) die Mittel freigegeben.
Was glaubt Ihr was passiert, wenn ein findiger Rechtsanwalt eine gute Niederwildjagd gepachtet hat und plötzlich auf seine Fasane verzichten muss und es herauskommt was da wer an Unheil angerichtet hat? Nicht nur an den Fasanen, es hat sicherlich eine ganze Reihe anderer Arten mit erwischt.
Der hat doch nur Freunde hinter sich und wenns ums Vergiften der Umwelt geht, die gesamte Öffentlichkeit.
Die Chem. Industrie ist nun mal ein Riesengeschäft. Unsere Landwirte sind bestimmt nicht in allen Fällen Heilige, aber man darf ihnen auch nicht alles pauschal in die Schuhe schieben.
 
Also nur nebenbei: Ich bin kein Landwirt. Was die Vorurteile angeht, da wollen wir hier doch mal lieber vor der eigenen Tür kehren.....
Ich fordere einfach einen fairen Umgang mit diesem Wildtier, deswegen die provozierende Äußerung bei manchen Gelegenheiten. Jede salmonellenverseuchte Stadttaube hat bessere Karten.
Vermutich wollte Paloma Negra darauf aufmerksam machen, dass die Wortkombination "salmonellenverseuchte Stadttaube" auch nicht gerade von fairem Umgang und Vorurteilsfreiheit zeugt - und damit hat sie meiner Meinung nach Recht.

Berichtige mich, wenn ich falsch liegen sollte, aber soweit ich weiß, ist die Salmonellenart der Tauben für Menschen ungefährlich, und die anderen Verunglimpfungen dieser Tiere sind auch bloß BILD-Niveau.

Bei den Tauben, mit denen ich schon direkten Kontakt hatte, und die schwerkrank zum Tierarzt kamen, müsste ich längst tot sein, wenn die Hetzer und ihre Nachplapperer Recht hätten - und die beiteiligten Ärzte sollten auch seit geraumerZeit hinüber sein: Ich habe jedenfalls noch nie einen gesehen habe, der z.B. für die Untersuchung Handschuhe angezogen hätte.

Im Übrigen denke ich nicht, dass sich unter den Stadttaubenfreunden hier im Forum sonderlich viele Fasanenhasser finden ...? Also: Wir sind hier (hoffentlich) alle Tierfreunde, und es ist daher nicht klug, die "Karten" einer Tierart gegen die einer anderen auszuspielen.

Soll aber damit genug sein; es geht in diesem Thread ja auch nichtum Tauben, sondern um Fasane - bei denen ich mich jedesmal freue, wenn ich einen sehe: erstens, weil sie so schön anzuschauen sind, und zweitens, weil ich mich schon von Kindheit an über sie freue und offenbar eine besondere Verbindung zu ihnen habe.

Abgesehen von den "salmonellenverseuchten Stadttauben" habe ich übrigens bei dir, Colchicus, den Eindruck, dass man eine Menge mit dir anfangen und von dir lernen kann, sogar als Tierfreund ;)
Man beachte nur den aktuellen Thread über lebensbejahende Gartengestaltung.

Und Paloma Negras Einstellung gegenüber Tieren finde ich eh klasse, das dürfte ja bekannt sein :)
 
... Fasane [,] weil ich mich schon von Kindheit an über sie freue ...
Und ich frage mich wirklich seit meiner Kindheit, ob nicht diejenigen Fasanenhähne mit einem weißem Halsring (die ich natürlich am schönsten finde) eine viel geringere Überlebensrate haben, als die weniger auffälligen Varianten ... (Ich denke da immer an Blessrallen, die "ihre" Zielscheibe nicht am Hals sondern auf der Stirn tragen ... fieses "Bild", ich weiß ... aber Seeadler lieben deutliche Ziele)

Hast Du schon Ergebnisse in dieser Hinsicht vorliegen, @colchicus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich frage mich wirklich seit meiner Kindheit, ob nicht diejenigen Fasanenhähne mit einem weißem Halsring (die ich natürlich am schönsten finde) eine viel geringere Überlebensrate haben, als die weniger auffälligen Varianten ... (Ich denke da immer an Blessrallen, die "ihre" Zielscheibe nicht am Hals sondern auf der Stirn tragen ... fieses "Bild", ich weiß ... aber Seeadler lieben deutliche Ziele)

Hast Du schon Ergebnisse in dieser Hinsicht vorliegen, @colchicus?

Fasanenhähne, wenn erst einmal ausgewachsen haben kaum noch Feinde unter den Taggreifvögeln, der Habichtsterzel traut sich überhaupt nicht ran (Fasanhahn bis 1500g Habichtsterzel max 750g!) und auch das Habichtsweibchen nur wenn sie wirklich hungrig ist da es selbst für das Habichtweib eine Prügelei ist, sie hat ja keinen der ihr hilft und abgebrochene Flugfedern können das Todesurteil bedeuten...
Deshalb siehst du die Gockel so selbstbewusst ganz offen durch die Gegend stolzieren.
Der weisse Halsring wird soweit ich weiss dominant vererbt, die ursprüngliche Population in Deutschland hatte keine Halsringe, mittlerweile jedoch fast alle.
sorry dass ich vor colchicus geantwortet hab
 
Deshalb siehst du die Gockel so selbstbewusst ganz offen durch die Gegend stolzieren ...
Jedes mal eine Freude ... und wieder etwas gelernt! Ich dachte immer, dieses Verhalten entspricht einem reduzierten "Fluchtverhalten", hier: ein zu geringes Maß an Vorsicht -@colchicus sprach sinngemäß von Verblödung als Domestikationsfolge!

Ja, wenn dann die Habicht-Weibchen, keine Frage! Aber die, so dachte ich, ohne Probleme ...

Gruß, Rudi

P.S.: für mich kein Problem, für @c, wenn fachlich korrekt, sicherlich auch nicht ...
 
Und doch, vielleicht finden sich in den Dokumentationen ja doch Hinweise auf eine
höhere Mortalität der "Weißberingten" ... ?!
 
Und doch, vielleicht finden sich in den Dokumentationen ja doch Hinweise auf eine
höhere Mortalität der "Weißberingten" ... ?!

glaube ich nicht, denn selbst die können sich wenn sie wollen in Luft auflösen.
Mein Hund stand mal auf einer recht kurz gemähten Wiese plötzlich vor, ich vermutete einen Hasen und ging auf den Hund zu, ich konnte den Gockel erst sehen als er vor mir aufflog er hatte einen dicken weissen Halsring
 
Oh hoffentlich vergeß ich jetzt nichts, also der weiße Halsring ist nichts anderes als bei Stockerpeln auch. Eine geringere Überlebensrate gibt es da nicht, der Fasanenhahn einmal ausgewachsen hat einen Feind der heißt 12/70.
Ein von mir ausgewilderter Hahn hat nachweislich von Juli 2001 bis Juni 2008 im Revier überlebt. Wenn er nur jeden 3. Tag eine Beutegreiferattacke überlebt hat dann sind das schlappe 850 Angriffe. Um zu sehen wie sich die Population (wir haben keinen "Hühnerhof") entwickelt werden bestimmte Ecken nicht bejagt, auch die Jungen aus Naturbrut lernen den "sorgenfreien Umgang" mit Menschen von den Alten. Einer dieser Bestände wurde mit Kurzwaffen von Übersiedlern innerhalb kurzer Zeit bis auf einen Hahn in Winter an den Fütterungen zusammengeschossen, weil sie zur Freude der Anwohner realtiv zahm waren.
Dort wo hoher Jagddruck herrscht sind die Fasane schnell sehr vorsichtig. Fehlende Scheu vor dem Menschen ist nicht gleichbedeutend mit Sorglosigkeit gegenüber Raubwild.
Der weiße Halsring hat im Winter ja sogar Vorteile, wenn sich der Hahn drückt, ist er in aller Regel sowieso nicht zu sehen. Der auf der Freifläche herumlaufende Hahn ist sicher vor dem Habicht, er sieht in rechtzeitig kommen.
Es gibt keine Wildart über die soviel Blödsinn behauptet wird, wie über das Verhalten von Fasanen.
 
Berichtige mich, wenn ich falsch liegen sollte, aber soweit ich weiß, ist die Salmonellenart der Tauben für Menschen ungefährlich, und die anderen Verunglimpfungen dieser Tiere sind auch bloß BILD-Niveau.
Du, das letzte was ich hier will, ist mich mit den Stadttaubenliebhabern anlegen, da haben andere die Sorgen und ich eigene genug.
Wenn der Taubenkot wirklich ungefährlich ist, naja zu Zeiten des Irakkrieges habe ich mit geholfen (schlagt mich jetzt) in einem Hafengebiet Tauben zu schießen, die die Getreidelieferungen der Amis verkotet haben. Kaum war irgendwo eine Öffnung im Lagerhaus, war ein Schwarm drinn. Wir haben eine größere Anzahl auf Drängen des Ordnungsamtes/Vet.Amtes/Lebensmittelüberwachung erlegt, dann war da Ruhe. Ein Anwohner sagte, er kann auf seinem Balkon das Frühstück keine Sekunde unbeaufsichtigt lassen, sonst ist es weg.
Naja und die Taubenzüchter sind ja meist über den Besuch von Stadttauben nicht sehr angetan, haben doch mit dem Kot einiges im Schlepptau.
Von mir aus haben die Stadttauben ihr Bleiberecht, ist halt alles eine Frage der Zahl und wo. Oder baut Ihr ein öffentliches Taubenhaus neben dem Kindergarten?
Die erlegten Tauben fanden übrigens reißenden Absatz bei Stadtstreichern und Obdachlosen, wir haben sie auf die Besonderheiten hingewiesen, sie sahen das locker und fragten wann wir wiederkommen.
 
Wenn der Taubenkot wirklich ungefährlich ist (...)
Niemand behauptet ja, er sei zum Verzehr geeignet - genauso wenig, wie die meisten anderen Kot-Sorten.

Ein Anwohner sagte, er kann auf seinem Balkon das Frühstück keine Sekunde unbeaufsichtigt lassen, sonst ist es weg.
Ja, solche Leute kenne ich auch: Das sind vermutlich in der Regel die, die auch behaupten, dass die Nachbarskatze in ihrem Garten die Bohnen ausgräbt oder ihre Tochter von einem Vogelschiss auf dem Hemd krebskrank geworden ist - beides schon annähernd so gehört.

Naja und die Taubenzüchter sind ja meist über den Besuch von Stadttauben nicht sehr angetan, haben doch mit dem Kot einiges im Schlepptau.
Wobei gerade Taubenzüchter mit ein wenig Anstand ganz sicher auch ein Herz für Stadttauben haben - sind ja u.U. Nachkommen ihrer eigenen verschollenen Tiere dabei.

Von mir aus haben die Stadttauben ihr Bleiberecht, ist halt alles eine Frage der Zahl und wo.
Zum Bleiberecht fehlt in vielen Städten nur leider die Bleibe - und die Zahl ist mit fester Bleibe ja kontrollierbar.

Oder baut Ihr ein öffentliches Taubenhaus neben dem Kindergarten?
Das erinnert mich jetzt an die besorgten Anwohner eines kleinen Parks hier in der Nähe, die sich aufs Hysterischste darüber aufregen, dass hin und wieder ein paar Tauben in der Nähe des dort eingebetteten Kinderspielplatzes rumlaufen - sind übrigens dieselben Anwohner, die da mit ihren Hunden gassi gehen (wofür die Hunde freilich auch nichts können).
 
Hey ich habe zu Anfang was von Jagtpapageien gelesen... was ist das denn? Papageien die jagen oder jejagt werden?
 
Elgrin,

daß hier nur Tierfreunde oder Tierschützer schreiben kann ich nicht feststellen.
Eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein...wer gemeint ist, kann man
ja in den Beiträgen erlesen.

Interessant ist, daß sich in der Rubrik "Artenschutz" so viele Jäger tummeln...
und Falkner... und Angler ... und wenn sich User zu Wort melden wie
z.B. Südwind oder Paloma Negra oder wie hier im Beitrag Elgrin, dann sind sich diese Personen alle einig und schießen sich die Bälle zu...

Aber bitte...wenn man es weiß.
tun.
 
Mich nerven sie ........

..... die Fasane!

Warum?! Im den umliegenden Gärten leben und agieren sie. Grundsätzlich und eigentlich immer mit meinem aufrichtigen Segen:zwinker:.

Aber: Sie ziehen sich zum schlafen in die Tannen vor unserem Schlafzimmer zurück. Dürfen sie, angenehme Nachtruhe ausdrücklich erwünscht;)
Weil, fühlen sie sich nachts gestört, fangen sie an zu krakeelen und zwar heftig. Ob 23.00 Uhr oder 2:00 Uhr, egal 8o.
Auch beim allmorgendlichen Erwachen müssen sie den beginnenden Tag lautstark kommentieren. immer und ausnahmslos ......:~
Und aktuell beginnt er früh ..... der Tag der Fasane .....8o Und damit auch unserer ....:k

Ach ja, von März bis quasi jetzt balzen die - ich wollt` schon Viecher schreiben :nene: - schönen bunten Hähne .......
Ein wundervoller Sound, stimmgewaltig und mit kraftvollem - lautem - Geflatter begleitet. So richtig geeignet, Tote zu wecken ......:k

Und alles vor unserem Schlafzimmer .........

Müde Grüsse

Jon
 
Elgrin,

daß hier nur Tierfreunde oder Tierschützer schreiben kann ich nicht feststellen.
Eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein...wer gemeint ist, kann man
ja in den Beiträgen erlesen.

Interessant ist, daß sich in der Rubrik "Artenschutz" so viele Jäger tummeln...
und Falkner... und Angler ... und wenn sich User zu Wort melden wie
z.B. Südwind oder Paloma Negra oder wie hier im Beitrag Elgrin, dann sind sich diese Personen alle einig und schießen sich die Bälle zu...

Aber bitte...wenn man es weiß.
tun.

jau hast recht dieses Forum ist von Jägern unterwandert, wie Schläfer einer arabischen Terrorzelle warten sie nur auf ihren Einsatzbefehl um dann die Ungläubigen zu attackieren, Diana ist groß booom
 
jau hast recht dieses Forum ist von Jägern unterwandert, wie Schläfer einer arabischen Terrorzelle warten sie nur auf ihren Einsatzbefehl um dann die Ungläubigen zu attackieren, Diana ist groß booom

woher kennst du meinen Vornamen??:D:D
Treffer versenkt, sry, jetzt lach ich mich grad tot, ich kann für den Namen nix
 
Thema: "Vielgehasste Fasane"

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