Zusatzfütterung von Gartenvögeln auch im Sommer?

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Mali

Mali

Bourkies forever
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Hallo,

Wir haben den ganzen Winter über Streufutter im Garten in einem Vogelhäuschen und auf dem Boden gegeben, ca. 40 kg sind dieses Mal weggegangen.

Mittlerweile ist es Frühling und wir füttern nicht mehr.

Nun habe ich gelesen, dass man rund ums Jahr füttern soll, da die Vögel nicht mehr genug zu fressen finden, aus diversen Gründen.

Nun wollte ich das machen.

Aber da meinte jemand zu mir, wenn die Gartenvögel brüten soll man kein Streufutter mehr füttern,
weil die Elternvögel die grossen Sonnenblumenkerne ihren Küken in den Rachen stopfen, und sie daran ersticken können.

Was soll ich nun machen, Zusatzfütterung auch während des Frühlings und Sommers, oder nicht ?

Wie macht ihr das?

Herzlichen Gruss,
Mali
 
hallo mali,
es hiess immer, vögel nicht ganzjährig füttern. davon scheint man abzukommen.
vielleicht sollte man in der brutzeit ein proteinreicheres futter anbieten? nur diese abhängigmachung an feste futterplätze gibt mir zu denken.
 
Ich möchte nicht verallgemeinern - nur meine persönlichen Beobachtungen mitteilen :
Ich füttere von November bis Ende März im Vogelhaus eine Futtermischung und Meisenknödel.
1) Kohlmeisen und Spatzen kommen sofort. Sie würden das Futter auch ganzjährig annehmen.
2) Amseln kommen erst, wenn es sehr kalt ist. Sowie der Boden aufgetaut ist, verschwinden sie wieder.
3) Buntspechte kommen auch erst bei starken Frost und fressen das Fett der Meisenknödel.
Sowie sie ausreichend anderes Futter finden, ziehen sie wieder ab.
4) Grünfinken kommen in Trupps zu festen Tageszeiten.
Das würden sie wohl auch ganzjährig tun.
5) Buchfinken sind Frühaufsteher und picken die Reste vom Boden weg.
Aber sie kommen nur bei Frost.
6) Blaumeisen kommen spät im Jahr, bleiben aber bis zum Ende der Fütterung.
Sie sind gegenüber anderen Vögeln erstaunlich mutig und gewitzt.
7) Türkentauben schauen nur gelegentlich mal vorbei.
Bei extremer Kälte trauen sie sich sogar ins Futterhaus.
8) Kleiber sind auch nur bei starkem Frost im Haus.
9) Rotkehlchen kommen früh im Jahr, sind aber weg, sobald es getaut hat.
10) Eichelhäher trauen sich erst heran, wenn sie kurz vorm Verhungern sind.
11) Elstern sind zwar im Garten, aber sie gehen nicht ins Futterhaus.
12) Stare kommen nur auf der Durchreise völlig ausgehungert an, fressen sich kurze Zeit satt und verschwinden wieder.
13) Drosseln habe ich nur ganz selten gesehen.
14) Ein Paar Rotmilane versucht mitunter Vögel an den Futterstellen Biburgs zu schlagen.

Nach meiner Beobachtung würden viele Vogelarten eine ganzjährige Fütterung gar nicht annehmen.
 
Hallo,
ich bin mittlererweile auch dazu übergegangen ganzjährig zu füttern.
Grund war, dass bei uns am Haus (und im ganzen Ort) die Zahl der Haussperlinge plötzlich extrem abgenommen hat und sie auch keine Junge mehr zum Ausfliegen gebracht hatten - und das 3 Jahre hintereinander. Auch das Aufhängen von Nistkästen hatte nichts gebracht. Zuvor hatten fast alle Leute im Ort ihre Hühner abgeschafft, bei denen die Spatzen oft mitgefressen haben.
Versuchtsweise habe ich dann letztes Jahr einfach auch mal den Sommer über gefüttert - und siehe da, die Sperlinge haben plötzlich wieder alle ihre Junge großgezogen und sich gut vermehrt.
Sperlinge füttern ihre Junge zwar mit Insekten, aber die Altvögel mussten nicht zum letzten, weit entfernten Hühnerstall fliegen, was ich öfter beobachtet hatte. Nun bleiben sie meist in der Umgebung und stärken sich zwischen der Insektensuche am Futterhaus.
Mittlererweile haben wir am Haus die meisten Sperlinge von der Umgebung, aber in gewisser Weise habe ich sie da schon abhängig gemacht. Wenn nicht mehr gefüttert wird, geht die Zahl der Sperlinge wohl wieder zurück.

Ich denke auch, dass Liane recht hat. Von den vielen anderen Vögeln, die im Winter zum Futterhaus kamen, sehe ich nur noch ein Pärchen Goldammern. Selbst die Meisen, die im Garten brüten, fliegen es nicht mehr an.

Vermutlich wissen die meisten Vogeleltern instinktiv, wass sie ihren Jungen füttern müssen. Eine Amsel füttert ihren frisch geschlüpften Jungen z.B. auch keine Kirschen, obwohl dies eventuell möglich wäre und sie diese als Altvögel gerne fressen.

Gruß Andy
 
hallo,

danke für eure antworten.

das die amseln nicht mehr kommen, sobald es wärmer wird, haben wir auch schon beobachtet.

den ganzen winter über haben sie jeden tag äpfel bekommen,
und dann kamen sie nicht mehr, als es frühling wurde.

wir werden dann von oktober bis ende april füttern.

lg, Mali
 
hallo lady-li

deine auflistung der verschiedenen vogelarten, wie sich sich am futterhäuschen verhalten ist toll!

so hab ich das auch schon beobachtet.
 
Blaumeisen flügge kommen täglich zur Fütterung

Hallo,
ich brauche mal einen Rat, vor 2 Wochen haben die Blaumeisen den nistkasten verlassen.
Ich habe ( ab der letzten Woche im Nest ), Mehlwürmer dazu gefüttert.
nun kommen alle 9 Meisen alle 2 Tage zum Mehlwürmer verzehren auf die Fensterbank.
Ich möchte moregn in urlaub und habe so ein schlechtes Gewissen, ob sie durchkommen ? ich hätte diese Zufütterung nicht anfangen dürfen -
Nun fühle ich mich so verantwortlich. Manche der 9 Meisen, fressen selbständig,
andere werden noch von den Altvögeln gefüttert.
Ich glaube ich frag mal meine Nachbarin, oder soll ich die zufütterung abrupt
aufhören ?
Grüsse
babsi
 
Nun habe ich gelesen, dass man rund ums Jahr füttern soll, da die Vögel nicht mehr genug zu fressen finden ...
Hallo,

Meine Meinung: verschaffe den Tieren nicht nur durch schnell aufgehängte Kästen Brutmöglichkeiten - das reicht nämlich nicht - sondern durch eine entsprechende Gartengestaltung auch eine Nahrungsgrundlage!

Möchtest Du eine Art Zoo im Garten, der in seiner Artenzusammensetzung und Individuenzahl auf Deine Fütterung angewiesen ist ...?

Was nicht geht, geht eben nicht ... und wo das enden kann, liest Du in obiger Anfrage!

Gruß, Rudi
 
Hall Rudi,
Du hast Recht- greift man ein in die Natur - muss man die Konseqenzen tragen.
Babsi
 
Es gibt sicherlich Ausnahmen, aber generell Sommerfütterung von Vögeln im Garten zu propagieren, halte ich persönlich für absurd ... In diesem Sinne :)
 
Babsi mach Dich nicht verrückt, die Meisen sind nicht auf Deine Fütterung angewiesen, es gibt jetzt Insekten in Hülle und Fülle, sie kriegen ihre Brut auch hoch, wenn Du in Urlaub bist.
Deine Mehlwürmer sind nur eine willkommene Kleinigkeit für ihre Speisekarte. Sie ernähren sich nicht hauptsächlich davon.

Viel Spaß im Urlaub;)
 
[QUOTE)nur eine willkommene Kleinigkeit für ihre Speisekarte. Sie ernähren sich nicht hauptsächlich davon.[/QUOTE]

So sehe ich meine "Sommerfütterung" auch, allerdings besteht meine Sommerfütterung aus Erdnussschrot, Haferflocken, geschälten Sonnenblumen, Meisenknödel und getrockneten Rosinen. Für die streunenden Katzen habe ich Katzentrockenfutter draussen, und davon holen sich die Elstern und Amseln ihren Teil, sowie zwei Igel.
Diese Sommerzusatzfütterung mache ich nun schon 5 Jahre mit gutem Erfolg und viel Freude für mich. Ich habe z. B. heute früh Grünfinken, Amseln, Spatzen, Kohl- und Blau- u. Tannenmeisen, Buchfinken, 2 Türkentauben da gehabt. Drosseln, Gimpel, Eichelhäher, Stieglitze, Zaunkönig kommen tatsächlich seit Ende April nicht mehr zu den Futterstellen.

Und für alle Besserwisser, die gegen die Sommerfütterung sind, kann ich nur nochmal auf das Buch "Vögel füttern aber richtig" von Peter Berthold u. Gabriele Mohr hinweisen - Wer dieses Buch mit seinen fundierten Auswertungen gelesen hat, der schreibt hier nie wieder die Ganzjahresfütterung sei unnötig oder die Vögel würden ihre Nestlinge mit Körner füttern anstatt mit Insekten (völliger Quatsch). Ich habe 4 Nistkästen, in denen "meine" Wildvögel erfolgreich ihre Jungen großgezogen haben.
 
Richtig - manche Erkenntnisse verändern sich im Laufe der Zeit - wurde früher dringend von der Sommerfütterung abgeraten, so hat man zwischenzeitlich doch festgestellt, dass eine Ganzjahresfütterung sehr sinnvoll sein kann.
Auch wir füttern ganzjährig.... die Vögel werden dadurch in Ihrer Nahrungssuche unterstützt aber nicht abhängig gemacht.

:gimmefive
 
Ganzjahresfütterung

Also ich habe erst dieses Jahr, nach Bertholds Buch (s. oben), mit der Ganzjahresfütterung angefangen. Wollte schon viel früher anfangen, aber hatte auch so meine Vorurteile darüber, wie viele andere auch. Jetzt bin ich auf der sicheren Seite.

Möchte gerne einen Erfahrungsaustausch mit anderen Vogelfreunden, die auch ganzjährig füttern, haben.

Wer kann mir da helfen und hat Lust dazu?

Paradiesvogel
 
ich habe mir das buch auch bestellt und die woche durchgearbeitet.
allerdings haeb mir einige dinge darin auch nicht sehr gut gefallen.
erstens das man auf die bösen internetseiten hingewiesen wir, die ja sowieso nicht gut sind und falsche info verbreiten,
dann noch
das man ja selbst diäten könnte damit das geld für's vogelfutter nicht so arg ins gewicht fällt, das fand ich schon recht frech
und dann die ständige, gebets-mühlen-artige herunterbetung was sich bei dem autorenpaar so alles im garten tummelt. das will ich ja gar nicht wissen,
ich will ja selbst eine futterstelle anlegen und schauen wer vorbeigeflogen kommt.
wie ein futterhäuschen mit wenigen mitteln gebaut wird, das hätte mich interessiert und mit keinem wort wurde erwähnt das man bei der bodenfütterung auch aufpassen sollte das sich die mäuse und ratten nicht da bedienen sonst gibts ja ne ratteninvasion.
also alles in allem bin ich von dem buch zu 40 % enttäuscht.
aber so ist das nun mal,
jetzt werde ich "das böse internet" bemühen um meine futterstelle doch noch vernünftig einzurichten
und keine ratten anzulocken (wenn das überhaupt geht):idee:
 
Hallo Inja,
danke für deine Antwort. Der Hinweis mit den "bösen" Internetseiten finde ich auch übertrieben. Aber gerade für Laien ist es schwierig, das Richtige vom Falschen zu unterscheiden und leider stehen im Internet sehr viel Unwahrheiten über das Vogelfüttern drin und dies führt widerum dazu, dass die Leute das Falsche glauben und gar nicht erst füttern.
Wegen dem "Diäten", das ist meiner Meinung nach so zu verstehen, dass diejenigen die nur wenig Geld zur Verfügung haben durch das Selbermachen Geld sparen können und trotzdem den Vögeln helfen können.
Es sind sicherlich viele Wiederholungen drin, aber was mich betrifft, so fand ich es schon interessant zu erfahren, was bei dem Autorenpaar so alles im Garten die Futterstellen besucht.
Keine Angst vor der Ratteninvasion. Also bei mir fliesst ganz in der Nähe (nur ein paar Meter entfernt) ein Bach durch und ich habe noch keine Mäuse und Ratten gesehen. Es leben vielleicht auch zuviele freilaufende Katzen hier. Es komment sicherlich auch darauf an was du fütterst. Momentan gibts bei mir Sonnenblumenkerne in kleinen Plastiksäulen, da bleibt das Futter schön trocken, wenn es regnet. Zusätzlich fütter ich gemischtes Körnerfutter, welches mit tierischen Eiweiss angereichert ist.
Was willst Du füttern?

Wo kommst du her, wenn ich fragen darf?
Ich hoffe Du hast Erfolg beim Füttern.

Wünsche Dir noch eine schöne Restwoche und sende dir liebe Grüsse aus der Schweiz.

Martina:)
 
@ Paradiesvogel, Was kommt bei dir denn alles so an die Fütterung. Und keine Katzenprobleme?
 
@ inja u. paradiesvogel: ich finde gut, dass man aufgefordert wird, sich einzuschränken, damit man noch genügend Geld für's Vogelfutter hat.
Ich selbst habe Vogelhäuschen (bei Vivara gekauft für 12,95 €) sehr schön, sehr stabil und ich meine preiswert.
Ich habe 2 Futterstellen am Boden und nehme dafür Untersetzer aus Ton (auch billig zu haben) und auch immer gut auszuwaschen.
Für Trinkwasser nehme ich ebenfalls Tonuntersetzer, die ich täglich mit heißem Wasser auswasche. Früh und abends kommt frisches Wasser hinen, damit die Igel, die bei Dunkelheit eintreffen auch frisches Wasser haben.
Mäuse und Ratten habe ich keine, dafür sorgen schon die herumsträunenden l"ieben Nachbarshauskatzen". Leider auch ab und zu bei der Dezimierung der Vögel. Deshalb stehen die Futterteller am Boden so, dass die Vögel guten Überblick haben und bei Katzenannäherung davonfliegen können. Die Futterhäuschen habe ich ca. 1,70cm hoch aufgehängt (Ich mag diese Silos nicht - habe Angst vor Keimen).
Ich füttere geschrotete Erdnüsse, Sonnenblumenkerne geschält u. ungeschält,
Haferflocken und Meisenknödel und im Winter und Frühjahr geschwefelte Rosinen.
An meine Futterstellen und Vogeltränken kommen täglich: Amseln, Spatzen, Kohl-, Blau-, Tannenmeisen, Grünfinken und 4 Türckentauben und Igel (die vor allem von den Erdnüssen naschen und das saubere Wasser trinken),
nicht täglich sondern nach Jahreszeit bedingt: Eichelhäher, Stieglitze, Stare, Drosseln, Dompfaff, Zaunkönig.
Für die Igel stelle ich noch ein Schälchen Katzentrockenfutter hin.
Die Igel kann ich deshalb so gut beobachten, da ich Licht (schwache Birne) an der Veranda machen kann.

P.S.: Ich habe auch das "Berholds" Buch.
PS.: Meine Nachbarin hasst, dass ich Vögel füttere und hat jetzt auf ihrem Gartenzaun Spikes anbringen lassen, damit sich da kein Vogel draufsetzen kann, der von und zu meinen Futterstellen fliegt. (Vorher hatte sie jahrelang mit Vogelscheuchen, Rädchen, Fähnchen etc. gearbeitet - ohne Erfolg, deshalb jetzt die Spikes).
 
Wis.Untersuchungen haben gezeigt,das 80% der Jungvögel nicht überleben,egal,ob man im Winter z.B. füttert oder nicht.Die Vögel haben nicht umsonst eine so hohe Vermehrungsrate.Ich füttere auch im Winter und im Frühjahr,wenn das Futter für die Jungenaufzucht beschränkt ist,füttere ich die Reste von meinen Weichfressern(Beoperlen,Äpfel,Mehlwürmer u.s.w.).Aber man muß trotzdem davon ausgehen,das es sinnlos ist.Holger
 
Thema: Zusatzfütterung von Gartenvögeln auch im Sommer?
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