Zu gegebenem Anlass

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alfriedro

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... dessen Thread bereits geschlossen wurde:

Ich habe mich mühsam durch Abrechnungen von Interna eines großen Vereins sowie uralte Ressentiments zwischen Verfechtern der Erhaltungszüchter und Standardzüchter etc. hindurchgekämpft und möchte doch nachgesetzt meinen Senf hinzu geben. Dem recht großen Verein, in dem ein vermeintlicher Eklat stattfand, gehöre ich nicht an, kann aber als Außenstehender bemerken, dass viel Wind um wenig gemacht wurde. Denn beide Seiten haben ihre Berechtigung und hätten nur einer klareren Positionierung bedurft z.B. in Form der Bildung von Sektionen. In einem großen Verein/Verband kann man eigentlich eine Qualität finden, bei der alle voneinander profitieren können, wenn man z.B. vorbehaltlos aufeinander zu geht und sich gegenseitig ohne Dogmatismus informiert. Sofern die Zucht nicht gegen Tierschutzbelange verstößt, ist sie leidlich Geschmacksache und gehört zur privaten Meinung eines Jeden. Die durchaus wichtige Erhaltung mutationsfreier Zuchtstämme ist wiederum Aufgabe derer, die sich dafür interessieren. Das funktioniert mitunter ganz gut z.B. bei der ESTRILDA oder im ILSD. Beides zu moderieren ist die Aufgabe eines Vorstandes. Hat er bei der VZE versagt? Ich will hiermit nicht zu einer neuen Diskussion auffordern. Lediglich möchte ich nach den Erfahrungen anregen mögliche zukünftige Entscheidungen gut zu überdenken und in Diskussionen sachlich zu bleiben.

Zu einigen Anmerkungen oder Vorbehalten in jenem Thread Klarstellungen meinerseits vorweg: Der BNA hat mit den Zuchtverbänden nicht unmittelbar zu tun. Er setzt sich für Tierschutzbelange innerhalb der Haltungen und im Handel sowie bei Ausstellungen ein, er vermittelt Naturschutz und vertritt u.A. die Vogelzüchter in der Öffentlichkeit. Vielleicht habe ich noch etwas vergessen, man möge es noch ergänzen. Öffentliche Peinlichkeiten konterkarieren dessen Bemühungen.
Der GTO gehören zwar Vogelzüchter an, die wenigsten davon jedoch sind beteiligt am Ausstellungswesen. Das Interesse ist vornehmlich wissenschaftlicher Art, wobei die Mutation ein Aspekt sein kann, jedoch nicht sonderlich hervorgehoben oder gefördert wird.

Die GAZ hat sich also gegründet. Herzlichen Glückwunsch meinerseits, ich werde ihr aber wohl nicht beitreten, obwohl ich durchaus mit den Intentionen sympathisiere. Vor einigen Jahren habe ich der Gründung der AGW beigewohnt, sie mitgestaltet. Anfangs war der Zuspruch groß und schlief doch zu meiner Überraschung recht bald ein. Ist mir heute noch ein Rätsel. Wir waren damals der Ansicht, wenn wir darauf verzichten, einen Verein im herkömmlichen Sinne zu gründen, so würden wir gewiss die "Vereinsmuffel" eher ansprechen können. Angesichts der jüngsten Vorkommnisse möchte ich das doppelt unterstreichen. Mir persönlich ging es vor allem darum, möglichst viele Züchter in spezifischen Arbeitsgruppen zusammen zu führen, wozu die Internetseite eine Plattform hätte sein können. Die Initiative eines Jeden wäre aber hierfür erforderlich. Ich habe die Trägheit der Vogelzüchter unterschätzt. Ich selber habe versucht, ein Projekt zur Erhaltung der Wildform der Chin. Zwergwachtel zu gründen - und blieb fast allein. Die Vernetzung mit Haltern der Arten, die ich selber halte, ist sehr mühsam. Die Ernsthaftigkeit der Vogelzüchter reiner Wf. erscheint mir bis auf wenige mit Verlaub zweifelhaft. Meine Intentionen zur Gestaltung der AGW habe ich damals Herrn Dr. Günther, Herrn Armbruster, Ha-Jo Rüblinger und den übrigen Anwesenden mitgeteilt. Anscheinend braucht der Deutsche Vogelzüchter einen Verein um sich zuhause zu fühlen und sich aufzuraffen. Somit gebe ich Herrn Dr. Günther klein bei, für den das völlig selbstverständlich war/ist. Ich befürchte dabei aber, wie gesagt, das Fortbleiben potentieller Halter bzw. die Ausgrenzung der Nichtmitglieder. Einer umfassenden Vernetzung der Bestände wäre das abträglich. Das liegt nicht an den Gründern des neuen Vereins sondern ist ein ganz allgemeines Problem.

Ich gebe zu bedenken: Arterhaltende Vogelzucht beinhaltet vor allem auch Lobbyarbeit für den Naturschutz in den Ländern der Habitate, aus denen die Vögel stammen, also auch Renaturierung und Umweltbildung vor Ort und Wiederauswilderung, also Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen. Ansonsten ist die Arterhaltung durch Zucht völlig nutzlos und nicht viel mehr wert, als die Schauzucht - lediglich mit dem Unterschied, dass die domestizierten Tierchen noch ursprünglich aussehen. Wenn das Bestandteil der Satzung sei, so wäre ich interessiert.

Ich wünsche dem Vorstand nun eine glückliche Hand für den neuen Verein und Erfolg bei seinen angestrebten Zielen.

Viele Grüße

Alexander Droste
 
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