Grenzwertig wird es dann, wenn zur Erhaltung einer Hand voll Rebhühner jedes Jahr eine dreistellige Stückzahl an sog. „Prädatoren“ über die Klinge springen, wobei man es mit der Moral (Elterntierschutz) und dem geltenden Recht (Habicht) in dem Fall nicht so genau nimmt. Irgendwann wird es von der Sache her unsinnig und moralisch nicht mehr vertretbar.
Wenn man wirklich was erreichen will, dann geht das nur über die politische Schiene. Da scheut man sich aber bzw. sieht sich einer mächtigen Landwirtschaftslobby gegenüber machtlos. So lange jeder Ackerrandstreifen frühzeitig gemäht wird und die letzten Hecken zwischen den Äckern verschwinden, kann ich Bäumchen pflanzen und Füchse schießen wie ich will, es ist sinnlos. Das sind Übersprungshandlungen, weil man sich an die eigentliche Ursache nicht heran wagt.
Wohl ein absoluter Widerspruch in sich. Wo fängt denn die extentsive Nutzung an?
Ganz klar dann wenn der Landwirt bereit ist, mit sich über das Stehenlassen von Ackerrändern, Parzellen zum Pflanzen von Bäumen/Sträuchern oder das regelmäßige Brach-liegen lassen von bestimmten Randsäumen reden zu lassen und wenn er dies dann in Umsetzung mit dem jeweiligen lokalen Vertreter des Naturschutzes auch so vollzieht -umso besser! Warum immer "nur" die Politik, wenn doch die Verantwortung direkt vor Ort liegt?
Wenn ich jedes Jahr einige Obstbäume oder Brombeeren pflanze, brauchen auch diese eine gewisse Zeit um sich zu entfalten (um Schutz zu bieten) dennoch geschieht es mit der Bejagung von Füchsen zeitgleich und siehe da, warum habe ich denn Ketten von Rebhühnern? Dieser "Aufwand" ist nebebenberuflich möglich und ist nicht einmal gesellschaftlich Kosten-verzehrend!
Du sprichst von der "Moral" und dem Elternschutz und beziehst dich auf die Prädatorenbejagung die du nicht nachvollziehen magst, doch beim Rotwild fährst du doch eine noch härtere Gangart! Wenn ich den immer lauter werdenden Ruf nach mehr Bewegungsjagden vernehme, die ja "schnell und effiktiv" sein sollen (um den Wald als wirtschaftliches Gut zu schützen), dann sehe ich hier einen größeren Aufwand als bei der Erhaltung von einzel-bewohnbaren "Patches", die tatsächlich das Aussterben von Arten verhindern!
Im übrigen tun mir eher die vielen Rotwild-Kälber leid, die bei der Trennung während dieser Jagden ihr Muttertier verlieren (weil eingekaufte Schützen einzelne Alttiere erlegen), als Füchse, die sowieso nur noch von denen bejagt werden, die einen Blick für einige andere Arten nicht verloren haben und dass es dann auch "schwarze Schafe" gibt, ja die sind für mich nicht die Regel und auch kein Maßstab!
Im übrigen schadet dieses "überspringen der Klinge" von ca. 20 Füchsen in jedem Jahr (bei mir vor Ort) dieser Art in keinster Weise.