Sag mir wo die User sind, wo sind sie geblieben......

Diskutiere Sag mir wo die User sind, wo sind sie geblieben...... im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hier gibt es soooo viele User/innen und sooo wenig Beteiligung an der Protestmail-Aktion gegen das SINNLOSE MASSENWEISE TÖTEN VON RABENVÖGELN IN...
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Für weitere Antworten geschlossen.
Nenee!

Silke schrieb:
@Ursula, Du hast bei den Einträgen wieder die Tierhilfe-Grenzenlos vergessen, dieses Forum unterstützt uns auch :+klugsche

Liebe Grüße von Silke :0-
Hi Silke,


nö, hab ich nich! :p

Hab dafür das geschrieben:
Vogel-Mami schrieb:
@ Merline: Die Wildvogelhilfe is nun auch mit dabei!

@ Silke und @ Tina: Bei Euch hab ich auf der HP nix gefunden zum Thema... :?
Könnt Ihr mal die genauen links rübereichen?

Ich warte... :trippel:
 
überlege mir gerade warum auf der Peditionseite jedes Forum verlinkt ist... mit Ausnahme der vogelforen natürlich...

Aber schön das mittlerweile fast 1000 Leute unterschrieben haben...
 
Scho recht, aber...

Silke schrieb:
Hallo Ursula,

bei Roland im Forum steht es auch, aber hier noch mal ein Link zur:
www.tierhilfe-grenzenlos.de

Liebe Grüße von Silke :0-
Hallo Silke,


die Startseite ist nicht das Problem! ;)
Die hab ich längst über Google gefunden...

Aber ich hab dort keinen einzigen Hinweis auf unser Thema entdeckt!
Wo steht denn da was? :~
 
Vogelfreund schrieb:
überlege mir gerade warum auf der Peditionseite jedes Forum verlinkt ist... mit Ausnahme der vogelforen natürlich...

Aber schön das mittlerweile fast 1000 Leute unterschrieben haben...


kopf hoch,pat :trost:
 
Hallo zusammen:)

Ich hab mich ja lange zurückgehalten, aber bei dem ganzen Bramborium, das hier läuft, will ich endlich auch mal was schreiben.



Zitat von Ann:


"hier in Hessen sieht man kaum noch Spatzen und Singvögel.

Warum? Weil Raben und Krähen hier geschützt sind. da sie keine natürlichen Feinde haben, haben sie so überhand genommen haben, dass die anderen Vögel keine Chance mehr haben.

Hier gibt es Aktionen Raben und Krähen zum Abschuss freizugeben, damit sich die Bestände der Singvögel wieder erholen können."

@Ann und Tam dazu:
Also, wie gesagt, es gibt genügend Untersuchungen, die gerade DAS nicht bestätigen.
Sicherlich erbeuten Rabenkrähen, Elstern und Eichelhäher (ja, sind alles Rabenvögel) einige Jungvögel aus den Nestern, aber selbst zahlreiche Überpopulationen rotten keine Singvögel aus!
Ich habe schon seit mehreren Jahren ein Sperberbrutpaar in einem kleinen Fichtenbestand auf unserem Standortübungsplatz.
In dem gleichen Bestand jagen Habicht und Mäusebussard; zahllose Rabenkrähen und einige Eichelhäher brüten in dem gleichen Bestand.
Elstern sind zahlreich vertreten in den 1-2 km entfernten Siedlungsbereichen.
Und trotzdem haben wir dort im Dorf und auf dem Übungsgelände zahllose Kleinvögelbestände (Tannen-/kohl- und Blaumeise in dem beschriebenen Bestand; Sumpfrohrsänger in den umliegenden Hecken; zahllose Amseln in den Hecken und Büschen, etc.).
Da die Rabenkrähen auch in den umliegenden Baumbeständen des gesamten Übungsplatzes brüten und auch Sperber und co. dort ansässig sind, wie kommen denn dann bitte die hohen Bestandsdichten der anderen Kleinvögel zustande?

Ach ja...die Hauptursachen für den Rückgang der verschiedenen Vogelarten und Zunahme der "Artenmonovielfalt" hängt damit zusammen, dass es immer weniger Brutplätze und Nahrung für die anspruchsvollen Arten gibt (hier anzuführen sind solche Arten wie Rauch-/Mehlschwalben, Mauersegler, Haussperling (der leider immer mehr abnimmt, weil die Häuser keine ausreichenden Nischen mehr haben), Grasmücken, Ammern, usw.
Wenn man schon Rabenvögel als Nesträuber anführt, warum nicht auch so "niedliche" Tiere wie Eichhörnchen? (die ja wohl absolute Nesträuber sind...)?
P.S.: Rabenvögel sind auch Singvögel!


Zitat von Dagmar H:

Zitat:
Zitat von tamborie
Alleine in dem kleinen Gebiet des Düsseldorfer Truppenübungsplatzes leben an die 1200 Rabenvögel.
Zitat:
Nehme ich zum Vergleich den Truppenübungsplatz Grafenwöhr, so finde ich hier eine gesunde Population vor.

Dann sollte doch die Frage sein, woran dies liegt. Wahrscheinlich die Nähe der Großstadt mit dem reich gedeckten Tisch an menschlichen Abfällen.
Was würde es bringen, die Krähen dort zu dezimieren? Vielleicht eine kurzfristige Entlastung, aber sie würden wiederkommen, und das ganz sicher nicht wegen der Singvögel....

Örtliche Krähenprobleme sind ein Thema (ähnlich der Stadttauben),
das Abschlachten tausender Rabenvögel unter dem Deckmantel einer wissenschaftlichen Studie ist eine ganz andere Sache, und gegen diese wenden wir uns hier, und zu Recht, wie ich meine.

GANZ MEINER MEINUNG:)


@Ann:
Was bitte ist so schlimm daran, Tierfleisch zu essen? (Der Mensch ist nun mal ein Allesfresser, und ich finde das Schlachten von Vieh notwendig zum Überleben, zumal diese Tiere zum Verzehr gezüchtet wurden!)

Und was hat das Essen von Fleisch bitte mit einer sinnlosen Abschlachtung von Rabenvögeln zu tun???



Jörg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Achtung! Neue Linkliste!

Hallöchen,


sodele, hab grade die aktualisierte Linkliste reingestellt!

Es sind `ne ganze Menge neuer, suuu-per-intressanter links -müßt Ihr unbedingt angucken!!! :zustimm: - dazu gekommen und etliche weitere Foren beteiligen sich an der Diskussion! :beifall:

Wer bislang unbekannte Seiten zum Thema findet oder noch andere Foren gewinnen kann -bitte bei mir melden! s-meld
Ich nehm sie dann bei der nächsten Aktualisierung mit auf die Liste!
 
njoerch schrieb:
Also, wie gesagt, es gibt genügend Untersuchungen, die gerade DAS nicht bestätigen.
Ja und es gibt ebenso viele Untersuchungen die genau DAS Gegenteil bestätigen, es ist eben immer eine Frage wer die Untersuchung in Auftrag gibt.
njoerch schrieb:
Sicherlich erbeuten Rabenkrähen, Elstern und Eichelhäher (ja, sind alles Rabenvögel) einige Jungvögel aus den Nestern, aber selbst zahlreiche Überpopulationen rotten keine Singvögel aus!
Diese Aussage ist schlicht falsch, zumal es in der Vergangenheit sehr wohl Tiere gab welche Arten ausgerottet haben. Nicht eine alleine aber im Zusammenspiel mit anderen Arten oder menschliche Eingriffe.
njoerch schrieb:
Ich habe schon seit mehreren Jahren ein Sperberbrutpaar in einem Rabenkrähen und einige Eichelhäher brüten in dem gleichen Bestand.
Elstern sind zahlreich vertreten in den 1-2 km entfernten Siedlungsbereichen.
Und trotzdem haben wir dort im Dorf und auf dem Übungsgelände zahllose Kleinvögelbestände (Tannen-/kohl- und Blaumeise in dem beschriebenen Bestand; Sumpfrohrsänger in den umliegenden Hecken; zahllose Amseln in den Hecken und Büschen, etc.).
Beachte einmal welche Vögel Du in Deinen Ausführungen mit anbringst!!
HÖHLENBRÜTER!!!
Das Rabenvögel sich durch kleine Löcher zwängen war auch mir neu.
njoerch schrieb:
Da die Rabenkrähen auch in den umliegenden Baumbeständen des gesamten Übungsplatzes brüten und auch Sperber und co. dort ansässig sind, wie kommen denn dann bitte die hohen Bestandsdichten der anderen Kleinvögel zustande?
Njoerch, ich sprach von eigenen Beobachtungen, dies tust Du hier auch und siehe da: Wir kommen beide zu unterschiedlichen Ansichten.
njoerch schrieb:
Ach ja...die Hauptursachen für den Rückgang der verschiedenen Vogelarten und Zunahme der "Artenmonovielfalt" hängt damit zusammen, dass es immer weniger Brutplätze und Nahrung für die anspruchsvollen Arten gibt (hier anzuführen sind solche Arten wie Rauch-/Mehlschwalben, Mauersegler, Haussperling (der leider immer mehr abnimmt, weil die Häuser keine ausreichenden Nischen mehr haben), Grasmücken, Ammern, usw.
Wenn man schon Rabenvögel als Nesträuber anführt, warum nicht auch so "niedliche" Tiere wie Eichhörnchen? (die ja wohl absolute Nesträuber sind...)?
Mit Sicherheit gehört auch das Eichhörchen dazu und Du magst rechthaben, dass ein Vogelart keine andere ausrotten kann. Es macht aber die Summe aus derer welche die Nester plündern, hierzu gehört zweifelsohne das Eichhörnchen. Die Rabenvögel umfassen auch wieder eine Gruppe.
Somit kann man zweifelsfrei sagen, Elstern rotten keine Singvögel aus. Nur es ist eben nicht nur die Elster.
njoerch schrieb:
Zitat von tamborie
Alleine in dem kleinen Gebiet des Düsseldorfer Truppenübungsplatzes leben an die 1200 Rabenvögel.
Zitat:
Nehme ich zum Vergleich den Truppenübungsplatz Grafenwöhr, so finde ich hier eine gesunde Population vor. Zitat Ende
Es folgt Deine Antwort:
njoerch schrieb:
Dann sollte doch die Frage sein, woran dies liegt. Wahrscheinlich die Nähe der Großstadt mit dem reich gedeckten Tisch an menschlichen Abfällen.
Was würde es bringen, die Krähen dort zu dezimieren? Vielleicht eine kurzfristige Entlastung, aber sie würden wiederkommen, und das ganz sicher nicht wegen der Singvögel....
Ja Njoerch die Ursache wird der Mensch sein, darauf habe ich ja hingedeutet, nur wir können den Menschen nun mal nicht wegdenken.
Er verschmutz er macht Dreck etc. etc.
njoerch schrieb:
@Ann:
Was bitte ist so schlimm daran, Tierfleisch zu essen? (Der Mensch ist nun mal ein Allesfresser, und ich finde das Schlachten von Vieh notwendig zum Überleben, zumal diese Tiere zum Verzehr gezüchtet wurden!)

Und was hat das Essen von Fleisch bitte mit einer sinnlosen Abschlachtung von Rabenvögeln zu tun???
Richtig der Mensch ist ein Allesfresser, somit kann nicht erklärt werden wieso er übermäßig Fleisch konsumiert.
Also kann man auch hier von einer sinnlosen Abschlachtung bei Nutztieren sprechen, daher war der Vergleich sehr wohl passend!

@Vogelfreund.

Wir stehen wie eine Front zusammen? Wohl dann doch nicht so ganz, wenn man bedenkt dass es sich hierbei um mit eines der größten Foren handelt und keinerlei Erwähnung findet.

Gruß
Tam
 
Hallo zusammen,

hier meine (notwendige und den Umständen entsprechend höfliche) Antwort:

http://forum.wildundhund.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic&f=12&t=000803&p=3

Guten Tag zusammen,

es ist (wie von "Horrido" in seiner Mitteilung an Prof. Pohlmeyer geäußert) zutreffend, dass die betreffende Studie "in den Weiten des Internet" (Anmerkung: jedoch auch "anderweitig") "teilweise sehr kritisch beurteilt" (wird). "Anderweitig" wird die Studie u.a. von den mit dieser Materie seit Jahren befassten Wissenschaftlern Epple, Martens, Mäck, Helb, Jürgens, Kalchreuther, Kriener , Kooiker, Postel, Bezzel, Bellebaum, Ryslaw ... (um nur einige zu nennen), mehreren Natur- und Artenschutzverbänden, ornithologischen Fachvereinen/Verbänden sowie politischen Parteien/Gruppierungen "teilweise sehr kritisch beurteilt". Insofern dürfte die Annahme von "Horrido" unzutreffend sein, dass es sich bei den Kritikern der Studie um (Zitat) "eine Gruppe offensichtlich ideologisch voreingenommener oder fehlgeleiteter Menschen" handelt, die (Zitat) "versucht, diese interessante und für die Allgemeinheit bedeutende wissenschaftliche Arbeit zu torpedieren". Es wird (von "Horrido" u.a.) in sehr suggestiver Weise der Eindruck vermittelt, bei den Petenten handele es sich überwiegend um "Hausfrauen, Schamanen" etc.... (Anmerkung: "Hausfrau" zu sein ist weder ehrenrührig noch ein Beleg für mangelndes Denkvermögen / dies gilt auch für die übrigen von "Horrido" angeführten Beispiele). Allerdings sollte - wenn schon Spekulationen über die "Qualifikation" der Petenten in`s Spiel gebracht werden - der Hinweis darauf nicht fehlen, dass die Petition auch von (bisher) 22 Biologen und 12 Tierärzten mitgetragen wird.

"Horrido" schreibt weiterhin: " Die Behauptung, dass (wie angeblich schon geschehen) nicht nur Rabenvögel, sondern auch Greifvögel der Untersuchung zum Opfer fallen, ist offensichtlich eine bewusste Verdrehung von Tatsachen (Bildzeitungsargumentation)." Hierzu: Die unterstellte "Behauptung" ist keine solche. Es handelt sich um eine (in der "Beifangbilanz" nachzulesende) Tatsache. Wenn Sie möchten - eine "Tatsachenbehauptung".

Eine (nicht durch tatsächliche Absichtserklärungen zu belegende) Behauptung stellt hingegen die folgende Äußerung von "Horrido" dar (Zitat) " Gerade der Einsatz eines Krähenfanges sollte Fehlfänge von Greifvögeln vermeiden." Diese Überlegung wurde m.W. so nie postuliert und widerspricht auch der Praxis.

"Horrido`s" Emfehlung an Prof. Pohlmeyer (Zitat: "Da o.g. Propagandisten für den Fall einer Nicht-Beendigung der Feldstudie aber ,drohen', ihre Möglichkeiten der "Öffentlichkeitsarbeit" - gemeint ist wohl einseitige Propaganda - zu nutzen, sollten Sie erwägen gegen diese Falschdarstellung sowohl publizistisch als auch unter Nutzung aller Rechtsmittel vorzugehen")
entbehrt nicht - dies erlaube ich mir anzumerken - einer gewissen Komik. In der Bundesrepublik Deutschland ist (demokratischen - und im Grundgesetz verankerten - Prinzipien sei Dank) sowohl die "Freiheit von Forschung und Lehre" als auch die Freiheit der Meinung verankert, sofern keine strafrechtlich relevanten Inhalte verbreitet werden. Der Hinweis auf "Öffentlichmachen" (Herstellung einer breiten Öffentlichkeit), verbunden mit einer Aufforderung zur Beendigung der Studie bewegt sich weit unterhalb jeglicher Justitiabilität.

Dieser (wie hier angemerkt) "Wirbelsturm im Seifenglas" hat dazu beigetragen, die Materie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Diskussionsprozesse in Gang gesetzt.
Dies war offensichtlich notwendig. Um Missverständnisse zu vermeiden: Kontroverse Diskussionen sind erwünscht. Jedoch bitte auf argumentativem Niveau und nicht mit (beispielsweise) der Methode, Sachkritik (wie immer man zu deren Inhalten stehen mag) als gefühlige Meinungsäußerungen von Spinnern und "Hausfrauen" (siehe hierzu oben) zu diskreditieren.

Schöne Grüße
Volker

Anmerkung von mir: Ich bin Volker´s Bitte nachgekommen, seinen Beitrag in weitere Foren zu kopieren.
 
-

Hallo Patrick,

Deine Anmerkung: "überlege mir gerade warum auf der Peditionseite jedes Forum verlinkt ist... mit Ausnahme der vogelforen natürlich...

Aber schön das mittlerweile fast 1000 Leute unterschrieben haben..."

ist durchaus berechtigt. Ist irgendwie scheinbar untergegangen. Ich schick eben ne Mail an Thorsten. Sorry.

Schöne Grüße
Volker
 
Volker, habe ich schon gemacht, und auch per PN mit Patrick in Verbindung gesetzt :-)
 
Quelle: http://www.tierrecht.de/jagd-q1.htm#Raben


Rabenvögel: "Schwarzes Gesindel"

Die Bejagung von Rabenvögel ist schon seit Jahren ein Reizthema, über das Jäger einerseits und Natur- sowie Tierschützer andererseits heftig diskutieren. Als das Europäische Parlament in seiner Plenarsitzungswoche vom 11. bis zum 15. Mai 1992 die bis dato geschützten Schwarzgefiederten auf Druck der Jägerlobby wieder zum Abschuß freigab, entzündeten sich an dieser Entscheidung massive Proteste. Wohl auch aufgrund des Widerstands zahlreicher mitgliederstarker Natur- und Tierschutzorganisationen halten sich die zuständigen Politiker in den einzelnen Bundesländern, denen die endgültige Entscheidung über Leben oder Tod der Rabenvögel obliegt, in der Erteilung von Abschußfreigaben zurück: Grundsätzlich legalisierten nur Bayern und Nordrhein-Westfalen das Töten von Elstern und Rabenkrähen; Rheinland-Pfalz gestattete lediglich die Bejagung von Elstern - gegen geharnischten Protest von Naturschützern und Wissenschaftlern. So äußerte der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) beispielsweise, es sei "haltlos und unwissenschaftlich, mit jagdlichen Eingriffen ein verlorengegangenes ökologisches Gleichgewicht wiederherstellen zu wollen", und die Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR) nannte die vom Landesparlament getroffene Entscheidung eine "Kapitulation vor Jagdinteressen". In Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt sowie zuletzt im Saarland wurden Vorhaben der CDU zur Freigabe der Rabenvogelbejagung durch SPD und Grüne zu Fall gebracht. Zurück geht die Diskussion um die Rabenvogeljagd auf das Jahr 1987, als man sich hierzulande endlich dazu durchringen konnte, der EG-Vogelschutzrichtlinie von 1979 Folge zu leisten und die Verfolgung von Singvögeln - denen Elster, Rabenkrähe und Eichelhäher biologisch zuzurechnen sind - zu untersagen. Der Rückgang der Rabenvogelpopulationen hatte zu dieser Entscheidung wohl maßgeblich beigetragen, überstiegen die Abschußzahlen in den Jahren vor 1987 doch vielerorts den Brutbestand. Kaum war die jagdliche Tötung von Rabenvögeln jedoch verboten, begannen die Waidmänner, bewaffnet mit Unterschriftenlisten kurzsichtiger "Kleinvogelfreunde", die EG-Richtlinie zu torpedieren - als Argument für die Bejagung von Rabenvögeln wurde insbesondere die Sorge um Singvögel in den heimischen Gärten angeführt. In der Folgezeit kam es zu heftigen, bis heute nicht beendeten Auseinandersetzungen der Grünberockten mit Natur- und Tierschützern. Es gilt nämlich als gesichert, daß insbesondere Elstern auf der Flucht vor hohem Jagddruck verstärkt in menschliche Wohngebiete eindringen, weil sie dort sicherer sind - infolgedessen erhöht die intensive Bejagung der Rabenvögel zumindest in Siedlungen den Feinddruck auf jene "erwünschten" Arten, die man eigentlich vor ihren ach so bösen natürlichen Feinden schützen will. Traurig ist nur, daß auf diese Weise für viele Menschen, die sich eher in Siedlungsgebieten aufhalten, der Eindruck einer wachsenden Zahl von Rabenvögeln entsteht, obwohl dies de facto überhaupt nicht der Fall ist. Jäger nutzen derartige Fehleinschätzungen leider nur allzu oft dazu, einmal mehr Front gegen das "schwarze Gesindel" - so ein geläufiger Begriff der Waidmänner für ihre schwarzgefiederten Mitgeschöpfe - zu machen und die Wiederbejagung dieser Tierarten zu fordern. Doch die vorgebliche Besorgnis der Grünberockten beschränkt sich nicht auf nur auf die mitteleuropäischen Singvogelpopulationen (deren Abnahme möglicherweise auch einmal mit der Jägerschaft aus dem südeuropäischen Raum diskutiert werden sollte), sondern gilt in zumindest ebensolchem Maße dem sogenannten "Niederwild", dessen Ausrottung durch die Rabenvögel drohe. In Anbetracht der Vielzahl wissenschaftlicher Belege, die dieser These widersprechen, liegt jedoch der Verdacht nahe, daß es der Jägerschaft vielmehr um die eigenen Abschußzahlen geht: Jedes "Stück" Niederwild, das von einer Elster oder Krähe erbeutet wird, steht dem Grünberockten nicht mehr zum Abschuß zur Verfügung. Termini wie "Bedrohung der Artenvielfalt" und "Überpopulation der Rabenvögel" sind dagegen schlichtweg fehl am Platze - Prof. Fritz Jauker von der Universität Gießen bezeichnete sie als "Zweckbegriffe aus dem Arsenal von Demagogen" zur Stimmungsmache gegen unverzichtbare Mitglieder des natürlichen Gleichgewichts. Brütende Eichelhäher, Elstern oder Rabenkrähen benötigen nämlich Reviere, die groß genug sind, um ihren Nachwuchs ernähren zu können, und die Konkurrenz der Elternvögel zu den anderen Paaren und den nichtbrütenden Vögeln um gute Reviere beschränkt die Populationsdichte von vorneherein auf ein bestimmtes Maß. Desweiteren versuchen Rabenkrähen immer wieder, den Nachwuchs von Elstern zu erbeuten - mit dem Resultat, daß die Elster dort häufiger wird, wo es wenige Krähen gibt und umgekehrt. Hinzu kommen noch Witterungseinflüsse, Krankheiten und Parasiten sowie - last but not least - Verluste durch Habicht, Bussard, Baummarder, Fuchs und das Eichhörnchen (als Nesträuber). Wie der Ökologe Prof. Josef Reichholf feststellte, entschärft die Bejagung von Rabenvögeln dagegen den winterlichen Nahrungsengpaß, da der innerartliche Konkurrenzdruck verringert wird. Infolgedessen kommen die Überlebenden in besserer Kondition über den Winter und zeugen mehr Nachwuchs. Dagegen gibt es keine Studie, die glaubwürdig einen nachhaltigen Einfluß der Rabenvögel auf ihre potentiellen Beutearten belegen kann. Es ist unwahrscheinlich, daß wahre Sorge um die Artenvielfalt in der uns umgebenden Restnatur die Grünberockten dazu motiviert, für die Wiedereinführung der Rabenvogeljagd einzutreten. Schließlich echauffierte sich die Deutsche Jagd Zeitung bereits 1987 aus ganz anderen Gründen - "für den Jäger und Hundeführer hat dieses sinnlose Rabenvögel-Jagdverbot noch eine besondere Härte im Gefolge", hieß es dort, "so waren die genannten Rabenvögel ein beliebtes Übungswild, um mit dem jungen Hund das Apportieren einzuüben". Wissenschaftliche Grundlagen sind es dementsprechend kaum, die das instabile Fundament der Argumente von Befürwortern jedweder Rabenvogeljagd ausmachen. Der Mediziner Dr. Andreas Pollak (Bündnis 90/Die Grünen) sah es wohl auch aus diesem Grund als notwendig an, im Rahmen der neuesten Rabenvogel-Debatte im saarländischen Landtag einigen Kollegen Nachhilfeunterricht in Biologie zu geben - und wählte dabei teils recht drastische Worte. "Die angebliche explosionsartige Vermehrung der Elstern und Rabenkrähen ist nicht unser Problem", konstatierte er, "sondern die explosionsartige Vermehrung der Jäger sollten wir in den Griff bekommen."
 
Quelle: http://www.abschaffung-der-jagd.de/Leserbriefe/3.html


Leserbrief zu »Tödliche Klemme«
Spiegel 40/2002

Als Tierarzt halte ich die zitierten Ansichten des Herrn Pohlmeyer für falsch und unvereinbar mit der tierärztlichen Ethik. Bei jeder Form der Fallenjagd handelt es sich de facto um den Tatbestand der Tierquälerei, da weder schmerzloses noch angstfreies Töten des Tieres gewährleistet ist. Die neue Schleswig-Holsteinische Fangjagdverordnung ist daher grob tierschutzwidrig.
Eine Gefährdung von Menschen durch Totschlagfallen- insbesondere von spielenden Kindern - ist nie ausgeschlossen. Wildtiere, die in Lebendfallen festsitzen, erleiden immer Stress, der sogar tödlich sein kann.
Im Rahmen einer Novellierung des Bundesjagdgesetzes sollte daher die Fallenjagd in jeder Form verboten werden.



Leserbrief zu »Tödliche Klemme«
Spiegel 40/2002

Prof. Pohlmeyer, Mitarbeiter und Lehrkraft an der TiHo Hannover, hat in seiner Eigenschaft als Jagdfunktionär offenbar ein Gefälligkeitsgutachten verfasst. Seine Ansichten sind falsch, zynisch und mit dem Tierschutz unvereinbar. Die selektiv fangende, sofort tötende Falle gibt es nicht. Fehlfänge (Pfoten, Körperteile, Schnauze, geschützte Arten, Haustiere) sind unvermeidlich. Oft leiden die Fallenopfer noch stunden- oder tagelang, bis der Fallensteller sie endlich »erlöst«. Für Lebendfänge schlägt die einschlägige Literatur das »Abtun« durch Jagdmesser, Hund, Spaten, Stock, dicken Stein oder durch das Treiben in einen Sack und nachfolgendes kräftiges Schlagen an einen Baumstumpf oder Felsbrocken vor. So spart man Geschosse und schont den Pelz... Bis dahin erleidet jedes gefangene Tier auch in verblendeten Fallen furchtbaren Stress, und jede anderslautende Behauptung ist Selbstzweck.
Mittelalterliche Folterinstrumente, für deren Benutzung es außer einer perversen Passion einiger Weniger keinerlei Rechtfertigung mehr gibt, gefährden vor allem spielende Kinder, die neugierig die ausgelegten Köder bewegen und so die Bügel auslösen.
Fallen gehören auf den Schrottplatz oder ins Museum, aber auf keinen Fall in die Natur!
 
Hallo,

wenn ich es recht verstanden habe, ging es ursprünglich um einen Aufruf, etwas gegen ein zweifelhaftes Forschungsprojekt, bei dem Krähen sinnlos sterben müssen, zu unternehmen, und deshalb die Petition zu unterschreiben.

Dies habe ich getan, weil mich die diesbezügliche Argumentation überzeugt hat. Anscheinend soll dieses Thema, und womöglich auch die Petition, unter Zitierung der einschlägigen Jagdgegner-Seiten, dazu mißbraucht werden, zu einer Anti-Jagd-Kampagne aufzurufen, oder was sonst soll mit den zitierten Leserbriefen zur Fallenjagd auf Pelztiere bezweckt werden?

Von einem solchen Vorgehen distanziere ich mich ausdrücklich
 
Hallo Dagmar,

es geht hier um die Tierärztliche Hochschule Hannover, es geht hier um Prof. Dr. Pohlmeyer, es geht hier um Tier-Ethik, es geht hier um Massenfangfallen, es geht hier um das anschließende grausame Töten, es geht hier um Aufklärung, es geht hier um Öffentlichkeitsarbeit! Und von ALL´ DEM sind auch die Rabenvögel betroffen!

Gruß
MMchen
 
DagmarH schrieb:
Anscheinend soll dieses Thema, und womöglich auch die Petition, unter Zitierung der einschlägigen Jagdgegner-Seiten, dazu mißbraucht werden, zu einer Anti-Jagd-Kampagne aufzurufen, oder was sonst soll mit den zitierten Leserbriefen zur Fallenjagd auf Pelztiere bezweckt werden?

Wie kommst Du darauf ?
Es sind Reaktionen auf die Fallenjagd im LK Leer, so wie alle anderen zitierten auch. Egal, wie man zu Jagdgegnern steht, sie haben ein Recht auf Meinungsäußerung, wie alle anderen auch.
 
Hallo MMchen,
mäusemädchen schrieb:
es geht hier um die Tierärztliche Hochschule Hannover, es geht hier um Prof. Dr. Pohlmeyer, es geht hier um Tier-Ethik, es geht hier um Massenfangfallen, es geht hier um das anschließende grausame Töten, es geht hier um Aufklärung, es geht hier um Öffentlichkeitsarbeit! Und von ALL´ DEM sind auch die Rabenvögel betroffen!
Donnerwetter, AUCH die Rabenvögel sind betroffen! Um diese, und nur um diese ging es hier ursprünlich mal!
Also tatsächlich ein Rundumschlag gegen alles Mögliche und mein vorheriger Beitrag bestätigt sich. Ich fühle mich gerade vor einen Karren gespannt, den ich nicht mitziehen will. 8(
 
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