Sag mir wo die User sind, wo sind sie geblieben......

Diskutiere Sag mir wo die User sind, wo sind sie geblieben...... im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hier gibt es soooo viele User/innen und sooo wenig Beteiligung an der Protestmail-Aktion gegen das SINNLOSE MASSENWEISE TÖTEN VON RABENVÖGELN IN...
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Für weitere Antworten geschlossen.
was ich nicht versteh..

ist schon schwierig,als ehepaar sich einzutragen....aber dieses scheint zu gehen..



Dr. Renate Grahmann-Opalka BUND-Mitglied /Ortsgruppe Westensee 22-02-2005 20:56:33
Dr. Renate Grahmann-Opalka BUND-Mitglied /Ortsgruppe Westensee 22-02-2005 20:46:02


ydfb ydfydf 18-02-2005 09 : 57 :10
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es wird langsam langweilig !

VolkerM schrieb:
Hallo zusammen,

ich habe keine Zeit und keine Lust, hier immer wieder betonen zu MÜSSEN, dass es mir
NICHT um eine pauschale Verurteilung von Jägern (bzw. der Jagd) geht. Wer genau liest (und ich bezweifle mittlerweile, dass das alle User/innen tun) wird es unschwer erkennen. Man/frau muss es aber auch erkennen WOLLEN. Nochmals: Es geht (auch) um die Rolle der Jägerschaft hinsichtlich des Zustandekommens und der Durchführung dieser Studie. Es geht (auch) um die pauschale Forderung der (meisten) jagdlichen Verbände nach einer generellen Bejagungsfreigabe von Rabenvögeln. DAS gehört zweifelsfrei zum Thema.

Ich habe keine Lust (mehr), nach INNEN (innerhalb eines Forums) ständig neu begründen zu sollen WORUM es (mir und anderen) geht und dadruch die Energie zu verlieren, die nach AUSSEN (Studienbefürworter, Verantwortliche) notwendig ist.

In diesem Sinne
Volker
 
Quelle: http://www.ts-naturfoto.de/extern/buch/voegel/raben.html


"Thomas Schmidt
Gefiederte Nachbarn
Vögel in Stadt und Garten



...Gravierender ist der Vorwurf, daß Elstern und Krähen die Eier und Jungen unserer Rotkehlchen, Buchfinken und anderer Sänger fressen und damit deren Bestand gefährden.

Nach zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen sieht es allerdings so aus, als handele es sich bei diesem Vorwurf mehr um ein irrationales Vorurteil denn um etwas real Begründbares. So hat eine neuere Langzeituntersuchung in Osnabrück ergeben, daß trotz deutlicher Zunahme des Elsternbestandes auch die Zahl kleinerer Singvögel, wie Amsel, Gimpel, Kleiber und Zaunkönig, merklich anstieg. In Ulm stellte man in einem Gebiet mit relativ hoher Dichte an Elstern und Rabenkrähen fest, daß Buchfinken mit 41,7 Prozent einen ausgesprochen guten Bruterfolg erzielten. Allgemein ist festzustellen, daß Brutmißerfolge keineswegs allein den Rabenvögeln anzulasten sind, denn unter anderem rauben ja auch Eichhörnchen, Katzen, Wiesel und Steinmarder Nester aus. Überdies rangieren Eier- und Jungenraub in der Liste der Ursachen für Brutmißerfolg nicht automatisch an der Spitze. Davor noch spielen – in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit – der Mensch mit seinen Eingriffen in die Natur, der Tod eines Paarpartners und ungünstige Witterung eine Rolle. ...


...Hinsichtlich ihrer Ernährung sind sie Generalisten, also Allesfresser. Elster, Krähe und Eichelhäher leben in erster Linie von Insekten, Würmern, Schnecken und pflanzlicher Kost, Elster und Krähe in der Stadt auch von Abfällen. Wenn sie ihren Speisezettel gelegentlich mit kleinen Wirbeltieren aufbessern, handelt es sich vielfach um bereits tote Tiere, mit deren Tod sie nichts zu tun hatten. ...


...Jeder, der sich über ein zutrauliches Rotkehlchen, einen fröhlich trommelnden Buntspecht oder eine melodisch flötende Amsel freut, die Rabenvögel aber als Singvogelmörder verteufelt, sollte bedenken, daß auch Rotkehlchen, Buntspecht und Amsel keine Unschuldslämmer sind. Verfüttert das Rotkehlchen einen zarten Schmetterling an seine Brut, zerrt die Amsel einen Regenwurm aus dem Boden und vergreift sich der Buntspecht gelegentlich an einem Singvogelgelege, kräht kein Hahn danach. Auch ist daran zu denken, daß selbstverständlich auch die Corviden ihren Platz im Naturgeschehen haben. Als gelegentliche Aasfresser erfüllen sie etwa die Funktion einer »Gesundheitspolizei«, und ihre verlassenen Nester bieten zum Beispiel Turmfalken, Ringeltauben und sogar Spatzen Behausung für die Brut. Hoffentlich findet ein Denken, das die Natur nicht automatisch und arrogant in Gut und Böse, Schädlich und Nützlich einteilt, immer mehr Anhänger. ...


Rechte beim Tecklenborg Verlag, Steinfurt"
 
Karin schrieb:
@MMchen : Schöner Bericht !
Ja, Karin, Du hast Recht und vor allen Dingen ist er aufklärend!


Hallo zusammen,

die Öffentlichkeitsarbeit der vergangenen Tage scheint HIER UND DA "Früchte zu tragen"!

Quelle: http://www.tierhilfe-papenburg.de/rabenvoegel.html

"Schon 5700 Rabenvögel erschlagen?
5700 Raben sollen schon erschlagen worden sein. Massentötung Meta Janssen-Kucz stellt Anfrage zur Leeraner Feldstudie. Die Landesregierung soll Auskunft über Zwischenergebnisse geben. Und sie soll sagen, warum sie an dem umstrittenen Forschungsprojekt festhält. Von Wolfgang Malzahn Leer - Die massiven Proteste gegen die Massentötung von Rabenvögeln im Landkreis Leer reißen nicht ab. Im Internet unter www.thoki.net/petition veröffentlichen Wissenschaftler wie der Biologe Dr. Wolfgang Helb von der TU Kaiserslautern, Dr. Ulrich Mäck (Rabenvogelgutachter der Bundesregierung) und Prof. Dr. Hans-Heiner Bergmann (Buchautor von „Rabenvögel : Göttervögel“) gemeinsam, dass bei dem Forschungsvorhaben im Landkreis Leer bereits 5700 Rabenkrähen getötet worden sein sollen. Gemeinsam verweisen sie darauf, dass der Einfluss von Rabenvögeln auf Wiesenvögel deutlich überschätzt werde. Bei dem von der Tierärztlichen Hochschule in Hannover begleiteten Forschungsprojekt werden Rabenvögel in Fallen gefangen und erschlagen. So soll getestet werden, ob die schwarzen Vögel tatsächlich den Bestand der Wiesenbrüter wie der Kiebitze dezimieren. Die Grünen-Landtagsabgeordnete Meta Janssen-Kucz hat jetzt eine kleine Anfrage an die Landesregierung gerichtet. Sie verweist auf die Proteste gegen das Projekt in der Öffentlichkeit und will wissen, welche Zwischenergebnisse es bei der Studie „Krähen- und Elsternfang im Landkreis Leer“ gibt. Vor allem geht es ihr auch darum, wie viele Raubvögel und andere geschützte Arten als „Beifang“ in den Fallen gelandet und dort verendet sind. Die Landesregierung soll auch Auskunft darüber geben, welche Stellungnahmen vom (inzwischen aufgelösten) Landesamt für Ökologie, von der Tierärztlichen Hochschule, von der Kreisjägerschaft und dem Landkreis Leer abgegeben worden sind, nachdem sie von der Staatsanwaltschaft Aurich befragt worden sind. Und sie soll sagen, warum sie an dem umstrittenen Projekt festhält. Die Proteste gegen die Massentötung der Vögel reißen nicht ab.

Quelle: General-Anzeiger (19.02.05)"

Gruß
MMchen
 
-

Hallo zusammen,

bin knapp bei Zeit. Auf die Schnelle rüberkopiert aus "Wild und Jagd - Forum":

Guten Morgen Michael ("ompranger"),
Du fragst:: "Ach, was ist denn die Entnahme der Rabenvögel in toto aus der Liste der jagdbaren Arten?"

Hierzu: De jure ein "Vollschutz" - de facto nicht, weil die (mittlerweile) fast beliebig erteilten Ausnahmegenehmigungen die ursprünglich beabsichtigte Gewährung des Schutzstatus unterlaufen. Anmerkung: Das ist eine Feststellung und keine Wertung.

Du beantwortest meine Frage (Sind vergleichende Feldstudien (mit der Absicht des Erlangens eines "Vorher-Nachher-Ergebnisses") vom methodischen Ansatz her auf verlässliches Datenmaterial des "Vorher" angewiesen?) mit einem klaren
"Selbstverstädnlich".

Gut so. Hier haben wie also eine absolut übereinstimmende Sichtweise. Allerdings schreibst Du berreits in der nächsten Zeile: "Was du aber konsquent übersiehst, ist das es garnicht um die Aaskrähenpopulation geht!!!!!"

Hierzu: Davon abgesehen, dass es (nicht explizit) -jedoch natürlich auch - um die Aaskrähenpopulation (bzw. deren Einfluss auf die Bestandsentwicklung der Bodenbrüter) geht, ändert das doch nichts an unserer gemeinsamen Sichtweise in Bezug auf die Notwendigkeit des Vorliegens verlässlicher (Langzeit)-Daten. Im gleichen Absatz Deines diesbezüglichen Postings führst Du zudem Deine Meinung, dass es "gar nicht um die Aaskrähenpopulation geht", selbst ad absurdum. Ich darf Dich zitieren: " Die Aaskrähenpopulation soll für die Zeit der Studie mit allen jadglichen Mittel im Gebiet der Studie auf einem möglichst geringen Niveau gebracht und gehalten werden."

Du schreibst: "Die Anfangsbestände der Arten um die sich die Studie dreht, sind genauso selbstverständlich auch erfasst." Das ist nur sehr marginal zutreffend. Längerfristige Bestandserfasssungen auf einem den Ansprüchen an eine seriöse Feldforschung entsprechenden Niveau sind eben nicht flächendeckend (für die räumlichen Einheiten des "Studiengebietes" im LK Leer) verfügbar. Darin sehe nicht nur ich, sondern auch die Studienbetreiber selbst ein Problem.

Die Überzeile eines Kapitels (zu einer eigentlich anderen Thematik) in einem der zahlreichen Werke von Konrad Lorenz lautet:
"Der Unterschied zwischen vorwegnehmendem Lösungsprinzip und induktiver Begriffsbildung". Diese Überzeile ist irgendwie auch charakteristisch für die derzeitige Diskussion.

Schöne Grüße
Volker
 
-

Weiter gehts bei JAGD UND WILD:

Guten Abend,
Prädation wiesenbrütender Vögel und deren Gelegen durch Rabenvögel (korrekter: auch durch Rabenvögel) ist nicht zu bestreiten - und wird auch nicht bestritten. Rabenvögel haben einen Anteil an Gelegeverlusten und Brutausfällen. Die Prädation wiederum hat Anteil am (korrekter: ist ein Faktor des) “Gesamtpaket/es” der möglichen Ursächlichkeiten für Populationsrückgänge wiesenbrütender Vögel.
Wenn wir die bekannten Ursachen linear (ohne eine Rangordnung zuzuweisen) listen, so steht der Faktor Prädation in einer Reihe mit den Faktoren intensive Landwirtschaft, hohe Weidetierdichten, Entwässerung, früher Wiesenschnitt, Landschaftsverbauung (um nur einige wenige zu nennen).
Zusammenfassend:
Die Prädation ist ein Faktor von vielen. Betrachten wir den Faktor Prädation isoliert und geben ihm eine hierarchisch-vertikale Struktur, so ist festzustellen, dass innerhalb des Faktors Prädation die Rabenvögel einen Platz unter vielen anderen Prädatoren einnehmen.
Der Anteil der Prädation durch Rabenvögel kann nicht generalisierend beziffert werden und ist je nach örtlichen Gegebenheiten unterschiedlich hoch. Eine Untersuchung von Schoppenhorst (in Brutgebieten um Bremen) ergab, dass insgesamt ca. 15 % der Gelege durch Prädation verloren gingen. An diesen 15 % waren die Rabenkrähen zu 50 % beteiligt. Weniger als 10 % der Gesamtverluste konnten den Rabenkrähen zugeschrieben werden (Schoppenhorst, A. (1989): Habitatwahl und Reproduktionserfolge verschiedener Wiesenvogelarten im Niedervieland - Bremen/Wesermarsch, Diplomarbeit, Westf. Wilhelms-Universität, Münster).
Natürlich sind verschwundene Gelege (wie rotfuchs2 schreibt) zumeist eindeutig der Prädation zuzuordnen. Allerdings sollte dann auch gesagt werden, dass die Liste möglicher Prädatoren vom Greifvogel über den Marder, die Katze bis hin zum Fuchs reicht.
Gelegeverluste an sich besagen - ohne ursächliche Untersuchungen - nur, dass es zu solchen gekommen ist. Mir fehlt in der ausführlichen Darstellung von rotfuchs2 der Hinweis darauf, dass die Prädation nicht zweifelsfrei und ausschließlich auf Rabenvögel zurückzuführen ist.
Die Studie im Landkreis Leer wird keine nicht schon bekannten Ergebnisse liefern, weil ähnliche Ausschlussversuche (removal experiments) in Gebieten Südenglands während Brut- und Aufzuchtzeiten mehrfach durchgeführt wurden, ohne dass sich wesentliche Populationsänderungen der prädierten Tiere und/oder der Prädatoren einstellten.
Übrigens, die Probleme mit Otis tarda in Brandenburg liegen etwas anders. Dazu vielleicht, wenns passt, später mehr.
Hallo Michael,
weder marxistisch-leninistische noch sonstige ideologische Dialektik.
RCDS ? (soll keine Wertung sein)
Schöne Grüße
Volker
__________________________________________________ _______

Hallo Michael,
Du hattest (in Bezug auf meine Postings) geschrieben:
"Deine Art der Diskussionsführung erinnert mich stark an die des MSB/SHB/BG aus alten Studententagen."
Ich habe darauf geantwortet:
"weder marxistisch-leninistische noch sonstige ideologische Dialektik.
RCDS ? (soll keine Wertung sein)"
Und nun diese Antwort von Dir:
"Ins rechte Lager abschieben und das rechte Lager diffamierend in die Nähe der Nazis stellen. (Nach dem Motto; Rechts ist BÖSE und wer böse ist lügt, Links ist menschlich und GUT und hat daher Wahrheit gepachtet.)"
Ich halte fest: Du (nicht ich) wirfst sachfremde Erwägungen in die Debatte. Du arbeitest mit Unterstellungen, die jeder Grundlage entbehren und (vorsichtig gesagt) recht boshaft daherkommen. NIEMAND hat die Gleichung "RECHTS=BÖSE / LINKS=GUT" aufgestellt. Ich verwahre mich mit Nachdruck gegen Deine Behauptung, ich habe "das rechte Lager diffamierend in die Nähe der Nazis" gestellt. Du arbeitest mit dem Mittel der Provokation und empörst Dich, wenn in einem Nebensätzlein diese "Masche" aufgegriffen wird.
Es war wohl ein Fehler von mir, überhaupt auf Deine (im ersten Zitat dieses Postings nachzulesenden) Äußerungen zu antworten. Ich habe allerdings nicht damit gerechnet, dass Du meine Antwort SO "nutzen" würdest.
Was soll das?
Ich möchte hier weiter sachlich diskutieren und werde deshalb weitere Beiträge von Dir (wie ich denke aus nachvollziehbaren Gründen) ignorieren.
Schöne Grüße
Volker
 
-

Hier die Antwort von "ompranger" (Michael). Macht Euch selbst ein Bild.

Antwort:
"Daher wirst Du von mir auch keine Posts zum Thema mehr finden.

Getroffene Schweine quieken."
 
Sodele...

Hi,


wer frisches Futter braucht.... ;)

Hab die Linkliste nochmal aktualisiert! :D

Es ist echt erstaunlich, daß es immer wieder Neues zum Thema zu entdecken gibt...!
 
War weiter fleißig...

... und hab noch `n paar neue -naja teilweise auch ältere :p - Berichte hier rein gestellt...
Bitte lesen! :0-

Außerdem hab ich noch `nen neuen Thread aufgemacht Literatur zum Thema "Massentötung von Rabenvögeln"!
Vielleicht hat der eine oder andere Lust, sich anhand eines guten Buches noch umfassender über diese faszinierenden Vögel zu informieren?! :)


By the way...
Sollte man diesen Thread hier nicht passender benennen? :p
Am Anfang hatte der Text ja irgendwie seine Berechtigung...
Aber ich finde, jetzt sollte man ihn dahingehend ändern, daß der Titel auch zum Thema "Rabenvögel" paßt, oder nicht?! :+klugsche
Wer neu hieher kommt, sucht möglicherweise umsonst danach... :~
 
-

weitere Beiträge im Jagforum:

"Volker M01 und Erich, Ihr habt mir immer noch keinen Grund genannt warum ich in eine Population die in Keinster Weise irgendwie gefährtet ist nicht eingreifen sollte.
Gruß steinkauz "

__________________________________________

Hallo Steinkauz, hallo zusammen,
Diese Frage ist berechtigt. Die Beantwortung ist kompliziert. Was spricht dagegen ,in ihren Beständen nicht aktuell gefährdete Arten zu Gunsten anderer (gefährdeter) Arten (repektive: Arten mit "Gefährdungsprognose") durch - wie auch immer geartete - bestandsregulierende / bestandsreduzierende Maßnahmen zurückzudrängen? Dagegen sprechen u.a. die komplexen Beziehungsgeflechte der Arten unter- und miteinander, die ökologische "Plastizität", d.h. das Besetzen (durch Reduktion einer Art) freiwerdender "Lücken" durch andere Arten mit ähnlichen Nahrungs- und Lebensschemata und der "Ausfall" von der reduzierten Art "wahrgenommener" Funktionen. Der aktuell diskutierte Fall "lenkender Eingriffe" (Bestandsreduzierung durch Massenabfang) in der räumlichen Einheit eines Landkreises im Bundesland Niedersachsen hat über den LK Leer hinaus deshalb Bedeutung, weil je nach Interpretation der nach Ablauf der Feldstudie verfügbaren "Zähldaten" ein möglicher Weise kurzfristiger Effekt auf die Bestandszahlen der Wiesenbrüter bundesweit eine "legitimierte" Intensivierung der Bejagung (respektive des Fallenabfanges) von Rabenvögeln zur Folge haben könnte. Bundesweit "legitimierte" Maßnahmen mit der Absicht drastischer Bestandsreduzierungen haben in der Vergangenheit (auch hier stets ihren Anfang in regionalen und lokalen "Aktivitäten" nehmend) fast bis zur Grenze der Ausrottung von Kolkrabe, Kormoran, Saatkrähe, Graureiher - um nur einige Beispiele zu nennen - geführt. Die ungute Konfrontationslinie "Biotop- (respektive Artenlenkung)" versus " Gewährenlassen" ist zu simplifizierend, um der Vielfalt aller Aspekte nur annähernd gerecht werden zu können. Die FFH - Richtlinie der EG (Richtlinie 92/43/EWG v. 21.05.1992) böte - verantwortungsvoll von den Mitgliedsländern umgesetzt - durchaus die Möglichkeit nachhaltigen Handelns, ohne die Anwendung überkommener Verfolgungs- und (letztlich nicht in der Intention liegender) Ausrottungspraktiken in Betracht zu ziehen. In erster Linie ist die Sicherung und Verfügbarhaltung hinreichend großer und abwechslungsreich strukturierter Lebensräume (und zwar nicht nur als wünschenswerte Zielvorstellung, sondern auch in der politischen Umsetzung und Ausgestaltung) von Wichtigkeit.
Lokale Eingriffe sind (in wirklich begründbaren und streng begrenzten Einzelfällen) nur dann verantwortbar, wenn sie auf korrektem und abgesichertem Datenmaterial beruhen und ALLE Faktoren, die zu einer möglichen Begründbarkeit anthropogener Eingriffe führen könnten, abwägend und vorausschauend berücksichtigen. Dies ist hier (im Fall Leer) definitiv (siehe meine bisherigen Ausführungen zur Sache) nicht gegeben.
Schöne Grüße
Volker
 
Hallo alle zusammen.
Also ich hab mich jetzt noch nicht so intensiv mit dem thema beschäftigt, aber was ich rauslesen konnte ist das die Tiere getötet werden, weil sie Singvögel "fressen"/ verdrängen. Wenn das der Fall ist gibt es doch bestimmt bessere Möglichkeiten, das zu ändern z.B. kann man doch Nistkästen anbringen und im Winter zufüttern. Außerdem kann es doch bestimmt noch andere Gründe geben warum es keine Singvögel mehr in Städten gibt. Ich hab mal gelesen das das futterangebot in Städten schlecht für die Jungenaufzucht ist, weil in den Abfällen die die Tiere finden zu wenig Eiweiß ist und zu einseitig ist.
Außerdem finde ich es auch nicht gut, wenn die Tiere sinnlos getötet werden, man müsste es denen, die die Tiere töten zur Auflage machen, diese auch zu verwerten (aufessen), damit der Tod wenigstens nicht nutzlos war, das müsste auch für andere Tierarten gelten wie z.B Fuch und so die ja nur getötet werden weil sie das jagbare Wild, wie Hase, dem Menschen "wegessen".
Ich will damit nicht sagen das es toll ist Tiere zu töten, aber wenn es den unbedingt sein muss dann nicht sinnlos und ich finde das es immer andere Wege gibt, blos die sind meistens zu teuer und Zeitaufwändig.
 
-

Guten Tag Ann,

die wöchentliche Frage: Hast Du von der TiHo Hannover (Institut für Wildtierforschung) zwischenzeitlich die von Dir angefragten Informationen erhalten ?

Guten Tag Prachtrosella,

es geht nicht um innerstädtische Bereiche. Schau mal in die entsprechenden Beiträge.

Schöne Grüße
Volker
 
Pressespiegel

Hallo,


den Pressespiegel von Dr. Hinze und Dr. Kruckenberg hab ich jetzt auch hier abgelegt... :+klugsche
 
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aus dem "Wild und Hund" - Forum:

Guten Tag Thoralf,
Du fragst:
"Welche andere Fangmethode (Falle) ist Dir, lieber Volker bekannt, die weniger selektiv fängt? Der Habichtskorb, Stellnetze oder Leimruten sollten es wohl nicht sein? Welche andere Lebendfangalternativen gibt es denn noch? Ausserdem. Was ist denn problematisch am Fehlfang, solange dieser wieder in die Natur entlassen wird? "Nicht ohne Grund sind in Niedersachsen "grundsätzlich (...) aus Tierschutzgründen alle Fallentypen zur Jagdausübung verboten, die Massenfänge zulassen (z.B. Krähenmassenfang, Wieselmassenfang etc.) "- vgl. § 19 ,2)a) BJG.


Hierzu:
Nicht explizit auf den Fang einer bestimmten Tierart "zugeschnittene" Fallen bergen (immer) die Gefahr des (unbeabsichtigten) Beifanges anderer Arten. Eine Falle speziell für den Aaskrähen- und Elsternfang zu entwickeln scheint auch mir nicht möglich. Es mag zwar in der Absicht der Studienbetreiber liegen, Beifänge "schonend" zu behandeln und möglichst unbeschadet in die Freiheit zu entlassen. Ich unterstelle keine Böswilligkeit. Allerdings dürfte die "Praxis" eine andere sein. Schon die nicht ganz einfache Unterscheidung juveniler Saatkrähen von Aaskrähen (jeden Alters) dürfte dazu führen, dass eine Anzahl "X" an Saatkrähen sich letztlich unter den getöteten Vögeln befindet. Problematisch an nicht beabsichtigten Beifängen ("Fehlfängen") ist u.a., dass mit Rabenvögeln in der gleichen Falle "einsitzende" Greifvögel "von Natur aus" auf diese "hassen" (und auch umgekehrt). Dies dürfte insbesondere in räumlich beengten Verhältnissen (ohne Rückzugs- und Fluchtmöglichkeit) der Fall sein. Ob in der Praxis eine "zeitnahe" Kontrolle und "Entleerung" der Fallen möglich ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich möchte dies jedoch schon ausgehend von der Tatsache, dass auch Jäger/innen zumeist tagsüber eine berufliche Tätigkeit ausüben, bezweifeln. Sind Vögel über längere Zeiträume Stressoren ausgesetzt, so macht sich dies u.a. in einem Anstieg der Glucocorticoide bemerkbar. In Folge kann es zu (beispielsweise) Immunsupressionen kommen - was bei in die Freiheit entlassenen "Beifängen" natürlich nicht (mehr) nachzukontrollieren sein wird. Diese Auswirkungen hat Prof. Eva Milessi (Uni Wien) - in einem anderen Zusammenhang- sehr deutlich herausgearbeitet. Nicht ohne Grund sind in Niedersachsen "grundsätzlich (...) aus Tierschutzgründen alle Fallentypen zur Jagdausübung verboten, die Massenfänge zulassen (z.B. Krähenmassenfang, Wieselmassenfang etc.) "- vgl. § 19 ,2)a) BJG.

Du schreibst:
"Wir müssen mit der Unzulänglichkeit bei der Fangselektivität leben, oder das Fallenstellen lassen. Dazwischen gibt es nix. Da ist mir ein aus dem Krähenfang freigelassener erschreckter Milan lieber, als eine im Einabzugseisen schnell gestorbene Katze. "

Hierzu:
Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen. Reduzierungen von "Rabenvogelpopulationen" wurden (zu unterschiedlichen Zwecken) in der Vergangenheit bereits zur Genüge vorgenommen. Es gibt keinen vernünftigen und nachvollziehbaren Grund des strittigen Massenfanges im LK Leer. Insofern: Es bestand/besteht keine Notwendigkeit zum Einsatz der Fallen.
Ich zitiere aus einem (exakt meine Ansicht treffenden) Beitrag einer Userin in einem anderen Forum: " Das Zwischenergebnis von "nur" ca. 5.500 mit den Fallen gefangene Rabenkrähen und Elstern wirft die Frage auf, ob die voraussichtlich erreichbare Fallenfangzahl nach weiteren zwei Jahren überhaupt eine Auswertung bezüglich Reproduktion von Wiesenbrütern zulassen wird, bei der eine statistische Signifikanz gegenüber anderen Faktoren, wie z. B. den Abschüssen, noch erreicht werden kann. Und warum man bei gleichem Auswertungsverfahren nicht zu erheblich besseren Ergebnissen käme, wenn man die Bejagung der Rabenvögel im Landkreis Leer in den nächsten zwei Jahren aussetzen würde ?"

Du schreibst weiter:
"Aber wir alle bezahlen Geld dafür, dass unsere Landschaft immer weiter ausgeräumt wird (flächenbezogene Förderung). Gleichzeitig investieren Jäger UND Naturfreunde Zeit und Geld in Renaturierung auf Kleinflächen.
(...)
Ich jedenfalls kann Ausgleichsmaßnahmen beim Landwirt nur mit kleinen Geldbeträgen (oder Wildnaturalien) unterstützen. Hier müssen wir wohl der Politik auf die Finger klopfen!"

Hierzu:
Ebenfalls Zustimmung. Diese Anliegen sollten wir GEMEINSAM vertreten. Der für die "Feldstudie" bereitgestellte Betrag von mehr als 60.000 Euro wäre zur Verfolgung dieser Ziele (vor Ort - im LK Leer) sinnvoller einsetzbar gewesen.

Schöne Grüße
Volker
 
-

Es sei im Zusammenhang mit dem Einsatz der "Krähenmassenfalle" nochmals darauf verwiesen, dass nicht nur (mögliche) direkte physische Schädigungen der "Beifänge", sondern auch der Stress selbst (sowie dadurch in Kauf genommene bzw. kaum vermeidliche - mittelbare - Folgeschäden) tierschutzrechtlich relevante Eingriffe darstellen. Daran vermag auch die formalrechtlich vorliegende "Ausnahmegenehmigung" zum Einsatz der Fallen nichts zu ändern. Die eigentlich notwendige Beteiligung des Tierschutzbeirates des Bundeslandes Niedersachsen (im Vorfeld der Genehmigungserteilung) ist unterblieben.

Am (bei der TiHo Hannover) angesiedelten "Institut für Tierschutz und Verhalten" wurde (und wird weiterhin) zu diesem Thema intensiv gearbeitet, geforscht, promoviert. Ein Beispiel:

Heise, A. (1999): Stresserscheinungen bei Vögeln, Diss. , Institut für Tierschutz und Verhalten, Tierärztl. Hochschule, Hannover

dito:
"Der Anblick eines Menschen in unmittelbarer Nähe ist für Wildvögel mit erheblichem Stress verbunden." (Dr. Kerstin Müller, AG Greifvogelschutz Berlin)

Die Tötung der als "Fangziel" angesehenen Vögel erfolgt nach den Vorgaben der "Tierschutz-Schlachtverordnung", die allerdings explizit auf die Tötung domestizierter "Nutztiere" abzielt. Das Hessische Jagdgesetz - Verordnung über die Fangjagd - (§§ 19 Abs. 1 und 2, 3 Abs.3) definiert die Anforderungen an die Tötung gefangener Wildtiere so: " Lebend gefangenes Wild darf ausschließlich mit Schusswaffen getötet werden."


Schöne Grüße
Volker
 
-

Guten Tag Ann,

die (ab sofort tägliche) Frage: Hast Du von der TiHo Hannover (Institut für Wildtierforschung) zwischenzeitlich die von Dir angefragten Informationen erhalten ?

Schöne Grüße
Volker
 
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